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Das eindimensionale Zuschnittproblem englisch one dimensional cutting stock problem ist ein NP schweres ganzzahliges lineares Optimierungsproblem mit dem Ziel eindimensionale Teile in vorgegebenen Bedarfszahlen aus moglichst wenig Stucken Material gegebener Lange zuzuschneiden Dieses Problem verdankt seine grosse Bedeutung auch dem Umstand dass es als Relaxation fur kompliziertere mehrdimensionale Pack und Zuschnittprobleme verwendet wird zum Beispiel beim Containerbeladeproblem mit Quadern wenn man sich alle Teile in Streifen zerlegt denkt Inhaltsverzeichnis 1 Problemstellung und grundlegende Definitionen 2 Beispiel 3 Aquivalente Instanzen 4 Der Teilbarkeitsfall modifizierte Ganzzahl Aufrundungseigenschaft 5 Losung der stetigen Relaxation 6 Residuale Instanzen 7 Ein Naherungsalgorithmus mittels Relaxation 8 Die Farley Schranke 9 k k 1 Instanzen 9 1 k k 1 Instanzen mit D 1 9 2 Komplementare Instanzen 9 3 2 3 Instanzen mit auffalligen Nennern 9 4 2 3 Instanzen mit D gt 1 9 5 Ruckfuhrung auf einfachere Instanzen 9 6 A priori Zulassigkeit von Varianten 9 7 Aufstellung ganzzahliger Schnittplane 10 Aussagen zum allgemeinen Fall 11 Das MAXGAP Problem Konstruktionssatze fur grosse D 12 Minimale Instanzen ohne Ganzzahl Aufrundungseigenschaft 13 Online Optimierung 14 Verallgemeinerungen und Erweiterungen 15 Zur Geschichte 16 Einige noch offene Fragen 17 Quellenangaben 18 WeblinksProblemstellung und grundlegende Definitionen BearbeitenGegeben ist eine unbegrenzte Zahl von Stucken eindimensionalen Rohmaterials vorgegebener Lange L R displaystyle L in mathbb R nbsp Daraus sollen b i N displaystyle b i in mathbb N nbsp Teile der Lange l i R displaystyle l i in mathbb R nbsp zugeschnitten werden mit i 1 2 m displaystyle i 1 2 dots m nbsp insgesamt also i 1 m b i displaystyle sum i 1 m b i nbsp Teile Dafur sollen moglichst wenige Stucke des Rohmaterials verbraucht werden Reststucke konnen nicht miteinander verbunden werden und zahlen als Abfall Sind die Bedarfszahlen b i displaystyle b i nbsp sehr klein spricht man auch vom eindimensionalen Behalterproblem Bin Pack Problem Unmittelbare Anwendungen sind zum Beispiel das Zuschneiden von Rohren oder das Abspeichern von nicht teilbaren und nicht weiter komprimierbaren Dateien auf moglichst wenig Datentragern einheitlicher Kapazitat Die Verallgemeinerung auf mehrere verschiedene Langen an Rohmaterial wird spater behandelt Soll eine bestimmte Schnittbreite s gt 0 displaystyle s gt 0 nbsp berucksichtigt werden ist dies moglich indem alle Langen also L displaystyle L nbsp und l i displaystyle l i nbsp i 1 2 m displaystyle i 1 2 dots m nbsp um s displaystyle s nbsp vergrossert werden Damit wird das Problem auf eines mit Schnittbreite 0 zuruckgefuhrt Zunachst werden die Langen l i displaystyle l i nbsp und die Bedarfszahlen b i displaystyle b i nbsp fur i I 1 2 m displaystyle i in I 1 2 dots m nbsp zu Vektoren l displaystyle mathbf l nbsp und b displaystyle mathbf b nbsp zusammengefasst Die Zusammenfassung aller Daten zu einer Instanz erfolgt als Quadrupel m L l b displaystyle m L mathbf l mathbf b nbsp Hierbei bedeutet der Begriff Problem immer eine Problemklasse wahrend erst mit konkreten Daten eine Instanz vorliegt Eine Zuschnittvariante ist ein Vektor nichtnegativer ganzer Zahlen der angibt wie oft jedes Teil in dieser Variante vorkommt Die Variante a Z m displaystyle mathbf a in mathbb Z m nbsp ist genau dann zulassig wenn a l L displaystyle mathbf a top mathbf l leq L nbsp 1 gilt Die Indexmenge aller zulassigen Varianten a j displaystyle mathbf a j nbsp sei mit J displaystyle J nbsp bezeichnet Damit lautet das ganzzahlige lineare Optimierungsproblem z j J x j min displaystyle z sum j in J x j to min nbsp 2 bei j J x j a j b displaystyle sum j in J x j mathbf a j mathbf b nbsp 3 x j Z displaystyle x j in mathbb Z nbsp fur alle j J displaystyle j in J nbsp 4 Dieses Problem ist stets losbar wenn fur alle Teilelangen l i L displaystyle l i leq L nbsp gilt da die Zielfunktion 2 nach unten beschrankt ist und nur ganzzahlige Werte annimmt und eine zulassige Losung existiert etwa aus jedem Stuck Ausgangsmaterial nur ein Teil zu fertigen Der Bedarf an zuzuschneidenden Teilen aller Sorten wird aufgrund der Bedingung 3 gedeckt Ersetzt man in ihr das Gleichheitszeichen durch entsteht ein zum Modell 2 4 aquivalentes denn man kann aus Zuschnittvarianten die zu Uberproduktion fuhren einzelne Teile herauslassen Auf diese Weise erhalt man aus einer Optimallosung des abgeanderten Problems eine fur das Problem 2 4 mit gleichem Zielfunktionswert Da die Anzahl der zulassigen Varianten und damit der Variablen in der Aufgabe 2 4 oft sehr gross ist wurde auch nach alternativen Modellen gesucht Ein solches besteht u a in der Formulierung als Optimierung eines Flusses in einem Netzwerk Jenes Fluss Modell stellt sich als aquivalent zur obigen Problemformulierung heraus Wegen Einzelheiten sei z B auf 1 verwiesen Eine zulassige Zuschnittvariante a displaystyle mathbf a nbsp heisst eigentlich wenn a b displaystyle mathbf a leq mathbf b nbsp gilt also die Variante fur sich alleine einmal verwendet keine