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Der Wandsbeker Manner Turnverein von 1872 oft nur als Wandsbek 72 bezeichnet war ein Sportverein der 1872 in der damals selbstandigen Stadt Wandsbek als Abspaltung des Wandsbeker Turnerbundes von 1861 gegrundet wurde und 2014 im Wandsbeker TSV Concordia aufging Seit den 1950er Jahren war er im Stadtteil Tonndorf beheimatet Seine grossten sportlichen Erfolge erzielte er im Handball Die erste Frauen Mannschaft spielte von 1993 bis 1998 in der 2 Bundesliga Nord Wandsbek 72 Name Wandsbeker Manner Turnverein von 1872Vereinsfarben blau weiss rotGegrundet 12 September 1872Grundungsort WandsbekAuflosung 25 April 2014Mitglieder 700 1997 Abteilungen 5 1997 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Turnen 3 Handball 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Januar 1861 wurde mit dem bis heute existierenden Wandsbeker Turnerbund von 1861 der erste Turnverein im holsteinischen Flecken Wandsbeck damalige Schreibweise gegrundet Nur elf Jahre spater Wandsbeck war inzwischen Stadt geworden kam es zur Spaltung des Vereins und neun WTB Mitglieder grundeten am 12 September 1872 den Wandsbeker Manner Turn Verein Wie der Name andeutet durften zunachst nur Manner ab einem Alter von 18 Jahren Mitglied des neuen Vereins werden Diese Einschrankung wurde aber bereits nach wenigen Jahren aufgegeben so dass noch im 19 Jahrhundert auch Frauen sowie Jugendliche und Kinder aufgenommen wurden Geturnt wurde zunachst in Tanzsalen sowie unter freiem Himmel Als 1874 eine stadtische Turnhalle auf dem Larmberg die Strasse gibt es heute nicht mehr gebaut wurde konnten auch die beiden Wandsbeker Vereine der WTB und der MTV diese gegen Geldentschadigung nutzen 1 Die Halle wurde bis zu ihrer Zerstorung im Juli 1943 von Wandsbek 72 genutzt wahrend der WTB 61 seit 1895 eine vereinseigene Turnhalle in der Kneesestrasse besitzt 1881 spaltete sich die Wandsbeker Turnerschaft vom Mannerturnverein ab Diese gehorte spater als FTSV Wandsbek der Arbeitersportbewegung an und war Keimzelle des TuS Wandsbek 81 aus dem uber mehrere Fusionen 2000 der TSV Wandsbek Jenfeld wurde Bereits funf Jahre nach Grundung des Vereins wurde ein Spielmannszug gegrundet der bis 1939 bestand und die Teilnahme an Turnfesten sowie Wanderungen und gesellige Veranstaltungen des Vereins musikalisch begleitete Neben dem Turnen und der Gymnastik als Hauptsportarten wurden schon fruh auch Faust und Schlagball betrieben 1922 wurde eine Handballabteilung gegrundet Wandsbek 72 war damit einer der ersten Vereine im Hamburger Raum der diese relativ neue Sportart anbot Gespielt wurde das damalige Feldhandball vorwiegend auf dem Sportplatz Friedrichshoh in der Walddorferstrasse wo heute der TSV Wandsetal seine Fussballspiele austragt Im Zweiten Weltkrieg kam das Vereinsleben insbesondere nach den verheerenden Bombenangriffen im Juli 1943 bei denen auch die Turnhalle auf dem Larmberg zerstort wurde praktisch zum Erliegen Viele der mannlichen Mitglieder waren im Krieg gefallen oder in Gefangenschaft geraten Andere Manner Frauen und Kinder waren bei den Bombenangriffen ums Leben gekommen die Uberlebenden haufig als Butenhamburger ins Umland evakuiert worden Da viele der ausgebombten Mitglieder nach dem Krieg in den neuen Siedlungen in Tonndorf ihre Heimat fanden orientierte der Klub sich auch mit seinem Sportangebot in diesen schnell wachsenden Stadtteil bei der Eingemeindung Wandsbeks nach Hamburg 1937 hatte Tonndorf weniger als 3 000 Einwohner 1950 waren es schon 13 000 und nutzte fortan die