www.wikidata.de-de.nina.az
Das Wiener Zentral Pferdeschlachthaus im 10 Wiener Gemeindebezirk Favoriten war das einzige seiner Art in Wien Bestimmt war es fur die Schlachtung von Pferden die einen Anteil an der Fleischversorgung von Wien hatte Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgangerbauten 2 2 Zentral Pferdeschlachthaus 3 Nachnutzung 4 Beschreibung 5 Pferdemarkt 6 Schlachthauszwang fur Pferde 7 Literatur 8 FussnotenLage BearbeitenDas Wiener Zentral Pferdeschlachthaus erstreckte sich parallel zu der von Sudwesten nach Nordosten verlaufenden Huttenbrennergasse an deren Ostseite Die Senngasse bildete die sudliche Grenze Die Kreisslegasse und ein als verlangerte Geiereckstrasse bezeichnetes Strassenstuck bildeten die Grundstucksgrenzen im Norden beziehungsweise Osten Der Haupteingang befand sich am Schoberplatz an der Kreuzung Huttenbrennergasse Senngasse und der zeitgleich mit den Bauarbeiten am Schlachthaus angelegten Schlechtastrasse Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zu einigen Anderungen im Strassenverlauf Die Huttenbrennergasse wurde durch eine Kleingartenanlage unterbrochen Das am nordwestlichen Ende verbliebene Teilstuck wurde mit der Schlechtastrasse vereint und entsprechend umbenannt und die Senngasse schliesst nicht mehr an die Geiereckstrasse an Der Schoberplatz besteht nicht mehr Alle genannten Strassennamen gibt es inzwischen in Favoriten nicht mehr Geschichte BearbeitenDie Schlachtung von Pferden erfolgte bis zur Einfuhrung des Schlachthauszwangs entweder in den privaten Schlachtstatten der Pferdefleischhauer oder in offentlichen Schlachtbrucken Vor allem wegen der Eingemeindung der Vororte war die Zahl der Schlachtungen steigend 1891 7314 Pferde 1907 10 857 Pferde bei Pferdefleischhauern und weitere 9398 in Sankt Marx Vorgangerbauten Bearbeiten Eine erste Pferdeschlachtbrucke wurde 1854 in der Brigittenau in Betrieb genommen Am 8 Juli 1884 beschloss der Wiener Gemeinderat deren Stilllegung die Schliessung erfolgte am 1 Mai 1885 Ersetzt wurde dieses Provisorium durch ein anderes an den Wiener Zentralviehmarkt in Sankt Marx anschliessendes Provisorium Zentral Pferdeschlachthaus Bearbeiten Angesichts der vor allem wegen der Eingemeindung der Vororte steigenden Zahl an Schlachtungen in Wien und um den vollstandigen Schlachthauszwang einfuhren zu konnen beschloss der Wiener Gemeinderat am 4 Juni 1897 die Errichtung eines Zentral Pferdeschlachthauses sowie den Ankauf des dazu notwendigen Grundstuckes vom Wiener Burgerspitalfonds Wegen verschiedener Anderungswunsche und Bedenken an der Lage des Schlachthauses wurde die sofortige Ausfuhrung des am 23 Marz 1900 vom Gemeinderat genehmigten Bauprojekts verzogert Erst am 1 September 1904 wurde die Errichtung des Pferdeschlachthauses nach den uberarbeiteten Planen endgultig genehmigt Probleme bei den im Marz 1906 begonnenen Bauarbeiten bereiteten vor allem die bedeutenden Niveauunterschiede auf dem Bauplatz und damit verbundene Aufschuttungen die Art des Untergrunds und der Grundwasserstand Die Niveauunterschiede wurden vor allem durch zwei auf unterschiedlichen Hohen gelegene Hofflachen ausgeglichen und durch zwei Rampenbauwerke miteinander verbunden Zusatzlich wurden einige der Gebaude so angelegt dass sie von beiden Hofen zuganglich waren Trotzdem musste bis zu sieben Meter hoch aufgeschuttet werden Im Mai 1908 wurde das Zentral Pferdeschlachthaus eroffnet Da die Schlachtanlagen der 1922 eroffneten Wiener Kontumazanlage zu Beginn nicht genugend ausgelastet waren wurde das Zentral Pferdeschlachthaus am 8 Dezember 1922 aufgelassen Zusatzlich wurde im Marz 1924 der ab 1918 in der Grossmarkthalle gestattete Grosshandel mit Pferdefleisch von der Invalidenstrasse in die Kontumazanlage verlegt Am 18 April 1924 wurde schliesslich der Kontumazschlachterpferdemarkt mit dem Dienstag als Markttag nach Sankt Marx verlegt 1 Nachnutzung BearbeitenIn der Nahe des Pferdeschlachthauses in der Arsenalstrasse beziehungsweise der Gansbachergasse richtete die Gemeinde Wien zur Unterbringung von Obdach und Erwerblosen das Asyl und Werkhaus der Stadt Wien ein Als hier Platzmangel