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Tramplan ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum in Karnten so genannten Tanz siehe Mazurka Der Zillertaler Tramplan auch Mayrhofer Tanz bzw Zillertaler Hochzeitsmarsch ist eine aus der Tiroler Volksmusik stammende ursprunglich nur mundlich uberlieferte Geigenpolka mit einer schnell gespielten geradtaktigen Melodie Vor dem Vergessen gerettet wurde er durch den Wiener Volkskundler und Musikwissenschafter Karl Horak International bekannt wurde das Stuck in den fruhen 1990er Jahren durch die Interpretation der Zillertaler Schurzenjager die unter dem Titel Zillertaler Hochzeitsmarsch ein grosser Erfolg wurde Seitdem gehort das Stuck zum Repertoire zahlreicher Volksmusik und Schlagerbands und wird auf fast allen Bierzeltfesten gespielt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Quellen 3 Weblinks 4 VideosGeschichte BearbeitenDer genaue Ursprung dieses Instrumentalstucks ist unbekannt Diese Form der Melodie ist jedoch unter dem Namen Tramplan seit dem spaten 18 Jahrhundert bekannt und war im 19 Jahrhundert ein beliebter burgerlicher Gesellschaftstanz Das Wort Tramplan leitet sich von der franzosischen Bezeichnung Polka tremblante ab also eine meist von Geigen gespielte zittrige Polka mit schnellem stampfenden Rhythmus Diese eigentlich stadtische Mode strahlte im 19 Jahrhundert auch auf landliche Regionen aus und wurde dort von den lokalen Musikanten in vielen verschiedenen Varianten abgewandelt Zu dieser Zeit war das Zillertal eine sehr verarmte Region Der Silberbergbau des Mittelalters und der fruhen Neuzeit war ob des nachlassenden Ertrags weitgehend eingestellt Den spateren Tourismus als Einkommensquelle gab es noch nicht So zogen viele Zillertaler als fliegende Handler Handwerker und Hausierer durch die osterreichischen Lander Suddeutschland und Norditalien Als fruhe Form der Werbung und Turoffner hatten sie meist ihre Instrumente dabei und spielten populare Melodien Dabei ubernahmen sie immer wieder musikalische Einflusse aus den Gegenden die sie zu Fuss bereisten So ist heute nicht mehr nachvollziehbar ob diese Melodie in Tirol entstanden ist oder ob sie von reisenden Tiroler Musikanten dorthin gebracht wurde Die erste handschriftliche Aufzeichnung des Stuckes von Hans Wurm mit dem Titel Tramplano der Hupfende ha ha stammt aus dem Jahr 1902 1 2 Eine spatere Aufzeichnung stammt von dem aus Wien stammenden Volksmusikforscher und Gymnasiallehrer Karl Horak 1908 1992 der im Jahr 1932 in Kufstein eine Anstellung fand und von da an begann die Tiroler Volksmusik zu erforschen aufzuzeichnen und zu publizieren Als Gewahrsperson die dem bald landauf landab als Professor bekannten Horak diese Melodie ubermittelte gilt heute der aus Hart im Zillertal stammende Musikant Hans Wurm vulgo Millacher 1876 1955 Von diesem existiert eine aus dem Jahr 1902 stammende schriftliche Aufzeichnung der Melodie Im Jahr 1956 wurde von dem Lied auf Initiative von Horak eine Tonaufnahme gemacht Dabei spielte das Streichquartett Aschenwald unter der Leitung von Johann Aschenwald vulgo Schotter Hansl aus Mayrhofen im Zillertal das Stuck ein Als Dank bekam jeder Musiker ein Gulasch und ein Bier Diese Aufnahme erreichte in der Folge bescheidene lokale Bekanntheit und wurde in diversen Volksmusiksendungen auf Radio Tirol gespielt In den 1970er Jahren wurde das Stuck erstmals im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks gespielt von der unter dem Namen Hausmusik Jagerklause bekannten Familie Hollwarth aus Stummerberg im Zillertal Eine zweite Fernsehdarbietung erfolgte 1975 in der BR Sendung Musik aus den Bergen Das Stuck blieb wenig bekannt und war nur eine unter vielen Volksmusikmelodien Aus den fruhen 1970er Jahren stammt jedoch auch das Kolner Karnevalslied Loss mer jett nar Nippes jon in Nippes kriegen mir Spass von Rolf Dietmar Schuster das in der Melodie auffallig dem Zillertaler Tramplan ahnelt Ob der Komponist seine Inspiration dazu von einem Auftritt der Jagerklause Hausmusik oder einem Urlaub in Tirol hatte ist nicht mehr nachvollziehbar Grossere Bekanntheit erlangte der Tramplan jedoch erst als die Melodie Mitte der 1980er Jahre von den Zillertaler Schurzenjagern entdeckt und in ihr Repertoire aufgenommen wurde Im Jahr 1987 spielte sie die in Zillertaler Hochzeitsmarsch umbenannte Geigenpolka erstmals im Fernsehen erst beim Musikantenstadl in Perg im Herbst dieses Jahres dann beim Stadl aus der Munchner Olympiahalle Zum ganz grossen Hit wurde der Hochzeitsmarsch schliesslich 1992 als er auf dem Album Zillertaler Schurzenjager 92 erschien Von da an wurde die Melodie zum Bierzelthit im gesamten deutschsprachigen Raum und zu einem Fixpunkt im Programm der Schurzenjager Auf ihren Konzerten spielte diese die Melodie in verschiedenen Variationen meist moderner interpretiert in Richtung Rock und Schlager Verfechter der traditionellen Volksmusik storten sich an der modernen Interpretation der Schurzenjager und der zahlreichen Coverversionen anderer Bands Der FC Bayern Munchen verwendete das Lied von 2006 bis 2009 als Torhymne 3 Quellen Bearbeiten veroffentlicht in der Zeitschrift des Tiroler Volksmusikvereines g sungen und g spielt vom September 2011 als Notendruck veroffentlicht in der zweiteiligen Notenausgabe Zillertaler Tanze aus der Handschrift Hans Wurm Millacher aus dem Tiroler Volksliedarchiv Heft 3 1 und 3 2 Tiroler Landesmuseen Tiroler Volksliedarchiv Innsbruck 2016 Notenblatt dieses Stuckes aus dem Jahr 1902 Titel Tramplano der Hupfende ha ha FC Bayern Munchen Torhymnen Geschichte Abgerufen am 25 Oktober 2023 deutsch Thomas Nussbaumer Auf Spurensuche Der legendare Zillertaler Volksmusikant Hans Wurm vlg Muhlacher 1877 1955 und der Zillertaler Tramplan in Jahrbuch des Osterreichischen Volksliedwerkes 61 2012 S 160 171Weblinks BearbeitenBundesarbeitsgemeinschaft Osterreichischer Volkstanz Tirol und Karl Horak Memento vom 18 Juni 2008 im Internet Archive Volksmusikland at Zillertaler Tramplan Stammtischmusik at Noten zur Tramplan Polka Zillertaler Hochzeitsmarsch Videos BearbeitenYoutube Mayrhofer Tanz Streichquartett Aschenwald 1956 Youtube Zillertaler Schurzenjager Zillertaler Hochzeitsmarsch Live 1990 Youtube Zillertaler Schurzenjager Zillertaler Hochzeitsmarsch Live 1993 Youtube Traditionelle Interpretation aus dem ORF Fernseh Fruhschoppen Youtube Original Zillertaler Hochzeitsmarsch Bruckerer Hochzeitsmusig 1957 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zillertaler Tramplan amp oldid 238492936