Uberproduktion liefert Offensichtlich reichen eigentliche Varianten zur Losung des Problems 2 4 aus Das Problem ist N P displaystyle mathcal N P nbsp schwer denn schon die Frage ob alle Teile aus nur zwei Stuck Ausgangsmaterial geschnitten werden konnen fuhrt auf das Rucksackproblem und dieses ist N P displaystyle mathcal N P nbsp vollstandig Gemass 2 ist das eindimensionale Bin Pack Problem sogar stark N P displaystyle mathcal N P nbsp vollstandig Trotz dieser ungunstigen Komplexitat konnen fur viele Instanzen in akzeptabler Zeit Optimallosungen bestimmt werden zum Beispiel mittels geeigneter Heuristiken Um die Gute einer zulassigen Losung zu bewerten benotigt man moglichst scharfe untere Schranken Eine einfache untere Schranke fur den optimalen Zielfunktionswert z D displaystyle z D nbsp der ganzzahligen Optimierungsaufgabe stellt die Materialschranke z M l b L displaystyle z M mathbf l top mathbf b L nbsp dar Allerdings ist diese Schranke meist zu ungenau denn die Differenz z D z M displaystyle z D z M nbsp wachst im Allgemeinen unbeschrankt mit den Bedarfszahlen Durch Abmilderung der Bedingung 4 gewinnt man aus dem Problem 2 4 Relaxationen mit oft deutlich scharferen Schranken namlich die stetige Relaxation j J x j min displaystyle sum j in J x j to min nbsp bei j J x j a j b x j R displaystyle sum j in J x j mathbf a j mathbf b x j in mathbb R nbsp fur alle j J displaystyle j in J nbsp 5 Einschrankung auf eigentliche Varianten j J x j min displaystyle sum j in J x j to min nbsp bei j J x j a j b x j R displaystyle sum j in J x j mathbf a j mathbf b x j in mathbb R nbsp fur alle j J displaystyle j in J nbsp mit x j 0 displaystyle x j 0 nbsp falls a j b displaystyle mathbf a j not leq mathbf b nbsp 6 Die optimalen Zielfunktionswerte beider Relaxationen seien mit z C displaystyle z C nbsp und z E displaystyle z E nbsp bezeichnet Dann zeigt man leicht z M z C z E z D displaystyle z M leq z C leq z E leq z D nbsp Von besonderem theoretischem Interesse ist die Lucke D z D z C displaystyle Delta z D z C nbsp Es stellt sich heraus dass es N P displaystyle mathcal N P nbsp schwer ist D lt 1 displaystyle Delta lt 1 nbsp fur irgendeine Instanz zu prufen Eine Verscharfung der Relaxation 6 erhalt man mit der Einfuhrung oberer Schranken fur die Variantenhaufigkeiten So darf etwa eine Schnittvariante a displaystyle mathbf a nbsp hochstens min b i a i i I a i gt 0 displaystyle left lfloor min left b i a i i in I a i gt 0 right right rfloor nbsp mal verwendet werden Doch auch fur diese kompliziertere Relaxation konstruiert man leicht Instanzen bei denen die Schrankenverscharfung versagt Beispiel Bearbeiten nbsp Beispielinstanz zum eindimensionalen Zuschnittproblem mit Optimallosung der stetigen RelaxationFur die Instanz E 7 210 105 74 73 70 68 64 42 1 1 1 2 1 1 2 displaystyle E 7 210 105 74 73 70 68 64 42 top 1 1 1 2 1 1 2 top nbsp sind die Daten in nebenstehender Abbildung nochmals angegeben rosa eingefarbt dazu grun gefarbt die eindeutige Optimallosung der stetigen Relaxation 5 Nur die zweite Zuschnittvariante namlich 0 1 0 1 0 1 0 displaystyle 0 1 0 1 0 1 0 top nbsp weist Verschnitt auf Ausser dieser Variante sind alle in der Relaxationslosung in positiver Haufigkeit vorkommenden Varianten uneigentlich Wie man die Relaxationen lost erklart ein spaterer Abschnitt Es gilt z M 304 105 lt z C 2 9 lt z E 3 1 15 lt z D 4 displaystyle z M 304 105 lt z C 2 9 lt z E 3 1 15 lt z D 4 nbsp Die Instanz E displaystyle E nbsp ergibt die fur den Fall dass kein Teil mehr als die Halfte des Ausgangsmaterials ausmacht grosste bisher bekannte Lucke D 11 10 displaystyle Delta 11 10 nbsp Stand 2007 Vervielfacht man die Bedarfszahlen mit elf oder ersetzt man sie durch den neuen Vektor b 3 3 3 3 3 3 7 displaystyle tilde mathbf b 3 3 3 3 3 3 7 top nbsp ergibt sich wieder die Lucke D 1 1 displaystyle Delta 1 1 nbsp jedoch wird fur die abgeanderte Instanz z C z E displaystyle z C z E nbsp Nur noch die Verscharfung der Relaxation 6 verrat z D gt z C 1 displaystyle z D gt z C 1 nbsp Doch eine geringfugige Verkurzung einzelner der gemass b displaystyle tilde mathbf b nbsp zu schneidenden 25 Teile ermoglicht auch die Verscharfung der Relaxation 6 wirkungslos zu machen Aquivalente Instanzen BearbeitenZwei Instanzen E m L l b displaystyle E m L mathbf l mathbf b nbsp und E m L l b displaystyle bar E left bar m bar L bar mathbf l bar mathbf b right nbsp heissen aquivalent wenn m m displaystyle m bar m nbsp und b b displaystyle mathbf b bar mathbf b nbsp gilt und jede fur eine der beiden Instanzen zulassige Variante auch fur die andere Instanz zulassig ist Aquivalente Instanzen erhalt man aus einer gegebenen zum Beispiel durch Multiplikation aller Langen mit einer positiven Konstanten oder indem man Teilelangen um bis zu e verkleinert oder das Ausgangsmaterial um e verlangert falls e gt 0 displaystyle varepsilon gt 0 nbsp hinreichend klein ist weil keine neue Variante hinzu kommt Somit kann man stets zu rationalen und nach Multiplikation mit dem Hauptnenner zu ganzzahligen Daten ubergehen Eine gemass 1 zulassige Variante a displaystyle mathbf a nbsp heisst maximal wenn L l a lt min i I l i displaystyle L mathbf