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Das Arbeitslager Twilhaar niederlandisch Rijkswerkkamp Twilhaar war ein Arbeitslager aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs im Osten der Niederlande Das Areal ist heute Teil des Nationalparks Sallandse Heuvelrug in der Provinz Overijssel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 3 Denkmal 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Lager wurde ursprunglich im Jahr 1940 errichtet Erbauer waren jedoch nicht die deutschen Besatzer sondern der niederlandische Rijksdienst voor de Werkverruiming Bei diesem handelte es sich um eine zwischen 1939 und 1945 bestehende Behorde die die Senkung der Arbeitslosenzahlen in den Niederlanden durch die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten zur Aufgabe hatte 1 In den ersten beiden Jahren waren in Twilhaar daher arbeitslose Fischer und Seeleute aus der Umgebung von Katwijk und Scheveningen untergebracht 1942 wurde das Arbeitslager doch noch von den Besatzern ubernommen woraufhin die bisherigen Insassen das Lager verlassen mussten um fur judische Zwangsarbeiter Platz zu machen Die erste Gruppe von Mannern aus Groningen traf hier am 10 Juli 1942 mit dem Zug ein spater kamen auch Menschen aus Amsterdam und Tilburg hinzu 2 Insgesamt waren in dem Lager zu dieser Zeit 83 Personen untergebracht 3 Eingesetzt wurden die Zwangsarbeiter in den Waldern in der Umgebung von Twilhaar Ein Arbeitstag dauerte von 7 00 Uhr bis 16 45 Uhr und bestand in der Regel aus Arbeiten wie dem Roden von Baumen Anlegen von Wegen oder Abtragen von Kies und Sand Die meisten der Insassen waren an diese Art von korperlicher Arbeit nicht gewohnt Uberwacht wurden die Arbeiten durch Mitarbeiter der niederlandischen Forstbehorde Staatsbosbeheer 2 Am 2 Oktober 1942 wurde das Lager geraumt die bisherigen Gefangenen mussten unter Begleitung von Soldaten der Wehrmacht zum Bahnhof von Nijverdal laufen Von hier aus wurden sie zunachst in das Durchgangslager Westerbork verbracht von wo aus sie weiter in die Vernichtungslager im Osten deportiert wurden Fast alle fanden anschliessend in Lagern wie Auschwitz und Sobibor den Tod 4 Nach der Raumung des Arbeitslagers fanden hier zunachst Fluchtlinge aus dem Westen der Niederlande Unterschlupf die wegen des Baus des Atlantikwalls ihre Hauser raumen mussten Gegen Ende des Jahres 1944 legten die Deutschen in der Nahe des Lagers eine Startbahn fur V1 Raketen an und erklarten das umliegende Areal zu einem Sperrgebiet weshalb das Lager erneut verlassen werden musste Erst Anfang 1945 konnten die bisherigen Bewohner zuruckkehren Nach der schweren Bombardierung von Nijverdal am 22 Marz 1945 kamen auch noch einige Einwohner des Ortes hinzu deren Behausungen zerstort worden waren 1 2 Im Jahr 1947 wurde das ehemalige Arbeitslager Twilhaar endgultig verlassen und anschliessend demontiert An seiner Stelle wurde ein Wald angepflanzt der zu Ehren der ermordeten Insassen den Namen Jodenbos zu deutsch Judenwald erhielt 5 Aufbau BearbeitenDas Lager bestand aus einem eingezaunten Bereich an einer Weggabelung in einem Waldgebiet westlich von Nijverdal Das Areal besass nur einen einzelnen Zugang hinter dem eine Kantine und ein Gebaude mit einer Kuche und der Wohnung des Verwalters lagen Direkt danach folgte ein offener Bereich der von zwei kleineren Gebauden mit einer Waschkuche beziehungsweise einer Pumpstation sowie zwei langgestreckten Wohnbaracken umschlossen wurde Diese Baracken waren in jeweils sechs Wohneinheiten unterteilt in denen die Gefangenen untergebracht waren An der dem Lagereingang gegenuberliegenden Seite befanden sich des Weiteren noch eine Latrine und eine Hutte in der Kohle aufbewahrt wurde 6 Denkmal Bearbeiten nbsp Das Twilhaar MonumentAm 2 Oktober 2003 dem 61 Jahrestag der Deportation der judischen Zwangsarbeiter aus Twilhaar wurde im Nationalpark in der Nahe von Nijverdal ein neues Monument zu Ehren dieser Manner enthullt Dieses Denkmal wurde durch die Kunstlerin Marjolein Rensen entworfen und besteht aus zwei nebeneinander aufgestellten Betonplatten in die jeweils ein identisches Foto einer Gruppe von ehemaligen Insassen des Lagers eingelassen ist Wahrend das linke der beiden scharf und gut erkennbar ist ist das rechte absichtlich verblasst womit die Kunstlerin auf die Gefahr des Verblassens der Erinnerung an diese Manner aufmerksam machen mochte Eine in der Nahe aufgestellte Informationstafel berichtet von der Geschichte des Lagers 3 Literatur BearbeitenAlex Alferink Jan Fikken Rijks werkkamp Twilhaar 1 Auflage 2003 ISBN 978 90 76272 06 1 Weblinks BearbeitenWebseite uber das Arbeitslager TwilhaarEinzelnachweise Bearbeiten a b Cultuurhistorie Nicht mehr online verfugbar In sallandseheuvelrug nl Archiviert vom Original am 21 August 2018 abgerufen am 21 August 2018 niederlandisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sallandseheuvelrug nl a b c Werkkamp Twilhaar Nicht mehr online verfugbar In 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