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Die Industrialisierung des Tuchmacherhandwerks vollzog sich in Cottbus ab der Mitte des 18 Jahrhunderts Die verbesserten Moglichkeiten der Rohstoffgewinnung das Nutzen von Dampf bzw Elektrizitat fur die Verarbeitung der Rohstoffe das Zusammenlegen der verschiedensten Gewerke fur die Tuchherstellung und nicht zuletzt die Entwicklung einer Infrastruktur fuhrten zum Ausbau der Textilfabriken und zur Steigerung der Produktion Tuchfabrikanten die ihr Vermogen in den Bau von grossen Fabrikanlagen investierten siedelten sich in Cottbus an Nach 1875 gab es in Cottbus uber 100 Textilfabriken mit fast 6 000 Textilarbeitern die sich in Cottbus und Umgebung ansiedelten Inhaltsverzeichnis 1 Wilhelm Westerkamp jr 2 Tuchfabrikant Valte 3 Tuchfabrik M u O Sommerfeld 4 Die Vereinigte Smyrna Teppichfabrik 5 Tuchfabrik Gustav Samson 6 Tuchfabrik Wilhelm Ruff spater Muller 7 Tuchfabrik Richard Rottka AG 8 Tuchfabrik Ludwig und Wilhelm Polscher 9 Tuchgrosshandel und Tuchversandhandel Michovius 10 Tuchfabrik Ernst Michaelis 11 Tuchfabrikant Hermann Low 12 Tuchfabrik Carl Loll GmbH 13 Teppichfabrik Richard Otto 14 Teppichfabrik Kruger amp Hahn 15 Tuchfabrikant Moritz Kittel 16 Tuchfabrikant Max von Kessel 17 Tuchfabrikanten Kehrl 18 Tuchfabrikant Jurss amp Elger 19 Tuchfabrik Berthold Herfarth 20 Heinrich Jaeger 21 Hasselbach amp Westerkamp 21 1 Fabrikgebaude Ostrower Wohnpark 7 21 2 Fabrikantenvilla Ostrower Strasse 15 22 Max Grunebaum amp Julius Kaufmann 22 1 Engagement fur Cottbus 22 2 Spenden in Millionenhohe 22 3 Max Grunebaum Stiftung 23 Tuchfabrik Grovermann amp Hoppe 24 Gebruder Robert und Albert Fritsch 25 Tuchfabrik Adolph Eschenhagen 26 Carl Samuel Elias 26 1 Ostrower Damm 1 Fabrikantenvilla 26 2 Ostrower Damm 3 Fabrikantenvilla 26 3 Fabrikgebaude Franz Mehring Strasse 56 27 Tuchfabrik Duch amp Hamann 28 Die Vereinigte Smyrna Teppichfabrik 29 G L Schmogrow Cottbus 30 Tuchfabrik Ludwig und Wilhelm Polscher 31 Tuchfabrikant Georg Liersch 32 Literatur 33 Weblinks 34 EinzelnachweiseWilhelm Westerkamp jr Bearbeiten nbsp Parzellenstrasse 27 28 Aufnahme Marz 2019 Unmittelbar vor dem Spree ufer befand sich in der Parzellenstrasse 27 28 die ehemalige Tuchfabrik Wilhelm Westerkamp jr gegrundet am 2 Januar 1891 Die Fabrik wurde 1926 in eine elektrisch betriebene Tuchfabrik umgebaut 1945 enteignet und als Reparationszahlung demontiert Spater war im Gebaude das volkseigene Bekleidungswerk Cottbus BeWeCo eingemietet Der Betrieb gehorte ab 1968 zum Textilkombinat Cottbus TKC 1988 wurde er an den VEB Tuchfabrik Cottbus TUFA ubergeben der in diesen Raumen noch einmal begann eine Spinnerei und Webereivorbereitung aufzubauen 1990 legte der Betrieb die Streichgarnproduktion still und konzentrierte sich ausschliesslich auf die Herstellung von Kammgarngeweben auf der Grundlage von Kaufgarnen damit endete 1990 die Streichgarnproduktion in Cottbus Das Gebaude inzwischen saniert und renoviert beherbergt heute die fabrik ein Team von selbstandigen Unternehmen der Grafik und Druckbranche Tuchfabrikant Valte BearbeitenNach der Kittelschen Chronik soll Heinrich Gustav Valte im Dorf Ostrow am Kaiser Wilhelm Platz Ecke heutige Briesmannstrasse etwa um 1852 einen Massivbau als Tuchscherfabrik mit einer 12 PS Dampfkraftanlage sowie ein Wohnhaus heute Brandenburger Platz 55 und einen Verwaltungstrakt errichtet haben Die Familie Valte war bereits seit 1652 in der Cottbuser Gegend ansassig und besass das dafur geeignete Privatgrundstuck Die Tuchscherfabrik war der erste Industriebau in Ostrow Am 20 Marz 1876 kam es in der Fabrik zu einer verheerenden Explosion eines Dampfkessels Beim Eintreffen der Feuerwehr an der Unglucksstelle waren das Kesselhaus der Schornstein und grosse Teile der Fabrikanlage bereits ein Trummerhaufen Das Feuer unter dem Kessel hatte sich durch kleine und grosse umherfliegende Trummerteile auch auf das Wirtschaftsgebaude ausgedehnt Nach stundenlangem Kampf mit dem Feuer wurden beim Aufraumen der Unglucksstelle 3 Tote gefunden der Heizer der Maschinenfuhrer und ein Arbeiter Erst 1910 nach einer langen Wiederaufbauphase wurden von dem Unternehmer Emil Neumann wieder Tuche hergestellt Noch bis 1990 wurden die Gebaude auf unterschiedlichste Weise genutzt nach 2000 erfolgte der Abriss und das Gelande wartet auf Initiativen und Investoren Tuchfabrik M u O Sommerfeld Bearbeiten nbsp Fabrik Sommerfeld Foto alt1861 wurde die Tuchfabrik Sommerfeld mit zwei Betriebsteilen gegrundet so befand sich das Heizwerk in der Parzellenstrasse 91 auf dem heutigen Gelande des alten nicht mehr genutzten Heizkraftwerkes fur den WK 5 Der zweite Firmenteil befand sich in der damaligen Weberstrasse im Bereich der heutigen Lobedanstrasse Inselstrasse 1879 gehorten mehrere Gebaude zu der Fabrik auf einem fast quadratischen Hof Ausserdem gehorten zum Unternehmen die angrenzenden Grundstucke im Osten und Suden Ludwig Ephraim war mit 25 Jahren Mitinhaber und ab 1904 Alleininhaber der Tuchfabrik Sommerfeld die 1921 zur GmbH umgewandelt wurde Die Sommerfeldsche Tuchfabrik war eine der grossten in Cottbus 1923 erwarb sie die Firma M amp O Sommerfeld GmbH in Cottbus die mit der Herstellung feiner Streichgarn und Kammgarnprodukten eine fuhrende Marktposition eingenommen hatte Beide Fabrikanlagen und die Fabrikantenvilla in der Parzellenstrasse wurden im Februar 1945 durch Bomben schwer beschadigt bzw zerstort Ludwig Ephraim Sommerfeld war viele Jahre als Stadtverordneter in Cottbus tatig bzw langjahriger Prasident der Industrie und Handelskammer fur die Niederlausitz Gleichzeitig war er Mitbegrunder des Cottbuser Webschulvereins Mit Spenden unterstutzte er soziale und kulturelle Einrichtungen so stiftete er z B die Venus Statue im Kuppelfoyer des Staatstheaters Er war ein sehr sozial eingestellter Unternehmer langjahrige Mitarbeiter erhielten eine Betriebsrente 1928 verstarb Ludwig Ephraim er wurde auf dem Sudfriedhof beigesetzt Die Vereinigte Smyrna Teppichfabrik BearbeitenDer Grundstock der deutschen Teppichindustrie wurde in Schlesien gelegt 1854 in Laehn und 1857 in Schmiedeberg im Riesengebirge richtete die Gorlitzer Tuchfabrik Gevers amp Schmidt die Fabrikation handgeknupfter Teppiche ein Zuvor hatte die Firma eine gewisse Anzahl von Webern im Orient die Technik des Knupfens erlernen lassen Bereits 1860 waren in der Firma ca 100 Knupferinnen tatig und ihre Erzeugnisse erfreuten sich einem sehr guten Weltruf Bei der Einrichtung der Fabrik in Schmiedeberg war auch der Cottbuser Theodor Kuhn beteiligt Er errichtete um 1860 einen eigenen Betrieb in der Dresdener Strasse in Cottbus 1872 kam es in der Kuhnschen Teppichfabrik zu einem Grossfeuer es war im Spinnsaal des Pachters Gorges ausgebrochen und zerstorte die Fabrik vollig Der Neubau