l top mathbf a lt min i in I l i nbsp gilt also der Verschnitt kleiner als das kleinste zuzuschneidende Teil ist Um zu prufen ob die Instanzen E displaystyle E nbsp und E displaystyle bar E nbsp bei m m b b displaystyle m bar m land mathbf b bar mathbf b nbsp aquivalent sind genugt es offensichtlich zu untersuchen ob jede fur eine Instanz maximale Variante auch fur die andere Instanz zulassig ist und umgekehrt Dagegen darf nicht schon auf Aquivalenz geschlossen werden wenn jede fur E displaystyle E nbsp maximale Variante auch fur E displaystyle bar E nbsp maximal ist wie das Gegenbeispiel E 2 9 5 3 b displaystyle E left 2 9 5 3 top mathbf b right nbsp E 2 10 5 3 b displaystyle bar E left 2 10 5 3 top mathbf b right nbsp zeigt Beispiel zur Aquivalenz Thomas Gau fand bei Testrechnungen die Instanz 5 10 000 5000 3750 3250 3001 2000 1 1 1 1 2 displaystyle left 5 10 000 5000 3750 3250 3001 2000 top 1 1 1 1 2 top right nbsp mit Lucke 16 15 displaystyle 16 15 nbsp 3 Ersetzt man die 3001 durch 3125 ergibt sich eine aquivalente Instanz da alle anderen Langen durch 250 teilbar sind und die Variante 0 0 0 3 0 displaystyle 0 0 0 3 0 top nbsp maximal ist Deshalb geht keine zulassige Variante verloren Dividiert man nun alle Langen durch 125 ergibt sich wieder eine aquivalente Instanz namlich 5 80 40 30 26 25 16 1 1 1 1 2 displaystyle left 5 80 40 30 26 25 16 top 1 1 1 1 2 top right nbsp Eine weitere aquivalente Instanz entsteht hieraus durch Multiplikation aller Langen mit 3 4 displaystyle 3 4 nbsp und geeignetes Runden namlich 5 60 30 22 20 19 12 1 1 1 1 2 displaystyle left 5 60 30 22 20 19 12 top 1 1 1 1 2 top right nbsp Um nachzuweisen dass keine aquivalente Instanz mit durchgangig ganzzahligen Daten und kleinerer Lange des Ausgangsmaterials existiert kann das duale Simplex Verfahren ohne Zielfunktion eingesetzt werden Drei Typen von Ungleichungen sind von den aquivalenten Instanzen zu erfullen l i l i 1 displaystyle l i geq l i 1 nbsp fur i I m displaystyle i in I setminus m nbsp aufgrund der Sortierung L a l 0 displaystyle L mathbf a top mathbf l geq 0 nbsp fur jede maximale Variante a displaystyle mathbf a nbsp u l L 1 displaystyle mathbf u top mathbf l L geq 1 nbsp fur jede unzulassige Variante u Z m displaystyle mathbf u in mathbb Z m nbsp wegen der Ganzzahligkeit Die meisten dieser Ungleichungen sind uberflussig d h sie folgen aus anderen Im Simplexschema konnen derartige Zeilen gestrichen werden wenn sie keine negativen Eintrage enthalten und die zugehorige Basisvariable nicht zu den l i displaystyle l i nbsp oder L displaystyle L nbsp gehort Zuletzt bleiben fur die m 1 displaystyle m 1 nbsp gesuchten Langen nur m 1 displaystyle m 1 nbsp Zeilen ubrig Allerdings existieren Beispiele die zur Beschreibung aller aquivalenten Instanzen mit durchgangig ganzzahligen Daten mehr Ungleichungen benotigen wo also zusatzliche Zeilen mit mindestens einem negativen Eintrag im Endschema verbleiben Beispiel 4 Gesucht werden alle zur Instanz 4 210 105 70 42 30 b displaystyle left 4 210 105 70 42 30 top mathbf b right nbsp aquivalenten Instanzen mit durchgangig ganzzahligen Langen wobei b i gt 0 displaystyle b i gt 0 nbsp fur alle i I displaystyle i in I nbsp gilt Offensichtlich ist max 2 l 1 3 l 2 5 l 3 7 l 4 L displaystyle max left 2l 1 3l 2 5l 3 7l 4 right leq L nbsp zu fordern Neben den Unzulassigkeitsbedingungen l 1 l 2 l 3 gt L displaystyle l 1 l 2 l 3 gt L nbsp und 2 l 2 l 3 l 4 gt L displaystyle 2l 2 l 3 l 4 gt L nbsp konnten noch viele uberflussige Ungleichungen notiert werden darunter zu nicht aufgefuhrten weiteren maximalen Varianten Die zu diesen sechs Ungleichungen gehorenden nichtnegativen Schlupfvariablen seien mit z 1 z 2 z 3 z 4 u 1 u 2 displaystyle z 1 z 2 z 3 z 4 u 1 u 2 nbsp bezeichnet Sie sind als Differenz ganzzahliger Grossen ebenfalls ganzzahlig Folgendes Schema entsteht 1 z 2 z 3 z 4 u 1 u 2 L 105 70 21 15 0 105 l 1 50 33 10 7 1 49 l 2 35 23 7 5 0 35 l 3 21 14 4 3 0 21 l 4 15 10 3 2 0 15 z 1 5 4 1 1 2 7 displaystyle begin array c 6 r amp 1 amp z 2 amp z 3 amp z 4 amp u 1 amp u 2 hline L amp 105 amp 70 amp 21 amp 15 amp 0 amp 105 l 1 amp 50 amp 33 amp 10 amp 7 amp 1 amp 49 l 2 amp 35 amp 23 amp 7 amp 5 amp 0 amp 35 l 3 amp 21 amp 14 amp 4 amp 3 amp 0 amp 21 l 4 amp 15 amp 10 amp 3 amp 2 amp 0 amp 15 z 1 amp 5 amp 4 amp 1 amp 1 amp 2 amp 7 end array nbsp Demzufolge darf die Schlupfvariable u 1 displaystyle u 1 nbsp nicht beliebig unabhangig von den anderen erhoht werden Tauscht man u 1 displaystyle u 1 nbsp gegen z 1 displaystyle z 1 nbsp geht die Ganzzahligkeit von l 1 displaystyle l 1 nbsp verloren falls alle Schlupfvariablen der Nichtbasis danach auf 0 gesetzt werden Insgesamt ergibt sich dass L displaystyle L nbsp und l 2 l 3 l 4 displaystyle l 2 l 3 l 4 nbsp mit den vier Parametern z 2 z 3 z 4 u 2 N displaystyle z 2 z 3 z 4 u 2 in mathbb N nbsp beschrieben werden konnen wahrend 50 33 z 2 10 z 3 7 z 4 49 u 2 l 1 52 5 35 z 2 10 5 z 3 7 5 z 4 52 5 u 2 displaystyle 50 33z 2 10z 3 7z 4 49u 2 leq l 1 leq 52 5 35z 2 10 5z 3 7 5z 4 52 5u 2 nbsp gilt also die ganzzahligen Punkte eines Intervalls zu nehmen sind In anderen Beispielen konnen derartige Besonderheiten noch