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Die Villa Petershall wurde 1877 als Wohnhaus fur den Textilfabrikanten David Peters III am Ortsrand von Neviges nahe der Chaussee nach Elberfeld und gegenuber seiner Fabrik erbaut Nach einem Umbau zum Burogebaude in den 1990er Jahren dient sie heute wieder ausschliesslich Wohnzwecken PetershallPetershall Kutscherhaus SudwestansichtVilla Petershall Westseite Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Architektur 3 Umbau und heutige Nutzung 4 Konstruktion und Daten 5 Heizungstechnik 6 LiteraturLage und Umgebung BearbeitenDie Villa Petershall befindet sich am Ortsausgang von Neviges in Richtung Wuppertal auf Hohe des Kreisverkehrs an der Elberfelder Strasse Die dort nach rechts abzweigende private Lucasstrasse benannt nach Gustav Lucas dem Mitbegrunder der Firma David Peters amp Co und Schwager von David Peters II fuhrt unmittelbar zur Villa Zum Zeitpunkt der Errichtung des Objektes 1877 war das Gebaude dort die erste Bebauung am Beginn eines sich nach Westen ausdehnenden privaten Parks des Bauherrn Im Jahr 1882 liess David Peters in einem Winkel von 90 Grad zum Kuchentrakt ein weiteres Gebaude als Schuppen heute als Kutscherhaus bekannt errichten Wie auch schon zu Zeiten von David Peters ist die verkehrliche Anbindung sowohl an Wuppertal Elberfeld als auch an Velbert und uber den Anschluss der A535 und der A46 an die umliegenden grosseren Stadte auch heute sehr kurz und ideal Architektur BearbeitenDie Villa Petershall wurde von Julius Carl Raschdorff entworfen und realisiert In der Begrundung zum Eintrag in die Denkmalliste findet sich folgende Aussage und damit ein Hinweis auf die Idee der Architektur Zweigeschossige Villa im Schweizer Landhausstil Backsteinfassade mit Sandsteingewanden und Fachwerk mit Backsteinausfachung Balkone und Schwebegiebel Der Architekt hat fur sein Bauvorhaben eines landlichen Anwesens am Fusse des Hanges zur Chaussee nach Elberfeld durch die Errichtung von Stutzmauern ein Plateau geschaffen um so das Gebaude auf einer Ebene zu prasentieren Der Bauherr Carl David Peters III verbrachte zu Studienzwecken uber die Textilwirtschaft eine Zeit in England wohin die Firma David Peters amp Co Handelsbeziehungen unterhielt Vermutlich sind einige Details der Ausfuhrung auf diesen Einfluss zuruckzufuhren Insbesondere zu erwahnen ist hier der Name Peters hall in Bezug auf den grossen Salon im Erdgeschoss oder auch die mehrteiligen senkrecht zu bedienenden Schiebefenster Besonders auffallig ist auch die exakte Nord Sudausrichtung des Hauptgebaudes sowie die Lichtdurchflutung in dieser Hauptachse durch grosszugige Fensterflachen Umbau und heutige Nutzung Bearbeiten2008 wurde das Objekt nach jahrelanger Nutzung als Burogebaude wieder zu einem Wohnhaus umgebaut Unter Wahrung des denkmalgeschutzten Bestandes wurde das Hauptgebaude in drei Wohneinheiten aufgeteilt Die Aufteilung der Raumlichkeiten insbesondere im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss entspricht noch nahezu der ursprunglich vom Architekten Raschdorff geplanten Einteilung wenn auch die einzelnen Nutzungen zum Teil abweichend sind Eine vierte Wohneinheit entstand im sogenannten ehemaligen Kutscherhaus in welchem der Kutschenraum zum Wohnzimmer umgebaut wurde Das Nebengebaude wurde ursprunglich gemass der Angaben in den originalen Planunterlagen zur Aufbewahrung fur Gartenmobiliar und gerate sowie als Flache zur Uberwinterung von Pflanzen errichtet Konstruktion und Daten BearbeitenKonstruktiv ist das Hauptgebaude ein massiv errichtetes Ziegelsteingebaude Bei der Teilunterkellerung sind die Umfassungswande aus Bruchstein und die Innenwande aus Ziegeln erstellt Die Kellerdecke ist eine Kappendecke alle anderen Decken sind Holzbalkendecken im Salon auf Grund der grossen Spannweiten mit Unterstutzung von Stahltragern Das Gebaude ist komplett verklinkert Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sind nahezu alle Fenster aufwendig mit Sandsteingewanden eingekleidet Dem Landhausstil entsprechend wurden zahlreiche Holzverkleidungen als schmuckende Elemente auf die Fassade aufgesetzt Besonders auffallig ist der mit starken Uberhangen ausgepragte steile Dachstuhl Die Dachhaut besteht komplett aus Naturschiefer Das Kutscherhaus ist ein nicht unterkellerter zweigeschossiger Bau Das Erdgeschoss und im Obergeschoss der Turm wurde massiv aus Bruchsteinen errichtet das restliche Gebaude ist eine Fachwerkkonstruktion mit Ziegelstein Ausfachung Heizungstechnik BearbeitenUrsprunglich wurde das Haupthaus mit einer Warmluftheizung beheizt Hiervon zeugen noch die diversen Zu und Abluftschachte in den tragenden Mittelwanden des Gebaudes Der zugehorige Heizkessel und die Luftverteilung im Heizraum sind bedauerlicherweise verloren gegangen Die ungefahre Position lasst sich jedoch auf Grundlage der baulichen Anordnung eines Frischlufttunnels unter dem Keller des Gebaudes und der ehemaligen Offnungen in den Kellerbereich nachvollziehen Vermutlich reichte die Leistung zur Beheizung des Volumens der einzelnen Raume jedoch nicht aus so dass auf eine Schwerkraftheizung mit gusseisernen Rippenheizkorpern mit floralen Verzierungen umgestellt wurde die mit ihrem Leitungssystem auch heute noch allerdings mit Pumpenunterstutzung in Betrieb ist Literatur BearbeitenKlaus Peters Leben und Werk des Architekten Julius Carl Raschdorff 1823 1914 Hannover 2004 Julius Carl Raschdorff Aufzeichnungen aus dem Leben und Schaffen des Architekten Professor J C Raschdorff Vaterlandische Verlagsanstalt Berlin 1903 Wolfgang Bronner Die burgerliche Villa in Deutschland 1830 1890 unter besonderer Berucksichtigung des Rheinlandes Schwann Dusseldorf 1987 Axel Kirchhoff Der Architekt Heinrich Plange 1857 1942 Ein Baumeister des Unternehmertums in der bergischen Region Inaugural Dissertation Bergische Universitat Wuppertal 200451 30611 7 08645 Koordinaten 51 18 22 N 7 5 11 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Petershall amp oldid 208091621