erfolgte innerhalb eines Jahres auf einem neuen Grundstuck in der Berliner Chausseestrasse 34 heute Berliner Strasse 15 Diese Firma wurde 1873 vom bisherigen Tuchfabrikanten Oscar Prietsch ubernommen der bis zu 25 Knupferinnen beschaftigte 1897 ubernahm dann Max Michaelis die Leitung des Unternehmens Bis zu 400 Knupferinnen waren durch den allgemeinen Aufschwung in dieser Zeit beschaftigt Die Fabriken in Schmiedeberg und Cottbus sowie die Teppichfabriken von Dehmann Spoerer amp Friedrichs aus Hannover schlossen sich zur Vereinigten Smyrna Teppichfabriken AG zusammen Es erfolgten mehrere Ubernahmen und Zukaufe wie die Fabriken Erblich amp Michels Hannover Linden 1 1910 wurden die Maschinen der Roeder Fabrik aus Ansbach und 1920 Grundstuck und Gebaude der Firma Paatz aus Schmiedeberg erworben 1913 wurde die Lindner Fabrik aufgegeben und die Maschinen und Stuhle in den Neubau nach Cottbus uberfuhrt Bis in die 1920er 30er Jahre waren in Cottbus und Schmiedeberg rund 900 Angestellte und Arbeiter in der Teppichproduktion beschaftigt In Cottbus wurden handgeknupfte Teppiche aber auch webtechnische Teppiche hergestellt Das waren unter anderem Tournay Teppiche hergestellt in einer Velours Technik mit verschiedenfarbigen Polketten einem separaten Kettfaden System das beim Weben von polhaltigem Gewebe die eigentliche Pol Nutzschicht ergibt und mit einer Jaquardmusterung auf Velours Maschinenwebtechnik produziert wird sowie Florteppiche Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte die Firma spater auch im Werk III der Cottbuser Wollfabrik noch bis 1957 jahrlich ca 50 000 65 000 m Teppiche her Danach erfolgte die Verlagerung nach Oelsnitz Wurzen und Munchenberndorf Tuchfabrik Gustav Samson Bearbeiten nbsp Fabrik Samson Foto altGegrundet wurde die Fabrik 1869 durch den Tuchfabrikanten Gustav Samson 1874 errichtete er eine grosse Produktionshalle Um 1880 erfolgte die Erweiterung durch mehrere eingeschossige Produktionshallen Am 11 Marz 1889 kam es im Kesselhaus der Fabrik zu einem Brand 1923 wurden 500 Arbeiter und Angestellte beschaftigt Die Produktpalette erstreckte sich auf die Produktion von rein wollenen Neuheiten in Streich und Kammgarnen Bis 1940 war die Fabrik im Besitz der judischen Familie Dr Martin Bum Die Villa der Familie Bum wurde in der Pogromnacht 1938 niedergebrannt Die Aufmerksamkeit einer Hausangestellten rettete die Besitzer Die Fabrik wurde zwangsarisiert und das Eigentum der Spinnstoff GmbH Schwarza und Schwarza Dr Martin Bum wurde 1940 ausgeburgert sein Vermogen beschlagnahmt Die Leitung der Spinnstoff GmbH hatten deutsche Chemiker hier wurden synthetische Wollfasern hergestellt Eine Besonderheit des Stoffes war seine Nichtbrennbarkeit Die Fabrik die 1945 vollig zerstort wurde befand sich in der Parzellenstrasse 15 Ecke Stromstrasse 13 1970 wurden die bereits nach dem Krieg wiederhergestellten Reststucke fur den Bau des Nordrings aufgegeben Der Standort war unmittelbar neben dem ehemaligen stadtischen Sommerbad auf dem Gelande der heutigen Tischlerei Bosse Tuchfabrik Wilhelm Ruff spater Muller Bearbeiten nbsp Ostrower Damm 20Zwischen der Rosenstrasse und der Furst Puckler Strasse heutige Franz Mehring Strasse erbaute der Farber und Tuchmacher Wilhelm Ruff 1759 zeitgleich mit der Fertigstellung der Wollspinnhauser seine Fabrik und ein Wohnhaus spater durch ein Grossfeuer vernichtet im Bereich des Muhlgrabens Er war einer der ersten Tuchfabrikanten in Cottbus Das Haupthaus der Tuchfabrik war ein langgestreckter zweigeschossiger Fabrikbau Da es in den fruhen Entstehungsjahren um 1800 noch keine fabrikspezifische Architektur gab orientierte sich die Gestaltung an den Elementen der vorhandenen Wohn und Arbeitshauser Die Ruffsche Fabrik gehorte in der damaligen Zeit zu den aufwendig gestalteten Fabriken in Deutschland Das Fabrikgrundstuck blieb bis 1856 im Besitz der Familie Ruff Die nachfolgenden Unternehmer F H Mathesius und 1881 die Gebruder Kruger erweiterten die Fabrik nach 1883 insbesondere im Bereich der Rosenstrasse Ab 1907 war die Tuchfabrik im Besitz von Wilhelm Muller der eine Baumwollspinnerei und Weberei betrieb Nach einem Grossbrand im Hauptgebaude 1915 errichtete er auf den Grundmauern den heute noch erhaltenen Eisen und Stahlbetonbau Nach 1945 wurde die Fabrik fur unterschiedliche Nutzungen verpachtet So wurde sie 1964 unter anderem als Teppichfabrik und bis 1991 vom Pharmazeutischen Grosshandel genutzt Um 1997 erfolgte die Planung eines Kinos die Planung wurde verworfen da es unklare Grundstucksverhaltnisse gab und denkmalpflegerische Belange nicht beachtet wurden Der Abriss der Wollspinnhauser erfolgte 1992 die Fabrikantenvilla wurde 2008 geschleift Die Fabrik selbst wurde entkernt ausgebaut und beherbergt Kleinunternehmen sowie ein Callcenter Tuchfabrik Richard Rottka AG Bearbeiten nbsp Fabrik Rottka Foto altDie 1878 durch den Erbauer H Elias errichtete Tuchfabrik ging am 1 Oktober 1892 in die Tuchfabrik R Rottka uber Nach 30 jahrigem Bestehen wurde sie am 30 September 1922 in eine AG umgewandelt Besonderes Augenmerk wurde auf die Herstellung feiner Streichgarn Herrenstoffe wie Paletot und Ulsterstoffe gelegt Durch den Strassenbau Furst Puckler Strasse 12 heute Franz Mehring Strasse wurde der nordliche Teil des Fabrikkomplexes getrennt Am 2 August 1922 war das Unternehmen von einem Grossbrand in der Fabrik betroffen bei dem 50 Webstuhle vernichtet wurden Bereits im Juli 1923 konnte die Fabrik nach dem Wiederaufbau in ihre Benutzung als Vollbetrieb Farberei Spinnerei Weberei und Appretur genommen werden Von 1916 bis 1927 war R Rottka als unbesoldetes Magistratsmitglied Stadtrat in Cottbus tatig Die beiden voneinander getrennten viergeschossigen als roter Ziegelbau errichteten Gebaude sind mit einem flachen Dachpappen gedeckten Satteldach versehen Das um den Hof gruppierte Fabrikgebaude An der Wachsbleiche ist ebenfalls in Sichtziegelarchitektur ausgefuhrt Tuchfabrik Ludwig und Wilhelm Polscher Bearbeiten nbsp Fabrik Polscher Foto altDie Tuchfabrik von Ludwig Polscher wurde 1880 als kleine Weberei in Cottbus gegrundet und hat sich langsam aber stetig entwickelt Spater ubernahm sein Sohn Wilhelm Polscher die Fabrik Ludwig Polscher hat vom Tage der Grundung seiner Fabrik das Prinzip hochgehalten nur Qualitatsware herzustellen und bezog als einer der ersten deutschen Fabrikanten schottische Garne zur Herstellung bester Herrenstoffe nach englischem Geschmack die damals nur in Schottland als Spezialitat gesponnen wurden Als jedoch spater die maschinellen Einrichtungen besonders in den Spinnereien in Deutschland verbessert wurden und der Uberseehandel direkte Wolleinfuhren aus Australien und anderen Landern ermoglichte gelang es diese Qualitatsgarne auch in Deutschland herzustellen Der gute Ruf der Firma