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Das Walzstahlhaus ist ein neoklassizistisches Burogebaude mit roter Sandsteinfassade in Dusseldorf Kasernenstrasse 36 Das sechsgeschossige Bauwerk mit Hofflugel befindet sich am sudwestlichen Rand des Zentrums in Nahe des Rheins im Stadtteil Carlstadt FassadeIm rechten Winkel an den roten vorderen Baukorper schliesst der weisse Hofflugel an Inhaltsverzeichnis 1 Architekturgeschichte 2 Sozial und Wirtschaftsgeschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArchitekturgeschichte BearbeitenDas Walzstahlhaus wurde nach Entwurfen der Architekten Heinrich Rosskotten und Karl Wach von 1938 bis 1940 mit einer aus dem Klassizismus abgeleiteten Formensprache Neo Klassizismus erbaut Neoklassizistisch sind insbesondere der Figurenschmuck bestehend aus Statuen und Kopfen und das Portal So zeigt das Portal eine monumentalisierende dreiachsige und zwei Geschosse ubergreifende Pfeilerstellung nbsp Portal mit der Inschrift Walzstahlhaus nbsp Die zwei Arbeiterskulpturen Links der geistige mit Schriftrolle rechts der muskulose mit Hammer in der Hand Das Portal wird seitlich flankiert von Stahlarbeiterskulpturen Die Figuren aus rotem Sandstein stehen uberhoht auf vorkragenden Wandkonsolen Sie wurden erst nachtraglich Ende der 1950er Jahre hinzugefugt Mehrere Quellen gehen davon aus dass die Statuen genauso wie die Konsolenkopfe Arbeiten des Bildhauers Erich Kuhn seien jedoch ist dies zweifelhaft da die Stahlarbeiter Skulpturen nicht in Kuhns sonst detaillierten Aufzeichnungen aller seiner Auftragsarbeiten auftauchen und Kuhns Sohn berichtet dass die Figuren nicht von seinem Vater seien 1 nbsp Die funf Konsolenkopfe am sudlichen Rand der Westfassade gliedern die FassadeDie sudliche Gebaudeachse zeigt funf Konsolenkopfe des Dusseldorfer Bildhauers Erich Kuhn 1890 1967 Die Kopfe kennzeichnen jeweils den Beginn einer neuen Etage Wen diese Charakterkopfe darstellen sollen ist unbekannt 1 Das Gebaude hat sechs Etagen und zwei Kellergeschosse Die Stahlskelettbauweise ermoglicht grosse Flachen die individuell eingeteilt werden konnen Innenaufnahmen nbsp Die Haupttreppe des Gebaudes befindet sich in der Flucht des Haupteingangs nbsp Der Treppe ist eine grosse Halle vorgelagert Dieses Gliederungsschema wiederholt sich in den Geschossen Um diese Halle sind Nebenraume und WC gruppiert nbsp Der Sitzungssaal in den obersten Stockwerken Seit 1993 steht das Gebaude aufgrund seiner Bedeutung fur die Wirtschaftsgeschichte des Landes und als wichtiges Zeugnis der Architektur vor dem Zweiten Weltkrieg unter Denkmalschutz 2 nbsp Die inzwischen wieder entfernte Glasbrucke Foto aus dem Jahr 2011 Im Jahr 1998 wurde das Walzstahlhaus uber eine Fussganger Glasbrucke mit dem gegenuberliegenden Gebaude Hausnummer 67 verbunden in dem von 1983 bis 2018 die Verlagsgruppe Handelsblatt ihren Sitz hatte So konnten die Flachen gemeinsam vermietet und genutzt werden Ende 2018 wurde der Verbindungsgang wieder entfernt und die offene Stelle in der Fassade originalgetreu verschlossen 3 Sozial und Wirtschaftsgeschichte BearbeitenDas Walzstahlhaus war konzipiert worden als Sitz eines Unternehmenskartells Der Verband der deutschen Walzstahl