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Das Wairarapa Erdbeben von 1855 war fur Wellington in Neuseeland das bisher folgenschwerste Erdbeben und wird auf Grund der Nahe des Epizentrums und der Auswirkungen des Bebens auf die Stadt haufig auch als Wellington Erdbeben bezeichnet Auch wird das Erdbeben als das bisher schwerste Erdbeben in der Geschichte Neuseelands seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1840 1 bezeichnet 2 und dies obwohl der Verlust an Menschenleben mit Abstand geringer war als beim Hawke s Bay Erdbeben von 1931 Wairarapa Erdbeben von 1855Wairarapa Erdbeben von 1855 Neuseeland Koordinaten 41 24 0 S 174 30 0 O 41 4 174 5 25000 Koordinaten 41 24 0 S 174 30 0 ODatum 23 Januar 1855Uhrzeit 21 32 Uhr OrtszeitIntensitat 10 auf der MM SkalaMagnitude 8 2 MWTiefe 25 kmEpizentrum Palliser Bay etwa 20 km sudostlich von Wellington Land NeuseelandBetroffene Orte Wellington Hutt ValleyTsunami jaTote zwischen 7 und 9Verletzte 5Welche Bedeutung dieses Erdbeben fur Wellington hatte und noch hat wird auch dadurch unterstrichen dass vom 8 bis zum 10 September 2005 im Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa eigens ein Symposium zur 150 Jahrung des Ereignisses stattfand und eine eingehende Betrachtung des Naturereignisses auch unter dem Gesichtspunkt der Vorsorge fur die Zukunft vorgenommen wurde Am 23 Januar 1855 15 Jahre nachdem die ersten Siedler den Hafen von Petone erreichten veranderte abends um 21 32 Uhr ein Erdbeben der Starke 8 2 auf der Richterskala die Landschaft der Region Wairarapa und die Gegend um Wellington Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Tektonische Umgebung 3 Geologische und geografische Veranderungen 4 Das Beben 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Lage des Epizentrums des Bebens wurde von Grapes amp Downes 1997 mit 41 4 S 174 5 E 0 5 angegeben das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 25 km 3 Es befand sich damit am sudwestlichsten Punkt der Wairarapa Fault von der das Beben moglicherweise ausging Andere Festlegungen gehen von einem Punkt nahe dem Ufer im nordwestlichen Teil der Palliser Bay aus dort wo die Gelandeanhebung mit uber 6 Metern am hochsten war Die Bruchkante der Wairarapa Verwerfung erstreckte sich uber mehr als 100 km entlang der sudostlichen Flanke der Remutaka Range bis einige Kilometer nordlich von Masterton Auf dieser Linie nach Nordwesten hin abfallend hob sich der Boden Tektonische Umgebung BearbeitenDie Wairarapa Fault und die Wellington Fault etwas weiter westlich liegen in der Verlangerung der Taupō Volcanic Zone die sich von Whakaari White Island durch die Bay of Plenty uber Rotorua und uber die aktiven Vulkane Mount Tongariro Mount Ngauruhoe und Mount Ruapehu hinzieht Die beiden Verwerfungen beidseitig der Remutaka Range haben ihre sudwestliche Fortsetzung durch die Cookstrasse zur Sudinsel in der Wairau Fault der Awatere Fault und der Clarence Fault Da die Nordinsel komplett auf der Australischen Platte liegt und die sich darunter schiebende Pazifische Platte vom sogenannten Hikurangi Trog aus sich mit etwa 42 mm pro Jahr in westsudwestliche Richtung verschiebt fuhren die entstehenden Spannungen zu Erdbeben und zu den genannten Bruchen und Verwerfungen Geologische und geografische Veranderungen BearbeitenIm Jahr 2005 vorgenommene Untersuchungen ergaben dass die Bruche die an der sudostlichen Flanke der Remutaka Range entstanden im Durchschnitt 15 bis 18 Meter breit waren und heute mehr als 150 Jahre spater im Wairarapa Tal noch recht einfach nachgewiesen werden konnen Entsprechend den Graben war der seitliche Versatz nach Nordwesten hin Weitere Untersuchungen belegen dass die zahlreichen durch das Beben ausgelosten Erdrutsche auf einer Flache von 5 000 km langs der Verwerfung am intensivsten waren aber auf uber 25 000 km bis hin zum Whanganui River an der Westkuste und zu Cape Kidnappers an der Ostkuste noch vorkamen Die landschaftlichen Veranderungen dadurch waren gewaltig sind fur Laien heute aber nur noch schwer erkennbar Die deutlichste landschaftliche Veranderung war die Anhebung des Bodens um 6 4 Meter von der Bruchzone an nach Nordwesten und bis zur Westkuste abfallend auf lediglich 0 3 Meter Hebung So veranderte sich die Kustenlinie und der Wellington Harbour durch die Verschiebung der jeweiligen Uferzonen seewarts wodurch sich das Hafenbecken entsprechend verkleinerte Die