festigte sich immer mehr und demzufolge stieg auch der Umsatz von Jahr zu Jahr Durch die wachsende Produktion mussten die verschiedenen Abteilungen des Betriebes vergrossert werden Die Anzahl der Webstuhle der Spinn und Zwirnspindeln sowie der Hilfsmaschinen stieg stetig an Ursprunglich befand sich der Betrieb in gemieteten Raumen der Maschinenbau Aktiengesellschaft Etliche Jahre spater wurden neue grossere Raume in der Parzellenstrasse 93 vormals Gebr Kruger bezogen bis 1889 die Firma ein eigenes grosses Gelande gegenuber dem Pachtbetrieb erwarb und dort ein modernes Fabrikgebaude errichten liess Aber auch diese Raume waren auf Dauer zu klein und so kaufte der Sohn 1910 das Fabrikgrundstuck am Ostrower Damm 11 Dieses wurde nach den neuesten Erfahrungen der damaligen Technik mit vollkommen elektrischen Einzelantriebsvorrichtungen ausgestattet Die Gesamtkraftanlage der neuen Fabrik welche von der Firma Siemens Schuckert ausgefuhrt wurde umfasste 100 Elektromotoren in einer Gesamtstarke von ca 250 PS Durch diese Einzelantriebe war die sparsamste Ausnutzung der elektrischen Kraft gewahrleistet und Stillstande der Gesamtanlage vollkommen ausgeschlossen Durch diese Anlage war die Firma in der Lage ohne jeden Stillstand wahrend des Krieges und der Ubergangszeit in zwei und sogar drei Schichten zu arbeiten und somit den Lieferverpflichtungen nachzukommen Wilhelm Polscher der einzige Sohn des Grunders der Tuchfabrik wurde 1903 in die Firma aufgenommen und war ab 1916 alleiniger Inhaber des Geschafts Unter seiner Leitung begann ab 1904 die vollstandige Umwandlung der Firma unter Nutzung der gesammelten Erfahrungen und modernster Mittel Er war immer bemuht alle modernen Einrichtungen welche zur Erhohung der Leistungsfahigkeit beitrugen und zur Verbesserung der Fabrikate notwendig waren anzuschaffen und in technischer Hinsicht immer auf der Hohe zu bleiben denn Stillstand bedeutet Ruckschritt Der Erste Weltkrieg blieb nicht ohne Einfluss auf die Entwicklung der Firma Nach plotzlicher Stilllegung des Betriebes da samtliche Auftrage gekundigt wurden begann sofort die Anfertigung von Militarmannschaftstuch In kurzer Zeit war die Fabrik mit Heereslieferungen wieder vollstandig beschaftigt Die Schwierigkeiten dieser Umstellung auf ein neues unbekanntes Gebiet wurde durch Anstrengung aller Krafte schnell behoben und die gelieferten Stoffe zeichneten sich durch vorzugliche Haltbarkeit und Qualitat aus sodass sie die volle Anerkennung der Abnahmebehorden fanden Den Bestrebungen der Kriegswirtschaft folgend entschloss man sich auch die Herstellung von Papiergewebe aufzunehmen und nach einigen Schwierigkeiten gelang es den gesamten Betrieb in Papiergarnspinnerei und weberei vom feinsten Lazarettmull bis zum grobfadigen Segeltuchersatz und Sackleinwandersatz umzustellen Die Fabrik bekam dank der Leistungsfahigkeit und dem Anpassungsvermogen so grosse Auftrage dass in Doppelschicht sowie in dreifacher Schicht gearbeitet werden musste Die Abteilungsleiter bekamen vom Kaiser dafur das Kriegshilfekreuz verliehen Nach dem Krieg und mit der Aufhebung der Zwangswirtschaft fur Wolle begann die Fabrik sofort wieder mit der Herstellung von Friedensfabrikaten Man war weiterhin bemuht den guten alten Ruf als eine der fuhrenden Firmen in der Erzeugung moderner Herrenstoffe englischer Art aufrechtzuerhalten Im Jahre 1945 wurde die Tuchfabrik teilweise zerstort Am 9 September 1946 wurde die Tuchfabrik Polscher enteignet und zur Tuchfabrik Vorwarts 1953 VEB Tuchfabrik Cottbus Werk III Bis Anfang der 1960er Jahre nutzte die Tuchfabrik Cottbus die Raume fur die Streichgarnspinnerei Ab 1968 gehorte alles zum Textilkombinat Cottbus Nach der Wende hatte das Objekt viele verschiedene Nutzer Am 15 Mai 2013 begann man mit dem ersten Spatenstich die Bauphase fur 5 komfortable Wohnhauser auf dem Gelande der ehemaligen Tuchfabrik Tuchgrosshandel und Tuchversandhandel Michovius Bearbeiten nbsp Michovius Lieberoser Strasse 35 36 2012Im Jahr 1843 grundete F W Michovius eine Tuchmacherei die er mit einem Tuchhandel verknupfte Dazu bezog er zunachst Geschaftsraume im Dreifert Haus einem Eckhaus am Altmarkt Auf dem Grundstuck errichtete er 1856 einen Geschaftsneubau in welchem die Firma bis 1912 tatig war Nach dem Tod des Firmengrunders beschloss die neue Geschaftsfuhrung des expandierenden Unternehmens 1910 einen weiteren Neubau in der Lieberoser Strasse zu errichten der 1912 fertiggestellt wurde Unter der Bezeichnung Tuchgrossversand und Uniformfabrik Michovius wurde dieser Firmensitz in Cottbus bekannt Bis 1989 wurde das Gebaude weiterhin als Grosshandelsgenossenschaft fur Textilien genutzt Nach jahrelangem Leerstand erfolgte 2012 13 eine umfassende Sanierung des Gebaudes unter Berucksichtigung der Vorgaben des Denkmalschutzes Es entstand ein moderner Wohn und Geschaftskomplex mit Eigentumswohnungen Arztpraxen und Buroraumen fur Kleinunternehmer Tuchfabrik Ernst Michaelis BearbeitenDie Tuchfabrik 1 von Ernst Michaelis wurde am Ostrower Damm 12 etwa um 1800 gegrundet etwa zur gleichen Zeit entstand die Tuchfabrik 2 am Eichenpark mit einem Gleisanschluss fur die Pferdeeisenbahn Das Produktionsprofil war vielschichtig es wurde gewalkt lichtechte Farben auf lose Wolle gebracht Kamm und Streichgarn im Strang und auf Kreuz aufgespult Wolle und Wollgarn gebleicht die Kupenfarbung zum Einfarben von Polyester geeignet fur Lieferungstuche angeboten Strick Strumpf und Teppichgarne sowie Stapelfasern hergestellt und auch das Stuckfarben als Lohnarbeit fur andere Unternehmen angeboten Als Lohnarbeit wurde u a die teilweise Farbung von Garnen ubernommen Ernst Michaelis war von 1918 bis 1924 unbesoldetes Magistratsmitglied Stadtrat Neben der Firma Ernst Michaelis amp Co hat es 1966 noch acht weitere private oder halbstaatliche Textilbetriebe mit zusammen ca 580 Beschaftigten in Cottbus gegeben Tuchfabrikant Hermann Low Bearbeiten nbsp Fabrik Low Foto altHermann Low hat die 1892 abgebrannte Fabrik erbaut 1829 vom Tuchfabrikanten F Weber neu aufgebaut und grundete die Priorfabrik am Priorgraben Besonders hervorzuheben ist diese Fabrik wegen der umfangreichen gartnerisch gestalteten Aussenanlagen die nicht nur das Wohnhaus umgaben sondern auch das gesamte Fabrikgelande durchzogen Heute steht an der Stelle ein Gesundheitszentrum Es befindet sich an der Madlower Hauptstrasse am Priorgraben Tuchfabrik Carl Loll GmbH Bearbeiten nbsp Fabrik Loll Foto alt nbsp Zweigfabrik Parzellenstrasse 21 Foto aktuell 1897 erhielt die Firma den Namen des Besitzers Carl Loll Bereits sein Urgrossvater hatte vor mehr als 100 Jahren die Grundlagen fur eine Tuchfabrikation in Falkenberg Pommern gelegt Er verlegte das Unternehmen dann nach Kallies Pommern Dort produzierte die Firma hauptsachlich Uniformstoffe sie war Lieferant