Unternehmer war ab 1940 dort ansassig 4 ebenso die von ihm gesteuerte Verkaufszentrale fur Walzstahl Der Walzstahlverband war Mitglied im deutschen Stahlwerksverband einem komplex aufgebauten Absatzkartell einem industriellen Syndikat fur mehrere Produktbereiche Beim Bauvorhaben Walzstahlhaus handelte es sich um eine raumliche Auslagerung aus dem Stahlhof Bastionstr 39 in dem der Stahlwerksverband nur eine Querstrasse entfernt residierte Der reprasentative Neubau Jahre vorher geplant sollte offenbar auch die drei Dusseldorfer Kontore des internationalen Stahlkartells 1933 1939 aufnehmen In diesem Zusammenschluss waren die Walzstahlsorten Grobblech Mittelblech und Universaleisen der deutschen Syndikatsgruppe zugeteilt d h der weltweite Export dieser Produktarten wurde von Dusseldorf aus verwaltet und gesteuert 5 Zwischen 1940 und 1942 anderte sich das deutsche Wirtschaftssystem von den Kartellen hin zu Lenkungsverbanden 1942 wurden Stahlwerksverband und Walzstahlhaus in den Bereich der Reichsgruppe Eisen eingebracht 6 verloren also bei materiell ahnlicher Funktion ihre privatwirtschaftliche Unabhangigkeit Den Zweiten Weltkrieg uberstand das Gebaude unbeschadet Wie auch der nahegelegene Stahlhof fungierte das Walzstahlhaus im Anschluss daran als Sitz der britischen Besatzungsbehorde Von 1998 bis 2011 wurden die Buroflachen von der Verlagsgruppe Handelsblatt als Erweiterung des gegenuber gelegenen Hauptsitzes genutzt bis 2017 weiterhin die Kantine in dem Gebaude Seit 2011 ist die AOK Rheinland Hamburg Hauptmieter der ungefahr 10000 Quadratmeter grossen Buroflachen 7 8 Literatur BearbeitenRoland Kanz Jurgen Wiener Hrsg Architekturfuhrer Dusseldorf Dietrich Reimer Berlin 2001 ISBN 3 496 01232 3 S 30 Objektnr 38 Wolfgang Funken Ars Publica Dusseldorf Geschichte der Kunstwerke und kulturellen Zeichen im offentlichen Raum der Landeshauptstadt 1 Auflage Band 1 Altstadt Carlstadt Stadtmitte Hofgarten Pempelfort Klartext Verlag Essen 2012 ISBN 978 3 8375 0873 4 S 286 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dusseldorf Walzstahlhaus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Funken Ars Publica Dusseldorf Geschichte der Kunstwerke und kulturellen Zeichen im offentlichen Raum der Landeshauptstadt 1 Auflage Band 1 Altstadt Carlstadt Stadtmitte Hofgarten Pempelfort Klartext Verlag Essen 2012 ISBN 978 3 8375 0873 4 S 286 f Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Dusseldorf beim Institut fur Denkmalschutz und Denkmalpflege Oliver Wiegand Walzstahlhaus in Dusseldorf Hier wird eine Glasbrucke abgerissen 5 November 2018 abgerufen am 23 Oktober 2023 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 18 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wf ingbau de Gunther Kiersch Internationale Eisen und Stahlkartelle Essen 1954 S 70 71 Gunther Kiersch Internationale Eisen und Stahlkartelle Essen 1954 S 87 RP ONLINE Dusseldorf AOK zieht 2011 ins Walzstahlhaus 4 Marz 2010 abgerufen am 23 Oktober 2023 Nicole Lange Immobilie Walzstahlhaus hat neuen Besitzer 19 Februar 2019 abgerufen am 23 Oktober 2023 51 220886 6 775762 Koordinaten 51 13 15 2 N 6 46 32 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walzstahlhaus amp oldid 238430388