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Eine Wien Robinson Brucke ist eine nach Max Wien benannte Bruckenschaltung bei der ein Bruckenzweig durch einen Bandpass der andere durch einen 2 1 Spannungsteiler gebildet ist Bruckenschaltung Inhaltsverzeichnis 1 Filter 2 Oszillator 2 1 Amplitudenregelung 3 Historisches 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFilter Bearbeiten nbsp Ausgangsspannung und Phase als Funktion der FrequenzDie Wechselspannung wird immer unsymmetrisch zugefuhrt ausgewertet wird die Differenzspannung Out1 Out2 die bei der Frequenz f 1 2 p R C displaystyle f frac 1 2 pi cdot R cdot C nbsp ein Minimum zeigt Voraussetzung ist dass die beiden Widerstande und Kondensatoren im Bandpass gleich gewahlt werden Dort findet auch ein Phasensprung von 90 nach 90 statt Daher kann die Wien Robinson Brucke zusammen mit einem Operationsverstarker als Sperrfilter eingesetzt werden Da keine Spulen benotigt werden ist der Filter auch fur Tonfrequenzen und darunter einsetzbar Im Bild sind zwei Frequenzgange gezeigt die trennscharfe Kurve schwarz fur ideale Bauteile die flache Kurve blau wenn R1 um 5 erhoht ist Schon kleine Toleranzen verschlechtern den Gutefaktor der Bruckenschaltung in der Umgebung des Phasensprunges und verschieben die Frequenz Oszillator Bearbeiten nbsp Wien Robinson Oszillator nbsp Vereinfachte SchaltungIm Wien Robinson Oszillator auch als RC Generator und Laborgerat Tongenerator bekannt wird eine Wien Robinson Brucke in einer Oszillatorschaltung als frequenzbestimmendes Glied eingesetzt Wenn die Phasenverschiebung des Wien Robinson Gliedes bei einer gewissen Frequenz verschwindet und der Verstarker auch 0 Phasenverschiebung erzeugt ist ein Stabilitatskriterium von Barkhausen erfullt Weil das Ausgangssignal in jedem Zweig der Wien Robinson Brucke nur 1 3 der Eingangsspannung betragt muss der Verstarker auch noch den Verstarkungsfaktor 3 haben Genau betrachtet ist dann aber die Brucken Diagonalspannung null und der Operationsverstarker liefert kein Signal Deshalb muss die Brucke leicht verstimmt werden Amplitudenregelung Bearbeiten Die hier abgebildete vereinfachte Schaltung hat folgenden Nachteil Ist die Verstarkung des Operationsverstarkers kleiner als 3 beginnen keine Schwingungen Ist die Verstarkung aber grosser als drei steigt die Amplitude der erzeugten Wechselspannung immer weiter an bis der Operationsverstarker begrenzt Dann ist die Ausgangsspannung aber nicht mehr sinusformig Deshalb wird immer eine Amplitudenregelung benotigt um die Verstarkung zu reduzieren sobald die Amplitude einen gewissen Wert uberschreitet Nur dann kann ein annahernd sinusformiges Signal mit geringem Klirrfaktor erzeugt werden Die Amplitudenregelung kann im einfachsten Fall durch zwei antiparallel geschaltete Dioden D1 und D2 erfolgen Der Widerstand R3 ist etwas grosser als R4 so dass die Verstarkung etwas grosser als 3 ist und die Schaltung anschwingt Wenn die Spannung an R3 etwa 0 5 V erreicht beginnt Strom durch die Dioden zu fliessen damit wird R3 scheinbar kleiner bzw die Verstarkung herabgesetzt bis die Schwingung gerade soeben aufrechterhalten wird Mit den angegebenen Bauteilen ist die Frequenz 159 Hertz Weil der differentielle Widerstand der Dioden spannungsabhangig ist ist der Klirrfaktor immer noch erheblich Durch bessere Stellglieder wie Fotowiderstand und Sperrschicht Feldeffekttransistor jeweils mit der Ausgangsspannung gesteuert lassen sich bei erhohtem Schaltungsaufwand extrem geringe Werte bis zu 0 0003 erreichen Eine raffinierte Methode ist die Nutzung des Kaltleiterverhaltens des Wolframfadens einer Gluhlampe welche bei Erwarmung Ursache steigende Amplitudenwerte die Gegenkopplung des Verstarkers erhoht Fur einen Sinusgenerator mit einstellbarer Frequenz wird fur R1 und R2 ein Stereopotentiometer oder bei kleinen Kapazitaten ein Doppel Drehkondensator eingesetzt Historisches BearbeitenDie Bruckenschaltung wurde 1891 von Max Wien erfunden 1 Die Oszillatorschaltung ist Ergebnis der Doktorarbeit von William Hewlett an der Stanford University im Jahr 1939 2 Als Verstarker verwendete er zwei Elektronenrohren Zur Verstarkungsregelung diente bereits in der Patentschrift vom 11 Juli 1939 das Kaltleiterverhalten einer Gluhlampe die als Kathodenwiderstand fur eine der beiden Trioden diente Solche Kaltleiter wurden auch spater bei vielen Labor Tongeneratoren bis in die 1980er Jahre zur Amplitudenregelung angewandt Um seine Erfindung zu vermarkten grundete William Hewlett zusammen mit David Packard die Firma Hewlett Packard deren erstes Erzeugnis der Wien bridge oscillator HP200A war Sein Lehrer Frederick Terman sagte spater dass dieser Oszillator das Fundament fur die Firma Hewlett Packard gewesen sei 3 Literatur BearbeitenUlrich Tietze Christoph Schenk Eberhard Gamm Halbleiter Schaltungstechnik 10 Auflage Springer Verlag Berlin 1993 ISBN 3 540 42849 6 in der 13 Auflage ist nur noch die Filterfunktion enthalten W Benz P Heinks L Starke Tabellenbuch Elektronik Nachrichtentechnik 2 Auflage Frankfurter Fachverlag Frankfurt 1980 ISBN 3 87234 065 4 Einzelnachweise Bearbeiten Max Wien Messung der Inductionsconstanten mit dem optischen Telephon In Annalen der Physik Band 280 Nr 12 1891 S 689 712 doi 10 1002 andp 18912801208 Patent US2268872 Variable Frequency Oscillation Generator Angemeldet am 11 Juli 1939 veroffentlicht am 6 Januar 1942 Erfinder William R Hewlett James E Brittain Electrical Engineering Hall of Fame William R Helwett in Proceedings of the IEEE Vol 99 No 1 Januar 2011 Seite 234 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wien Robinson Brucke amp oldid 194933790