aller Behorden Nebenher wurden naturlich auch andere Herrenstoffe produziert Die Familie musste durch die schwierigen Kriegsverhaltnisse die Produktion zum grossten Teil von Uniformtuch auf Ziviltuch umstellen was den spateren Inhaber Fritz Loll bewog den Betrieb nach Cottbus zu verlegen Zu Beginn des Jahres 1922 konnte dann das Grundstuck in der Ostrower Strasse erworben werden Dort befand sich neben dem Hauptbetrieb auch der kaufmannische Bereich In der Zweigfabrik Parzellenstrasse 21 22 wurde die Spinnerei untergebracht Bei der Herstellung von Zivilware kam der Firma die grosse Erfahrung aus der Uniform Tuchfabrikation zugute Teppichfabrik Richard Otto Bearbeiten nbsp Franz Mehring Str 55 61Gegrundet wurde die Teppichfabrik 1924 von Richard Otto in der Puckler Strasse 13 14 heute Franz Mehring Strasse Es wurden handgeknupfte Teppiche Brucken und Vorleger mit reprasentativem Charakter hergestellt aber auch Axminsterteppiche in Velours Maschinenwebtechnik gewebter Florteppich gehorten zum Sortiment der Firma Nach dem Tod des letzten nicht bekannten Inhabers ging die Fabrik mit allen Maschinen an die VEB Wurzener Teppichfabrik die Belegschaft ging in das TKC uber und die Handknupferei wurde eingestellt In Cottbus war die Teppichindustrie nicht so stark ausgepragt wie die Tuchbekleidungsindustrie Teppichfabrik Kruger amp Hahn Bearbeiten1894 erfolgte die Grundung der Teppichfabrik Kruger amp Hahn mit Sitz am Otrower Damm Inselstrasse Die Produktpalette reichte uber Teppiche Brucken Laufer bis zu Vorlegern Besonders erfolgreich war die Herstellung von kunstlerisch wertvollen handgeknupften Teppichen Die Firma existierte noch bis zur Verstaatlichung 1972 danach wurde sie als VEB Teppiche Cottbus weiter gefuhrt 1991 musste die Firma reprivatisiert werden die Alteigentumer legten die Produktion sofort still und schlossen die Fabrik Tuchfabrikant Moritz Kittel BearbeitenDer erste Cottbuser Fabrikant der von der preussischen Regierung am 2 Oktober 1835 eine Fabrik Konzession erhielt war Heinrich Kittel Er hatte 1829 von Carl Trauvogel in Madlow einen Teil vom Priorfliess einem 1495 kunstlich angelegten Abzweig der Spree zur Wasserversorgung der Glinziger Teiche in Erbpacht genommen Mit der Wasserkraft betrieb er eine Appretur Veredelung von Garnen und Stoffen und eine Walke zur mechanischen Verformung von Tuchen Ab 1840 setzte er in seiner Fabrik in Madlow die beiden ersten Cartwrightschen mechanischen Webstuhle ein Damit war die Grundlage fur die Anfange der Grossbetriebe in der Cottbuser Textilindustrie gelegt Auf seinem Grundstuck in der Neustadt 2 Neustadter Tor unterhielt er Vorspinnmaschinen englische Feinspinnmaschinen Webstuhle und eine Tuchpresse Von 1842 bis 1852 betrieb Moritz Kittel ausserdem eine Tuchfabrik am Klosterplatz 3 eine vormalige Malzdarre und heutige Jugendherberge Eine Tuchfabrik und ein Wohnhaus von Samuel Kittel befand sich davor bereits am Klosterplatz 5 Moritz Kittel errichtete 1852 nach geringeren Anfangen zwischen Spree und Zimmerstrasse gegenuber der Fabrik Gebr Lutze eine Tuchfabrik mit Dampfmaschine mit einer Leistung von 5 PS Er arbeitete mit seinem spateren Teilhaber dem Kaufmann Otto Serno zusammen Da nach kurzer Zeit bereits die Auslastung der Anlage erreicht war wurde eine mit grosserer Dampfkraft betriebene mehrgeschossige Fabrik erbaut Otto Serno trat 1870 aus dem Verbund aus die Fabrik wurde an den Fabrikanten Gustav Kruger verkauft der sie betrieb bis seine Erben das gesamte Anwesen zu gleichen Teilen an den Tuchfabrikanten Paul Franke und den Spinnereifabrikanten Gustav Otto verkauften Bereits um 1930 wurde der gesamte Fabrikkomplex durch die nachfolgenden Besitzer aufgrund der schlechten Auslastung abgetragen und eine Parkanlage angelegt Noch heute sind Teile des Parks erhalten auf dem das Gebaude der ehemaligen Landeszentralbank sowie Stadtvillen entstanden sind Tuchfabrikant Max von Kessel BearbeitenEnde des 19 Jahrhunderts erbaut wurde die Fabrik fur den Tuchfabrikanten Hilpert in der Furst Puckler Strasse heute Franz Mehring Str gegenuber der Tuchfabrik W Muller Dann wechselte die Fabrik an den Farber August Nicolai spatere Besitzer waren Samuel Ferdinand Koppe sowie Adolf und Franz Koppe Diese vermieteten Raume an die Tuchhersteller Jurss amp Egler die die Fabrik 1921 kauften Ab 1925 war Max von Kessel Alleininhaber er wurde 1946 enteignet und der Betrieb in den VEB Tuchfabrik Cottbus TUFA umgewandelt Hier wurde Kammgarn und Streichgarngewebe aus Wolle hergestellt Anfang 1990 erfolgte die Schliessung der Fabrik Danach wurde der Fabrikkomplex inklusive des Heizhauses teilweise abgerissen Nach 2012 wurde der Rest durch den Wohnungsvermieter e G Wohnen entkernt und umgebaut Max von Kessel wurde 1885 in Mexiko geboren Er war der alteste Sohn von Konstantin Johann August Leopold von Kessel 1853 1928 der in Mexiko eine Silbermine betrieb Seine Mutter hiess Sofie geborene Windisch 1866 1924 Er hatte einen jungeren Bruder Maximilian von Kessel studierte von 1909 bis 1913 Textilmaschinenbau an der Technischen Hochschule Aachen und erwarb 1925 in Cottbus die Tuchfabrik Jurss amp Elger die er bis zum Kriegsende 1945 betrieb Als einer der wenigen Cottbusser Industriellen seiner Zeit erwarb er die Wolle fur seine Fabrik in Australien stets zu Bestpreisen und verschaffte sich dadurch Wettbewerbsvorteile Er orientierte sich bei der Fertigung an den hohen Standards der Aachener Tuche Stoffe mit komplexer Oberflachenstruktur beispielsweise Schlingen und Knotchen Ware Frottee bildeten eine Grundlage des Firmenwachstums auf bis zu 235 Mitarbeiter Er wurde 1946 enteignet und der Betrieb in den VEB TUFA umgewandelt Der Bau eines leistungsstarken Elektrizitatswerkes auf dem Firmengelande womit er teilweise die Stadt Cottbus mit Energie mitversorgen konnte entstand in einer Zeit in der viele Betriebe in Cottbus gleichzeitig von zentralen Dampfmaschinen auf Elektromotoren umrusteten und es dadurch zu Lieferengpassen bei der stadtischen Elektrizitatsversorgung kam Der Bau von modernen Unterkunften und einer Werkskuche fur die sowjetischen Zwangsarbeiterinnen nach 1942 auf dem Werksgelande sind zwei weitere zentrale bauliche Massnahmen seiner Schaffenszeit Teile der Fabrik am Ostrower Damm 17 18 Franz Mehring Strasse 62 wurden unter Denkmalschutz gestellt In dem Bewusstsein sich wahrend der Nazizeit nie schuldig gemacht zu haben fuhr er auch nach der Besetzung der Stadt durch die Rote Armee jeden Tag zu seiner Fabrik wo er aus Teilen der Belegschaft der Sabotage beschuldigt wurde was zu seiner Inhaftierung fuhrte Er wurde am 25 September 1945 von der russischen Besatzung in das Internierungslager Jamlitz bei Cottbus gebracht und am 1 August 1949 fur tot erklart Die genauen Umstande seines Todes sind ungeklart Die