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Das Warenhaus Gebruder Barasch heute Feniks in Breslau Grosser Ring 31 32 wurde von 1902 bis 1904 nach Planen von Georg Schneider 1 im Auftrag der judischen Kaufmannsfamilie Barasch erbaut 2 und am 4 Oktober 1904 eroffnet Das Gebaude wurde 1965 als Spoldzielczy Dom Handlowy Feniks wiedereroffnet und steht unter Denkmalschutz 3 Warenhaus Feniks 2012 Ursprungliche Fassadengestaltung 1905 Grundriss 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Architektur 1 2 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten Das Warenhaus war eines der modernsten und grossten 4 Warenhauser Breslaus und mit seinem exponierten 4 Standort am Ring und seiner aufwandigen 4 Innenausstattung auch eine der bekanntesten 4 Geschaftshauser der Innenstadt Die Innenarchitektur mit braunen Glas und Keramikelementen entstand nach Planen von Julius Koblinsky Im sudlichen Teil des Innern befand sich am Anfang des Baus eine Halle die von Treppen umgeben war in der Nahe des Osteingangs des Gebaudes ein Wintergarten 5 1929 wurde das viergeschossige 6 etwa 1600 m umfassende Gebaude mit einer Gesamtfrontlange von etwa 120 Metern verandert Die Jugendstilfassade zum Marktplatz hin wurde vereinfacht insbesondere die Fenster oberhalb des Haupteingangs wurden umgestaltet Eine grosse glaserne Weltkugel die sich auf dem Dach an der Ecke Ulica Szewska Kurzy Targ befunden hatte und durch einen Blitzeinschlag beschadigt worden war wurde im Zuge dieser Umgestaltung entfernt Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Gebruder Barasch Die Bruder Artur und Georg Barasch waren zusammen mit Hermann Broder Sylfriede Tietz Gertrud Tietz Karl Lange und Kurt Steinberg er anteilig Eigentumer des Geschaftshauses und des Grundstucks Ring 31 32 Hintermarkt 1 Schuhbrucke 75 76 Alle Eigentumer galten laut dem 1935 erlassenen Reichsburgergesetz als Juden 7 Im Rahmen der Arisierung verausserten die judischen Eigentumer am 19 Oktober 1936 ihre Geschaftsanteile am Warenhaus samt Warenlager fur insgesamt 517 028 47 Reichsmark an die Kaufleute und ehemaligen Mitarbeiter des Karstadt Konzerns Heinrich Munstermann aus Gottingen und Gustav Haedecke aus Stettin Der Schatzwert betrug laut Bilanz vom 30 Oktober 1936 uber 1 200 000 Reichsmark Munstermann und Haedecke ubernahmen jeweils zur Halfte die Anteile Das Warenhaus wurde nach der Ubereignung am 2 November 1936 Munstermann amp Haedecke Das Kaufhaus am Ring Breslau G m b H genannt 8 Nach und nach erwarben Munstermann und Haedecke auch 90 des Geschaftsgrundstucks das mit 1 500 000 Reichsmark bewertet wurde und den judischen Besitzern als Anteilsgemeinschaft gehort hatte Die ehemaligen Eigentumer konnten bis auf Artur Barasch und Kurt Steinberg er das Land verlassen 9 Als die Anteilseigner ausgewandert waren wurden sie ausgeburgert wobei ihre Vermogenswerte samt Forderungen an die Kaufer dem Reich zufielen Die Kaufer wollten nachdem die judischen Vermogenswerte an das Reich ubergegangen waren die noch zu zahlende Restkaufschuld fur das Grundstuck mit angeblich zu viel gezahlten Betragen verrechnen Diesem Anliegen stimmte das Oberfinanzprasidium im April 1943 zu so dass Munstermann und Haedecke nur noch insgesamt 112 547 12 Reichsmark zu zahlen hatten 10 Munstermann und Haedecke erwarben dadurch 1936 das Warenhaus fur weniger als die Halfte des Schatzwertes 10 Durch den Vermogensubergang an das Reich durch die Auswanderung und Deportation der ehemaligen judischen Eigentumer profitierte sowohl das Reich an der noch zu zahlenden Restkaufschuld der Erwerber als auch die Kaufmanner Munstermann und Haedecke denen ein nochmaliger Preisnachlass gelang Ramona Brau 10 In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde das Warenhaus schwer beschadigt die Reparaturen begannen bereits 1945 und am 7 August 1946 konnte das Erdgeschoss des Hauses seinem ursprunglichen Zweck wieder zugefuhrt werden 1961 wurde das gesamte Gebaude renoviert und modernisiert 1965 erfolgte die Wiedereroffnung als Spoldzielczy Dom Handlowy Feniks unter diesem Namen wird das Geschaft nach wie vor betrieben Die Betreiber konnten es 1995 aus offentlichem Besitz erwerben Eine weitere Renovierung findet statt 11 Literatur BearbeitenKrystyna Kirschke Pawel Kirschke Sto lat domu handlowego Feniks Warenhaus Gebruder Barasch Spolem Powszechna Spoldzielnia Spozywcow Feniks Wroclaw 2004 ISBN 8 39213860 0 Willy Cohn Kein Recht nirgends Tagebuch vom Untergang des Breslauer Judentums 1933 1941 Bohlau Wien et al 2007 ISBN 978 3 412 32905 1 S 566 Anmerkung 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Warenhaus Gebruder Barasch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Spolem PSS FeniksEinzelnachweise Bearbeiten Der 1905 veroffentlichte Grundriss des Gebaudes vgl Abbildungen ist signiert mit Georg Schneider Architekt Vereinzelt wird ohne eindeutige Quellenangabe als Urheber auch ein Georg Ernst Schutte genannt Rezension PDF 43 kB zu Krystyna Kirschkes Arbeit Fasady wroclawskich obiektow komercyjnych z lat 1890 1930 Struktura kolorystyka dekoracja Die Fassaden der Breslauer Geschaftshauser aus den Jahren 1890 1930 Struktur Farbgebung Verzierung Oficyna Wydawnicza Politechniki Wroclawskiej Wroclaw 2005 Warenhaus Gebruder Barasch In Der Profanbau 1 Jahrgang 1905 S 129 135 Denkmalliste der Woiwodschaft Niederschlesien Memento vom 7 November 2012 im Internet Archive PDF 2 1 MB a b c d Ramona Brau Arisierung in Breslau Die Entjudung einer deutschen Grossstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs VDM Verlag Dr Muller Saarbrucken 2008 ISBN 978 3 8364 5958 7 S 41 online http enjoywroclaw wordpress com 2010 11 16 the prewar department stores Klaus Kloppel Breslau Niederschlesien und seine tausendjahrige Hauptstadt Trescher 2010 ISBN 978 3 89794 158 8 S 47 Laut Kloppel fehlt der im Text erwahnte Glasglobus erst seit Ende des Zweiten Weltkrieges Ramona Brau Arisierung in Breslau Die Entjudung einer deutschen Grossstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs VDM Verlag Dr Muller Saarbrucken 2008 ISBN 978 3 8364 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title Warenhaus Gebruder Barasch Breslau amp oldid 233210275