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Am 19 Juli 1966 kam es im Weser und Leinebergland Nordhessen sowie im Harzvorland zu schweren Unwettern mit Hagelschlagen Tornados und Wolkenbruchen 1 Besonders schwer betroffen war die Region Hameln wo es nach dem Bruch eines Staudamms oberhalb von Fischbeck am Suntel zu schweren Uberflutungen und schweren Schaden kam Schwere Schaden entstanden auch im Raum Hameln und Coppenbrugge Im nordhessischen Arzell forderten die Unwetter ein Menschenleben Inhaltsverzeichnis 1 Bruch des Staudamms bei Fischbeck 1 1 Ablauf der Katastrophe 1 2 Hilfsmassnahmen 1 3 Folgen der Katastrophe 2 Ubriges Weserbergland 2 1 Einzugsgebiet der Hamel 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBruch des Staudamms bei Fischbeck BearbeitenAblauf der Katastrophe Bearbeiten Nach zweitagigem Dauerregen der in samtlichen Vorflutern sowie in den Talsperren des Harzes sowie der Edertalsperre fur stark steigende Wasserstande gesorgt hatte zog in den fruhen Abendstunden eine Gewitterfront mit Starkregenfallen uber das Weserbergland das Leinebergland und Nordhessen hinweg Dabei fielen am Suntel innerhalb von zwei Stunden Niederschlagsmengen von 80 Millimetern die von dem wassergesattigten Boden und dem mit Wasser gefullten Karst des Suntels nicht mehr aufgenommen werden konnten und direkt in die Vorfluter Nahrenbach und Hamel abflossen Die abfliessenden Niederschlage trafen im Bereich des Nahrenbachs auf ein etwa 300 Meter oberhalb des Ortsrandes von Fischbeck befindliches Ruckhaltebecken und stauten sich zunachst bis weit nach Hofingen zuruck Etwa eine Stunde nach Beginn des Unwetters wurde zunachst der damals sechs Meter hohe Erddamm des im Jahre 1906 in Betrieb genommenen Ruckhaltebeckens uberflutet Da ein Grundablass fehlte kam es unbemerkt zu einem unkontrollierten Uberlaufen des Ruckhaltebeckens 2 In der Folge des Uberlaufens kam es zu einem starken Ansteigen des Nahrenbachs und zu ersten grossflachigen Uberflutungen im Ort Fischbeck sowie im oberhalb der Talsperre gelegenen Ort Hofingen Gegen 18 50 Uhr 3 nach anderen Quellen gegen 21 00 Uhr 2 brach von den mit dem Schutz ihrer Hauser und der Bergung von Mobiliar landwirtschaftlichen Geraten sowie Vieh beschaftigten Bewohnern Fischbecks unbemerkt der Damm des Ruckhaltebeckens auf einer Breite von etwa 30 Metern so dass sich sein gesamter Inhalt etwa 164 000 Kubikmeter schlagartig in Form einer etwa vier Meter hohen Flutwelle bachabwarts ergoss 4 Insgesamt 1000 Bewohner konnten sich nur in letzter Minute in hohere Stockwerke ihrer Hauser retten und wurden dort von den Fluten eingeschlossen 3 Im Ort Fischbeck werden durch diese Flutwelle 150 Wohnhauser beschadigt 50 davon schwer Funf Gebaude wurden vollig zerstort Zerstort wurden auch samtliche Versorgungsleitungen im Dorf Es entstanden hohe Verluste an Vieh Menschenleben waren auf Grund glucklicher Umstande nicht zu beklagen Schwere Schaden entstanden auch im unterhalb Fischbecks gelegenen heute zu Hessisch Oldendorf gehorenden Ort Blumenau Die Bundesstrasse 83 war bei Hameln ebenso unpassierbar wie die am Fusse des Suntels verlaufende Bahnstrecke Hameln Lohne in der gesamten Region Hameln 3 Hilfsmassnahmen Bearbeiten Katastrophenalarm setzte zahlreiche zivile und militarische Hilfsorganisationen in Bewegung Im Mittelpunkt stand dabei zunachst die Menschenrettung danach die Wiederherstellung der zerstorten Versorgungsleitungen Neben der Feuerwehr dem Technischen Hilfswerk und dem Roten Kreuz waren auch Pioniere der Bundeswehr und der britischen Rheinarmee sowie Beamte der Bereitschaftspolizei Niedersachsen im Einsatz Folgen der Katastrophe Bearbeiten Die Hochwasserkatastrophe von Fischbeck im Juli 1966 hatte gezeigt dass die im Jahre 1906 in Betrieb genommene Talsperre des Nahrenbachs einen unzureichenden Schutz der unterhalb von ihr gelegenen Siedlungsgebiete bot In den Jahren 1968 69 sowie 1999 wurde der Erddamm der Talsperre verstarkt und von 6 m auf 11 90 m erhoht Zudem wurde in den Staudamm ein Grundregelabfluss integriert so dass ein kontrolliertes Ablassen des Talsperreninhalts moglich ist Durch die Erhohung und Verstarkung der Anlage wuchs ihr Fassungsvermogen von bisher rund 170 000 Kubikmetern zum Zeitpunkt der Hochwasserkatastrophe auf heute 935 000 Kubikmeter Zudem wurde die Talsperre mit Alarmsystemen versehen die mit der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Hameln Pyrmont verbunden sind 5 Ubriges Weserbergland BearbeitenEinzugsgebiet der Hamel Bearbeiten Auch von der am Osthang des Suntels entspringenden Hamel kam es zu einem schweren Hochwasser Der spektakularste Schaden entstand dabei am Umspannwerk Afferde das gegen Mitternacht teilweise uberflutet wurde so dass es in Hameln zu einem totalen Stromausfall kam 6 Zu Uberflutungen kam es auch im Hamelner Stadtteil Rohrsen Zeitweilig waren im Hamelner Stadtgebiet die Hamelbrucken gar nicht oder nur von hochgebauten Fahrzeugen passierbar Weblinks Bearbeitenhttp www hoefingen net Website mit Bericht und Bildern zur Flut in Fischbeck Einzelnachweise Bearbeiten F Hamm Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands Hannover 1976 S 318 a b http www hoefingen net hoeffrrd htmp Private Webseite a b c Hamburger Abendblatt vom 21 Juli 1966 Spaziergang Fischbeck Abgerufen am 5 Februar 2012 1 75 m stand das Wasser hoch im Raum In Deister und Weserzeitung vom 8 Marz 2009 Abgerufen am 3 Februar 2012 Deister und Weserzeitung Nr 167 vom 21 Juli 1966 Bis zu einem halben Meter unter Wasser Schaltanlagen lahmgelegt Zum Ausfall der Stromversorgung in Hameln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unwetter vom 19 Juli 1966 amp oldid 214774792