Stammreihen Datenbank des deutschen Adels gibt den Oktober 1945 als Todeszeitpunkt an Maximilian von Kessel war zwei Mal verheiratet Die erste Ehe mit Elsa Wlazil in Cottbus vom 16 Dezember 1919 wurde am 18 November 1931 geschieden Die zweite Ehe mit Gisela Wingenfeld 29 Januar 1912 in Dusseldorf wurde am 5 Januar 1932 in Hamburg geschlossen Die Tochter Helga Gisela von Kessel heute Helga Leufen wurde am 30 Juli 1935 in Berlin geboren Der Sohn Wolf Christoph geboren 1937 verstarb 1941 Gisela verliess Maximilian von Kessel 1945 In seiner Freizeit war von Kessel leidenschaftlicher Jager Tuchfabrikanten Kehrl Bearbeiten nbsp Fabrik Kehrl Foto alt nbsp Fabrik Textor amp Prochatschek Haus D nbsp Fabrik Textor amp Prochatschek Haus A Rudolf Kehrl am 31 Dezember 1836 in Brandenburg geboren baute eine Tuchfabrik in seinem Heimatort auf Seine Sohne Gustav und Richard ubernahmen 1903 das vaterliche Unternehmen Nachdem es 1913 vollstandig abgebrannt war wurde der neue Firmensitz nach Cottbus verlegt wo man zunachst in angemieteten Raumen produzierte 1914 kauften die Gebruder Kehrl das Grundstuck der Cottbuser Tuchfabrikanten Textor amp Prochatschek das zu dieser Zeit schon vom judischen Fabrikanten Eisler gefuhrt wurde Zur 1883 erbauten Fabrik von Textor amp Prochatschek im Spreebereich der Parzellenstrasse 10 gehorten das viergeschossige langgestreckte Fabrikgebaude ein seitlich vorgelagerter Treppenturm sowie das Kesselhaus Die Gebruder Kehrl erweiterten die Produktion durch moderne Spinnerei Weberei und Appreturmaschinen Hauptsachlich hergestellt wurden Anzugstoffe aus feinem Streichgarn dominierend war dabei marengo Meltons Marengo nach einem Ort in Italien benannt ist ein Streichgarn aus schwarzer Wolle dem 3 5 feines weisses Material beigefugt wurde das vorwiegend in der Herrenoberbekleidung Verwendung fand Die aus diesen Marengogarnen in Leinwand oder Koperbindung hergestellten Streichgarn oder Kammgarngewebe mit dunkelgrauen bis schwarzem Grundton erhalten durch Walken einen dichten festen Flor der in der Dekatur festgelegt wird und auf dem sich die weissen Fasern abheben 1927 ubernahmen die Kehrls den wesentlich grosseren Textilbetrieb von Richard Rottka Dazu gehorten die heute noch bestehenden Fabrikgebaude in der heutigen Franz Mehring Strasse 55 und der Parzellenstrasse Uber 300 Arbeiter an mit Dampfkraft betriebenen Maschinen produzierten in grosser Stuckzahl Um die zahlreichen Auftrage zu erfullen wurde zusatzlich an Lohnstuhlen gearbeitet Der Zweite Weltkrieg mit den Heeresauftragen sorgte fur eine ausgezeichnete Auslastung der Textilfabrik Zu dieser Zeit leitete Hans Kehrl der Sohn von Richard das Unternehmen Hans Kehrl hatte leitende Funktionen im NS Staat inne er war Prasident der IHK der Niederlausitz Stabschef bei Albert Speer und Eingliederungsspezialist fur polnische und ukrainische Textilfirmen ins Deutsche Reich Er war mitverantwortlich fur den NS Raub und die Menschenvernichtung in Europa seine Tuchfabrik war eine der ersten die nach dem Krieg in staatliche Verwaltung uberging Die Textilfabrik Kehrl wurde als Werk 2 ein Teil des VEB Tuchfabrik Cottbus TUFA genannt 1992 erfolgte die Liquidation die Gebaude wurden umgebaut saniert und einer neuen Nutzung zugefuhrt Tuchfabrikant Jurss amp Elger Bearbeiten nbsp Ostrower Damm 17 VillaUm 1888 wurde die Tuchfabrik am Ostrower Damm 17 18 gegenuber der blauen Brucke als auch der heutigen Franz Mehring Strasse auch Strasse der Textilfabrikanten genannt gegrundet Produziert wurden vorwiegend Neuheiten in Tuchen und Buckskin Anzug und Kostumstoff aus Wolle und Viskosestreichgarn In der Fabrik war eine Dampfmaschine mit 400 PS installiert die 1600 Spindeln 1200 Zwirnspindeln und 44 Webstuhle antrieb Erbaut wurde die Fabrik fur den Tuchfabrikant Hilpert dann ubernommen vom Farber August Nicolai spatere Besitzer wurden Samuel Ferdinand Koppe sowie Adolf und Franz Koppe Diese vermieteten Raume an die Tuchhersteller Jurss amp Elger die 1921 die Fabrik kauften Ab 1925 war Maximilian von Kessel Alleininhaber Der Betrieb wurde nach 1946 zum VEB umgewandelt und firmierte dann als Werk 1 des VEB Tuchfabrik Cottbus TUFA Dort wurden Kammgarn und Streichgarngewebe aus Wolle hergestellt Anfang 1990 erfolgte die Schliessung der Fabrik der Gebaudekomplex wurde teilweise abgerissen der Rest entkernt und durch den Wohnungsvermieter e G Wohnen zu Wohnungen und Arztpraxen umgebaut Tuchfabrik Berthold Herfarth BearbeitenTuchfabrikant Berthold Herfarth betrieb schon 1901 eine Spinnerei bevor er 1919 die Tuchfabrik von Robert Forster in der Pucklerstrasse 20 Briesmannstrasse 1 ubernahm Am 23 Februar 1929 kam es zu einem Brand des Seitenflugels der Tuchfabrik in der Einsatzstatistik 1900 1967 der Cottbuser Feuerwehr wurde uber die Hohe des Schadens keine Angabe gemacht Nach 1945 fuhrte Heinz Herfarth die Fabrik weiter Aus dem Privatunternehmen wurde ein Betrieb mit staatlicher Beteiligung Das Jahr 1972 brachte dramatische Veranderungen in der Wirtschaftsstruktur Auch in Cottbus wurden zahlreiche Betriebe die bis dahin privat oder mit staatlicher Beteiligung betrieben wurden verstaatlicht Das Traditionsunternehmen Herfarth ging u a in den VEB Tuchfabrik Cottbus in Volkseigentum uber Heinz Herfarth fuhrte das Unternehmen bis 1978 als Werkleiter in der TUFA weiter Danach schied er aus die Textilfabrik in der Pucklerstrasse wurde kurze Zeit spater in einer Nacht und Nebel Aktion abgerissen Heinz Herfarth widmete sich damals mit seiner Frau bereits der Eroffnung eines privaten Tuch und Stoffhauses in der Sandower Str 59 Ecke Altmarkt Der Standort des Tuchhauses in der Sandower Strasse gehort zu den geschichtstrachtigsten der Cottbuser Innenstadt Hier wurde lt Stadtchronik bereits ein Hausbesitzer im Jahr 1544 aufgefuhrt Um 1780 wurde durch den Kaufmann Ohnesorge das Geschaftshaus in der jetzigen Form errichtet Er betrieb dort u a einen Gasthof in dem sich um 1800 die Cottbuser Honoratioren trafen 1991 wurde das Gebaude umfassend rekonstruiert Im Jahr 2007 befand sich das Tuchhaus Herfarth laut Handelsregister in Liquidation und hat fur immer seine Turen geschlossen Heinrich Jaeger Bearbeiten nbsp Fabrik Jager Foto altDer Tuchfabrikant Ferdinand Gottlieb Heinrich Jager grundete am 2 August 1860 seine Tuchmacherei er begann seine Arbeit mit zwei einfachen Handwebstuhlen Sein Ziel war es eine moderne mit Dampfkraft betriebene Tuchfabrik aufzubauen Spinnereien benotigen Wasser als Antriebskraft so siedelten sich die meisten Cottbuser Tuchfabrikanten an der Spree oder an den Nebenarmen der Spree an So auch Heinrich Jaeger der 1866 ein weiteres Grundstuck an der Spree erwarb Schon 1867 begann er mit der Tuchherstellung in dem neuen Objekt nebenbei erweiterte er die Fabrik so verfugte das Werk 1890 bereits uber eine