Uferlinie in Hohe der Anlegestelle am Lambton Quay in Wellington zum Beispiel verschob sich um etwa 300 Meter Der ehemalige Kai ist heute eine der begehrtesten und geschaftigsten Einkaufsstrassen der Stadt Der Flughafen von Wellington profitiert heute ebenfalls vom Zugewinn an Flache und zwar von Teilen der Lyall Bay Am Turakirae Head dem sudlichsten Zipfel und Auslaufer der Remutaka Range sind die ehemaligen Uferlinien noch sichtbar Die Uferlinie von vor dem Erdbeben von 1855 liegt jetzt 4 7 m uber der heutigen Uferlinie Weitere 7 1 m hoher ist eine weitere ehemalige Uferlinie zu erkennen die von einem vorherigen Erdbeben mit Bodenanhebung stammte Daruber sind noch zwei weitere Linien auszumachen 3 7 m und nochmals 3 4 m hoher so dass die oberste erkennbare ehemalige Uferlinie insgesamt knapp 19 m uber der heutigen Uferlinie liegt Prognosen gehen davon aus dass von der Wairarapa Fault in Zukunft weitere Beben mit Gelandeanhebungen zu erwarten sind wobei Experten die jeweiligen Veranderungen der Landschaft durch die zu erwartenden Erdrutsche fur weitaus gravierender halten Das Beben BearbeitenVor dem ersten Eintreffen der Schockwellen wollen Betroffene damals ein einminutiges dumpfes Rumpeln wahrgenommen haben Dann folgte uber etwa 90 Sekunden das Heben des Bodens unter starken Erschutterungen 80 der Schornsteine auf den Hausern hielten den Stosswellen nicht stand fielen herab und verursachten an den Holzhausern die meisten Schaden Die Konstruktionen der Holzhauser hielten den Stossen besser stand als die aus Stein eine Erfahrung die die Bewohner von Wellington und Hutt Valley bereits beim Marlborough Erdbeben von 1848 machten das fast alle aus Ziegel gebauten Hauser zerstort hatte weshalb sie in den Jahren danach bevorzugt auch auf Holz als Baumaterial setzten Trotz der Schwere des Bebens und der schon relativ umfangreichen Besiedlung der Gegend Wellington zahlte etwa 3 200 Einwohner und Hutt Valley etwa 1 600 Einwohner lasst sich durch die Bauweise der Gebaude auch die geringe Anzahl von vier Todesopfern erklaren Einziger Todesfall in Wellington war ironischerweise ein Hotelbesitzer der trotz Warnungen sein Hotel aus Ziegelsteinen bauen liess und in den Trummern seines Hotels umkam Ausgelost durch die einseitige Anhebung des Bodens entstand im Hafenbecken ein Tsunami der sich zuerst in Richtung Lambton Quay bewegte Von See aus von der Cookstrasse kam ein weiterer Tsunami herein Man nimmt eine Hohe von 7 bis 10 m an 4 wobei in der Palliser Bay bis zu 10 Meter erreicht wurden und im Hafenviertel die Strassen bis zu 2 5 m unter Wasser standen 5 Die Tsunamis kamen in Wellen durch Reflexionen verursacht und hielten uber Stunden in schwacher werdender Form an Siehe auch BearbeitenListe von Erdbeben in NeuseelandLiteratur BearbeitenD W Rodgers T A Little World s largest coseismic strike slip offset The 1855 rupture of the Wairarapa Fault New Zealand and implications for displacement length scaling of continental earthquakes In Journal of Geophysical Research Vol 111 B12408 2006 englisch The 1855 Wairarapa Earthquake Symposium Proceedings Volume Greater Wellington Regional Council Wellington 2005 ISBN 0 909016 87 9 englisch All day Field trip to the Wairarapa Fault and 1855 Rupture Sites Greater Wellington Regional Council Wellington 2005 ISBN 0 909016 88 7 englisch Nicola McCloy New Zealand Desasters Whitcoulls Ltd Auckland 2004 ISBN 1 877327 34 4 englisch Weblinks BearbeitenM 8 2 8 3 Wairarapa 23 January 1855 GeoNet GNS Science abgerufen am 5 April 2013 englisch Einzelnachweise Bearbeiten M 8 2 8 3 Wairarapa 23 January 1855 GeoNet GNS Science abgerufen am 5 April 2013 englisch G L Downes The 1855 January 23 M8 Wairarapa Earthquake What contemporary account tell us about it Institute of Geological amp Nuclear Sciences Lower Hutt September 2005 englisch Symposium R Grapes G Downes The 1855 Wairarapa New Zealand earthquake Analysis of historical data In Bulletin of the New Zealand National Society for Earthquake Engineering Volume 30 1997 S 271 368 englisch Wellington Wairarapa Earthquake Commission archiviert vom Original am 4 August 2012 abgerufen am 1 Marz 2010 englisch Originalwebseite nicht mehr verfugbar Link auf WaybackMachine vom 4 August 2012 The 1855 Wairarapa Earthquake Symposium Proceedings Volume 2005 S 7 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wairarapa Erdbeben von 1855 amp oldid 230463421