komplizierter aussehen Eine weitere Schwierigkeit besteht jeweils darin die Aquivalenz vollstandig zu prufen ob also keine notwendige Ungleichung insbesondere zu unzulassigen Varianten fehlt Eine andere Art der Gleichwertigkeit ergibt sich indem man Teile mit Bedarfszahlen grosser als 1 als mehrere verschiedene Teile die jeweils genau einmal gefordert werden auffasst Wenn zum Beispiel dreimal ein Teil der Lange 5 gewunscht wird kann man ebenso etwa l 1 l 2 l 3 5 displaystyle l 1 l 2 l 3 5 nbsp und b 1 b 2 b 3 1 displaystyle b 1 b 2 b 3 1 nbsp anstelle des einen Teils mit der Bedarfszahl 3 schreiben Folglich ist das eindimensionale Bin Pack Problem bei dem jedes Teil genau einmal in Behalter der Grosse L displaystyle L nbsp zu packen ist gleichwertig zum oben eingefuhrten eindimensionalen Zuschnittproblem 2 4 Der Teilbarkeitsfall modifizierte Ganzzahl Aufrundungseigenschaft BearbeitenEine zulassige Variante heisst elementar wenn sie nur eine Teilesorte enthalt also von der Gestalt k e i displaystyle k mathbf e i nbsp mit k L l i k N displaystyle k leq L l i k in mathbb N nbsp ist wobei e i displaystyle mathbf e i nbsp den i displaystyle i nbsp ten Basis Einheitsvektor des R m displaystyle mathbb R m nbsp bezeichnet i I displaystyle i in I nbsp Der Teilbarkeitsfall liegt vor wenn L displaystyle L nbsp ganzzahliges Vielfaches jeder Teilelange ist Dann ergibt sich sofort z C z M displaystyle z C z M nbsp indem in der stetigen Relaxation 5 nur maximale elementare Varianten verwendet werden Beispiel Die Instanz 3 132 44 33 12 2 3 6 displaystyle 3 132 44 33 12 top 2 3 6 top nbsp besitzt fur die Relaxation 5 wegen 132 3 44 4 33 11 12 displaystyle 132 3 44 4 33 11 12 nbsp den optimalen Zielfunktionswert z C 2 3 3 4 6 11 259 132 displaystyle z C frac 2 3 frac 3 4 frac 6 11 frac 259 132 nbsp Hier gilt aber z D 3 displaystyle z D 3 nbsp d h es ist unmoglich mit nur zwei Stuck Ausgangsmaterial alle Teile zu fertigen Diese Instanz ergibt die grosste bisher im Teilbarkeitsfall bekannte Differenz D z D z C displaystyle Delta z D z C nbsp namlich 137 132 1 037 9 displaystyle 137 132 approx 1 0379 nbsp Stand 2007 Fur obige Instanz gilt die Ganzzahl Aufrundungseigenschaft z D z C displaystyle z D lceil z C rceil nbsp nicht Da alle bisherigen Erfahrungen darauf schliessen liessen dass die Lucke D displaystyle Delta nbsp fur beliebige Instanzen des eindimensionalen Zuschnittproblems 2 4 stets klein ist wurde der Begriff der modifizierten Ganzzahl Aufrundungseigenschaft englisch modified integer round up property MIRUP gepragt Eine Instanz weist diese Eigenschaft auf wenn z D z C 1 displaystyle z D leq lceil z C rceil 1 nbsp gilt 5 Die Vermutung jede Instanz des eindimensionalen Zuschnittproblems 2 4 besitze MIRUP konnte bisher Stand 2007 nur in Spezialfallen nachgewiesen werden zum Beispiel fur den Teilbarkeitsfall 6 Ein einfacherer Beweis von Guntram Scheithauer und Johannes Terno 7 wurde in der Dissertation von Jurgen Rietz 8 noch verscharft Es gilt folgenderSatz Fur jede Instanz E displaystyle E nbsp des Teilbarkeitsfalls gilt D E z D E z C E lt 7 5 displaystyle Delta E z D E z C E lt 7 5 nbsp Sind samtliche Teile grosser als 1 19 displaystyle 1 19 nbsp des Ausgangsmaterials gilt sogar D E lt 5 4 displaystyle Delta E lt 5 4 nbsp Das Vorhandensein unendlich vieler paarweise nicht aquivalenter Instanzen des Teilbarkeitsfalls mit D gt 1 displaystyle Delta gt 1 nbsp folgt unter anderem aus diesen Aussagen Seien k 1 k 2 k m 1 displaystyle k 1 k 2 dots k m 1 nbsp paarweise teilerfremde ganze Zahlen mit 1 lt k 1 lt lt k m 1 m 3 displaystyle 1 lt k 1 lt cdots lt k m 1 m geq 3 nbsp und k m i 1 m 1 k i 1 displaystyle k m prod limits i 1 m 1 k i 1 nbsp Fur alle i I m displaystyle i in I setminus m nbsp sei b i k i 1 displaystyle b i k i 1 nbsp und es gebe keine Losung der ganzzahligen Aufgabe 2 4 in der diese Teile mit den Bedarfszahlen b i displaystyle b i nbsp in hochstens m 2 displaystyle m 2 nbsp Varianten untergebracht werden Ferner seien b m k m i 1 m 1 1 k i L i I k i displaystyle b m left lfloor k m sum limits i 1 m 1 frac 1 k i right rfloor L prod limits i in I k i nbsp und l i L k i displaystyle l i frac L k i nbsp fur i I displaystyle i in I nbsp Die so festgelegte Instanz m L l b displaystyle m L mathbf l mathbf b nbsp besitzt eine Lucke D 1 1 k m i 1 m 1 1 k i i 1 m 1 1 k i gt 1 displaystyle Delta 1 frac 1 k m left left lceil sum limits i 1 m 1 frac 1 k i right rceil sum limits i 1 m 1 frac 1 k i right gt 1 nbsp 9 Fur beliebiges p N 0 displaystyle p in mathbb N setminus 0 nbsp sei L displaystyle L nbsp das kleinste gemeinsame Vielfache von 3 p 3 p 1 9 p 2 displaystyle 3p 3p 1 9p 2 nbsp oder ein Mehrfaches davon Dann besitzt die Instanz 3 L L 3 p L 3 p 1 L 9 p 2 3 p 1 3 p 6 displaystyle left 3 L left frac L 3p frac L 3p 1 frac L 9p 2 right top 3p 1 3p 6 top right nbsp eine Lucke D gt 1 displaystyle Delta gt 1 nbsp 10 Sei p N 0 displaystyle p in mathbb N setminus 0 nbsp beliebig und L 6 p 2 6 p 3 6 p 5 displaystyle L 6p 2 6p 3 6p 5 nbsp Dann gilt D gt 1 displaystyle Delta gt 1 nbsp fur die Instanz 3 L L 6 p 2 L 6 p 3 L 6 p 5 6 p 1 3 p 3 3 p 2 displaystyle left 3 L left frac L 6p 