www.wikidata.de-de.nina.az
Willi Rom geb Romov Pseudonym Jakob Liebersohn 1 Dezember 1911 in Frankfurt am Main 2 Januar 1999 in Berlin war ein deutscher Widerstandskampfer Interbrigadist und Agent der GRU Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilli Romov war der Sohn eines Metallarbeiters Schon in der Jugend hatte er Kontakt zur revolutionaren Bewegung 1928 wurde er Mitglied des KJVD und 1930 der KPD Von 1930 bis 1933 war er Mitglied der KJVD Bezirksleitung Hessen Frankfurt In der Zeit des Kampfes gegen die sich abzeichnende faschistische Diktatur der Prasidialkabinette ab 1931 wurde er aus politischen Grunden mehrfach verhaftet 1932 liess er seinen Familiennamen standesamtlich andern Im Mai 1933 wurde Willi Rom von der KJVD Reichsleitung aus Frankfurt am Main ins Saargebiet delegiert und ubernahm dort die Funktion des Organisationsleiters der Bezirksleitung des KJVD Er wurde dadurch faktisch zum Stellvertreter des Politischen Leiters Erich Honecker 1 Spater wurde er erneut zur politischen Arbeit ins Reich geschickt und er ubernahm die Bezirksleitung des KJVD im Ruhrgebiet Hier gelang es ihm unter anderem Verbindungen zu kirchlichen Kreisen zu knupfen darunter zu einem Kaplan in Gelsenkirchen mit dessen Hilfe im Fruhjahr 1934 eine Konferenz von Vertretern des KJVD und des Katholischen Jugendverbands KJV stattfand 1 Nach einer erneuten Verhaftung gelang ihm die Flucht aus Deutschland Er arbeitete ab 1935 fur die KPD Auslandsorganisation in Frankreich und Danemark und fuhrte von dort aus Widerstandstatigkeiten gegen das Nazi Regime aus Im Oktober 1936 ging er als Freiwilliger zu den Internationalen Brigaden in Spanien und kampfte dort im Thalmann Bataillon an der Jarama Front und in der Schlacht bei Guadalajara Von April 1937 bis zum Herbst 1939 absolvierte er eine Militarschule in Moskau und wurde dort von der GRU ausgebildet um als Funker nach Schweden zu gehen Von dort aus sandte er Daten uber die deutschen Truppen die sich in Skandinavien befanden Neben der Sammlung von Daten uber die deutschen Truppen die sich entgegen der schwedischen Neutralitat im Land befanden erhielt Rom die Aufgabe Sabotage an den Bahnstrecken im Zentrum des Landes zu organisieren wo Transporte deutscher Militartechnik und deutscher Truppen stattfanden Uber diese Bahnlinien erfolgten auch die Eisenerztransporte von Schweden nach Deutschland die fur die deutsche Rustungsindustrie von elementarer Bedeutung waren So wurde am 19 Juli 1941 als Deutschland schon die Sowjetunion uberfallen hatte in der Nahe der Station Krylbo ein deutscher Militartransport gesprengt der aus 20 Waggons mit deutscher Technik bestand in dem aber den Transportdokumenten zufolge angeblich Gemuse transportiert wurde 2 Zur Ubermittlung besonders wertvoller Informationen fuhr Rom auf gemieteten Booten in Fjorde der Umgebung In den Fjorden fuhren dutzende auslandischer Schiffe mit aktivem Funkverkehr weshalb ein Anpeilen schwierig war Fur kurze Zeit gelang es Rom eine Residentur aus sechs Personen zu schaffen von denen funf schwedische Staatsangehorige waren darunter zwei Frauen Eine der Frauen war eine Estin die die schwedische Staatsangehorigkeit angenommen hatte Sie arbeitete als Tanzerin in einem Kabarett in Stockholm und half Rom bei der Anwerbung geeigneter Kandidaten Als Folge von Verstossen gegen die Regeln