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Dieser Artikel behandelt das Kartenspiel Fur die gleichnamige Ballettfigur siehe Ballett Glossar Ecarte oder Ekartee von franzosisch ecarter weglegen auch Spiel der Kavaliere genannt ist ein ursprunglich franzosisches Kartenspiel fur zwei Personen Paul Cezanne Die KartenspielerDas Ecarte Jouette oder Jouettespiel sic wurde 1933 als Glucksspiel verboten Durch kleinere Anderungen der Regeln versuchte man die Einstufung als Glucksspiel zu umgehen und so entstanden die Ecarte Varianten namens Casino nicht zu verwechseln mit Casino siehe dort Ramso und Bara kurz fur Bayrisch Rams In diesen Spielarten blieb Ecarte noch bis in die 1950er Jahre in Deutschland verbreitet In Frankreich kann man auch heute noch in vielen Clubs und Spielbanken Ecarte spielen Inhaltsverzeichnis 1 Die Regeln 1 1 Karten 1 2 Partie 1 3 Punkte fur den Atout Konig 1 4 Punkte fur Stiche 1 5 Ekartieren 1 6 Farb und Stichzwang 1 7 Markieren der Punkte 1 8 Jeux de regle 2 Ecarte Chouette das Spiel fur drei oder mehr Personen 2 1 Spiel mit Bankhalter 2 2 Spiel ohne Bankhalter 2 3 Pool Ecarte 3 Literatur 4 WeblinksDie Regeln BearbeitenKarten Bearbeiten Ecarte wird wie Skat mit Pikettkarte d h mit 32 Blatt franzosischer Spielkarten gespielt Jeder erhalt funf Blatter das elfte Blatt wird offen aufgeschlagen und bestimmt die Trumpffarbe Atout die ubrigen Blatter werden als Talon verdeckt danebengelegt Die Reihenfolge der Karten lautet Konig Dame Bube Ass Zehn Neun Acht Sieben Partie Bearbeiten Eine Partie ist beendet sobald ein Spieler funf Punkte erreicht anlegt markiert Eine Partie besteht aus mehreren Spielen Vor Beginn der Partie zieht jeder Spieler eine Karte Wer die hohere Karte zieht teilt die Karten das Recht zu geben wechselt nach jedem einzelnen Spiel Man kann vereinbaren dass der Gewinn der Partie dreifach zahlt wenn der Verlierer keinen Punkt markieren konnte doppelt zahlt wenn der Verlierer einen oder zwei Punkte markieren konnte einfach zahlt wenn der Verlierer drei oder vier Punkte markieren konnte Beim Spiel in der Chouette s u findet diese Regel jedoch keine Anwendung hierbei zahlt der Gewinn einer Partie immer nur einfach Punkte fur den Atout Konig Bearbeiten Deckt der Geber als 11 Karte einen Konig auf so schreibt er augenblicklich einen Punkt Hat der Geber bereits vier Punkte erreicht und schlagt einen Konig als Atout auf so ist die Partie damit zu Ende Hat ein Spieler den Atout Konig auf der Hand und meldet ihn bevor er sein erstes Blatt ausspielt so erhalt der Spieler einen Punkt das heisst der Geber braucht den Atout Konig erst dann zu melden nachdem Vorhand zum ersten Stich ausgespielt hat will Vorhand den Atout Konig melden so muss er dies vor dem ersten Ausspiel tun Ein Spieler ist nicht verpflichtet den Atout Konig zu melden Hat ein Spieler bereits vier Punkte erreicht und halt den Atout Konig in der Hand so darf er ihn sofort melden und damit die Partie beenden Punkte fur Stiche Bearbeiten Macht ein Spieler drei oder vier Stiche so schreibt er einen Punkt macht ein Spieler alle funf Stiche d h die Vole so schreibt er zwei Punkte Ekartieren Bearbeiten nbsp Hans Mertens Ecartespieler 1926Glaubt die Vorhand 3 Stiche zu machen so spielt sie aus wenn nicht sagt sie Je propose Ich proponiere Der Geber darf dann dies Anerbieten mit Jouez Spielen Sie zuruckweisen hat er aber auch schlechte Karten so fragt er Combien Wie viel oder er erwidert J accepte Ich akzeptiere Dann werfen beide ihre schlechten Blatter weg und der Geber gibt vom Talon neue Das Weglegen Ekartieren kann fortgesetzt werden bis ein Teil auf Spielen dringt oder der Talon aufgebraucht ist wobei die aufgeschlagene Atoutkarte nicht verwendet werden darf Ist der Talon aufgebraucht so muss Vorhand das Spiel beginnen Wer das erstmalige Ekartieren ablehnt muss 3 Stiche machen sonst legt der Gegner einen zusatzlichen Point an Macht der Geber zumindest drei Stiche obwohl Vorhand nicht proponiert hat so erhalt der Geber einen zusatzlichen Point Macht Vorhand zumindest drei Stiche obwohl der Geber seine erste Proposition abgelehnt hat so schreibt Vorhand einen zusatzlichen Point Anmerkung In einem einzelnen Spiel kann ein Spieler somit hochstens vier Punkte erzielen einen Punkt fur den Atout Konig