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Der VMEbus Versa Module Eurocard bus auch VME Bus oder VME Bussystem genannt ist ein Multi User Bussystem fur die Steuerungstechnik das 1981 ursprunglich fur die Motorola Prozessorfamilie 68000 entwickelt wurde Gegenwartig unterstutzt der VMEbus nahezu alle Prozessoren z B Intel x86 HP PA RISC Motorola 88000 und PowerPC Er wurde von der IEC als ANSI IEEE 1014 1987 standardisiert Die Ursprungsvariante verfugte uber einen 16 Bit Datenbus und 24 Bit Adressbus fur die spater diverse Erweiterungen entwickelt wurden Mit der aktuellen VME64 Version stehen 64 Bit Busbreite zur Verfugung Verwendet wird der VMEbus unter anderem in der Luft und Raumfahrt der Computer der ISS basiert z B auf dem VMEbus wenngleich auch in anderer Bauform Der Bus ist ein Backplanebus Ruckwandbus ohne eigene elektronische Bauteile fur 19 Einschubgehause Entworfen wurde der VMEbus von einem Konsortium um die Unternehmen Motorola und Philips Unternehmen die VMEbus Bauteile entwickeln und vertreiben sind in der VITA VMEbus International Trade Association organisiert Anwender haben sich ebenfalls in Organisationen zusammengeschlossen In Konkurrenz zum VMEbus hat das Unternehmen Intel einen vergleichbaren Bus auf der Basis der 80x86 Prozessoren unter der Bezeichnung Multibus II auf den Markt gebracht der aber bei weitem nicht so erfolgreich wurde wie der VMEbus und seine Weiterentwicklungen Inhaltsverzeichnis 1 Anschlusse 1 1 Steckverbindungen 1 2 Allgemeines zu den Anschlussen 1 3 Anschlussbelegung an P1 1 3 1 Legende 1 3 2 Bussteuerleitungen 1 3 3 Interruptleitungen 2 Arbeitsweise 2 1 Interrupts 2 2 Bussteuerung 3 VMSbus und VMXbus 4 Anwendungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAnschlusse BearbeitenSteckverbindungen Bearbeiten Die Platinen und Baugruppen Einschube werden mit Steckverbindern nach DIN 41612 und IEC 603 2 auf dem VMEbus aufgesteckt Diese haben 3 Reihen mit je 32 Kontakten also 96 Kontakten je Steckverbinder Je nach Ausbaustufe werden die Anschlusse P1 P2 und P3 neueste Erweiterung nur im VXI Bus belegt Allgemeines zu den Anschlussen Bearbeiten Auf dem Anschluss P1 sind die Bus und Interruptsteuerung die Datenbusleitungen D00 bis D15 und Adressbusleitungen A01 bis A23 untergebracht Der Anschluss P2 enthalt in der mittleren Reihe Reihe B die Datenbusleitungen D16 bis D31 und die Adressbusleitungen A24 bis A31 Die Reihen A und C sind im VMEbus nicht definiert diese sind unbelegt vom Benutzer definiert belegt oder durch einen Subbus verwendet Als Subbusse sind der VMX oder VSB definiert Der Anschluss P3 enthalt die Erweiterungen des VXI Busses Anschlussbelegung an P1 Bearbeiten Reihe A Reihe B Reihe C01 D00 BBSY D0802 D01 BCLR D0903 D02 ACFAIL D1004 D03 BG0IN D1105 D04 BG0OUT D1206 D05 BG1IN D1307 D06 BG1OUT D1408 D07 BG2IN D1509 GND BG2OUT GND10 SYSCLK BG3IN SYSFAIL11 GND BG3OUT BERR12 DS1 BR0 SYSRESET13 DS0 BR1 LWORD14 WRITE BR2 AM515 GND BR3 A2316 DTACK AM0 A2217 GND AM1 A2118 AS AM2 A2019 GND AM3 A1920 IACK GND A1821 IACKIN SERCLK A1722 IACKOUT SERDAT A1623 AM4 GND A1524 A07 IRQ7 A1425 A06 IRQ6 A1326 A05 IRQ5 A1227 A04 IRQ4 A1128 A03 IRQ3 A1029 A02 IRQ2 A0930 A01 IRQ1 A0831 12V 5V Batt 12V32 5V 5V 5VLegende Bearbeiten Befehl BezeichnungD00 D15 DatenbusleitungenA01 A23 AdressbusleitungenAM0 AM5 