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Der Ulrichsbogen war ein markantes historisches Gebaude in Magdeburg im heutigen Sachsen Anhalt Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort Ulrichsbogen vor 1890 Blick von SudostenUlrichsbogen links Blick von Mordisten vor 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Architektur 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebaude befand sich in der Magdeburger Altstadt auf der Westseite des Breiten Wegs an der Adresse Breiter Weg 159 Es uberspannte die Neue Ulrichstrasse die hier von Westen auf den Breiten Weg einmundete Heute befindet sich an der Stelle etwa der nordostliche Teil des Ulrichshauses Geschichte und Architektur BearbeitenDer ursprungliche Name des Hauses lautete Zum goldenen Helm 1568 wurde es als Herberge erwahnt Zu diesem Zeitpunkt gehorte es Thomas Sultze niederdeutsch Sulte Sultze Mitglied einer alteingesessenen und in der Magdeburger Kommunalpolitik aktiven Familie war von 1575 bis 1599 Burgermeister in Magdeburg und zuvor von 1562 bis 1572 Kammerer Von ihm erbte es sein gleichnamiger Sohn der es allerdings verschuldet auch im Jahr 1631 noch besass Im Haus wohnte zu diesem Zeitpunkt die Witwe des Johann Seidel 1639 und 1649 gehorte das leere Grundstuck Hermann Franz Seidel und seinen Geschwistern Sie hatten die Flache fur acht Taler jahrlich an Hans Hade vermietet der hier eine Hutte errichtete Im Jahr 1649 erwarb Georg Kuhlewein das Grundstuck fur 1200 Taler Der Handelsmann Matthias Wrede kaufte die Flache dann bis 1651 und bebaute sie wieder Er verstarb 1678 sein Vermogen vermachte er der Ulrichskirche Seine Immobilien wurden von der Wredestiftung verwaltet die das Gebaude an den Gouverneur Ernst Gottlieb von Borstel vermietete Im Jahr 1682 verkaufte die Stiftung das Gebaude fur 3200 Taler an den Amtmann Klemens Peters der es seinerseits 1683 an Borstel verausserte Seinen Erben gehorte es dann 1687 In der nachfolgenden Zeit gelangte das Gebaude an den Rat der Pfalzer Kolonie Vermutlich aus diesem Umstand resultierte die im Volksmund gebrauchliche Geschichte das Gebaude sei das Rathaus der Altstadt gewesen Noch vor dem Jahr 1719 vergab die Pfalzer Kolonie das Haus an die Konigliche Accise und Zolldirektion in Erbpacht 1 Die Direktion fuhrte im Haus ihre Versammlungen durch Zugleich wohnten hier auch Accise Offiziere und der Geheime Ober Accise und Zollrat Auch nachdem die Direktion spater in den Kaufhof in Elbnahe umzog war fur das Haus noch langer der Name Die alte Accise gebrauchlich Im Jahr 1800 wurde das Haus als grosses dreistockiges Gebaude beschrieben Auf dem Hof befand sich die Waage der Pfalzer Kolonie 2 Auch in den Jahren 1803 und 1845 diente der Bau als Gebaude des Steuer Fiskus Letztlich wurde das alte Haus dann jedoch nach 1847 abgerissen An dieser Stelle wurde die Neue Ulrichstrasse angelegt die vom Breiten Weg nach Westen in Richtung Ulrichskirche fuhrte In den Jahren 1848 1849 liess der Dachdeckermeister Schafer das als Ulrichsbogen bekannt gewordene Haus errichten Es war funfgeschossig und hatte in seiner Mitte im Erdgeschoss eine Tordurchfahrt durch die die Neue Ulrichstrasse verlief Zu beiden Seiten waren in Form von flach hervortretenden Seitenrisaliten Eckturme angeordnet Das alte Hauszeichen des Goldenen Helms kam nicht mehr zur Anwendung Stattdessen befand sich mittig am Gebaude am dritten Obergeschoss eine von einem Baldachin bekronte Kaiserfigur Im Jahr 1870 gehorte das Haus immer noch Schafer 1914 wird der Rentner H Schaefer als Eigentumer genannt 1925 dann J Drieling In den Jahren 1938 und 1940 waren die Kaufleute J Drieling und W Heckmann letzterer aus Halberstadt Eigentumer 3 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde das Haus schwer beschadigt Die Ruine wurde 1951 abgerissen In der Zeit der DDR erfolgte ein Wiederaufbau der Stadt der sich nicht an die historisch gewachsene Stadtstruktur orientierte Die Neue Ulrichstrasse wurde aufgegeben und etwas weiter nordlich stattdessen die heutige Ernst Reuter Allee angelegt Das Areal des Ulrichsbogens war unbebaut und Teil des Zentralen Platzes 1997 entstand das Ulrichshaus dessen nordostlicher Teil den Bereich des Ulrichsbogens uberbaute Literatur BearbeitenErnst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 79 f Guido Skirlo Der Breite Weg ein verlorenes Stadtbild Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt 2005 Seite 328 f Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 79 f Guido Skirlo Der Breite Weg ein verlorenes Stadtbild Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt 2005 Seite 328 Guido Skirlo Der Breite Weg ein verlorenes Stadtbild Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt 2005 Seite 32952 13073 11 63587 Koordinaten 52 7 50 6 N 11 38 9 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrichsbogen amp oldid 233519577