einen fur die Mehrheit der Stiche einen fur das Spiel ohne Proposition als Geber bzw bei abgelehnter Proposition als Vorhand und einen fur den Gewinn aller funf Stiche Sehr haufig gilt jedoch die Regel dass in einem einzelnen Spiel hochstens drei Punkte markiert werden durfen Farb und Stichzwang Bearbeiten Es herrscht Farb und Stichzwang d h hat ein Spieler zu einem Stich ausgespielt so muss der Gegner mit einer hoheren Karte derselben Farbe stechen Kann er das nicht so muss er eine niedrigere Karte derselben Farbe zugeben Ist das nicht moglich so muss er mit einer Trumpfkarte stechen und falls auch das nicht geschehen kann eine beliebige andere Karte abwerfen Ein Verstoss gegen diese Regel Renonce wird wie folgt bestraft Wenn ein Spieler Renonce gemacht hat mussen alle bereits gespielten Karten in die Hand zuruckgenommen werden Der Spieler der den Fehler gemacht hat muss sein Blatt offen auflegen und das Spiel wird erneut durchgefuhrt Der Spieler der Renonce gemacht hat darf nur dann einen Punkt markieren wenn er alle funf Stiche macht Der Spieler der den Stich gewonnen hat spielt zum nachsten Stich aus Es ist ublich dass ein Spieler der zu einem Stich ausspielt die Farbe nicht aber den Wert der ausgespielten Karte nennt spielt jemand z B 7 so sagt er Herz Markieren der Punkte Bearbeiten Zum Markieren der Punkte verwendet man je vier bzw je funf rote und blaue Ecarte Marken in Form von Damesteinen Zu Beginn einer Partie legt jeder Spieler seine Marken auf seine rechte Seite sobald ein Spieler einen Punkt markieren darf nimmt er eine seiner Marken und legt sie auf seine linke Seite Da mit dem Erzielen des funften Punktes die Partie beendet ist genugen bereits je vier Marken die jeweils funfte Marke ist daher nicht unbedingt notwendig Jeux de regle Bearbeiten Beim Ecarte gelten gewisse Blatter die geeignet sind drei Stiche zu machen als sogenannte Jeux de regle Regelspiele Wenn der Nicht Teiler solch ein Blatt in der Hand hat soll er spielen ohne zu kaufen Hat der Teiler ein solches Blatt in der Hand dann soll er die Kauf Proposition des Nicht Teilers ablehnen Als Jeux de regle geltena drei Trumpfe im Blattb zwei Trumpfe mit drei Karten der gleichen Farbe zwei Karten der gleichen Farbe wenn eine derselben eine Dame oder ein Konig ist zwei Karten der gleichen Farbe mindestens Bube und Ass und einem Buben in einer anderen Farbec ein Trumpf mit vier Karten der gleichen Farbe darunter den Konig drei Karten der gleichen Farbe mindestens Dame und einem Konig in einer anderen Farbe zwei Karten der gleichen Farbe und zwei Konigend ohne Trumpf jedoch zwei Konige und zwei Karten der gleichen Farbe Dame vier Figurenkarten darunter zwei Damen Ecarte Chouette das Spiel fur drei oder mehr Personen BearbeitenChouette fruher auch Jouette geschrieben bezeichnet ganz allgemein eine Methode wie ein Zweipersonenspiel fur drei oder mehr Spieler adaptiert werden kann Dieses Prinzip findet man u a auch beim Backgammon Piquet und Gin Rummy Beim Ecarte sind folgende Varianten gebrauchlich Spiel mit Bankhalter Bearbeiten Vor Beginn wird durch Ziehen von Karten eine Reihenfolge bestimmt der Spieler mit der hochsten Karte wird Bankhalter Alleinspieler Chouetteur der Spieler mit der zweithochsten Karte wird Ponte vgl Pointeur die ubrigen Spieler folgen in der Rangfolge ihrer Karten Der Bankhalter legt nun seinen Einsatz das Banco in die Bank die anderen Spieler setzen dagegen Setzen die Gegenspieler mehr als in der Bank liegt so kann der Bankhalter die Banksumme erhohen oder es konnen Spieler auf Seite des Bankhalters mitsetzen ansonsten gelten die Einsatze gemass der Rangfolge der Spieler Setzen die Gegenspieler weniger als in der Bank enthalten ist so darf der Bankhalter den uberschussigen Betrag entnehmen vgl Baccara Chemin de fer Der Ponte spielt nun wie beim Spiel zu zweit gegen den Bankhalter wobei die ubrigen Teilnehmer als Partner des Ponte diesen wahrend der Partie beraten durfen Wahrend beim Spiel zu zweit das Geben nach jedem einzelnen Spiel wechselt so teilt in einer Chouette mit Bankhalter dieser wahrend der gesamten Partie Vorhand ist immer der Ponte Nach jeder Partie andert sich die Rangfolge der Spieler Gewinnt der Ponte so wird er neuer Bankhalter der verlierende Bankhalter wird an das Ende der