Wolframblau ist eine anorganische chemische Verbindung des Wolframs aus der Gruppe der Oxidhydroxide. Neben H0,5WO3 werden weitere Wolframoxidhydroxide bestimmter Zusammensetzung und mit Oxidationszahlen zwischen 5 und 6 wegen der tiefblauen Farbe ihrer Lösungen als Wolframblau bezeichnet und entsprechen in vielfacher Hinsicht dem Molybdänblau.
Kristallstruktur | ||||
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_ W5,5+ _ O2− Kristallstruktur von H0,5WO3 | ||||
Allgemeines | ||||
Name | Wolframblau | |||
Verhältnisformel | H0,5WO3 | |||
Kurzbeschreibung | blauer Feststoff | |||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||
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Eigenschaften | ||||
Molare Masse | 232,42 g·mol−1 | |||
Aggregatzustand | fest | |||
Dichte | 7,35 g·cm−3 | |||
Sicherheitshinweise | ||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Gewinnung und Darstellung Bearbeiten
Wolframblau H0,5WO3 entsteht durch Einwirkung von Reduktionsmitteln auf Wolfram(VI)-oxid.
Eigenschaften Bearbeiten
Wolframblau H0,5WO3 ist ein braunes bis violettes Pulver, das sehr leicht oxidierbar ist. Bei Kontakt mit Wasser oxidiert es unter Wasserstoff-Abgabe. Bei langsamer Oxidation können blaues H0,33WO3 und H0,1WO3 gewonnen werden. H0,5WO3 gibt bei thermischer Zersetzung neben Wasser auch noch Wasserstoff ab. Es besitzt eine Kristallstruktur vom DO9-Typ mit leicht tetragonaler Verzerrung.
Verwendung Bearbeiten
Wolframblau dient als Nachweis von Wolframaten (z. B. Natriumwolframat) bzw. Wolfram(VI)-Verbindungen, aus denen es durch Reduktion entsteht. Früher wurde es auch als Mineralblau bezeichnet und diente Ende des 19. Jahrhunderts als Pigment in der Malerei.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band 3. Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1566.
- Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- Gert Blumenthal, Dietmar Linke, Siegfried Vieth: Chemie: Grundwissen Für Ingenieure. Springer DE, 2006, ISBN 3-8351-9047-4, S. 339 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Heinrich Remy: Lehrbuch der Anorganischen Chemie Band II, Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig Leipzig 1961, S. 218
- Oskar Glemser, Christa Naumann: Kristallisierte Wolframblauverbindungen; Wasserstoffanaloga der Wolframbronzen HxWO3. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 265, 1951, S. 288–302, doi:10.1002/zaac.19512650413.
- Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein: Analytische Chemie: Chemie-Basiswissen III. Springer DE, 2004, ISBN 3-642-18493-6, S. 88 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Georg Schwedt: Chemische Experimente in Schlössern, Klöstern und Museen: Aus Hexenküche und ... John Wiley & Sons, 2012, ISBN 3-527-66132-8, S. 222 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).