Adressmodifizierer BR0 BR3 Busanforderungen BG0IN BG3IN Busfreigaben Eingang BG0OUT BG3OUT Busfreigaben Ausgang IRQ1 IRQ7 Interrupt Anforderungen IACK Interrupt Bestatigung IACKIN Interrupt Bestatigung Eingang IACKOUT Interrupt Bestatigung Ausgang ACFAIL Storung im Netz Spannung BERR Busfehler SYSFAIL Systemfehler SYSRESET SystemresetSYSCLK Systemtakt 16 MHz nicht fur Bussteuerung erforderlich LWORD Langwort Ubertragung BBSY Bus belegt BCLR Aufforderung zur Busfreigabe WRITE Schreibzyklus DS0 DS1 DatenbusselektionSERCLK Serieller Bus Takt SERDAT Serieller Bus Daten GND Masse 5V Versorgungsspannung 5 Volt 5V Batt Versorgungsspannung 5 Volt aus Batterie 12V Versorgungsspannung 12 Volt 12V Versorgungsspannung 12 VoltBussteuerleitungen Bearbeiten Die Bussteuerungsleitungen dienen zur Belegung und Freigabe im Datenbus Hierzu gehoren die Leitungen BR0 bis BR3 sie sind die Busanforderungen Busrequest sie sind L aktiv Jeder Einschub kann eine Busanforderung starten in dem die entsprechende Leitung auf L gesetzt wird Die Leitungen BG0OUT bis BG3OUT sind die Busfreigaben Bus Grant als Ausgange BG0IN bis BG3IN analog dazu die Eingange Diese Leitungen sind so beschaltet dass ein Ausgang BGxOUT jeweils an den nachsten Einschub an den Eingang BGxIN weitergeleitet wird Diese Daisy Chain Beschaltung ermoglicht die Weitergabe der Freigabe an den nachsten Einschub Nicht belegte Einschube mussen mit Jumpern gebruckt werden da die Weitergabekette sonst unterbrochen ist Mit dieser Technik wird erreicht dass die vier Busanforderungen von beliebig vielen Einschuben genutzt werden konnen dies fuhrt allerdings zu dem Nebeneffekt dass Einschube weiter links eine hohere Zuteilungswahrscheinlichkeit haben Wenn ein Einschub den Bus belegt dann zeigt er es durch ein L auf der Leitung BBSY Bus Busy an Das Gegenstuck dazu ist die Leitung BCLR die vom Arbiter angesteuert wird und mit einem L den Einschub auffordert den Bus wieder freizugeben die Ubertragung zu beenden Mit der Leitung DTACK Data Acknowledge wird mit L angezeigt dass ein Datenbustransfer erfolgreich war Mit einem L auf der Leitung BERR wird das Fehlschlagen der Ubertragung angezeigt Die Leitungen DS0 und DS1 legen zusammen mit LWORD und in Grenzen AD01 fest welche Datengruppen eines 8 16 oder 32 Bit Worts sich auf welchen Datenleitungen befinden Diese etwas unubersichtliche Methode machte es moglich Datengruppen auf unterschiedlichen Busbreiten und in unterschiedlichen Adressraumen zu ubertragen Zusatzlich dienen die Leitungen AM0 bis AM6 der Zuordnung von Adressraumen und Ubertragungsarten Dabei wird zwischen 16 24 und 32 Bit Adressraumen zwischen Block und Byte Wort Ubertragung zwischen Daten und Programmubertragung mit oder ohne Privileg unterschieden Interruptleitungen Bearbeiten nbsp VMEbus Platinenlayout fur IACK BehandlungDie Interruptanforderungen erfolgen uber die Leitungen IRQ1 bis IRQ7 Anders als bei der Arbitierung kann die Interruptsteuerung auch von anderen als dem ersten Einschub behandelt werden Hierzu ist eine Leitung IACK Interrupt Acknowledge als Ausgang durchgefuhrt die vor dem ersten Einschub zum IACKIN wird die dann wie bei der Buszuweisung immer uber IACKIN und IACKOUT weitergegeben wird In der Zeichnung rot sind die Anschlusse die bei fehlendem Einschub durch einen Jumper uberbruckt werden