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Hans Wolfgang Stichel 18 November 1898 in Schoneberg 1 31 Januar 1968 in Berlin Hermsdorf war ein deutscher Zoologe und Entomologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Leistungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWolfgang Stichel war der Sohn des zoologisch stark interessierten Eisenbahn Oberinspektors und Privatgelehrten Hans Stichel der auch mehrere neue Schmetterlingsarten beschrieb Wolfgang nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde verwundet Sein Versehrtheitsgrad wurde auf 75 festgelegt Nach dem Studium promovierte Wolfgang Stichel 1923 in Berlin zum Dr phil mit einer Arbeit uber die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb einer Unterfamilie der Laufkafer 2 1924 war Stichel durch seine Studie uber die schutzenswerte Flora und Fauna der Pfaueninsel massgeblich an der Einrichtung des gleichnamigen Naturschutzgebietes beteiligt 3 Ab 1926 war er Assistent und stellvertretender Leiter der Forschungsstelle fur Pelztierkunde bei Heinrich Prell an der Forstlichen Hochschule zu Tharandt Sachsen 1927 Kustos der Reichs Zentrale fur Pelztier und Rauchwaren Forschung zu Leipzig sowie nebenamtlich Dozent fur Zoologie an der Deutschen Kurschner Schule zu Leipzig Zuchtbuch und Geschaftsfuhrer des Silberfuchs und Edelpelztier Zuchterverbandes in Leipzig und Berlin seit 1 Februar 1939 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hauptgeschaftsfuhrer des Deutschen Siedlerbundes Sitz Berlin Sachverstandiger fur Kleingartenbau Kleintierzucht und Schadlingsbekampfung sowie fur Pelzgewinnung und Pelzaufbewahrung 4 Stichel war daruber hinaus Herausgeber und Verleger zoologischer Zeitschriften so zum Beispiel seit 1923 Herausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift fur wissenschaftliche Insektenbiologie und der Neuen Beitrage zur systematischen Insektenkunde sowie Verleger der Zeitschrift fur Saugetierkunde seit ihrer Grundung 1926 bis zur letzten Kriegsausgabe 1942 Wolfgang Stichel denunzierte 1943 seinen Kollegen Walter Arndt wegen kritischer Ausserungen zum Dritten Reich beim Personalsachbearbeiter der Preussischen Geologischen Landesanstalt Letzterer gab eine entsprechende Meldung an die Gestapo weiter Trotz mehrerer Gnadengesuche weiterer Kollegen Arndts unter anderem von Hanns von Lengerken Ferdinand Sauerbruch Oskar Heinroth Katharina Heinroth und Hans Hass wurde Walter Arndt am 11 Mai 1944 vom Volksgerichtshof verurteilt und am 26 Juni im Zuchthaus Brandenburg Gorden hingerichtet 5 Das Schwurgericht Moabit verurteilte Stichel in diesem Zusammenhang am 22 September 1949 zu acht Jahren Zuchthaus und acht Jahren Ehrverlust wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit 6 Von der Zuchthausstrafe verbusste er sechs Jahre und acht Monate 1951 wurde zusatzlich von der Spruchkammer Berlin ein Suhneverfahren gegen Stichel eroffnet 7 In diesem Verfahren wurde er 1953 zu einer Suhnefrist von eineinhalb Jahren und zur Zahlung einer Geldstrafe in Hohe von 2 000 DM verurteilt Eine Berufung dagegen wurde 1954 von der Berufungsspruchkammer abgelehnt Nach Entlassung aus dem Zuchthaus veroffentlichte er von 1955 bis 1962 weiterhin Bucher uber Wanzen hauptsachlich im Selbstverlag 1966 erschien die von ihm verfasste Broschure Till Eulenspiegel der Eulenspiegelhof in Kneitlingen und die Familie Stichel Teil 1 der Bausteine zur Chronik und Genealogie der Familien Stichel Stickel Teil 2 erschien nach seinem Tod Wissenschaftliche Leistungen BearbeitenWolfgang Stichel ist insbesondere bekannt fur seine umfangreichen Arbeiten an Wanzen Zwischen 1925 und 1938 entstand sein Werk Illustrierte Bestimmungstabellen der Deutschen Wanzen 8 In den Jahren 1955 bis 1962 entstand Band II des Werkes uber die Wanzen in Europa 9 Stichel verfasste 35 Aufsatze uber Saugetiere insbesondere Pelztiere 50 Aufsatze uber Insekten und 8 selbststandige Broschuren und Werke Ferner arbeitete er an Meyers Lexikon an Rohstoffe des Tierreichs und am Nomenclator generum et subgenerum mit Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Stichel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister Nr 2158 1898 StA Schoneberg I Wolfgang Stichel Zur Phylogenesis eines geologisch jungen Formenkreises der Kafer der Ditominen Carab Harpal Dissertation Berlin 1923 Veroffentlicht in Zeitschrift fur wissenschaftliche Insektenbiologie Band 18 Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Berlin naturlich Berlin Natur amp Text Berlin 2007 ISBN 978 3 9810058 3 7 S 186 Wolfgang Stichel Bausteine zur Chronik und Genealogie der Familien Stichel Stickel II Ahnenliste des Wolfgang Stichel AL 9169 mit Dokumenten zur Familien Chronik Berlin 1968 Armin Geus Hans Querner Deutsche Zoologische Gesellschaft 1890 1990 Dokumentation und Geschichte Fischer Stuttgart 1990 ISBN 3 437 30648 0 Ferdinand Pax Walther Arndt ein Leben fur die Wissenschaft Hydrobiologia 4 3 1952 S 302 315 Stefan Botor Das Berliner Suhneverfahren Die letzte Phase der Entnazifizierung Lang Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 631 54574 6 Wolfgang Stichel Illustrierte Bestimmungstabellen der deutschen Wanzen Berlin 1925 1938 Wolfgang Stichel Illustrierte Bestimmungstabellen der Wanzen II Europa 4 Bande 1 General Index Normdaten Person GND 138968691 lobid OGND AKS LCCN no2021141911 VIAF 95572867 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stichel WolfgangALTERNATIVNAMEN Stichel Hans Wolfgang vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe und EntomologeGEBURTSDATUM 18 November 1898GEBURTSORT Berlin SchonebergSTERBEDATUM 31 Januar 1968STERBEORT Berlin Hermsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Stichel amp oldid 226869433