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Wenzel Ludwig Freiherr von Radolt 18 Dezember 1667 in Wien 10 Marz 1716 ebenda war ein osterreichischer Adeliger Komponist und Lautenist Leben BearbeitenWenzel Ludwig von Radolt Sohn des kaiserlichen Truchsesses Franz Clement Galeazzo Freiherr von Radolt stammte aus einer angesehenen Wiener Familie Er erbte von seinem Grossvater dem Hofkammerrat Clement von Radolt eine umfangreiche Bibliothek und wandte sich fruh der Musik zu Viele Mitglieder seiner Familie waren hohe Beamte bei Hof deren Familiengrabstatte die Radolt Gruft sich in der Dominikanerkirche zu Wien befindet Seine Mutter war eine wohlhabende italienische Grafin Durch die finanzielle Unabhangigkeit konnte Radolt sich hauptsachlich mit der Musik beschaftigen Radolt widmete im Jahr 1701 Kaiser Joseph I HRR zwolf hauptsachlich im franzosischen Stil gehaltene Konzerte unter dem Titel Die aller treieste verschwigneste und nach so wohl frohlichen als traurigen Humor sich richtende Freindin die in funf Stimmheften gedruckt sind Das Stimmbuch der ersten Laute enthalt in der Vorrede viele auffuhrungspraktische Hinweise Das in der franzosischen Spieltechnik oft verwendete tirer et rabattre Durchstreichen mit dem Zeigefinger gegen den Bass und zuruck gegen den hochsten Ton wird zugunsten des Anschlags mit Zeig Mittel und Ringfinger zuruckgedrangt zumal man vill klarer die Consonanten oder Dissonanten der Mittel Stimm vernemben kan Radolt empfiehlt diese abweichende Spielweise obwohl er sich explizit als Nachfolger des franzosischen Lautisten Francois Dufault darstellt Es folgt eine Zeichenerklarung welche weitgehend den franzosischen Vorgaben folgt Die Stucke sind so konzipiert dass sie auch als Solowerke gespielt werden konnen Zu diesem Zweck sind im ersten Concerto die Stellen an denen die Laute 2 solistisch spielt rot in die Stimme der Laute 1 eingetragen Die Konzerte sind zum Teil in Suiten oder aber in freier Form mit Satzen wie Symphonie Capriccio Toccata und Tombeau an Stelle einer Sarabande gehalten Besonders erwahnenswert ist das erste Concerto das fur drei Lauten in verschiedenen Grossen und Stimmungen mit Chanterelle in f es und c zwei Violinen Viola und Bass geschrieben ist Die Instrumente werden alle nach der Kleinlautten gestimet Speziell ist auch Concerto 6 in dem einer immer gleich bleibenden Aria im 4 4 Takt mit Melodiestimme und Bass jeweils eine Mittelstimmme beigefugt wird die dem Charakter des genannten Tanzes entspricht z B Allemande Courante etc Entsprechend entstehen zum Teil komplexe rhythmische Gebilde wenn z B die im 3 4 Takt gehaltene Couranten Mittelstimme eingeflochten wird In Concerto 9 werden je zwei Charaktere einander gegenubergestellt Allemande e Guigue Courente e Menuette Sarabande e Aria Gavotte e Bouree Im ersten Durchgang spielt die 1 Violine die Allemande Oberstimme und die 2 Violine die Gigue Stimme mit denselben Schwierigkeiten wie bei Concerto 6 beschrieben im zweiten Durchgang erfolgt der Stimmentausch was auch in der Uberschrift ausgedruckt wird Guigue e Allemande Der Bass spielt dieselben Basslinien Bei Concerto 6 und 9 konnten wegen dieser Struktur die gleichen Druckplatten in zwei verschiedenen Stimmbuchern mehrfach verwendet werden Als Instrumente werden die drei verschieden grossen Lauten eine zweite Laute mit Chanterelle in f zwei Violinen eine Viola Gambe Bass und ein Continuo Instrument nur bei Concerto 3 in verschiedenen Kombinationen eingesetzt Gemass Vorrede konnten auch Oboen oder Floten verwendet werden Radolt war neben Johann Georg Weichenberger 1676 1740 der bedeutendste Komponist von Lautenmusik in osterreichischen und bohmischen Hofkreisen Weblinks BearbeitenWerke von und uber Wenzel Ludwig von Radolt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Noten und Audiodateien von Wenzel Ludwig von Radolt im International Music Score Library ProjectQuellen BearbeitenRudolf Flotzinger Radolt Wenzel Ludwig Freiherr von In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3046 5 Vorwort in Denkmaler der Tonkunst in Osterreich Band 50 1918 DTO Ausgabe der Konzerte MGG 1962 Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 227 Normdaten Person GND 134628608 lobid OGND AKS LCCN no2007076832 VIAF 52022302 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Radolt Wenzel Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Radolt Wenzel Ludwig Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Adeliger Komponist und LautenistGEBURTSDATUM 18 Dezember 1667GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 10 Marz 1716STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wenzel Ludwig von Radolt amp oldid 235080061