Werner S. Landecker (* 30. April 1911 in Berlin; † 19. Mai 2002 in Ann Arbor, Michigan, USA) war ein deutsch-amerikanischer Rechtswissenschaftler und Soziologe.
Leben und Wirken Bearbeiten
Landecker beschäftigte sich bereits als Jura-Student an der Universität Berlin für soziologische Fragen. 1936 wurde er mit der Arbeit zur Soziologie des Völkerrechts zum Dr. jur. promoviert. Der bekennende Jude verließ nach seiner Promotion Deutschland.
In den USA legte er eine zweite Dissertation vor und wurde auch für das Fach Soziologie promoviert. Erst lehrte er an der Indiana University, dann bis zu seiner Emeritierung als Professor an der University of Michigan in Ann Arbor. Er wurde international durch seine Beiträge zu den Forschungsgebieten "Soziale Schichtung" und "Wissenssoziologie" bekannt.
Landecker war seit seinem 40. Lebensjahr erblindet und musste sich Fachpublikationen von seiner Frau und weiteren Helfern vorlesen lassen. Er kehrte nur als Gastdozent nach Deutschland zurück. Günther Lüschen berichtet:
Schriften (Auswahl) Bearbeiten
- Die Geltung des Völkerrechts als gesellschaftliches Phänomen, Münster: Lit, 1999.
- Social integration in complex groups, Ann Arbor, 1949.
Weblinks Bearbeiten
- Literatur von und über Werner S. Landecker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten
- Seine Dissertationsschrift wurde erst 1999 publiziert: Die Geltung des Völkerrechts als gesellschaftliches Phänomen. Eine rechts- und sozialwissenschaftliche Analyse aus dem Jahr 1936. Beiträge zur Geschichte der Soziologie Band 11. Münster/Hamburg/London: LIT Verlag 1999
- Günther Lüschen: In memoriam Werner S. Landecker 30.04.1911 - 19.05.2002, in KZfSS, 54, 2002, S. 617.