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Wickard v Filburn 317 U S 111 1942 war ein bedeutender Justizfall am Supreme Court der Vereinigten Staaten der die Auslegung bestimmter Gesetze namlich der landwirtschaftlichen Klauseln des New Deal als auch auf die sogenannte Commerce Clause der US Verfassung auswirkte Der Fall wurde im Mai und Oktober 1942 verhandelt und schliesslich am 9 November 1942 entschieden Um die Preise zu stabilisieren hatte die Bundesregierung die Weizenproduktion beschrankt und zwar gemass der Anbauflache jedes Bauern Ein Farmer aus Ohio Roscue Filburn baute jedoch mehr Weizen an als die Bestimmungen vorschrieben Er verfutterte jedoch den Weizen an sein eigenes Vieh ohne dass der Weizen verkauft wurde oder gar den Besitzer wechselte Da laut der Commerce Clause der Verfassung jedoch nur der Handel zwischen den Bundesstaaten jener mit dem Ausland und jener mit den Indianervolkern unter die Kompetenz der US Regierung fallt machte er geltend die Strafzahlung fur seine Uberproduktion sei widerrechtlich verhangt worden Der Supreme Court interpretierte sodann den 8 Abschnitt des 1 Artikels der Verfassung welche es dem amerikanischen Kongress erlaubt to regulate Commerce with foreign Nations and among the several States and with the Indian Tribes Handel zu regulieren mit fremden Nationen und zwischen den verschiedenen Bundesstaaten und mit den Indianerstammen Das Gericht befand dass der Anbau seines Weizens die Menge an Weizen reduziert die Filburn auf dem freien Markt hatte kaufen mussen und da der Weizenpreis in aller Regel durch die nationale Marktsituation bestimmt wird konne dieses Gesetz auch auf den Weizen angewendet werden der nie eine kommerzielle Verwendung findet Ebenso berucksichtigte das Gericht den kumulativen Einfluss des Eigenanbaus tausender von Bauern Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Vorherige Instanz 3 Die Entscheidung des Supreme Court 4 FolgenHintergrund BearbeitenDas Agricultural Adjustment Act of 1938 war ein Gesetz welches die Weizenproduktion regulierte und einschrankte Da der Kongress die Preisschwankungen auf dem Weltmarkt als zu gefahrlich fur die einheimische Landwirtschaft erachtete erliess er ein Gesetz welches das nationale Angebot regelte Im Urteil erwahnte das Gericht Wahrend den 1930er Jahren waren weniger als zehn Prozent der Weizenproduktion fur den Export bestimmt in den 1920er Jahren wurde im Schnitt mehr als ein Viertel des Weizens exportiert Das Uberangebot fuhrte dazu dass Getreidesilos sich weigerten den Weizen anzunehmen und auch die Bahnen lehnten es alsbald ab Weizen zu transportieren da der Weizen sonst in Guterwaggons gelagert wurde Zahlreiche Weizen exportierende Lander versuchten unter anderem Argentinien Australien Kanada und die Vereinigten Staaten selbst mit Programmen den Weizenpreis zu stutzen Im Jahr 1941 erhielten Bauern die mit dem Agricultural Adjustment Program kooperierten einen durchschnittlichen Pris von 1 16 pro bushel wahrend der Weltmarktpreis 0 40 betrug Roscoe Filburn war ein Bauer in einem heute suburbanen Gebiet von Dayton Ohio Er gab zu mehr Weizen zu produzieren als vom Programm vorgeschrieben aber argumentierte dass der Weizen dem eigenen Verbrauch diene und letztlich auch nicht fur den zwischenstaatlichen Handel bestimmt sei und somit gar nicht die Kompetenz des nationalen Gesetzgebers betreffe Nach der behordlichen Einschatzung durfte Filburn auf 4 5 Hektaren 11 1 acres Weizen anbauen und 1 4 Tonnen Hektar Weizen ernten Er sate jedoch auf 9 3 Hektaren Weizen an und erntete 6 5 Tonnen zu viel Vorherige Instanz BearbeitenDer Federal District Court urteilte zunachst zu Gunsten Filburns und stutzte sich im Wesentlichen auf Aussagen des Landwirtschaftsministers der fur die Verabschiedung des Agricultural Adjustment Act warb Danach hatten die Produzenten das Recht verbindliche Produktionsquoten selbst festzulegen was aber nie geschah Die Entscheidung des Supreme Court BearbeitenDie Bundesregierung zog den Fall an den Supreme Court weiter welches das Urteil der vorherigen Instanz als einen manifest error einen offenbaren Fehler bezeichnete Der Fall fiel auch in die Zeit nach dem Angriff auf Pearl Harbor 7 Dezember 1941 ein Ereignis welche die amerikanische Bevolkerung hinter dem Prasidenten vereinigte Ebenso spielte eine Rolle dass Prasident Franklin D Roosevelt acht der neun damaligen Richter ernannt hatte Wie oben beschrieben folgte der Supreme Court der Argumentation des Wirtschaftsministeriums namlich dass fur den Eigengebrauch hergestellte Guter den Preis fur gehandelte Guter beeinflussen indem diese Guter nicht auf dem freien Markt eingekauft werden mussen Daher konne die Bundesregierung wenn eine gesetzliche Grundlage fur die Regulation gehandelter Guter besteht auch den Anbau nicht kommerzieller Waren regeln Folgen BearbeitenMit Wickard v Filburn begann eine Ara in welcher der Supreme Court in Angelegenheiten der Commerce Clause die Macht des Kongresses auf keine Weise einschrankte Dies anderte sich mit dem Fall United States v Lopez der 1995 entschieden wurde In jenem Fall entschied der Supreme Court dass das Tragen einer Handfeuerwaffe in der Nahe einer Schule keine kommerzielle Angelegenheit sei die unter die gesetzgeberische Kompetenz des Kongresses falle Lopez ein Schuler trug einen ungeladenen Revolver auf sich fur eine Entschadigung von 44 Dollar hatte er den Auftrag die Waffe einer anderen Person zu uberbringen United States v Lopez wurde allerdings mit 5 4 Stimmen sehr knapp entschieden und die Minderheitsmeinung legte dar dass Schusswaffengewalt einzelner Tater sehr wohl einen kumulativen Einfluss auf die Wirtschaft habe wonach der Kongress dazu berechtigt sei hier gesetzgeberisch einzugreifen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wickard v Filburn amp oldid 235004344