Platzkapazitat fur 60 Webstuhle Der Aufstieg vollzog sich allerdings nicht ohne Schwankungen und Ruckschlage Unsichere politische Verhaltnisse und Kriegszeiten minderten den Absatz und storten das Ausfuhrgeschaft Hinzu kamen das dauernde Steigen der Rohmaterialpreise und die Konkurrenz anderer Cottbuser Tuchfabriken Trotzdem ging der Jaegersche Erfolg weiter Die Anfertigung von schweren glatten Stoffen war rucklaufig Die Herstellung von gemusterten und tuchartigen Stoffen deren Fertigung kurzere Zeit beanspruchte trat in der Vordergrund An der Stelle bewahrte sich das fabrikneue Labor von Jaeger das sich insbesondere bei der Fabrikation von Kammgarn Stoffen und der Verbesserung der Fertigungslangen grosse Verdienste erwarb Viele zukunftige Tuchfabrikanten erlernten das Grundwissen der Tuchherstellung bei Heinrich Jaeger bevor sie sich selbstandig machten Ein Meilenstein der Entwicklung war Ende 1880 die Herstellung gemusteter Kammgarn Tuche in Jaegers Tuchfabriken Damit schuf er sich einen Vorlauf gegenuber anderen Tuchfabrikanten bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges Nach dem Krieg galt es das Bestehen und Erhalten seiner Tuchfabrik zu gewahrleisten Die Tuchfabrik Heinrich Jaeger wurde 1946 enteignet und 1947 48 dem VEB Wollfabrik Cottbuser Wollwaren angegliedert Spater wurde das Unternehmen in das Textilkombinat Cottbus eingegliedert Im Jahr 2009 wurde das marode Backsteingebaude der einstigen Tuchfabrik Heinrich Jaeger am Spreebogen abgerissen Damit endete die Geschichte des 150 jahrigen Bestehens der Heinrich Jaeger Tuchfabrik die fur sich in Anspruch nehmen konnte die industrielle Tuchfertigung grossen Stils in der einstigen Niederlausitzer Textilstadt Cottbus eingefuhrt zu haben Hasselbach amp Westerkamp Bearbeiten nbsp Hasselbach Foto alt nbsp Hasselbach Foto aktuell Christoph Hasselbach ein 1841 in Gottingen geborener Tuchmachersohn heiratete 1867 in Cottbus Anna Kuhn die Tochter des Teppichfabrikanten Kuhn 1868 grundete Christoph Hasselbach eine eigene kleine Tuchfabrik in Cottbus Zu der Zeit fuhrte auch Adolf Westerkamp eine eigne Tuchfabrik ausserdem besass er in der Wernerstrasse Ecke Kulzstrasse einen Komplex aus Reithalle Stall Wohn und Vereinshaus Christoph Hasselbach und Adolf Westerkamp fuhrten 1880 ihre getrennten Unternehmen zusammen und vereinten Vollwascherei Farberei Spinnerei Zwirnerei Weberei Walke und Appretur unter dem Firmennamen Hasselbach amp Westerkamp Noch im gleichen Jahr kauften Hasselbach und Westerkamp die seit 1862 bestehende Textilfabrik von Adolf Ziesche in der Ostrower Strasse 15 16 Die Fabrikgebaude wurden bis 1996 genutzt dann aber abgerissen Nach 1898 wird Christoph Hasselbach als alleiniger Firmeninhaber gefuhrt spater ubergab er seine Tuchfabrik an die Sohne Max und Otto Fabrikgebaude Ostrower Wohnpark 7 Bearbeiten nbsp Ostrower Wohnpark 7Die ehemalige Tuchfabrik Hasselbach amp Westerkamp mit Fabrikgebaude der Fabrikantenvilla dem Garten und dem Kontorgebaude ist eine denkmalgeschutzte Gebaudegruppe in Cottbus Das Fabrikgebaude im Ostrower Wohnpark 7 die ehemalige Spinnerei wurde 1925 1926 von Rudolf Stiefler Buro fur Architektur und Kunstgewerbe Stiefler amp Konecke Cottbus erbaut und bis 1970 gehorte die Tuchfabrik zu den fuhrenden Textilunternehmen in Cottbus Sie wurde 1972 als letzte Tuchfabrik ein Volkseigener Betrieb VEB Volltuchfabrik Das ehemalige Spinnereigebaude an der Grundstucksgrenze zum Augustestift steht noch heute am Ostrower Wohnpark Die anderen Fabrikteile wurden 1996 97 abgerissen um den Wohnpark Ostrow zu errichten In der alten Spinnerei war lange Jahre ein Einkaufs und Bowlingcenter eingemietet inzwischen steht das Objekt leer das gesamte Areal wurde von der Sparkasse Spree Neisse aufgekauft Fabrikantenvilla Ostrower Strasse 15 Bearbeiten nbsp Ostrower Strasse 15 FabrikantenvillaDie Villa in der Ostrower Strasse 15 wurde vermutlich 1878 erbaut Ersteigentumer war Adolf Westerkamp der sie aber zusammen mit Christoph Hasselbach bewohnte Ab 1926 war der Eigentumer ein E Hasselbach wahrscheinlich ein Familienmitglied In der DDR war das Gebaude Sitz der Denkmalpflege Cottbus Die Villa gehort zu den stattlichsten Fabrikantenwohnhausern der spaten 1870er Jahre und veranschaulicht bis heute den hohen Reprasentationsanspruch der Eigentumer Die Villa ist saniert und beherbergt Buroraume verschiedener Unternehmen u a Hoffmann GmbH DSK Deutsche Stadt und Grundstucksgesellschaft mbH amp Co KG und eine Kommunal und Industrieversicherungsmakler GmbH Max Grunebaum amp Julius Kaufmann BearbeitenAm 6 November 1851 als Sohn eines judischen Kaufmannes geboren wuchs Max Grunebaum in Lippstadt auf Nach der Schulzeit trat er dort in einem Tuchwarengeschaft in die Lehre und besuchte die Webschule in Mulheim an der Ruhr Mit 20 Jahren ging er nach Cottbus und wurde Webmeister in der Tuchfabrik von Heinrich Jager 1876 grundete er zusammen mit seinem Schwager Julius Kaufmann die Tuchfabrik Grunebaum amp Kaufmann 1882 kauften sie die Grundstucke Parzellenstrasse 1 und 2 mit den dazugehorigen Fabrikgebauden vom ehemaligen Tuchfabrikanten C G Korschel In der Parzellenstrasse 2 wurde 1882 die Fabrikantenvilla erbaut die den Familien Grunebaum und Kaufmann spater auch der Familie Frank als Wohnsitz diente 1892 verliess Julius Kaufmann die Firma Max Grunebaum war lange Alleininhaber der Fabrik bis er seinen Prokuristen Frank und dessen Sohn Ernst Frank seinen spateren Schwiegersohn zu Teilhabern machte Er fuhrte als erstes hiesiges Unternehmen das aus England kommende feine Kammgarngewebe in Cottbus ein und entwickelte sich dadurch zu einem fuhrenden Hersteller uber die folgenden Jahre Am 19 Januar 1925 verstarb Max Grunebaum im Alter von 73 Jahren Er erlebte das Ende seiner Tuchfabrik nicht mehr Aus rassistischen Grunden wurde die Familie aus Deutschland vertrieben und ihr Familienvermogen enteignet 1936 wurde das Unternehmen arisiert ein neuer Besitzer der Tuchfabrikant Muffling ubernahm die Firma Engagement fur Cottbus Bearbeiten Neben der eigenen Tuchfabrik widmete sich Max Grunebaum dem Allgemeinwohl der Stadt Cottbus und setzte sich fur die Interessen der Textilindustrie ein Er engagierte sich in zahlreichen Vereinen Korperschaften und Kommissionen in denen er teilweise Vorsitzender war Von 1889 bis 1919 war er Stadtverordneter und vertrat die Stadt Cottbus im Provinzial Landtag sowie auf Stadtetagungen In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm 1908 die Ehrenburgerschaft der Stadt Cottbus verliehen ein Jahr spater wurde er vom Konig von Preussen zum Kommerzienrat ernannt Spenden in Millionenhohe Bearbeiten Mit grosser Ergebenheit widmete er sich den sozialen Interessen seiner Arbeiter und der Cottbuser Burger Zahlreiche Stiftungen haben er und seine Frau Caroline