2 frac L 6p 3 frac L 6p 5 right top 6p 1 3p 3 3p 2 top right nbsp 8 Losung der stetigen Relaxation BearbeitenSchon fur relativ kleine Parameter m displaystyle m nbsp ist die Machtigkeit der Menge J displaystyle J nbsp oft so gross dass eine vollstandige Aufzahlung aller zulassigen Zuschnittvarianten nicht in Frage kommt Daran andert sich auch nichts wenn nur verschnittarme Varianten betrachtet werden Da aber auch in einer Optimallosung gelegentlich verschnittreiche Varianten vorkommen ware dieser Losungsansatz falsch Aus dieser Not machten Gilmore und Gomory eine Tugend indem sie die Relaxation mit dem revidierten Simplexverfahren losten als Start mit den einfachsten Varianten begannen und bessere bei Bedarf im Laufe der Optimierung suchten 11 In der revidierten Simplexmethode werden die zur Zielfunktion z c x displaystyle z mathbf c top mathbf x nbsp gehorenden Koeffizienten in Basis und Nichtbasisanteil c B displaystyle mathbf c B nbsp bzw c N displaystyle mathbf c N nbsp aufgeteilt ebenso die Nebenbedingungen in der Weise B x B N x N b displaystyle mathbf B mathbf x B mathbf N mathbf x N mathbf b nbsp wobei die Basismatrix B displaystyle mathbf B nbsp regular ist Lost man nach x B displaystyle mathbf x B nbsp auf und setzt dies in die Zielfunktion ein so ergibt sich z c B B 1 b c N c B B 1 N x N displaystyle z mathbf c B top mathbf B 1 mathbf b mathbf c N top mathbf c B top mathbf B 1 mathbf N mathbf x N nbsp Da in unserem Zuschnittproblem alle Zielfunktionskoeffizienten 1 sind ist eine Verbesserung des Zielfunktionswertes der stetigen Relaxation 5 folglich nur moglich wenn eine gemass 1 zulassige Variante a displaystyle mathbf a nbsp mit c 1 c B B 1 a lt 0 displaystyle bar c 1 mathbf c B top mathbf B 1 mathbf a lt 0 nbsp existiert Fur diese Spaltengenerierung ist somit jeweils ein Rucksackproblem g a max displaystyle mathbf g top mathbf a to max nbsp bei l a L a Z m displaystyle mathbf l top mathbf a leq L mathbf a in mathbb Z m nbsp 7 zu losen wobei g c B B 1 displaystyle mathbf g top mathbf c B top mathbf B 1 nbsp gilt Eine einfache Rechenkontrolle besteht in z c B B 1 b g b displaystyle z mathbf c B top mathbf B 1 mathbf b mathbf g top mathbf b nbsp Damit im Simplexverfahren Zyklen vermieden werden empfiehlt sich die Regel von Bland vgl Simplex Verfahren Zeilenauswahl Um diese Regel umzusetzen hebt man jede gefundene Variante auf und pruft bevor das Spaltengenerierungsproblem 7 gelost wird ob fruher eine Variante a displaystyle mathbf a nbsp abgespeichert wurde fur die g a gt 1 displaystyle mathbf g top mathbf a gt 1 nbsp gilt In diesem Falle wird nicht das Rucksackproblem 7 bearbeitet sondern von den abgespeicherten Varianten eine in die Basis getauscht die den grossten Wert fur das Skalarprodukt ergibt Ansonsten muss die Spaltengenerierungsaufgabe gelost werden Den Aufwand fur eine exakte Losung des Problems sollte man nicht scheuen da sonst in der Regel wesentlich mehr Simplexschritte gebraucht werden Ein einfaches Beispiel Von eindimensionalem Ausgangsmaterial der Lange 11 sind in besonders hoher Stuckzahl Teile der Langen 6 4 und 1 zu schneiden und zwar im Verhaltnis 2 2 1 displaystyle 2 2 1 nbsp Die Materialausnutzung ist zu maximieren Das bedeutet hier ist eine Optimallosung der stetigen Relaxation 5 von der Instanz 3 11 6 4 1 2 2 1 displaystyle left 3 11 6 4 1 top 2 2 1 top right nbsp gesucht Fur die erste Basis werden maximale elementare Varianten gewahlt das sind a 1 1 0 0 e 1 displaystyle mathbf a 1 1 0 0 top mathbf e 1 nbsp a 2 0 2 0 2 e 2 displaystyle mathbf a 2 0 2 0 top 2 mathbf e 2 nbsp und a 3 0 0 11 11 e 3 displaystyle mathbf a 3 0 0 11 top 11 mathbf e 3 nbsp so dass B displaystyle mathbf B nbsp anfangs eine Diagonalmatrix ist Es ergeben sich die nachfolgenden revidierten Simplexschemata unter denen die neue Variante angegeben ist Die Pivotelemente sind jeweils mit einem Stern displaystyle bigstar nbsp gekennzeichnet Aus Grunden der einfacheren Programmierung wurden die rechten Seiten und der Vektor g displaystyle mathbf g top nbsp in der ersten Spalte bzw Zeile untergebracht Ganz rechts steht jeweils die transformierte neue Spalte bestehend aus c displaystyle bar c nbsp und B 1 a displaystyle mathbf B 1 mathbf a nbsp S 0 1 S 1 1 S 2 1 z 34 11 1 1 2 1 11 13 22 z 5 2 1 1 2 1 2 1 2 z 2 1 2 1 2 0 x 1 2 1 1 x 1 1 1 1 1 x 5 1 1 1 x 2 1 1 2 1 2 x 2 1 2 1 2 1 2 1 2 x 2 0 1 2 1 2 0 x 3 1 11 1 11 1 11 x 4 1 1 0 x 4 1 1 displaystyle begin array l c ccc c l c ccr c l c rcr S 0 amp 1 amp amp amp amp amp S 1 amp 1 amp amp amp amp amp S 2 amp 1 hline z amp frac 34 11 amp 1 amp frac 1 2 amp frac 1 11 amp frac 13 22 amp z amp frac 5 2 amp 1 amp frac 1 2 amp frac 1 2 amp frac 1 2 amp z amp 2 amp frac 1 2 amp frac 1 2 amp 0 1mm x 1 amp 2 amp 1 amp amp amp 1 amp x 1 amp 1 amp 1 amp amp 1 amp 1 bigstar amp x 5 amp 1 amp 1 amp amp 1 1mm x 2 amp 1 amp amp frac 1 2 amp amp frac 1 2 amp x 2 amp frac 1 2 amp amp frac 1 2 amp frac 1 2 amp frac 1 2 amp x 2 amp 0 amp frac 1 2 amp frac 1 2 amp 0 1mm x 3 amp frac 1 11 amp amp amp frac 1 11 amp frac 1 11 bigstar amp x 4 amp 1 amp amp amp 1 amp 0 amp x 4 amp 1 amp amp amp 1 end array nbsp a 4 1 1 1 displaystyle mathbf a 