Liste gereiht der hochstrangige Berater des Ponte wird Ponte in der nachsten Partie die ubrigen Teilnehmer rucken entsprechend auf Gewinnt der Bankhalter so darf er weiter die Bank halten er darf aber dann kein Kapital daraus entnehmen der verlierende Ponte wird an das Ende der Liste gereiht der hochstrangige Berater des Ponte wird Ponte in der nachsten Partie die ubrigen Teilnehmer rucken entsprechend auf Mochte der Bankhalter nach einer gewonnenen Partie seinen Gewinn entnehmen so muss er die Bank abgeben Die neue Reihenfolge ist dann wie folgt der ranghochste Spieler nach dem bisherigen Ponte wird Bankhalter der nachstfolgende Spieler wird Ponte die ubrigen Spieler rucken auf der geschlagene Ponte ruckt an die vorletzte Stelle und der abgebende Bankhalter an die letzte Spiel ohne Bankhalter Bearbeiten Nach Feststellung der anfanglichen Reihenfolge vgl oben treffen in der ersten Partie die beiden Teilnehmer mit den hochsten Karten aufeinander nach jeder folgenden Partie bleibt der Gewinner an seinem Platz wahrend der Verlierer seinen Platz dem nachsten Spieler auf der Warteliste uberlasst und sich selbst am Ende der Liste einreiht Beim Spiel ohne Bankhalter sind jedoch die beiden Spieler die das eigentliche Spiel gegeneinander bestreiten gleichberechtigt Das bedeutet insbesondere dass das Teilen nach jedem einzelnen Spiel wechselt Ebenso konnen die nicht aktiv am Spiel teilnehmenden Spieler bei dieser Variante nach Belieben auf Sieg des einen oder anderen Spielers setzen Voraussetzung ist lediglich dass die Summe der Einsatze auf jeden der beiden Spieler gleich hoch ist Sollten die beiden sogenannten Tableaux nicht ausgeglichen sein so gelten die Einsatze entsprechend der Rangfolge der Spieler auf der Warteliste Pool Ecarte Bearbeiten Pool Ecarte ist eine weitere Spielart fur genau drei Personen Zu Beginn zahlt jeder der drei Spieler den vereinbarten Einsatz in einen Pool sodann zieht jeder eine Karte Die beiden Spieler mit den hohen Karten spielen eine Partie ganz genau so wie beim Spiel zu zweit Der Spieler mit der hochsten Karte ist Teiler im ersten Spiel der Spieler mit der zweithochsten Karte ist Vorhand Der Spieler der die niedrigste Karte gezogen hat setzt wahrend der ersten Partie aus Nach jeder Partie wird gewechselt Der Gewinner bleibt an den Karten der Verlierer setzt aus entsprechend den Regeln des Turf und des Portland Clubs muss der Verlierer ausserdem einen weiteren Einsatz in den Pool einzahlen und der zuletzt aussetzende Spieler tritt ein Die Gewinner der letzten Partie und der neu eintretende Spieler ziehen Karten um den Teiler zu bestimmen und beginnen ihre Partie Auf diese Weise wird solange gespielt bis es einem Spieler gelingt zwei Partien in Folge zu gewinnen dieser Spieler gewinnt den Pool und ein neuer Pool beginnt Das Reglement der beiden erwahnten Clubs gibt auch folgende Variante an Vor Beginn der ersten Partie zahlen nur diese beiden Spieler die eben in der ersten Partie aufeinandertreffen einen Einsatz in den Pool Im weiteren Verlauf muss immer nur der neu eintretende Spieler einen Einsatz in den Pool zahlen der Verlierer zahlt nichts Literatur BearbeitenPeter Arnold Editor The Complete Book of Card Games Chancellor Press London 2002 Claus D Grupp Glucksspiele mit Kugel Wurfel und Karten Falken Verlag Wiesbaden 1976 Matthias Mala Das grosse Buch der Kartenspiele Falken Niedernhausen Ts 1997 ISBN 3 8068 7333 X Meyers Konversationslexikon Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig und Wien 4 Auflage 1888 1890 Albert H Morehead Richard L Frey Geoffrey Mott Smith The New Complete Hoyle Revised Doubleday New York 1991 David Parlett The Oxford Dictionary of Card Games Oxford University Press Oxford New York 1992 96 David Parlett The Oxford Guide to Card Games Oxford University Press Oxford New York 1990 Alexander B Szanto Poker Ekarte und Starpoker Verlag Perlen Reihe Band 651 Wien 19 Manfred Zollinger Geschichte des Glucksspiels vom 17 Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg Bohlau 1997 ISBN 3 205 98518 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ecarte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausfuhrliche deutschsprachige Beschreibung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ecarte amp oldid 225945153