Es sind nur 3 der 20 moglichen Einschube eingezeichnet die Reihe wurde sich so immer fortsetzen Es gibt nur einen solchen IACK Kanal die Nummer des Interrupts der gerade behandelt wird wird in den Adressbits A1 bis A3 ubertragen Arbeitsweise BearbeitenInterrupt und Bussteuerung machen einen Arbiter erforderlich der die Interrupt und Bus Anforderungen regelt In der Regel ist der Arbiter im ersten Steckplatz angeordnet Interrupts Bearbeiten Der VMEbus hat sieben IRQ Leitungen die unterschiedliche Prioritat haben Jeder Interrupt kann aber von beliebig vielen Platinen genutzt werden da der Interruptvektor nicht durch die IRQ Leitung bestimmt wird die anfordernde Platine gibt den Interruptvektor selbst an Im Einzelnen erfolgt eine Interruptanforderung so dass im ersten Schritt die anfordernde Einheit den Interrupt Request einen von IRQ1 bis IRQ7 auf L setzt Die Einheit die fur die Interruptbehandlung zustandig ist holt sich mit hochster Prioritat den Zugriff auf den Bus falls sie diesen nicht ohnehin hat Die Einheit sendet dann auf A01 bis A03 die Nummer des Interrupt Requests der bearbeitet werden soll und ein L auf der Leitung IACK Das Signal wird dann uber IACKIN und IACKOUT von links nach rechts von einem Einschub zum nachsten weitergeleitet die erste Einheit die diese Anforderungs gestellt hat sendet auf dem Datenbus auf D00 bis D07 den eigentlichen Interruptvektor 00h bis FFh zuruck Dieser Interruptvektor wird dann abgearbeitet Der grosse Vorteil dieses Verfahrens das erst einmal unnotig kompliziert anmutet liegt darin dass sich viele Einheiten die IRQ Leitungen teilen konnen ohne dadurch Interrupt Konflikte zu provozieren so wie es im ISA VLB und auch im PCI Bus immer wieder passiert Dabei ist zu beachten dass der VMEbus historisch vor den eben genannten Bussystemen entwickelt und im Markt eingefuhrt wurde Bussteuerung Bearbeiten Der VMEbus ist ein Multimaster Bus das bedeutet dass mehrere Busmaster den Bus belegen konnen Auch hier wird wieder mit Prioritaten gearbeitet es stehen vier BRQ Leitungen zur Verfugung die streng prioritar belegt sind oder im Round Robin Verfahren mit rotierenden Prioritaten arbeiten Mit letzterem wird ein Fairness Verfahren betrieben langer wartende Einheiten werden bevorzugt Ublicher ist aber das reine prioritare Verfahren Der Arbiter zur Buszuteilung sitzt in der Regel auf der ersten Einschubposition weil es keine gemeinsame BGx Leitung gibt Ein Arbiter der an anderer Stelle sitzt kann nur noch die Einheiten steuern die rechts von ihm eingebaut sind Damit waren die Steckplatze links davon verloren VMSbus und VMXbus BearbeitenDer VMXBus VME Extended bus spezifiziert die Anbindung eines Speichers Der Datenpfad zu diesem ist 32 Bit breit eine Adresse umfasst 24 Bit die im Multiplex als zwei 12 Bit breite Worte ubertragen wird Ein Flachbandkabel realisiert die Verbindung zwischen zwei Karten Uber den VMSbus VME Serial bus werden Nachrichten mit 200 bis 400 MByte s ubermittelt 1 Anwendungen BearbeitenOptoluchsWeblinks BearbeitenVITA englisch Virtuelles Unternehmensmuseum u a VMEbus Maschinen gewidmet Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Flik Mikroprozessortechnik 2001 ISBN 3 540 42042 8Normdaten Sachbegriff GND 4129691 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title VMEbus amp oldid 209852274