4 1 1 1 top nbsp a 5 1 1 0 displaystyle mathbf a 5 1 1 0 top nbsp optimal Die Varianten a 4 displaystyle mathbf a 4 nbsp und a 5 displaystyle mathbf a 5 nbsp sind folglich im Verhaltnis 1 1 displaystyle 1 1 nbsp zu schneiden Beim letzten Austausch war x 1 displaystyle x 1 nbsp und nicht x 2 displaystyle x 2 nbsp aus der Basis zu tauschen um der Regel von Bland zu gehorchen namlich bei mehreren wahlbaren Zeilen immer diejenige auszuwahlen die zum Austausch der Variable mit dem kleinsten Index aus der Basis fuhrt Obwohl dieses Beispiel akademisch aussehen mag zeigt es dass auch negative Werte g i displaystyle g i nbsp i I displaystyle i in I nbsp im Laufe der Rechnung auftreten konnen wenn die Bedarfszahlen geeignet vorgegeben waren Soll die Relaxation 6 mit Einschrankung auf eigentliche Varianten gelost werden kann dieser Effekt noch wesentlich starker auftreten Im Spaltengenerierungsproblem ist die Verwendung jener Teile verboten so dass sich die Spaltengenerierungsaufgabe vereinfacht Residuale Instanzen BearbeitenUm das ganzzahlige Problem 2 4 zumindest nahezu optimal zu losen kann zunachst die Relaxation 5 oder 6 herangezogen werden Durch einfaches Aufrunden ergibt sich eine zulassige Losung wenn Uberproduktion erlaubt wird Bei einzelnen Zuschnittvarianten kann vielleicht sogar abgerundet werden Doch selbst bei optimaler Rundung erhielte man im Allgemeinen einen Zielfunktionswert deutlich uber dem optimalen Wert z D displaystyle z D nbsp Dieses Vorgehen erscheint deshalb nur sinnvoll wenn die Anzahl verschiedener Varianten minimiert werden soll weil die Umstellung der Fertigungsanlage auf andere Schnittplane sehr aufwendig ist Ansonsten empfiehlt es sich durchgangig abzurunden und fur die verbliebenen Teile entweder mit einer neuen Heuristik fortzufahren oder noch einmal die Relaxation 6 zu benutzen Sei x C displaystyle mathbf x C nbsp eine mittels Simplexverfahren ermittelte optimale Basislosung der stetigen Relaxation 5 Ersetzt man in der Instanz E m L l b displaystyle E m L mathbf l mathbf b nbsp den Vektor der Bedarfszahlen durch b j J x j C a j displaystyle mathbf b sum j in J lfloor x j C rfloor mathbf a j nbsp entsteht eine sogenannte residuale Instanz E r displaystyle E r nbsp Dabei durfen durchaus auch Nullen im Bedarfsvektor auftreten Bei vielen Abschatzungen der Lucke D displaystyle Delta nbsp hilft folgendesLemma Seien p q R p 1 displaystyle p q in mathbb R p geq 1 nbsp beliebig Dann gilt fur residuale Instanzen E r displaystyle E r nbsp die Implikation z D E r lt p z C E r q D E r lt p 1 p m q p m 1 1 p q p displaystyle z D left E r right lt p z C left E r right q Longrightarrow Delta left E r right lt frac p 1 p m frac q p m left 1 frac 1 p right frac q p nbsp 12 Beweis Nach Voraussetzung gibt es eine optimale Basislosung in der jede Variante a j displaystyle mathbf a j nbsp eine Haufigkeit x j lt 1 displaystyle x j lt 1 nbsp hat Einen ganzzahligen Zuschnittplan mit Uberproduktionen erhalt man aus der Optimallosung der Relaxation 5 durch einfaches Aufrunden Das ergibt z D E r m displaystyle z D left E r right leq m nbsp und somit D E r m z C E r displaystyle Delta left E r right leq m z C left E r right nbsp Zum p 1 displaystyle p 1 nbsp fachen dieser Ungleichung addieren wir die gemass Voraussetzung gultige Ungleichung D E r lt p 1 z C E r q displaystyle Delta left E r right lt p 1 z C left E r right q nbsp und erhalten p D E r lt p 1 m q displaystyle p Delta left E r right lt p 1 m q nbsp Division durch p displaystyle p nbsp liefert die Behauptung Stets gilt D E r D E displaystyle Delta left E r right geq Delta E nbsp so dass fur theoretische Untersuchungen die Betrachtung residualer Instanzen ausreicht Insbesondere kann man aus einer Optimallosung des ganzzahligen Problems 2 4 fur E r displaystyle E r nbsp eine fur E displaystyle E nbsp konstruieren falls E r displaystyle E r nbsp die Ganzzahl Aufrundungseigenschaft erfullt Kennt man eine gute ganzzahlige Losung fur E r displaystyle E r nbsp dann auch fur E displaystyle E nbsp Leider gilt dies nicht stets auch fur die Optimalitat wie folgendes Gegenbeispiel zeigt E 4 924 308 231 132 84 2 3 7 6 displaystyle E left 4 924 308 231 132 84 top 2 3 7 6 top right nbsp hat eine eindeutige Optimallosung der Relaxation 5 namlich x 1 C 2 3 x 2 C 3 4 x 3 C 1 x 4 C 6 11 x j C 0 displaystyle x 1 C frac 2 3 x 2 C frac 3 4 x 3 C 1 x 4 C frac 6 11 x j C 0 nbsp fur j gt 4 displaystyle j gt 4 nbsp wobei die in der Relaxation verschnittfreien Varianten a 1 3 e 1 displaystyle mathbf a 1 3 mathbf e 1 nbsp a 2 4 e 2 displaystyle mathbf a 2 4 mathbf e 2 nbsp a 3 7 e 3 displaystyle mathbf a 3 7 mathbf e 3 nbsp und a 4 11 e 4 displaystyle mathbf a 4 11 mathbf e 4 nbsp zugrunde gelegt wurden Es gilt z C E z M E 3 5 132 displaystyle z C E z M E 3 frac 5 132 nbsp und z D E 3 displaystyle z D E 3 nbsp wobei es mehrere verschiedene Optimallosungen fur das ganzzahlige Problem 2 4 gibt Die residuale Instanz E r displaystyle E r nbsp ist hier eindeutig mit b r 2 3 0 6 displaystyle mathbf b r 2 3 0 6 top nbsp und es gilt z D E r 3 displaystyle z D left E r right 3 nbsp so dass das Abtrennen des ganzzahligen Anteils von der