Schulturnhalle am Sonnenweg und ab 1956 die Turnhalle und den Sportplatz an der Kuperkoppel Neben der traditionellen Turnabteilung und der Handballabteilung die schnell wieder nach dem Krieg entstanden wurde 1960 eine Tischtennisabteilung gegrundet die aber zunachst 1968 wieder einschlief 1970 erfolgte deren Neugrundung Ab 1995 bildete Wandsbek 72 eine Spielgemeinschaft mit dem SSV Grun Weiss Kiebitz unter dem Namen TTSG KieWa 72 die vor allem Nachwuchsbereich grosse Erfolge erzielte und mehrere Hamburger Mannschaftsmeistertitel im Jugend und Schulerbereich erreichte Ebenfalls 1970 wurde eine Skatabteilung ins Leben gerufen die aber nicht von Dauer war und erst 1985 neu begrundet werden konnte Als jungste Abteilung war 1996 eine Taekwondo Abteilung gebildet worden Nachdem die Mitgliederzahlen geringer wurden die Tischtennisabteilung loste sich z B Anfang des 21 Jahrhunderts auf als sich die meisten Mitglieder mit dem SSV Grun Weiss Kiebitz dem Bramfelder SV angeschlossen hatten trat der Wandsbeker Mannerturnverein von 1872 am 25 April 2014 dem Wandsbeker TSV Concordia bei der im Vorjahr aus einer Fusion des SC Concordia Hamburg mit dem TSV Wandsbek Jenfeld entstanden war Somit war auch die Vereinsspaltung aus dem Jahr 1881 nach uber 130 Jahren wieder ruckgangig gemacht Turnen BearbeitenTraditionelle Sportart des Vereins war wie bereits der Name andeutet das Turnen Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde insbesondere auch fur die Turnfeste auf Kreis Gau und Reichsebene geubt wo dann die Wettkampfe im Geratturnen stattfanden aber auch Schauturnen durchgefuhrt wurden Es wurden aber z B auch jahrliche Buhnen Schauturnen im Wandsbeker Stadttheater und Maskenball Turnen aufgefuhrt Dazu kam die turnerische Grundausbildung von Kindern und Jugendlichen durch Ubungsleiter oder Turnlehrer Auch nach dem Krieg war die Jugendarbeit einer der Schwerpunkte der turnerischen Betatigung Aber auch im Leistungsbereich war Wandsbek 72 erfolgreich und erreichte vor allem im Bereich der weiblichen Jugend viele Medaillen auf Hamburger Ebene Handball BearbeitenBereits in der Weimarer Zeit gegrundet war die Handball Abteilung die erfolgreichste Sparte des Vereins Zunachst wurde Feldhandball gespielt Die Frauen spielten bereits Anfang der 1960er Jahre in der Stadtliga 2 Noch Ende der 1960er Jahre gelang der 1 Herren Mannschaft der Aufstieg in die I Division damals die hochste Spielklasse in Hamburg auf dem Grossfeld Ab den 1960er Jahren verlagerte sich das Geschehen zunehmend in die Halle Auch dort spielten die Damen und die Herren des Klubs uberwiegend in der hochsten Hamburger Spielklasse inzwischen Oberliga genannt 1977 gelang der ersten Damen Mannschaft erstmals der Aufstieg in die drittklassige Regionalliga Bis Anfang der 1980er Jahre pendelte die Mannschaft zwischen Regionalliga und Oberliga bevor von 1982 bis 1992 zehn ununterbrochene Jahre in der Regionalliga folgten In der Spielzeit 1991 92 gewann die Mannschaft erstmals den Hamburger Pokalwettbewerb und stieg 1993 in die 2 Bundesliga auf wo sie sich bis 1998 halten konnte Beste Platzierung war ein funfter Platz in der Premierensaison 1993 94 Literatur Bearbeiten125 Jahre Wandsbek 72 Chronik eines Sportvereins Hamburg 1997 Einzelnachweise Bearbeiten 150 Jahre Wandsbeker Turnerbund von 1861 J P Chronik und Festschrift Hamburg 2011 Seite 8 HAMBURGS SPORT AM WOCHENENDE in Hamburger Abendblatt vom 12 August 1960 abgerufen am 5 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wandsbeker Manner Turnverein von 1872 amp oldid 220805721