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Bei der Weltinformationsordnung handelt es sich um eine Kurzbezeichnung fur die Idee internationale Leitlinien fur den Umgang mit Information und Massenmedien zu finden Die Debatte beschaftigte die UNESCO seit Beginn ihrer Entstehung Sie spitzte sich in den 1970er und 1980er Jahren zu als der Streit um die Weltinformationsordnung schliesslich zum vorlaufigen Austritt der USA aus der UNESCO fuhrte Als die UNESCO 1946 gegrundet wurde gehorte das Bekenntnis zur Informationsfreiheit zu ihren Grundprinzipien Mit dem Beitritt der Sowjetunion und ihrer Verbundeten wuchs jedoch die Zahl der Staaten die auf dem Recht von Staaten bestanden die Medien zu kontrollieren und Zensur auszuuben Eine ahnliche Tendenz verfolgten viele Entwicklungslander Kern des Konfliktes war die starke Marktstellung der westlichen Medien Diese waren auch in den Landern des Ostblocks und der Dritten Welt soweit dort erhaltlich oder empfangbar primare Quelle der Information und Meinungsbildung der Bevolkerung Den staatlich gelenkten Medien der Diktaturen in Ost und Sud brachte die Bevolkerung demgegenuber wenig Vertrauen entgegen Insbesondere durch die Regime der Dritten Welt wurde die starke Stellung der Medien der ehemaligen Kolonialmachte als Medienimperialismus verurteilt Ziel der Neuen Weltinformationsordnung sollte daher sein die Berichterstattung der westlichen Medien zu Gunsten der einheimischen zuruckzudrangen Im November 1978 verabschiedete die Generalkonferenz der UNESCO unter Amadou Mahtar M Bow die Deklaration uber die Grundprinzipien fur den Beitrag der Massenmedien zur Starkung des Friedens und der internationalen Verstandigung zur Forderung der Menschenrechte zur Bekampfung von Rassismus Apartheid und Kriegshetze die neben einem Bekenntnis zum freien Informationsfluss free flow of information zahlreiche Einschrankungen und Zugestandnisse an die Lander des Ostens und des Sudens enthielten Die Praambel der Erklarung enthielt ausdrucklich die Forderung nach einer Neuen Informations und Kommunikationsordnung Nicht nur westliche Staaten interpretierten dies als Freibrief zur Kontrolle von Journalisten und Medien 1984 traten die USA aus der UNESCO aus ein Jahr spater folgte Grossbritannien 1989 gab die UNESCO den Begriff Informationsordnung auf Die inhaltliche Debatte ging weiter 1997 trat Grossbritannien der UNESCO wieder bei im Jahr 2003 auch die USA Vor allem die neuen technischen Entwicklungen wie das Internet fuhrten dazu dass die Staatengemeinschaft weiter uber internationale Regeln in der globalen Kommunikation diskutiert Hierzu dienten 2003 und 2005 vor allem die Weltgipfel fur die Informationsgesellschaft in Genf und in Tunis Der Begriff Weltinformationsordnung wird in diesem Zusammenhang auch aufgrund der fruheren Konflikte bewusst nicht mehr verwendet Literatur BearbeitenRosemary Righter Erfundene Wahrheit die Informationspolitik der Dritten Welt 1981 ISBN 9783776611359Weblinks BearbeitenStudie Foreign News in the Media International reporting in 29 Countries der Unesco PDF 8 5 MB Uberblicksartikel Neue Weltinformationsordnung von Renate Wilke Launer in Zeitschrift fur okumenische Begegnung und internationale Zusammenarbeit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weltinformationsordnung amp oldid 216880844