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Das Wurmeck ist die Sudwestecke des Neuen Rathauses in Munchen an der die Weinstrasse in den Marienplatz mundet Das 1906 fertiggestellte Gebaude weist hier einen Eckturm auf dessen Fassadengestaltung in mehreren Etagen die Munchner Sage vom Lindwurm aufgreift Das Wurmeck auf einem Bild von 1910Der Wurm Inhaltsverzeichnis 1 Gestaltung 2 Geschichte und Sage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGestaltung BearbeitenUber dem Erdgeschoss windet sich eine kupferne Darstellung des Lindwurms an dem neugotischen Eckturmchen hoch 1 Die Figur wurde durch den Bildhauer Anton Kaindl modelliert und von Hygin Kiene in Kupfer getrieben Daruber sind drei Steinreliefs angebracht die die Sage vom Munchner Lindwurm erzahlen In das mittlere Feld steigt der Lindwurm auf ein Burger sturzt zu Boden vom Gifthauch des Tieres getroffen Frauen und Kinder fluchten nach den Seiten Links rusten sich Landsknechte und Burger zum Gefecht gegen den Drachen Sie laden eine Kartaune Im rechten Feld feiert der Schafflertanz den Sieg uber den Lindwurm Die Steinreliefs wurden von den Bildhauern Jakob Bradl Roth und Franz Bernauer geschaffen und waren eine Spende der Munchener Aachener Feuerversicherungsgesellschaft Das Thema wird in Traufhohe uber dem dritten Obergeschoss in Form der Wasserspeier erneut aufgegriffen Im Zentrum steht eine Megare unter deren Mantel ein teuflisches Geschopf heranschleicht das die Pest symbolisiert Daneben stehen Figuren die den Kampf gegen die Krankheit darstellen so ein Arzt ein Schaffler und ein Musikant Geschichte und Sage BearbeitenDie Sage vom Munchner Lindwurm stellt eine verfalschende Herkunftssage zum Schafflertanz dar Ihr zufolge sei in der Stadtmitte eventuell auch an dieser Ecke des damaligen Marktplatzes ein Lindwurm aus der Erde gekrochen und habe die Pest verbreitet Mutige Manner haben ihn besiegt aber trotzdem traute sich kein Burger mehr auf die Strassen bis die Schaffler mit ihren Tanzen durch die Stadt zogen woran bis heute der Schafflertanz erinnert Da der Schafflertanz erst im 17 Jahrhundert lange nach der Pest als Zunftbrauch nachgewiesen ist 2 handelt es sich um eine Ruckubertragung Als Ausloser der Sage gilt der Hausname Wurmeck fur das fur den Bau des Rathauses abgerissene mittelalterliche Burgerhaus mit der Adresse Marienplatz 3 an derselben Stelle Das Gebaude ist bereits 1310 12 als Schonnecgaeris eckehaus Schoneckers Eckhaus urkundlich gefuhrt und wird auch weiter im Zusammenhang mit der Familie Schonecker genannt Der Hausname Wurmeck wird 1431 erstmals urkundlich erwahnt In einer Liste von Eckhaus Namen aus dem Jahre 1725 wird berichtet dass an dem Eckhaus ein Lindwurm angebracht sei aus spaterer Zeit ist das Relief eines Heiligen Georgs nachgewiesen der den Drachen totet Da von einem Augsburger Zweig der Familie Schonecker bekannt ist dass sie einen Panthier im Wappen fuhrten konnte hierin der Ursprung von Darstellung und Sage liegen Dieses Fabelwesen hat einen Drachenkopf einen Lowenleib und Adlerklauen und kann je nach heraldischer Darstellung leicht fur einen Lindwurm gehalten werden Somit konnte der Name auch von einem an dem Haus angebrachten Familienwappen der Schoneckers hergeleitet sein Als Theorie wird angefuhrt dass eventuell der Panthier nicht mehr als solcher erkannt und der Heilige Georg als vermeintlich sinnerganzende Darstellung hinzugefugt wurde 3 Literatur BearbeitenHelmuth Stahleder Haus und Strassennamen der Munchner Altstadt Hugendubel Munchen 1992 ISBN 3 88034 640 2 S 640 645 Weblinks BearbeitenLandeshauptstadt Munchen Neues RathausEinzelnachweise Bearbeiten Die Beschreibung beruht auf Josef Divora Das Rathaus zu Munchen Verlag der stadtischen Regieverwaltung 1909 Seite 12 f Faksimile Ausgabe im Munchen Archiv Band 17 2000 Archiv Verlag Richard Bauer Marienplatz und Rathaus Hugendubel Munchen 1997 ISBN 3 89631 193 X S 50 Richard Bauer Marienplatz und Rathaus Hugendubel Munchen 1997 ISBN 3 89631 193 X S 51 f 48 137547 11 575101 Koordinaten 48 8 15 17 N 11 34 30 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wurmeck amp oldid 231418157