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William Joseph Seymour 2 Mai 1870 in Centerville Louisiana 28 September 1922 in Los Angeles war ein afroamerikanischer US amerikanischer Prediger und wesentlicher Mitbegrunder der pfingstlerischen Azusa Street Erweckung die 1906 bis 1909 stattfand William J Seymour Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeymour war der Sohn von Simon und Phyllis Seymour ehemaligen Sklaven und er wurde zuerst katholisch und dann baptistisch erzogen Die dortige Umgebung war armlich gepragt vom Ku Klux Klan und der segregativ wirkenden Jim Crow Gesetzgebung 1 Schon als Kind hatte er Traume und Visionen Mit 25 Jahren 1895 zog er nach Indianapolis wo er Arbeit im Eisenbahnbau und als Kellner im Gastgewerbe fand Damals verliess nur rund ein Zehntel der farbigen Bevolkerung den Suden In Indianapolis trat er der Simpson Chapel Methodist Episcopal Church bei und wurde ein Nachfolger von Jesus Christus Wegen des zunehmenden Rassismus zog Seymour weiter 2 Von 1900 bis 1902 lebte Seymour in Cincinnati wo er in Kontakt mit Martin Wells Knapp kam und der Church of God Reformation Movement beitrat die den Namen The Evening Light Saints deutsch Das Abendlicht der Heiligen trug 3 Er begann deren Ansichten uber die Heiligung und die Ausgiessung des Heiligen Geistes vor der Wiederkunft Jesu Christi zu teilen 4 Durch eine Pockeninfektion erblindete er auf einem Auge und trug viele Narben davon Er entschied sich Pastor zu werden 5 1903 zog Seymour nach Houston in Texas um wieder bei seiner Familie zu sein Er trat einer kleinen farbigen Gemeinde bei die von Lucy Farrow geleitet und betreut wurde 1905 ubernahm er schliesslich die Leitung dieser Gemeinde da Lucy Farrow vorubergehend Gouvernante fur den Pfingstprediger und Bibelschullehrer Charles Fox Parham in Kansas wurde Durch sie kam er in Kontakt mit Parham von dem er uber die Taufe mit dem Heiligen Geist und die Zungenrede erfuhr 6 Parhams Unterricht an dessen Bibelschule konnte er 1905 wegen den damaligen Rassengesetzen in Texas nur vom Korridor her folgen Er beteiligte sich zudem an evangelistischen Einsatzen in den farbigen Vierteln von Houston Nach Beendigung seiner Ausbildung an der Bibelschule von Parham 7 konnte Seymour am 22 Februar 1906 eine Pastorenstelle in einer kleinen Kirche in Los Angeles antreten die von Lucy Farrow Neely Terry und der dortigen Pastorin Julia Hutchins vermittelt worden war 5 Parham liess Seymour nur ungern weggehen aber er gab ihm seinen Segen fur diesen neuen Dienst Nur wenige Tage im neuen Amt wurde ihm bereits der Pastorendienst in der neuen Gemeinde verweigert weil er die neue Lehre uber die Geistestaufe verkundigt hatte So begann Seymour Gottesdienste im Privathaus von Richard D Asberry in der North Bonnie Brae Avenue 214 zu abzuhalten Die Glaubigen kamen aus sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Hintergrunden und ab 9 April begannen sie in neuen Zungen zu sprechen 8 Aufgrund der akuten Platzprobleme zog die junge Gemeinde am 14 April 1906 in die Azusa Street 312 im Industriegebiet von Los Angeles Sie fanden eine verlassene Methodistenkirche vor die unter tatkraftiger Mithilfe von Christen verschiedener Denominationen renoviert wurde Dort entstand aus dieser Azusa Street Revival Bewegung die Azusa Street Mission mit dem Namen Apostolic Faith Mission deutsch Apostolische Glaubensmission Seymour fuhrte unkonventionelle Gottesdienste durch die keinen fixen Ablauf hatten Spontan wurden Lieder angestimmt Erlebnisse erzahlt im Gebet Gottes Gegenwart gesucht was bis zu 12 Stunden dauern konnte Im gleichen Jahr ereignete sich am 18 April das starke Erdbeben von San Francisco mit uber 3 000 Toten das viele Menschen verangstigte Die von Seymour und Clara E Lum veroffentlichte Zeitschrift The Apostolic Faith kam im September 1906 in einer Auflage von 5 000 Exemplaren heraus ein Jahr spater betrug die Zahl der Abonnenten bereits 40 000 9 Tausende Pastoren besuchten diese Gemeinde zudem liessen sich innert kurzer Zeit etliche Mitglieder weltweit aussenden um das Evangelium in dieser neuen pfingstlichen Form weiterzugeben 10 11 Bereits im Oktober 1906 nachdem sein Lehrer Parham Seymour in der Azusa Street besucht und dort zweimal gepredigt hatte kam es zum Bruch zwischen den beiden Denn Parham war nicht mit allen Geschehnissen und Manifestationen in dieser jungen Gemeinde einverstanden Seymour und seine Altesten wollten sich nicht korrigieren lassen und er erteilte ihm sogar Hausverbot 12 13 Zwei Gemeindemitglieder Clara E Lum und Florence Crawford entwendeten im gleichen Jahr die Adresskartei von Seymour und grundeten eine Konkurrenzgemeinde