der Konspiration kam es zum Fiasko Im Oktober 1941 wurde Rom auf Veranlassung der Gestapo von den schwedischen Behorden verhaftet Im Juli 1942 wurde er wegen Spionage zu acht Jahren Strafarbeit verurteilt Wahrend des Gefangnisaufenthalts wurde er gefoltert dabei wurde sein linker Arm verletzt Es gelang ihm im Juli 1945 zu fliehen und uber die finnische Grenze in die UdSSR zu gelangen Rom absolvierte eine zweijahrige Ausbildung an einer Offiziersschule des militarpolitischen Instituts beim Generalstab der Sowjetischen Armee 1951 erhielt er die sowjetische Staatsburgerschaft 1950 wurde Willi Rom zu seinem nachsten illegalen Einsatz in die BRD geschickt wo er einige Jahre blieb Sein Geheimversteck im Wald wo er Dokumente aufbewahrte wurde von einem Forster entdeckt so dass er nach Moskau zuruckkehren und seine Geheimdienstarbeit beenden musste 1961 wurde er Mitglied der KPdSU 1963 wurde er demobilisiert Bis 1965 wohnte er mit seiner Familie in Moskau Nach seiner Beurlaubung im Range eines Oberstleutnants der Sowjetischen Armee erhielt er die Staatsburgerschaft der DDR ubersiedelte mit seiner Familie dorthin und wurde Mitglied der SED Ab 1971 lebte er als Rentner in Berlin Willi Rom wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beerdigt Schriften Auswahl BearbeitenDie Jarama Front und die Schlacht bei Gudaljara Erinnerungen von Willi Rom ehem Spanienkampfer im Thalmann Bataillon In Bauern Echo vom 7 August 1971 Kommunist und Kundschafter fur einen stabilen Frieden Zum 30 Todestag des vorbildlichen Internationalisten Richard Sorge In Neues Deutschland vom 9 November 1974Literatur BearbeitenJan Peters Antifaschistische Kundschafter in Schweden wahrend des Zweiten Weltkriegs In Nordeurpa Studien Beiheft 7 Greifswald 1978 S 62 73 Julius Mader Die Funker der Roten Kapelle Folge 15 und 16 Willi Rom in Funkamateur 9 1975 10 1975 Julius Mader Roda Kapellets signalist i Sverige In Norskensflammen vom 29 Dezember 1977 Willi Rom funkte aus Schweden In Berliner Zeitung vom 26 April 1978 Eine Festival Rose fur Willi Rom In Neues Deutschland vom 18 Mai 1973 Michael F Scholz Skandinavische Erfahrungen erwunscht Nachexil und Remigration Die ehemaligen KPD Emigranten in Skandinavien und ihr weiteres Schicksal in der SBZ DDR Auszug Stuttgart 2000 Viktor Kuznecov NKVD protiv gestapo Vmesto predisloviya Doklad gestapo Myullera Wiktor Kusnezow NKWD gegen Gestapo Bericht des Gestapo Muller Zvezda vyzyvaet Centr Radisty VOV Sbornik statej i materialov Stern ruft Zentrale Funker des Grossen Vaterlandischen Krieges Sammlung von Artikeln und Materialien Verlag Eksmo Aleksandr Ivanovich Kolpakidi Enciklopediya voennoj razvedki Rossii Alexander Iwanowitsch Kollakidy Enzyklopadie der Militaraufklarung RusslandsWeblinks BearbeitenWerner Fischer Die Interbrigadisten im Kampf gegen den Faschismus im Zweiten Weltkrieg 1939 1945Einzelnachweise Bearbeiten a b Das war mein Leben In Der Spiegel Nr 37 1980 online 8 September 1980 siehe auch den schwedischen Artikel zur Krylbo ExplosionPersonendatenNAME Rom WilliALTERNATIVNAMEN Romov Willhelm Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunist GRU Funktionar und SpanienkampferGEBURTSDATUM 1 Dezember 1911GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 2 Januar 1999STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Rom amp oldid 207193813