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Wolf Walter Franz von Igel 11 Januar 1888 in Posen 17 Mai 1970 in Bremen 1 war ein deutscher Offizier und Agent Igel war einer der Hauptverantwortlichen fur die Spionage und Sabotageaktionen des Deutschen Reiches in den Vereinigten Staaten wahrend des Ersten Weltkrieges in den Jahren 1914 bis 1916 Wolf von Igel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Tatigkeit 1 3 Familie 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Er war der Sohn des spateren preussischen Generals der Infanterie Heinrich von Igel 1839 1918 und dessen Ehefrau Elisabeth Charlotte Henriette geborene Bronsart von Schellendorff 2 Tatigkeit Bearbeiten In seiner Jugend schlug Igel die Militarlaufbahn in der Preussischen Armee ein in der er den Rang eines Leutnants im Grossherzoglich Mecklenburgischen Feldartillerie Regiment Nr 60 erreichte Im August 1914 unmittelbar nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Igel vom deutschen Generalstab in die damals noch neutralen Vereinigten Staaten geschickt um die dortigen Vertreter der Reichsregierung um den Botschafter Bernstorff bei der Wahrung der deutschen Interessen zu unterstutzen Zunachst fiel ihm die Aufgabe zu ein deutsches Kriegsnachrichtenburo in einem Hochhaus in der Wall Street in New York City einzurichten das die amerikanische Presse und Offentlichkeit als Gegengewicht zur Propaganda der Entente Machte in den Vereinigten Staaten im Sinne der kaiserlichen Regierung uber das Kriegsgeschehen in Europa sowie uber die politischen und militarischen Aktivitaten und Ziele der deutschen Seite informieren bzw beeinflussen sollte Neben dieser offiziellen Funktion diente Igels Buro auch als eine nachrichtendienstliche Sammelstelle die bestrebt war moglichst viele fur die deutschen Kriegsfuhrung relevante Informationen zusammenzutragen und an die politische und militarische Fuhrung in Europa weiterzuleiten Diese betrafen in erster Linie die innenpolitische Entwicklung in den Vereinigten Staaten und speziell den europaischen Krieg betreffende Informationen wie die Stimmung der amerikanischen Bevolkerung gegenuber dem Reich Waffen sowie Material und Rohstofflieferungen amerikanischer Firmen an die gegen Deutschland alliierten Machte und Ahnliches mehr Ferner wurden hier aber auch Informationen die aus anderen Ecken der Welt in den USA zusammenliefen gesammelt die fur das Kriegsgeschehen potentiell von Bedeutung sein konnten zum Beispiel uber die Kriegsmassnahmen des auf Seiten der Entente Krieg gegen das Reich fuhrende Kanada Umfang der dortigen Rekrutierungen Truppenbewegungen innerhalb des Landes Verlegungen von Menschen und Material von Kanada nach Europa etc uber die Unabhangigkeitsbewegungen in Indien und Irland bzw die in Amerika lebenden Exponenten dieser Bewegungen deren denkbare Kulmination in aktiven Massnahmen gegen die britische Fremdherrschaft in ihren Heimatlandern das Potential in sich trug Grossbritannien als Kriegsgegner Deutschlands zu starken und somit die Chancen fur einen fur Deutschland gunstigen Kriegsausgang zu verbessern Schliesslich war Igels Buro auch in die Organisation von Sabotagemassnahmen in den Vereinigten Staaten und Kanada involviert die das Ziel verfolgten die Verlegung von kanadischen Truppen und die Produktion bzw Auslieferung von fur die deutschen Kriegsgegner bestimmten amerikanischen Rustungsgutern Waffen Munition Ausrustung etc nach Europa zu behindern So plante er z B die Sprengung von Eisenbahnbrucken und gleisen in Kanada uber die Truppen und Material vom Landesinneren Kanadas an die kanadische Ostkuste zwecks Verschiffung nach Europa transportiert wurden um so das Eintreffen der betreffenden Truppen und Materialien in Europa und ihren Einsatz gegen die deutschen Armeen hinauszuzogern Besondere Bekanntheit erlangte spater der Plan Igels den Wellandkanal eine Schifffahrtsverbindung zwischen dem Eriesee und dem Ontariosee zu zerstoren Nach der Ausweisung des deutschen Militarattaches an der deutschen Botschaft in Washington Franz von Papen der bis dahin die deutsche Spionage und Sabotage hauptbeaufsichtigt und koordiniert hatte aus den Vereinigten Staaten im Dezember 1915 wurde Igel sein Nachfolger Bei einer Razzia die der amerikanische Geheimdienst am 18 April 1916 in Igels New Yorker Buro durchfuhrte fielen diesem Unterlagen in die Hande aus denen die Zusammenarbeit der kaiserlichen Regierung mit Teilen der irischen Unabhangigkeitsbewegung und speziell die bevorstehende Absetzung des irischen Nationalistenfuhrers Roger Casement an der irischen Kuste durch ein deutsches U Boot sowie Vorbereitungen fur einen Aufstand von Anhangern der irischen Unabhangigkeitsbewegung gegen die britische Herrschaft und die deutsche Unterstutzung dieser Vorbereitungen u a durch Waffenlieferungen hervorgingen Die Weiterleitung dieser Informationen durch das amerikanische State Department an die britische Regierung trug dazu bei den schliesslich am 24 April 1916 ausbrechenden Irischen Aufstand niederzuschlagen Igel selbst wurde im April 1916 kurzzeitig in Haft genommen und Klage gegen ihn und drei weitere Manner wegen Verstosses gegen die amerikanischen Neutralitatsgesetze erhoben Aufgrund der Weigerung der deutschen Regierung der Forderung der US Regierung Igels diplomatische Immunitat aufzuheben zuzustimmen musste er jedoch bald wieder auf freien Fuss gesetzt werden Im Fruhjahr 1917 anlasslich des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland verliess Igel Amerika zusammen mit den letzten verbliebenen deutschen Diplomaten In spateren Jahren amtierte Igel als Direktor der Reichs Kredit Gesellschaft Im Who is Who in Germany fur das Jahr 1956 ist Igel als Banker und Mitglied des Verwaltungsrats der Commerz und Disconto Bank AG sowie des Aufsichtsrates der Deutschen Schiffahrtsbank AG in Bremen verzeichnet Familie Bearbeiten Am 5 Marz 1920 heiratete Igel in Hamburg Vera Asta Ursel Erna von Kleist 1899 Die Ehe wurde 1928 geschieden Literatur BearbeitenJohannes Reiling Deutschland safe for democracy deutsch amerikanische Beziehungen aus dem Tatigkeitsbereich Heinrich F Alberts kaiserlicher Geheimrat in Amerika erster Staatssekretar der Reichskanzlei der Weimarer Republik Reichsminister Betreuer der Ford Gesellschaften im Herrschaftsgebiet des Dritten Reiches 1914 bis 1945 Stuttgart 1997 Einzelnachweise Bearbeiten Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Band XX Band 104 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1993 ISBN 3 7980 0804 3 S 155 Handbuch des Preussischen Adels E S Mittler amp Sohn Berlin 1893 S 340 PersonendatenNAME Igel Wolf vonALTERNATIVNAMEN Igel Wolf Walter Franz von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Agent und OffizierGEBURTSDATUM 11 Januar 1888GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 17 Mai 1970STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolf von Igel amp oldid 227347892