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Die Voithsiedlung ist eine Siedlung in der Stadt Heidenheim an der Brenz Sie umfasst das Wohngebiet nordlich der Giengener Strasse zwischen Friedrich Voith Schule und Einmundung Walther Wolf Strasse Im Westen Norden und Osten wird sie vom Fuss des Siechenbergs begrenzt Inhaltsverzeichnis 1 Familie Voith 2 Entstehung der Voithsiedlung 3 Beschlagnahmung der Voithsiedlung 4 Stadtebauforderung Soziale Stadt 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie Voith BearbeitenFriedrich Voith wurde am 3 Juli 1840 geboren und verstarb am 17 Mai 1913 Er war Besitzer der Firma Voith Seine erste Ehe war mit Adelheid Hartmann Sie brachte ein Grundstuck im Bereich der heutigen Voithsiedlung in Heidenheim mit in die Ehe Sie verstarb 1868 Friedrich Voith heiratete ein zweites Mal Seine zweite Frau war Helene Crusius 19 Juli 1848 10 April 1932 Nach dem Tod ihres Mannes war sie mit ihren Kindern die Stifterin von 30 000 Mark zum Bau der Voithsiedlung aus Anlass des 50 jahrigen Bestehens der Firma Voith Entstehung der Voithsiedlung Bearbeiten1918 verkundete Oberburgermeister Jaekle im Gemeinderat dass die Stiftung der Helene Voith zur bleibenden Erinnerung an Friedrich von Voith fur den Bau gesunder Kleinwohnungen verwendet werden solle in erster Linie fur Kriegsteilnehmer und kinderreiche Familien 1919 entstanden eine Reihe von Hausern als Anfang der Voithsiedlung Damals nannte man das Gebiet Hinter dem Stein Im Gemeinderat wurde von Architekt Werner der Bebauungsplan fur eine mit der Voithstiftung zu schaffende Wohnhaus Siedlung eingebracht und daraufhin genehmigt Ca 1 Monat spater wurde der Bau der ersten 7 Hauser beschlossen In der Zwischenzeit wurden mehr Strassen angelegt 1926 wurde eine Kirche gebaut Die Siedlung wuchs stetig Es wurde z B auch ein Altenheim gebaut und eingerichtet sowie im Jahr 1938 ein Kinderspielplatz heute Friedrich Voith Schule Jedes Jahr wurden immer mehr Hauser und Wohnungen fur die Siedler gebaut und es wurde ebenfalls auf den Wohnkomfort geachtet Innerhalb von wenigen Jahren waren viele Hauser gebaut und die Siedler und Arbeiter der Firma Voith konnten sie bewohnen Die Anlage dieser Siedlung wurde 1933 abgeschlossen und umfasste ursprunglich 211 Hauser fur die Betriebsangehorigen der Firma Voith Beschlagnahmung der Voithsiedlung BearbeitenWahrend des Zweiten Weltkriegs arbeiteten viele Kriegsgefangene Zwangsarbeiter und Fremdarbeiter in der Industrie und Landwirtschaft In der westlichen Besatzungszone ging man von etwa 5 846 000 Kriegsgefangenen Zwangsarbeitern und Fremdarbeitern aus die durch die westlichen Alliierten befreit wurden 1945 waren 4 622 000 der betroffenen Menschen repatriiert Im Winter 1945 1946 stockte die Ruckfuhrung der Menschen nach Osten Es verblieben 1 2 Millionen und die meisten wollten auch gar nicht mehr in ihre Heimatlander zuruckkehren 66 Prozent der verbleibenden Gefangenen Zwangsarbeiter und Fremdarbeiter waren polnischer Herkunft Ein Grossteil der Ukrainer wollte ebenfalls nicht zuruck Sie befurchteten in ihren Heimatlandern durch die Rote Armee als Kollaborateure verfolgt zu werden Zudem wurden sie in den Lagern der Alliierten untergebracht wo fur ihre Verpflegung gesorgt wurde Im Herbst 1945 beschlossen die Amerikaner dass man die Gefangenen in festen Hausern unterbringen sollte Dieser Befehl kam von der UNRRA einer Organisation von 54 Staaten die am 9 