ins Leben gerufen u a fur arme und kranke Kinder fur das Walderholungsheim und fur Schulpflanzgarten Er war ein grosser Forderer des Staatstheaters dem er einen Theatervorhang im Wert von damals betrachtlichen 7 354 75 Reichsmark spendete Fur seine Arbeiter richtete er eine Rentenstiftung ein Max Grunebaum Stiftung Bearbeiten In Erinnerung an das Wirken des Kommerzienrats Max Grunebaum in Cottbus riefen die Enkel im Mai 1997 die Max Grunebaum Stiftung ins Leben Die vier Enkel Max Grunebaums Ellen Gumbel Marion Frank Karl Newman und Ursula Hulme stellten ihr aus Entschadigungszahlungen stammendes Vermogen der Stiftung zur Verfugung Anliegen der Stiftung ist es das Staatstheater Cottbus und die Brandenburgische Technische Universitat durch Forderung des kunstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchses zu unterstutzen Auch die guten Beziehungen zwischen Cottbus und England werden ausgebaut Das Interesse an Sprache Kultur und Geschichte des Landes soll geweckt und vertieft werden Mit einem Nachwuchspreis werden junge begabte Menschen aus dem Staatstheater und aus der Brandenburgischen Technischen Universitat unterstutzt Der Preis ist auf 5 000 dotiert und wird seit 1997 jahrlich verliehen Eine Gedenktafel am Gebaude des Landesamtes fur Bergbau und Geologie in der Inselstrasse 26 erinnert seit dem 28 Juni 2007 an das verdienstvolle Wirken von Max Grunebaum Tuchfabrik Grovermann amp Hoppe Bearbeiten nbsp Grovermann Hoppe Foto alt nbsp Grovermann Hoppe Foto aktuell Eine Tuchfabrik grundeten die beiden Unternehmer bereits 1880 Im Dorf Brunschwig auf dem Grundstuck des Holzhandlers Carl Simon in der spateren Ewald Haase Strasse 12 13 entstand um 1883 die neue Kammgarnfabrik der Unternehmer Auf dem grossen Areal entstand eine flache Halle mit funf langen in die Tiefe des Grundstucks ragenden Sheddachern Ein zweigeschossiger Hauptbau wurde seitlich neben der Halle gebaut quer an der Halle entstand ein kleines Nebengebaude An der Spreeseite erbaute man das Kesselhaus mit dem dazugehorigen Fabrikschornstein Auf ihrem Grundstuck liessen sich die beiden Fabrikanten eine grosse zweigeschossigen Villa erbauen in der sie wohnten Die Fabrikation von Kammgarn Neuheiten in der Firma von Grovermann amp Hoppe erfolgte bereits uber die modernen Kraftantriebe von Dampf und Elektrizitat auf den 106 mechanische Webstuhlen mit einer Belegschaft von ca 300 Arbeitern Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Neuordnung der vorhandenen Textilbetriebe Beispielsweise entstand aus der Fabrik von Grovermann amp Hoppe 1953 die Wollwarenfabrik der VEB Tuchfabrik Cottbus Die Fabriken von Jurss amp Elger Kerl und Polscher gingen ebenfalls in die Wollwarenfabrik ein Mit der Auflosung der TUFA sowie der Cottbuser Wolle nach 1990 zeichnete sich das Aus der alten Produktionsstatten ab Vor 1989 gehorte das Areal mit den Gebauden zum Ausbildungsbereich des Textilkombinates Cottbus Die Villa wurde als Kindergarten fur die Kinder der TKC Angestellten genutzt Nach der Wiedervereinigung bekam der Fabrikkomplex uber die Treuhand neue Mieter Er wurde 1991 von einem Bildungstrager aus Bottrop der in den 1970er Jahren gegrundeten Ruhrkohle AG Bildung GmbH ubernommen 2013 richtete sich die neugegrundete Lausitzer Wirtschafts und Gesundheitsakademie GmbH mit ihren unterschiedlichen Bildungsbereichen ein gleichzeitig wurde ein Kindergarten fur Kinder der Teilnehmer eingerichtet und der gesamte Bereich wiederbelebt Auf dem der Stadt gehorenden Parkareal will ein Investor ein Bauprojekt mit modernen Mehrgeschossern durchsetzen Derzeitige Verhandlungen zwischen Stadt und Investor lassen eine geplante Bautatigkeit noch offen Ein Um und Ausbau der im Privatbesitz befindlichen Fabrikantenvilla ist nicht vorgesehen Gebruder Robert und Albert Fritsch Bearbeiten nbsp Gebruder Fritsch Foto alt nbsp Gebruder Fritsch Foto aktuell Von den im 19 Jahrhundert errichteten Tuchfabriken weist das Gebaude der Munzstrasse 10 fruher Klosterstrasse 274 a Kreuzgasse 2 eine Besonderheit auf Im Gegensatz zu den sonst in der Zeit erbauten Fabriken gehorte das Gebaude in seiner Konstruktion noch zu dem alteren Bautyp aus den 1860er Jahren Die Gebruder Fritsch grundeten ihre Tuchfabrik 1882 Zunachst bestand der Betrieb nur aus einer Weberei mit wenigen Webstuhlen in gepachteten Raumen Nach dem Kauf eines eigenen Grundstucks im Jahre 1885 wurde der Betrieb in nun eigenen Raumen fortgefuhrt In den folgenden Jahren gab es eine stetige Weiterentwicklung des Unternehmens so wurde eine nach modernsten Grundsatzen eingerichtete Spinnerei auf dem Gelande erbaut Mit 56 mechanischen Webstuhlen und 4 Handwebstuhlen wurden Damen und Herrenstoffe hergestellt In den 1920er Jahren erweiterten sie die Produktion mit einer zweigeschossigen Spinnereihalle die auf dem danebenliegenden Grundstuck an der Turnstrasse heute Jahnstrasse erbaut wurde 1947 48 wurde die Tuchfabrik der Gebruder Fritsch enteignet und in die Cottbuser Wollwarenfabrik eingegliedert aus der 1953 der VEB Cottbuser Wollwarenfabrik entstand Ab 1937 produzierten die Gebruder Fritsch ausserdem in einem Zweigbetrieb in Grossenhain Ursprunglich hiess diese Tuchfabrik Gebruder Zschille AG Am 30 Juni 1946 wurde diese Tuchfabrik mit Volksentscheid enteignet und der Grossenhainer Standort als Zweigbetrieb der Verwaltung 50 Konfektion Dresden zugeordnet Ab 1948 gehorte der Betrieb als Werk II zur Grossenhainer Tuchfabrik und wurde spater zum VEB Vereinigte Grossenhainer Tuchfabrik Die Nachfolgefirma Grotex ubernahm die Spinnereihalle die als nicht erhaltenswert eingestuft wurde Das Fabrikgebaude in der Munzstrasse wurde wahrend der laufenden Planung zum Umbau unter Schutz gestellt Nach mehrmaligen Auseinandersetzungen mit der Bauaufsicht und dem Denkmalschutz zog der Besitzer seinen Bauantrag zuruck und verkaufte das Grundstuck Nach jahrelangem Leerstand wurde das ehemalige Fabrikgebaude 2010 zum Haus fur Betreutes Wohnen umgebaut Tuchfabrik Adolph Eschenhagen Bearbeiten nbsp Eschenhagen Foto alt nbsp Ostrower Damm 10 Foto aktuell 1860 grundete Adolph Eschenhagen seine erste Tuchfabrik am Ostrower Damm 10 in Cottbus In der Firma wurden in den ersten Jahren nur die Cottbuser Zwirne und melierte Seiden Anzugstoffe hergestellt In spateren Jahren als die Kammgarnfabrikation begann wurde in der Tuchfabrik auch dieser Artikel hergestellt um Anzug und Hosenstoffe herzustellen Diese Ware wurde nicht nur im Inland sondern auch im Ausland gut verkauft Etwa um 1870 wurde am Verbindungsweg zwischen dem Dorf Ostrow und dem Muhlengraben das viergeschossige Hauptgebaude mit 30 Achsen Lange errichtet Davon ist nur noch der Kopfbau der Produktionshalle vorhanden In den spaten 1880er Jahren entstand entlang der Nordseite des Gebaudes eine eingeschossige Fabrikhalle