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Wenzel Hocke getauft am 8 Januar 1732 in Neustadtl 1 Marz 1808 in Oberpolitz volkstumlich bekannt als Hockewanzel war katholischer Priester und seit 1779 Erzdechant in Politz Er war sehr beliebt fur seine Menschenfreundlichkeit und galt als Eulenspiegel im Priestergewande ein Original das im deutschbohmischen Raum seinesgleichen sucht Uber ihn erzahlte man sich lustige Geschichten die spater auch Eingang in die Literatur fanden Es ist nur belegt dass Wenzel Hocke am 8 Januar 1732 getauft nicht aber geboren wurde Da die Taufpaten zum Teil eine etwas langere Anreise hatten ist anzunehmen dass die Geburt etwas vor dem Tag der Taufe war Gedenkstein fur Wenzel Hocke in PolitzLeben BearbeitenWenzel Hocke stammte aus der Familie eines Mullers und wuchs in der Neustadtler Muhle unter der Obhut seiner Mutter auf Er studierte Theologie und wurde 1756 im Leitmeritzer Dom zum Priester geweiht Er wirkte 13 Jahre an verschiedenen Orten als Kaplan 1769 wurde er Pfarrer in Kleinbocken heute Mala Bukovina bei Tetschen 1779 erhielt er die Ernennung zum Erzdechanten von Politz nachdem sein Vorganger J K Pitsch an der Pest gestorben war Politz ist der Nachbarort von Neustadtl Hockes Geburtsort Typisch fur den neuen Erzdechanten war dass er sich eines sehr spezifischen und bisweilen barschen Humors bediente dessen Zielscheibe unter anderem der Leitmeritzer Bischof Ferdinand Kindermann von Schulstein mit dem Bischoflichen Konsistorium oder die Obrigkeit vom Politzer Schloss waren Das bedeutet jedoch nicht dass Hocke ein sorgloser Komiker gewesen ware Seinen seelsorgerischen Dienst in der Pfarrei leistete er gewissenhaft davon zeugt der noch erhaltene Visitationsbericht von Bischof Kindermann in dem es unter anderem heisst In der Kirche herrscht mustergultige Ordnung und Sauberkeit die Schuljugend ist mustergultig unterrichtet Hocke forderte aber auch vehement die Rechte eines Politzer Erzdechanten ein Politz war ein bekannter Marien Wallfahrtsort und deshalb hatte der Erzdechant das Vorrecht der sogenannten Inful das Tragen von bischoflichen Insignien bei feierlichen Anlassen aber dieses Privilegium wurde durch die Bischofe nicht zu oft eingehalten Bischof Kindermann der uber Hocke so nebenbei schrieb dass er ein Mensch mit aussergewohnlicher priesterlicher Reife sei versuchte den Erzdechanten damit zu beruhigen dass er ihn 1797 zum bischoflichen Vikar ernannte Schliesslich gab er jedoch nach und Hocke wurde das Vorrecht der Inful bestatigt Kindermanns Nachfolger Wenzel Leopold Chlumcansky von Prestavlk ernannte Hocke 1807 zum Konsistorialrat Ein Jahr spater starb Hocke im Pfarrhaus von Politz Trotz aller Ehrbezeugungen hatte er stets das Leben eines einfachen Pfarrers vom Land gelebt Er wurde in Politz auf dem Friedhof bei der Kirche zu Fussen des Friedhofkreuzes begraben ein Ort der als ehrenvollster Platz jedes Friedhofs gilt Das Grab wurde 1945 aufgelost Beliebtheit nach dem Tod BearbeitenAuch nach Hockes Tod verfluchtigte sich sein Ruf nicht und die scherzhaften Erzahlungen uber seine Taten lebten uber lange Jahre in den mundlichen Traditionen besonders unter den Deutschbohmen 1881 brachte Anton Nittel die Nacherzahlungen in Buchform heraus Die Geschichten vom Hockewanzel haben in den folgenden Jahrzehnten eine Reihe von weiteren Ausgaben erlebt Einige von Nittels Erzahlungen wurden in der Monatszeitschrift der Diozese Leitmeritz Zdislava und auch in der Literarischen Zeitung in tschechischer Ubersetzung veroffentlicht Die Gestalt des Hockewanzel lieh sich auch der aus Reichenberg stammende Schriftsteller Otfried Preussler fur sein Buch Die Flucht nach Agypten Koniglich bohmischer Teil aus das 1996 auch in tschechischer Ubersetzung erschien Literatur BearbeitenWilly Lang Hockewanzel Aufstieg Verlag 14 Auflage 1995 ISBN 978 3 7612 00087 Rudolf Hemmerle Hocke Wenzel In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 296 f Digitalisat Taufeintrag im Kirchbuch von Neustadtel 1732Normdaten Person GND 118705393 lobid OGND AKS VIAF 74647682 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hocke WenzelALTERNATIVNAMEN HockewanzelKURZBESCHREIBUNG katholischer PriesterGEBURTSDATUM 8 Januar 1732GEBURTSORT NeustadtelSTERBEDATUM 1 Marz 1808STERBEORT Horni Police Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wenzel Hocke amp oldid 214794950