in Portland in Oregon und Seattle in Washington Das Gemeindezentrum in der Azusa Street konnte sich nicht wieder von diesen Ruckschlagen und dem Mitgliederverlust erholen die Erweckung in der Azusa Street kam um 1908 zu einem Ende 1911 unternahm Seymour eine Predigttour von Chicago aus und sein Stellvertreter William H Durham leitete die Gemeinde in dieser Zeit Aufgrund verschiedener Glaubensauffassungen sog Finished Work Controversy innerhalb der Gemeinde schloss er Durham aus aber eine Mehrheit der Mitglieder ging mit ihm weg Die Arbeit von Seymour verlor weiter an Bedeutung so dass nach 1912 nur noch eine kleine Minderheit von etwa 20 seiner einstigen Anhanger in seiner Gemeinde verblieben waren und er weitgehend aus der offentlichen Wahrnehmung verschwand 14 Seymour veroffentlichte eine Gottesdienstordnung unter dem Titel The Doctrines and Discipline of the Azusa Street Apostolic Faith Mission of Los Angeles und bezeichnete sich fortan selbst als Bischof Er begann eine Reisetatigkeit die ihn verschiedentlich mit Charles Harrison Mason dem Grunder der Church of God in Christ zusammenfuhrte und grundete verschiedene Gemeinden einige davon in Virginia 1921 bis 1922 unternahm er eine letzte Predigtreise durch die USA Am 28 September 1922 verstarb William J Seymour in Ausubung des Dienstes an einem Herzversagen Seine Frau Jennie Evans Moore die er wahrend der Erweckung am 13 August 1908 geheiratet hatte ubernahm die Leitung der Gemeinde in Los Angeles Wegen angeblicher Brandgefahr wurde das Azusa Street Gemeindegebaude 1931 abgerissen und ein Parkplatz entstand auf dem Grundstuck Jennie Seymour verstarb vierzehn Jahre spater am 2 Juli 1936 15 Literatur BearbeitenEstrelda Alexander Black Fire One Hundred Years of African American Pentecostalism InterVarsity Press Downers Grove 2011 Frank Bartleman Azusa Street Bridge Publishing South Plainfield 1980 Gaston Espinosa William J Seymour and the origins of global Pentecostalism A biography and documentary history Duke Univ Press Durham 2014 ISBN 978 0 8223 5628 8 englisch Roberts Liardon Gottes Generale Warum sie Erfolg hatten und warum einige scheiterten Adullam Grasbrunn 2007 ISBN 978 3 931484 10 1 S 135 163 William J Seymour Der Katalysator der Pfingstbewegung Robert R Owens Speak to the Rock The Azusa Street Revival Its Roots and Its Message University Press of America Lanham 1998 Cecil M Robeck Junior The Azusa Street Mission and Revival The Birth of the Global Pentecostal Movement Thomas Nelson Nashville 2006 Weblinks BearbeitenPriscilla Pope Levison William J Seymour 1870 1922 Website blackpast org 26 Januar 2007 englisch abgerufen am 7 Mai 2022 Pentecostalism William Seymour What scoffers viewed as a weird babble of tongues became a world phenomenon after his Los Angeles revival Website christianitytoday com englisch abgerufen am 6 Mai 2022 Biography William J Seymour Website The Malachi Project englisch abgerufen am 6 Mai 2022 Tony Cauchi William Seymour and the History of the Azusa Street Outpouring Website revival library org englisch abgerufen am 6 Mai 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Roberts Liardon Gottes Generale Warum sie Erfolg hatten und warum einige scheiterten Adullam Grasbrunn 1999 ISBN 3 931484 10 6 S 140f Roberts Liardon Gottes Generale Warum sie Erfolg hatten und warum einige scheiterten Adullam Grasbrunn 1999 ISBN 3 931484 10 6 S 141f Roberts Liardon Gottes Generale Warum sie Erfolg hatten und warum einige scheiterten Adullam Grasbrunn 1999 ISBN 3 931484 10 6 S 141f Randall Herbert Balmer Seymour William J oseph In Encyclopedia of Evangelicalism Baylor University Press Waco 2004 ISBN 1 932792 04 X S 618 englisch a b J Gordon Melton Seymour William J In Encyclopedia of World Religions Encyclopedia of Protestantism Nr 6 Facts of File New York 2005 ISBN 978 0 8160 5456 5 S 492 englisch Pentecostalism William Seymour What scoffers viewed as a weird babble of tongues became a world phenomenon after his Los Angeles revival Website christianitytoday com englisch abgerufen am 6 Mai 2022 Roberts Liardon Gottes Generale Warum sie Erfolg hatten und warum einige scheiterten Adullam Grasbrunn 1999 ISBN 3 931484 10 6 S 143f Roberts Liardon Gottes Generale Warum sie Erfolg hatten und warum einige scheiterten Adullam Grasbrunn 1999 ISBN 3 931484 10 6 S 145f Roberts Liardon Gottes Generale Warum sie Erfolg hatten und warum einige 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der PfingstbewegungGEBURTSDATUM 2 Mai 1870GEBURTSORT Centerville LouisianaSTERBEDATUM 28 September 1922STERBEORT Los Angeles Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William J Seymour amp oldid 232833325