Optimallosung der stetigen Relaxation zu einer Erhohung der Lucke D z D z C displaystyle Delta z D z C nbsp fuhrte Bei Verwendung der Relaxation 6 ware dieser Effekt nicht eingetreten Doch bei Vorgabe des Bedarfsvektors 5 7 7 17 displaystyle 5 7 7 17 top nbsp vermag auch die Einschrankung auf eigentliche Varianten diese Unannehmlichkeit nicht zu verhindern Ein Naherungsalgorithmus mittels Relaxation BearbeitenSoll das ganzzahlige Problem 2 4 exakt gelost werden erweist es sich oft als vorteilhaft gelegentlich innerhalb der Optimierung mit Hilfe eines Naherungsverfahrens nach guten zulassigen Losungen zu suchen Eine entsprechende Verfahrensskizze ist diese Lose die Relaxation 6 und trenne den ganzzahligen Anteil ab Es verbleibe eine residuale Instanz E r m L l b r displaystyle E r left m L mathbf l mathbf b r right nbsp Wahle von den verbliebenen Varianten eine mit maximaler Haufigkeit Diese Variante sei a displaystyle mathbf a nbsp Bei a b r displaystyle mathbf a not leq mathbf b r nbsp streiche uberzahlige Teile aus a displaystyle mathbf a nbsp Erganze wenn moglich weitere noch zuzuschneidende Teile in a displaystyle mathbf a nbsp Falls a displaystyle mathbf a nbsp der Nullvektor ist ist nichts mehr zu schneiden halt Solange es moglich ist ersetze in a displaystyle mathbf a nbsp jeweils ein Teil durch ein grosseres noch zu schneidendes Schneide die Variante a displaystyle mathbf a nbsp moglichst oft zu passe die Bedarfszahlen an und gehe zum Punkt 2 Der Aufwand fur Punkt 6 ist mit O m 2 displaystyle mathcal O m 2 nbsp abzuschatzen Die in Punkt 1 ausgewahlten Varianten konnen vor dem Abtrennen mitunter auch wie in den Punkten 2 7 nachbearbeitet werden Die so verbesserte Heuristik fand bei pseudozufallig erzeugten Testinstanzen oft Optimallosungen Falls der erzielte Zielfunktionswert fur das ganzzahlige Problem 2 4 doch grosser als z E displaystyle lceil z E rceil nbsp wird kann in Punkt 2 auch noch einmal die Relaxation 6 gelost werden Die Farley Schranke BearbeitenUm eine gute zulassige Losung des ganzzahligen Zuschnittproblems 2 4 zu ermitteln genugt manchmal eine zulassige nicht optimale Losung der Relaxation 5 oder 6 Falls man aus diesem Grunde die Optimierung vorzeitig abbrechen mochte zum Beispiel weil die erzielten Zielfunktionswerte zu stagnieren beginnen benotigt man dennoch Gewahr dass man tatsachlich nahe am Optimum ist Dies leistet eine untere Schranke nach A A Farley 13 die auf der Dualitatstheorie der linearen Optimierung beruht Das zur stetigen Relaxation 5 gehorige duale Optimierungsproblem lautet b u max displaystyle mathbf b top mathbf u to max nbsp bei a u 1 displaystyle mathbf a top mathbf u leq 1 nbsp fur jede zulassige Variante a displaystyle mathbf a nbsp Jedes u R m displaystyle mathbf u in mathbb R m nbsp welches zum zulassigen Bereich des dualen Problems gehort liefert somit eine untere Schranke b u displaystyle mathbf b top mathbf u nbsp fur den optimalen Zielfunktionswert Ein geeignetes u displaystyle mathbf u nbsp findet man leicht sobald das Rucksackproblem 7 gelost wurde Die ermittelte Variante sei a displaystyle tilde mathbf a nbsp Gilt g a 1 displaystyle mathbf g top tilde mathbf a 1 nbsp liegt eine Optimallosung der Relaxation vor Andernfalls setzen wir u 1 g a g displaystyle mathbf u frac 1 mathbf g top tilde mathbf a mathbf g nbsp und erhalten fur jede beliebige zulassige Zuschnittvariante a displaystyle mathbf a nbsp die Abschatzung a u a g g a 1 displaystyle mathbf a top mathbf u mathbf a top mathbf g mathbf g top tilde mathbf a leq 1 nbsp laut Annahme uber a displaystyle tilde mathbf a nbsp Folglich ist das gewahlte u displaystyle mathbf u nbsp fur die duale Aufgabe zulassig Daraus ergibt sich die gewunschte untere Schranke z C b u b g g a z g a displaystyle z C geq mathbf b top mathbf u frac mathbf b top mathbf g mathbf g top tilde mathbf a frac z mathbf g top tilde mathbf a nbsp die sich bei Fortsetzung der Optimierung dem optimalen Zielfunktionswert der Relaxation nahert Analog sieht die Schranke fur 6 aus Beispiel Fur die Instanz E 3 11 6 4 1 2 2 1 displaystyle E left 3 11 6 4 1 top 2 2 1 top right nbsp wurden oben die berechneten Simplexschemata angegeben Vor dem ersten Austausch galten z 34 11 displaystyle z frac 34 11 nbsp und g 1 22 22 11 2 displaystyle mathbf g frac 1 22 22 11 2 top nbsp sowie a a 4 1 1 1 displaystyle tilde mathbf a mathbf a 4 1 1 1 top nbsp also z g a 4 68 35 displaystyle z mathbf g top mathbf a 4 frac 68 35 nbsp Nach dem Eintauschen der Variante a 4 displaystyle mathbf a 4 nbsp in die Basis wurden z 5 2 displaystyle z frac 5 2 nbsp g 1 2 2 1 1 displaystyle mathbf g frac 1 2 2 1 1 top nbsp und a 5 1 1 0 displaystyle mathbf a 5 1 1 0 top nbsp ermittelt Folglich sinkt die untere Schranke z g a displaystyle z mathbf g top tilde mathbf a nbsp vorubergehend auf 5 3 lt 68 35 displaystyle frac 5 3 lt frac 68 35 nbsp und wachst nicht monoton Fur mehrdimensionale Zuschnittprobleme kann eine entsprechende untere Schranke ebenso aufgestellt werden Gemass A A Farley ermoglicht diese Schranke die Einsparung vieler Spaltengenerierungs und Austauschzyklen ohne Gefahr zu laufen weit vom Optimum entfernt zu sein k k 1 