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Die Wasserkraftwerke im Ultental sind eine Reihe von Speicherkraftwerken in Sudtirol Italien welche die Wasserkraft der Falschauer und ihrer Nebenflusse und bache zur Gewinnung von Energie nutzen Zu diesem Zweck wurden im Ultental sechs Stauseen errichtet Kraftwerk Weissbrunn am Ufer des Weissbrunnsees gruner Bau rechts oben die Druckleitung vom GrunseeInhaltsverzeichnis 1 Die Kraftwerkskette 2 Geschichte 3 Die Kraftwerke 3 1 Kraftwerk Weissbrunn 3 2 Kraftwerk Kuppelwieser Alm 3 3 Kraftwerk St Walburg 3 4 Kraftwerk St Pankraz 3 5 Kraftwerk Lana 4 Literatur 5 WeblinksDie Kraftwerkskette BearbeitenDie Falschauer ist der Hauptfluss des Ultentals in Sudtirol Dieses erstreckt sich in sudwest nordostlicher Richtung vom Nationalpark Stilfserjoch bis zum Tal der Etsch in welche die Falschauer bei Lana mundet Bei einer Lange von 40 Kilometern uberbruckt es einen Hohenunterschied von uber 2000 m und uberdeckt ein Gewassereinzugsgebiet von 301 km Mehrere Stauseen dienen der kontinuierlichen Versorgung der funf Kraftwerke des Tals mit Wasser Diese sind bergseits beginnend das Kraftwerk Weissbrunn das Kraftwerk Kuppelwieser Alm das Kraftwerk St Walburg das Kraftwerk St Pankraz und das Kraftwerk Lana Um den Energieinhalt des Wassers zu erhohen sind die Kraftwerke jeweils mehrere Hundert Meter tiefer angelegt als die versorgenden Stauseen und erhalten das Wasser durch Druckstollen oder Druckleitungen Sie entlassen das Ablaufwasser in den nachsten Stausee an dessen Ufer sie zumeist liegen Manche der Kraftwerke besitzen auch Hochleistungspumpen mit denen sie in verbrauchsschwacher Zeit nachts durch die Druckleitung Wasser zuruck in den Speichersee pumpen konnen Pumpspeicherbetrieb Die installierte Gesamtleistung aller Kraftwerke zusammen betragt 250 MW Betreiber ist die Alperia Greenpower GmbH eine Tochtergesellschaft der Alperia AG Geschichte BearbeitenBereits in den 1930er Jahren gab es Plane zur Nutzung der Wasserkraft im Ultental Aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg als die Industrialisierung in Italien ihren Aufschwung nahm kam es zur Errichtung der Ultner Wasserkraftwerke Diese startete mit dem Baubeginn des Kraftwerks Lana und zog sich uber zwei Jahrzehnte das Tal hinauf Die Bauphase endete 1968 mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks Kuppelwieser Alm In dieser Zeit wurden sechs Stauseen und funf Wasserkraftwerke errichtet sowie etwa 30 km Druckstollen angelegt Die Bauarbeiten bereiteten den Bewohnern des bis dahin agrarisch ausgerichteten Ultentals erhebliche Probleme Die Bewohner fuhlten sich der italienischen Zentralregierung schutzlos ausgeliefert bei den ohnehin zu dieser Zeit bestehenden Differenzen zwischen Sudtirol und dem italienischen Staat Durch die Errichtung der Talsperren verloren zahlreiche Bauern im Talgrund Hof und Land Die Larm und Schmutzbelastungen im Tal waren betrachtlich Tausende Arbeiter aus den sudlichen Provinzen Italiens kamen in das deutschsprachige Ultental Andererseits entstanden neue Bedingungen fur das Gast und Dienstleistungsgewerbe sowie die Infrastruktur Anfanglicher Bauherr und Betreiber der Anlagen war das Unternehmen STE Im Zuge der Verstaatlichung der Energieerzeugung gingen die Anlagen Anfang der 1960er Jahre an den 1962 gegrundeten staatlichen Konzern Enel S p A uber 2010 wurden die Kraftwerke des Ultentals von der SE Hydropower GmbH ubernommen Anteilseigner dieser Gesellschaft ist mit 60 die Sudtiroler Elektrizitatsgesellschaft SEL AG 40 verblieben bei der Enel Im Jahr 2015 kam es zu einer Neuausrichtung in Sudtirols Energiebereich Nach der Grundung der Firma Alperia ging ein Grossteil der Sudtiroler Wasserkraftanlagen an die Alperia Greenpower uber unter ihnen auch die gesamten Wasserkraftanlagen im Ultental Die Kraftwerke BearbeitenKraftwerk Weissbrunn Bearbeiten nbsp Grunsee Wasserlieferant fur das Kraftwerk WeissbrunnDas Pumpspeicherkraftwerk Weissbrunn ist das hochstgelegene in der Hauptkette der Wasserkraftwerke des Ultentals Es wurde 1963 in Betrieb genommen und liegt in der Nahe des sudlichen Ufers des Weissbrunnsees entgegengesetzt zu dessen Staumauer Sein Wasser bezieht es uber eine Druckleitung vom 641 m hoher gelegenen Grunsee Die Turbine des Kraftwerks ist eine Pelton Turbine mit horizontaler Achse Die installierte Leitung betragt 10 2 MW Nach dem