www.wikidata.de-de.nina.az
Der Tzompantli von Nahuatl tzontli Haar pantli Reihe war ein Gestell aus Holz auf dem menschliche Schadel aufgereiht waren Oft wurden die Schadel jedoch nur gestapelt Darstellung eines dem Kriegsgott Huitzilopochtli geweihten Tempels mit einem Tzompantli Codex Tovar 1587 In Stein gemeisselter Tzompantli beim Grossen Tempel von TenochtitlanNachbildung eines Schadels um 1970 Oaxaca Inhaltsverzeichnis 1 Historischer Hintergrund 2 Ahnliche Statten bei anderen Volkern 2 1 Zapoteken 2 2 Maya 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHistorischer Hintergrund BearbeitenVor der spanischen Eroberung Mittelamerikas im 16 Jahrhundert wurden den indianischen Gottern v a dem Kriegsgott Huitzilopochtli viele Menschenopfer dargebracht Bei den meisten handelte es sich um gefangene Krieger aus den sogenannten Blumenkriegen Auf Gestellen wurden die Schadel der Toten ordentlich aufgereiht und zur Schau gestellt 1 Die Spanier fanden auf ihrem Eroberungsfeldzug in Mexiko sehr viele dieser Gestelle Bernal Diaz del Castillo schatzt in seinem Buch Die Wahrhafte Geschichte der Eroberung von Neuspanien die Zahl der Schadel auf einem einzigen Tzompantli mit 100 000 Stuck 2 Die Schadel waren leicht zu zahlen weil sie so ubersichtlich aufgereiht waren Allerdings konnte er nicht feststellen in welchem Zeitraum die Schadel gesammelt worden waren Die Tzompantlis wurden lange Zeit als triumphales Zeugnis der Siege uber feindliche Stamme verstanden Im Glauben der Azteken und der anderen Volker Mittelamerikas z B Tolteken oder Mixteken kehrten die Geister der Toten jedoch jedes Jahr zuruck Damit sie in dieser Nacht ein Gefass hatten in dem sie wohnen konnten bewahrten die Menschen die Schadel auf Der Opferkult der Azteken erlosch jedoch nach der spanischen Eroberung Schadel sind auch heute noch als Relief an vielen historischen Gebauden in Mittelamerika zu sehen Der Glaube an die Ruckkehr der Geister der Toten besteht auch heute noch in Mexiko und wird am Tag der Toten gefeiert Ahnliche Statten bei anderen Volkern BearbeitenZapoteken Bearbeiten In einem Ort namens La Coyotera im Tal von Oaxaca wurde im Jahr 2003 eine ca 2000 Jahre alte Struktur entdeckt die die Zapoteken yagabetoo nannten und die eine grosse Ahnlichkeit mit einem Tzompantli aufweist 3 Es ware das mit Abstand alteste Zeugnis dieser Art Maya Bearbeiten Die auf der Halbinsel Yucatan im Urwald des Peten und im sudlichen Bergland lebenden Maya kannten keine Tzompantlis oder ahnliche Strukturen Lediglich in der in hohem Masse von der toltekischen Kultur beeinflussten Statte von Chichen Itza findet sich eine derartige Schadelstatte nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp In Stein gemeisselter Tzompantli in Chichen ItzaLiteratur BearbeitenMary Miller Karl Taube The Gods and Symbols of Ancient Mexico and the Maya Thames and Hudson London 1993 ISBN 0 500 05068 6 Bernard R Ortiz de Montellano Counting Skulls Comment on the Aztec Cannibalism Theory of Harner Harris American Anthropologist 85 No 2 1983 Bernal Diaz del Castillo Die Wahrhafte Geschichte der Eroberung von Mexiko herausgegeben und bearbeitet von Georg Adolf Narziss Insel Verlag Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 458 32767 3 Marvin Harris Kannibalen und Konige Die Wachstumsgrenzen der Hochkulturen DTV Munchen 1995 ISBN 3 423 30500 2 Ruben G Mendoza The Divine Gourd Tree Tzompantli Skull Racks Decapitation Rituals and Human Trophys in Ancient Mesoamerca In Richard J Chacon und David H Dye Hrsg The Taking and Displaying of Human Body Parts as Trophies by Amerindians Springer 2008 ISBN 978 0 387 76983 7 S 401ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tzompantli Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kriege der Azteken Fotos Infos engl Tzompantli von Tenochtitlan Fotos Infos spanisch Tzompantli von Tenochtitlan Foto Infos INAH spanisch Einzelnachweise Bearbeiten Bernal Diaz del Castillo Die Wahrhafte Geschichte der Eroberung von Neuspanien S 510 Bernal Diaz del Castillo Die Wahrhafte Geschichte der Eroberung von Neuspanien S 153 Tzompantli von La Coyotera Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tzompantli amp oldid 231506161