zu herrschen begann wurde es 1925 um das stillgelegte Zentral Pferdeschlachthaus erweitert 2 Heute befindet sich auf dem erweiterten Areal die Zentrale der fur die offentliche Beleuchtung und die offentlichen Uhren zustandigen Magistratsabteilung MA 33 Wien Leuchtet 3 Beschreibung BearbeitenDas nach Planen von Josef Viktor Fidelius Klingsbigl 4 5 errichtete Zentral Pferdeschlachthaus bestand aus sechs Gebauden Das Torwachterhaus enthielt neben einem Amtsraum auch eine Wohnung fur den Torwart Das einstockige und unterkellerte Verwaltungsgebaude beherbergte neben den mit Telefon ausgestatteten Amtsraumen unter anderem auch zwei Wohnungen fur Tierarzte Das etagierte Stall und Schlachthallengebaude beherbergte im Untergeschoss Stallungen fur 198 Pferde Die daruber auf Strassenniveau befindliche Schlachthalle verfugte uber 59 Schlachtstande Das etagierte Dungerhaus schloss mit seiner Ruckfront an die Baulinie der Kreisslegasse an Die Rampenanlage mit etwas mehr als 60 Meter Lange und 8 5 Meter Breite verband den oberen und den unteren Hof In den Gewolben des Bauwerks befanden sich die Sanitatsschlachtbrucke zwei Kontumazstallungen fur insgesamt 20 Pferde das Maschinenhaus und die Kuhlanlage Im einstockigen Nebengebaude befanden sich ebenerdig unter anderem der Fleischuntersuchungsraum wo von auswarts nach Wien gebrachtes Pferdefleisch tierarztlich kontrolliert wurde sowie Raume die an mit der Verwertung von Nebenprodukten befasste Betriebe vermietet wurden Im Obergeschoss wurde Futter fur die Pferde gelagert Pferdemarkt BearbeitenDer stadtische Pferdemarkt wurde zwischen 1883 und 1885 in der Siebenbrunnenfeldgasse 5 in Margareten errichtet und war auf Gemeindegebiet der einzige Markt fur Pferde Esel Maultiere und Maulesel 6 Im Janner 1907 beschloss der Wiener Gemeinderat den Ankauf eines ostlich an das Areal des Zentral Pferdeschlachthauses anschliessenden Grundstucks um den im 5 Wiener Gemeindebezirk Margareten befindlichen Schlachterpferdemarkt hierher verlegen zu konnen Ab Dezember 1922 fand in der Wiener Kontumazanlage der Kontumazschlachter Pferdemarkt statt Markttag war Dienstag 7 Ab 1951 wurde hier der Theodor Korner Hof errichtet Schlachthauszwang fur Pferde BearbeitenDer Schlachthauszwang fur Pferde galt zunachst fur die Bezirke 1 bis 20 wurde aber nur in den Bezirken 1 bis 9 und 20 umgesetzt Aufgrund eines Stadtratsbeschlusses vom 17 Marz 1905 wurde die niederosterreichische Statthalterei ersucht den Schlachthauszwang auch in den durch das Gesetz vom 28 Dezember 1904 zu Wien gekommenen Bezirken auszusprechen und unter Anwendung der Gewerbeordnung die Errichtung neuer sowie die Erweiterung bestehender privater Schlachtstatten fur Einhufer zu untersagen Deren Weiterbetrieb sollte nur noch bis zur Zuweisung an ein offentliches Schlachthaus gestattet sein Lediglich fur den 21 Bezirk bestand eine Ubergangsregelung Um eine Umgehung des Schlachthauszwangs in Wien zu verhindern wurde mit einem Gemeinderatsbeschluss vom 29 November 1907 ein Landesgesetz erwirkt nachdem das Fleisch ausserhalb von Wien geschlachteter Pferde vor dem Verkauf in Wien einer im Zentral Pferdeschlachthaus durchzufuhrenden und gebuhrenpflichtigen Fleischbeschau unterzogen werden musste Literatur BearbeitenDas neue Zentral Pferdeschlachthaus im X Bezirke in Wien Verlag des Magistrates der k k Reichshaupt und Residenzstadt Wien Wien 1908Fussnoten Bearbeiten Das neue Wien Band II Karl Sablik Julius Tandler Seite 247 Offentliche Beleuchtung Ampeln und Uhren MA 33 Wien Leuchtet Memento des Originals vom 24 April 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wien gv at Josef Viktor Fidelius Klingsbigl Die in der Biografie Klingsbigl vom AzW gemachten Angaben bezuglich erhalten gebliebener Fassadenfront und Nutzung durch Wiener Desinfektionsanstalt konnen aus geografischen Grunden nicht stimmen Das neue Wien Band II Stadtischer Pferdemarkt Das neue Wien Band II Der Kontumazmarkt in der Wiener Kontumazanlage48 178583 16 39854 Koordinaten 48 10 42 9 N 16 23 54 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiener Zentral Pferdeschlachthaus amp oldid 205551655