Durchlauf durch die Turbine wird das Wasser an den Weissbrunnsee abgegeben Die Beschreibung der Sperrwerke der Stauseen siehe in den Artikeln uber die Stauseen Die Anlage besitzt eine Pumpe mit der in verbrauchsschwacher Zeit im Pumpspeicherbetrieb 1 4 m s Wasser zum Grunsee hinaufgepumpt werden konnen Dieses Wasser wird dem kleinen nur knapp 200 m uber dem Weissbrunnsee gelegenen Fischersee entnommen Lage des Kraftwerks Weissbrunn 46 48386 10 82785 Kraftwerk Kuppelwieser Alm Bearbeiten nbsp Arzkarsee Wasser fur das Kraftwerk Kuppelwieser AlmDas 1968 in Betrieb genommene Pumpspeicherkraftwerk bezieht sein Wasser aus dem 358 m hoher gelegenen Arzkar Stausee Es wird uber einen Druckstollen dem Kraftwerk zugeleitet Das Kraftwerk wurde in einer Kaverne im Berg errichtet und ist uber einen 310 m langen Stollen zu erreichen Die Anlage kann eine Wassermenge von 13 m s verarbeiten Die Francis Turbine mit horizontaler Achse besitzt eine installierte Leistung von 42 MW Die elektrische Energie wird uber ein Olkabel ans Tageslicht gefuhrt Das Abwasser fliesst durch einen Stollen bis zu einem Wasserschloss wo es sich mit dem Wasser aus dem Weissbrunnsee vereinigt und von dort uber eine Druckleitung zum Kraftwerk St Walburg gelangt Die Anlage verfugt uber eine Hochleistungspumpe die aus dem Weissbrunnsee am Wasserschloss ankommendes Wasser im Pumpspeicherbetrieb in den Arzkar Stausee hinaufbefordern kann Ihre Forderleistung betragt bis zu 8 5 m s Lage Kraftwerk Kuppelwieser Alm 46 5486 10 914 Kraftwerk St Walburg Bearbeiten nbsp Der Weissbrunnsee liefert einen Teil des Wassers fur das Kraftwerk St WalburgDas Kraftwerk St Walburg liegt am Ende des Zoggler Stausees Es bezieht sein Betriebswasser aus dem Weissbrunnsee und dem Ablaufwasser des Kraftwerks Kuppelwieser Alm Der Stollen vom Weissbrunnsee bis zur Vereinigung mit dem Ablaufwasser am Wasserschloss nimmt in seiner Lange von etwa 10 km und ohne wesentliches Gefalle noch in vier Wasserfassungen Wasser aus Nebenflussen der Falschauer auf Dann fuhrt eine Druckleitung vom Wasserschloss uber 729 m Fallhohe zum Kraftwerk Hier trifft das Wasser auf zwei Pelton Turbinen mit horizontaler Achse und einer installierten Leistung von 44 MW Das Ablaufwasser entlasst das Kraftwerk in den Zoggler Stausee Das Werk wurde in seiner ersten Ausbaustufe 1959 in Betrieb genommen Lage des Kraftwerks St Walburg 46 52783 10 95462 Kraftwerk St Pankraz Bearbeiten nbsp Der Zoggler Stausee speist das Kraftwerk St Pankraz nbsp und der Pankrazer Stausee das Kraftwerk Lana Das am Ende des Pankrazer Stausees gelegene Kraftwerk St Pankraz ging 1957 in Betrieb Seine Francis Turbine mit vertikaler Achse erhalt ihr Betriebswasser durch einen Druckstollen mit anschliessender Druckleitung aus dem Zoggler Stausee Die Wassertransporteinrichtung hat eine Lange von 5 6 km und einen Durchmesser von 2 5 m Die Fallhohe des Wassers betragt dabei 318 m Das Ablaufwasser geht in den Pankrazer Stausee Lage des Kraftwerks St Pankraz 46 5649 11 0561 Kraftwerk Lana Bearbeiten Das Kraftwerk Lana mit der Erstinbetriebnahme 1953 ist das alteste der Ultner Kraftwerke Es befindet sich in einer Kaverne Seine drei Doppel Pelton Turbinen mit 120 MW installierter Leistung liefern nahezu ebenso viel Energie wie die andern vier Kraftwerke zusammen Sie werden uber einen 6 8 km langen Druckstollen und am Ende eine 2 5 m dicke Druckrohrleitung bei 478 m Fallhohe mit 25 m s Wasser aus dem Pankrazer Stausee versorgt Lage des Kraftwerks Lana 46 6128 11 1392 Die Weiterleitung der im Ultental gewonnen elektrischen Energie erfolgt uber das Umspannwerk Lana Lage des Umspannwerks Lana 46 6125 11 1453 Literatur BearbeitenChristoph Gufler Das verlorene Erbe der Kraftwerk und Stauseebau in Ulten und Lana Verlagsanstalt Athesia Bozen 2007 ISBN 978 88 8266 096 3 SE Hydropower GmbH Wasserkraftwerke Ultental Folder Broschure Wasserkraftwerke Ultental pdf Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Weblinks BearbeitenEhemalige Website der SE Hydropower GmbH Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive einem Unternehmen der ehemaligen SEL AG Aus SEL AG wurde Alperia Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Alperiagroup Wasserkraftwerke Ultental Unter Strom Stauseen und Kraftwerke im Ultental Video nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserkraftwerke im Ultental amp oldid 210294571