Instanzen BearbeitenSei k displaystyle k nbsp eine positive ganze Zahl Die Instanz E m L l b displaystyle E m L mathbf l mathbf b nbsp heisse k k 1 displaystyle k k 1 nbsp Instanz falls L k 2 lt l i L k displaystyle L k 2 lt l i leq L k nbsp fur alle i I displaystyle i in I nbsp zutrifft also jedes Teil genau k displaystyle k nbsp oder k 1 displaystyle k 1 nbsp mal zuzuglich Verschnitt in das Ausgangsmaterial passt Das Studium dieser Instanzen ermoglicht einerseits den Bau besonders bosartiger Beispiele andererseits Abschatzungen auch im allgemeinen Fall fur die Lucke D z D z C displaystyle Delta z D z C nbsp Umfangreiche Untersuchungen enthalt die Dissertation von Jurgen Rietz 8 wahrend die diesbezuglichen Beitrage von Rietz et al 10 12 Vorlaufer darstellen Unter einer p displaystyle p nbsp Teile Variante verstehen wir eine beliebige zulassige Zuschnittvariante a displaystyle mathbf a nbsp mit der genau p displaystyle p nbsp Teile zugeschnitten werden p k 1 displaystyle p leq k 1 nbsp d h e a p displaystyle mathbf e top mathbf a p nbsp wobei e R m displaystyle mathbf e in mathbb R m nbsp fur den aus lauter Einsen bestehenden Einsvektor steht k k 1 Instanzen mit D 1 Bearbeiten Offensichtlich gilt bei k 1 displaystyle k 1 nbsp die Ganzzahl Aufrundungseigenschaft weil nur D 0 0 5 displaystyle Delta in 0 0 5 nbsp moglich ist Bei k 2 displaystyle k geq 2 nbsp andert sich die Situation jedoch grundlegend Ist t max 3 k 3 k 2 3 k 3 k 2 3 k 1 displaystyle t geq max left 3k 3 k 2 3k 3k 2 3k 1 right nbsp ergibt sich z M z C 3 displaystyle z M z C 3 nbsp und z D 4 displaystyle z D 4 nbsp fur die Instanz 9 k 1 t 3 k t 3 k 2 2 k t 2 k 2 k t 6 k t 1 t k 2 t 3 k 3 t t k t 3 k 1 1 1 k 1 k 1 k 1 1 1 1 displaystyle left 9 k 1 t 3k t 3k 2 2k t 2k 2 k t 6k t 1 t k 2 t 3k 3 t t k t 3k top 1 1 1 k 1 k 1 k 1 1 1 1 top right nbsp wobei die Teile nicht nach der Lange geordnet wurden Verwendet man in der stetigen Relaxation 5 die verschnittfreien Varianten e 1 k e 4 displaystyle mathbf e 1 k mathbf e 4 nbsp e 2 k e 5 displaystyle mathbf e 2 k mathbf e 5 nbsp und e 3 k e 6 displaystyle mathbf e 3 k mathbf e 6 nbsp je k 1 k displaystyle frac k 1 k nbsp mal die Varianten e 1 k 1 e 7 e 8 displaystyle mathbf e 1 k 1 mathbf e 7 mathbf e 8 nbsp e 2 k 1 e 8 e 9 displaystyle mathbf e 2 k 1 mathbf e 8 mathbf e 9 nbsp und e 3 k 1 e 9 e 7 displaystyle mathbf e 3 k 1 mathbf e 9 mathbf e 7 nbsp je 1 k displaystyle frac 1 k nbsp mal so bestatigt man schnell z C 3 displaystyle z C 3 nbsp Fur folgende Instanzen gilt jeweils z M lt z C 2 displaystyle z M lt z C 2 nbsp und z D 3 displaystyle z D 3 nbsp k 2 displaystyle k 2 nbsp 5 75 29 28 25 23 19 1 1 2 1 1 displaystyle left 5 75 29 28 25 23 19 top 1 1 2 1 1 top right nbsp k 3 displaystyle k 3 nbsp 5 94 29 28 25 23 19 1 1 2 1 3 displaystyle left 5 94 29 28 25 23 19 top 1 1 2 1 3 top right nbsp k 4 displaystyle k geq 4 nbsp 5 10 k 2 8 k 10 k 8 10 k 9 10 k 12 10 k 14 10 k 18 1 1 2 1 2 k 3 displaystyle left 5 10k 2 8k 10k 8 10k 9 10k 12 10k 14 10k 18 top 1 1 2 1 2k 3 top right nbsp Es gibt keine 2 3 Instanz mit z M z C 2 lt z D displaystyle z M z C 2 lt z D nbsp Dagegen gilt z M z C 2 displaystyle z M z C 2 nbsp und z D 3 displaystyle z D 3 nbsp fur die Instanzen 7 7 k 2 26 k 23 7 k 29 7 k 27 7 k 21 7 k 19 7 k 17 7 k 16 7 k 12 1 1 1 2 k 4 1 1 1 displaystyle left 7 7k 2 26k 23 7k 29 7k 27 7k 21 7k 19 7k 17 7k 16 7k 12 top 1 1 1 2k 4 1 1 1 top right nbsp bei 3 k 7 displaystyle 3 leq k leq 7 nbsp 7 10 k 2 6 k 10 k 6 10 k 4 10 k 2 10 k 4 10 k 6 10 k 7 10 k 11 1 1 1 2 k 4 1 1 1 displaystyle left 7 10k 2 6k 10k 6 10k 4 10k 2 10k 4 10k 6 10k 7 10k 11 top 1 1 1 2k 4 1 1 1 top right nbsp bei k 8 displaystyle k geq 8 nbsp Komplementare Instanzen Bearbeiten Zuerst betrachten wir 2 3 Instanzen m L l b displaystyle m L mathbf l mathbf b nbsp mit 5 12 L gt ℓ 1 l m gt L 4 displaystyle frac 5 12 L gt ell 1 geq cdots geq l m gt frac L 4 nbsp Mit der Festlegung l i 2 3 L l i displaystyle l i frac 2 3 L l i nbsp fur alle i I displaystyle i in I nbsp erhalten wir eine 2 3 Instanz E m L l b displaystyle E left m L mathbf l mathbf b right nbsp mit L 4 lt l 1 l m lt 5 12 L displaystyle frac L 4 lt l 1 leq cdots leq l m lt frac 5 12 L nbsp die wir komplementare Instanz zu E displaystyle E nbsp nennen Die zu E displaystyle E nbsp komplementare Instanz ist wieder E displaystyle E nbsp Ist a displaystyle mathbf a nbsp eine fur E displaystyle E nbsp verschnittfreie Variante mit genau drei Teilen ist a displaystyle mathbf a nbsp auch fur E displaystyle E nbsp zulassig und verschnittfrei Dagegen entsprechen verschnittbehafteten 3 Teile Varianten in E displaystyle E nbsp unzulassige in E displaystyle E nbsp und umgekehrt Folglich kann man nicht von Optimallosungen der Aufgaben 2 4 oder 5 oder 6 fur E displaystyle E nbsp auf die entsprechenden Optimallosungen fur E displaystyle E nbsp schliessen Dennoch fallt die Verallgemeinerung auf k k 1 displaystyle k k 1 nbsp Instanzen nicht schwer Gegeben sei nun eine k k 1 displaystyle k k 1 nbsp Instanz E m L l e displaystyle E m L mathbf l mathbf e nbsp mit l 1 l m displaystyle l 1 geq cdots geq l m nbsp fur die m k 1 z C z M displaystyle m k 1 z C z M