November 1943 gegrundet worden war und zustandig fur die Ruckfuhrung der sogenannten Displaced Persons aus Deutschland war Dieser Befehl fuhrte zur Beschlagnahmung der Voithsiedlung am 12 Oktober 1945 Der Internationale Suchdienst weist den 24 Januar 1946 als Eroffnungsdatum dieses Lagers aus 1 und eine weitere Quelle 2 nennt erst August 1946 als Eroffnungsdatum fur das Voith Settlement 1 300 Menschen waren durch die Beschlagnahmung obdachlos geworden 90 Prozent der Betroffenen waren Arbeiter Ungefahr die Halfte der Menschen fand Unterkunft bei Bekannten und Verwandten Fur die Unterbringung der Voith Siedler wurden dem Wohnungsamt ca 130 komplette Wohnungen 50 Teilwohnungen und 270 Einzelzimmer entzogen Aus der Arbeitersiedlung wurde nun das DP Camp 321 3 nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Bewohner der Siedlung erfuhren uber die Beschlagnahmung durch Plakate Auf ihnen wurde die sofortige Raumung der Siedlung verlangt Auch kranke Personen durften nicht zuruckbleiben Es war nur erlaubt zwei Koffer pro Person mit personlichen Gegenstanden mitzunehmen Die Hauser mussten komplett eingerichtet und benutzbar hinterlassen werden Binnen 48 Stunden sollten 1 500 polnische Juden in der Siedlung einziehen Die Siedlung wurde vom restlichen Teil der Stadt Heidenheim komplett abgegrenzt Die deutsche Polizei durfte die Siedlung ebenfalls nicht mehr betreten Somit kam es dazu dass die Polen z B die Mobel oder andere Sachen die ihnen in den Wohnungen zur Verfugung standen verkauften oder zerstorten obwohl die Sachen und Mobel den Eigentumern der Hauser gehorten Es kam auch zu Geflugeldiebstahl 1949 wurde die Siedlung an die ehemaligen Eigentumer zuruckgegeben und die meisten Displaced Persons verliessen Deutschland Stadtebauforderung Soziale Stadt BearbeitenAnfang der 2000er Jahre wurden in der Voithsiedlung Defizite in der sozialen Infrastruktur und Mangel an vielen Strassen und Gebauden erkannt Aus Mitteln des von Bund und Landern getragenen Programms Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf Soziale Stadt wurden daher zwischen 2005 und 2013 zahlreiche Modernisierungsmassnahmen finanziert und durchgefuhrt Neben der Neugestaltung des Schulhofs der Friedrich Voith Schule und des gleichnamigen Platzes umfassten die Investitionen auch die Einrichtung eines Kinderhauses und eines betreuten Jugendtreffs 4 Literatur BearbeitenHolger Kohn Heidenheim Das Lager Voithsiedlung In Ders Die Lage der Lager Displaced Persons Lager in der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands Klartext Verlag Essen 2012 ISBN 978 3 8375 0199 5 S 204 224 zugl Dissertation Universitat Essen 2012 Weblinks BearbeitenFoto des Eingangs zum DP Lager auf den Seiten des Nurnberger Institut fur NS Forschung und judische Geschichte des 20 Jahrhunderts e V Einzelnachweise Bearbeiten Suche im DP Camp Verzeichnis des International Tracing Service ITS vom 3 Dezember 2017 Heidenheim Judisches DP Lager dokumentiert vom Nurnberger Institut fur NS Forschung und judische Geschichte des 20 Jahrhunderts e V DP steht fur displaced persons und bedeutet Vertriebene Ministerium fur Verkehr und Infrastruktur Baden Wurttemberg Heidenheim an der Brenz Soziale Stadt Voithsiedlung Memento vom 14 April 2016 im Internet Archive abgerufen am 14 April 201648 667705 10 166663 Koordinaten 48 40 3 7 N 10 10 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Voithsiedlung amp oldid 216641775