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Vladimir Poliakoff russisch Vladimir Abramovich Polyakov Wladimir Abramowitsch Poljakow geboren 1864 in Odessa Russisches Kaiserreich gestorben am 10 Mai 1939 in Paris war ein Zeitungsherausgeber in Frankreich Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft und Tatigkeiten in Russland 1 2 Emigration in Berlin und Paris 1 3 Herausgeber des Pariser Tageblatts 1 4 Ehe und Nachkommen 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerkunft und Tatigkeiten in Russland Bearbeiten Wladimir Poljakow kam aus einer judischen Familie in Odessa Der Vater Abram Gerschkowitsch besass dort eine Susswarenfabrik 1 Wladimir wurde Geschaftsfuhrer der Zeitung Odesskije Nowosti Odessaer Nachrichten 2 Danach zog er nach St Petersburg wo er Geschaftsfuhrer der Werbeagentur L amp E Metzl von Ludwig und Ernst Metzl wurde 3 Diese vermarktete vor allem Annoncenteile in Zeitungen und war die grosste ihrer Art in Russland Seit 1907 gab er die Zeitung Sowremennoje slowo in St Petersburg heraus 1918 zog die Familie nach der Oktoberrevolution in seine Heimatstadt Odessa zuruck Dort war sein Bruder Alexander Poljanow bei den Odesskije Nowosti Odessaer Nachrichten als Redakteur tatig 4 Emigration in Berlin und Paris Bearbeiten 1920 emigrierte die Familie nach Paris und 1921 nach Berlin 5 Dort leitete er wahrscheinlich die Filiale von L amp E Metzl 6 1924 zogen sie wieder nach Paris Dort war Vladimir Poliakoff mit Grodzinski Eigentumer der Publicite Metzl die Annoncenteile in verschiedenen Zeitungen organisierte darunter in Poslednije nowosti und der Neuen Pariser Zeitung 7 8 Ausserdem war er an der Herausgabe mehrerer Publikationen beteiligt wie der Kunstzeitschrift Jar Ptiza Zhar ptica und der jiddischen Tageszeitung Paris Haynt Herausgeber des Pariser Tageblatts Bearbeiten Ende 1933 wurde Vladimir Poliakoff auf Bitten deutscher Journalisten Herausgeber des neuen Pariser Tageblatts 9 Dieses entwickelte sich schnell zur wichtigsten Tageszeitung der deutschsprachigen Emigranten in Frankreich Zwischen Wladimir Poliakoff und der Redaktion gab es teilweise unterschiedliche Auffassungen uber die Gestaltung des Blattes Er war politisch gemassigt liberal und hatte starke Aversionen gegen kommunistische Ausrichtungen nach seinen Erfahrungen in Russland die Redaktion war wesentlich links liberaler eingestellt teilweise mit Nahe zur KPD Ausserdem kam es mehrmals zu erheblich verspateten Gehaltsauszahlungen was fur die Emigranten existentiell wichtig war Wladimir Poliakoff hatte auch mehr die kommerziellen Aspekte im Blick und wollte eine etwas starkere judische Ausrichtung der Zeitung Im Juni 1936 weigerte er sich den Vertrag des Chefredakteurs Georg Bernhard zu verlangern Dieser war kurz zuvor in die USA abgereist und erhielt diese Nachricht durch ein Telegramm Am 11 Juni 1936 wurde auf der ersten Seite der Zeitung behauptet Vladimir Poliakoff wolle diese zukunftig von Mitarbeitern der deutschen Botschaft in Paris finanzieren lassen und sie damit zum Organ der deutschen Politik machen Die Ausgabe der nachsten Nummern mit seiner Rechtfertigung wurden behindert In das Redaktionsburo wurde eingebrochen und die Abonnentenkartei entwendet Sein neuer Chefredakteur Lewinsohn wurde auf der Strasse verprugelt und schwer verletzt Am 12 Juni erschien die neue Pariser Tageszeitung durch seine bisherigen Mitarbeiter Wladimir Poliakoff musste das Pariser Tageblatt am 14 Juni einstellen da die meisten Leser den Vorwurfen glaubten Vladimir Poliakoff klagte vor einem judischen Ehrengericht gegen die Behauptungen und bekam Recht ebenfalls vor weiteren Gerichten Dennoch blieb sein Ansehen schwer beschadigt Er erkrankte und starb am 10 Mai 1939 im Alter von 75 Jahren Ehe und Nachkommen Bearbeiten Vladimir Poliakoff war verheiratet Ein Sohn war Leon Poliakov ein bedeutender Forscher und Autor auf dem Gebiet des Holocaust und Antisemitismus Literatur BearbeitenWalter F Peterson The Berlin Press in Exile Tubingen 1987 S 62 64 142 181Einzelnachweise Bearbeiten Bazarnaya ulica 12 Archiviert vom Original am 5 Mai 2019 abgerufen am 5 Mai 2019 russisch Dohodnyj dom Abrama Gershkovicha i Haima Duvida Gershkovicha Polyakovyh Archiviert vom Original am 5 Mai 2019 abgerufen am 5 Mai 2019 russisch Bazarnaya ulica 12 Archiviert vom Original am 5 Mai 2019 abgerufen am 5 Mai 2019 russisch Pariser Tageblatt vom 1 Mai 1934 S 2 Digitalisat Wladimir Poliakoff zum 70 Geburtstag mit einigen Lebensstationen moglicherweise war diese Tatigkeit erst um 1918 Das genaue Jahr ist unbekannt moglich ware irgendwann zwischen 1890 und 1905 Aleksandr Abramovich Polyakov ru wiki Leon Poliakov St Petersburg Berlin Paris 2019 Autobiographie des Sohnes mit Beschreibung dieser Jahre Berliner Adressbuch 1923 mit Eintrag Annoncen Expedition L amp E Metzl der Familienname Poliakoff oder Poljakow wurde 1922 und 1923 nicht genannt der Sohn besuchte ein Goethegymnasium in Berlin Walter F Peterson The Berlin Liberal Press in Exile 1987 S 62f 142ff uber einige Aktivitaten von Wladimir Polianov in Paris Michaela Enderle Ristori Markt und intellektuelles Kraftefeld Literaturkritik im Feuilleton von Pariser Tageblatt und Pariser Tageszeitung 1933 1940 Tubingen 1997 S 17f PDF zu einigen Aktivitaten in Paris Pariser Tageblatt ExilpresseNormdaten Person GND 126654840 lobid OGND AKS LCCN no2019159684 VIAF 27432950 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Poliakoff VladimirKURZBESCHREIBUNG Zeitungsherausgeber in FrankreichGEBURTSDATUM 1864GEBURTSORT Odessa Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 10 Mai 1939STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vladimir Poliakoff amp oldid 232736902