Ein Fabrikschornstein ist erhalten geblieben Nach 1946 wurde das Gebaude als Ausbildungsstatte von verschiedenen Betrieben genutzt Auch nach 1990 waren dort Ausbildungsstatten Lehrwerkstatten und Buros eingemietet Der Kopfbau wurde als Lagerraum genutzt 2007 08 wurde das Gebaude saniert und beheimatet heute verschiedene Firmen u a die Cottbuser Service GmbH Ingenieurburos und andere Heute steht das Gebaude der ehemaligen Tuchfabrik unter Denkmalschutz Carl Samuel Elias Bearbeiten nbsp Fabrik Elias Foto alt nbsp Tuchfabrik Elias Hauptgebaude Foto aktuell Die Tuchfabrik von Carl Samuel Elias mit den Fabrikgebauden und den zwei Villen entstand an der Ostseite des Ostrower Damms zwischen Ostrower Steg und Inselstrasse Die Fabrikgebaude lagen zwischen den aussen liegenden Villen und den dazugehorigen Garten Der Vater von Carl Samuel Johann Samuel Elias begrundete bereits 1800 die Tuchmacherdynastie Elias Sohn Carl der am 13 Oktober 1808 in Cottbus geboren wurde grundete 1831 eine eigene Tuchfabrik am Muhlengraben die Geschichte schrieb Bereits 1838 wurde mit einem sogenannten Dampfwerk in der Fabrik am Muhlengraben gearbeitet 1842 erwarb C S Elias ein weiteres Grundstuck an der Schlosskirchstrasse 1 Die Gebaude darauf waren knapp 50 Jahre alt und bereits zuvor eine Tuchfabrik mit Wollmagazin Wollspinnerei Websalen Trockenraumen und einem Materiallager sowie Wohngebauden Die Farberkessel befanden sich in einem Nebengebaude auf dem Hof Zu einem reinen Wohnhaus wurde spater das Hauptgebaude umgebaut Bei der Umgestaltung des Schlosskirchplatz Quartiers in den Jahren 1992 bis 1994 blieb nur die Vorderfront mit dem barocken Eingang in die Schlosskirchpassage erhalten 1870 beantragte Carl Samuel eine Bauerlaubnis fur ein weiteres Fabrikgebaude am Westufer des Inselgrabens Die dort entstandene Fabrik war bereits 1874 ein Vollbetrieb in dem Kammgarnstoffe hergestellt wurden Carl Samuel Elias verstarb am 6 Marz 1887 und wurde auf dem Nordfriedhof in Cottbus bestattet Seine beiden Sohne Ernst und Hermann fuhrten die Geschafte weiter Ernst Elias baute die Tuchfabrik seines Vaters am Ostrower Damm 1 3 und die Fabrik an der Muhleninsel weiter aus 1870 entstand zusatzlich ein Neubau am Ostrower Damm Im Jahre 1878 erwarb der Kommerzienrat Hermann Elias den sudlichen Teil der Muhleninsel und liess auf dem Gelande drei mehrgeschossige Gebaude mit den dazu gehorigen Nebengebauden errichten Es entstand eine der grossten Cottbuser Tuchfabriken mit der dazugehorigen Villa in der heutigen Franz Mehring Strasse 56 dem Areal des Pflegeheims Muhleninsel 1902 wurde durch eine von ihm finanzierte Stiftung der Eliaspark erschaffen Die Tuchfabrik existierte bis in die ersten Kriegsjahre von 1942 bis 1945 produzierten die Focke Wulf Werke Bremen Flugzeugteile im Werk Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tuchproduktion unter der Firmenbezeichnung VEB Wollwarenfabrik wieder aufgenommen der spateren TUFA Die Fabriken der Familie Elias gehorten uber viele Jahre zu den bedeutendsten Textilproduktionsstatten in Cottbus Sie waren Zeugnis fur die expandierende Entwicklung des Industriezweiges zu einem Hauptwirtschaftsfaktor der Stadt Cottbus nach 1860 Diese Tuchmacherfamilie symbolisierte den Auf und Niedergang der Cottbuser Tuchtradition Vor allem die Villen zeugen mit dem Kontrast zu den schlichten Industriegebauden vom Reichtum und Anspruch ihrer Besitzer Ostrower Damm 1 Fabrikantenvilla Bearbeiten Bei der spatklassizistischen Villa am Ostrower Damm 1 kombinierte der Architekt das historische Formenrepertoire mit den vom Jugendstil beeinflussten Elementen wie Putzreliefs und Masken Die Villa wurde 1874 als Wohnhaus fur die Witwe Klingmuller erbaut 1899 nach dem Ableben der Witwe Klingmuller ubernahm Elias die Villa als Direktorenwohnsitz Dazu wurden Veranderungen im Inneren und an der Fassade durch das Baugeschaft Hermann Pabel amp Co vorgenommen Zu DDR Zeiten wurde die Villa als Kinderkrippe genutzt bis sie 1992 erneut als Sitz fur verschiedene Firmen und Arztpraxen umgebaut wurde Ostrower Damm 3 Fabrikantenvilla Bearbeiten nbsp Ostrower Damm 3 Foto aktuell nbsp Ostrower Damm 3 Foto aktuell Die Villa am Ostrower Damm 3 verkorpert mit ihren kubischen durch Risalite aufgelockerten Grundformen und dem Bauschmuck den klassischen Typus der Neurenaissance 1885 wurde die Villa fur die Familie Elias erbaut sie und der grosse das Haus umgebende Ziergarten wurden von leitenden Angestellten genutzt Fabrikgebaude Franz Mehring Strasse 56 Bearbeiten Das langgestreckte Fabrikationsgebaude ist ein viergeschossiger roter Ziegelbau mit flachem pappgedeckten Satteldach Die Strassenfassade ebenso wie die Hof und Seitenfronten sind sparsam dekoriert Markant sind dabei die streng axial angeordneten eng gereihten Segmentbogenfenster uber Gurtgesimsen die als Zahnschnittfriese ausgebildet sind Tuchfabrik Duch amp Hamann BearbeitenDie vom Tuchfabrikanten Elias errichtete Tuchfabrik an der Wachsbleiche 1 wurde 1879 durch das neu gegrundete Tuchunternehmen Duch amp Hamann ubernommen Sie wurde 1954 der Cottbuser Wolle als halbstaatliche Tuchfabrik zugeordnet und Ende 1955 aufgelost Spater wurde sie noch als Kleinbetrieb weitergefuhrt in den 1990er Jahren wurden Fabrikteile abgerissen und zur Wohnbebauung bzw fur offentliche soziale und medizinische Einrichtungen freigegeben Die Vereinigte Smyrna Teppichfabrik BearbeitenDer Grundstock der deutschen Teppichindustrie wurde in Schlesien gelegt 1854 in Laehn und 1857 in Schmiedeberg im Riesengebirge richtete die Gorlitzer Tuchfabrik Gevers amp Schmidt die Fabrikation handgeknupfter Teppiche ein Zuvor hatte die Firma eine gewisse Anzahl von Webern im Orient die Technik des Knupfens erlernen lassen Bereits 1860 waren in der Firma ca 100 Knupferinnen tatig und ihre Erzeugnisse erfreuten sich eines sehr guten Weltrufes Bei der Einrichtung der Fabrik in Schmiedeberg war auch der Cottbuser Theodor Kuhn beteiligt Er errichtete um 1860 einen eigenen Betrieb in der Dresdener Strasse in Cottbus 1872 kam es in der Kuhnschen Teppichfabrik zu einem Grossfeuer es war im Spinnsaal des Pachters Gorges ausgebrochen und zerstorte die Fabrik vollig Der Neubau erfolgte innerhalb eines Jahres auf einem neuen Grundstuck in der Berliner Chausseestrasse 34 heute Berliner Strasse 15 Diese Firma wurde 1873 vom bisherigen Tuchfabrikanten Oscar Prietsch ubernommen der bis zu 25 Knupferinnen beschaftigte 1897 ubernahm dann Max Michaelis die Leitung des Unternehmens Bis zu 400 Knupferinnen waren durch den allgemeinen Aufschwung in dieser Zeit beschaftigt Die Fabriken in Schmiedeberg und Cottbus sowie die Teppichfabriken von Dehmann Spoerer amp Friedrichs aus Hannover schlossen sich zur Vereinigte Smyrna Teppichfabriken AG Berlin zusammen Es erfolgten mehrere Ubernahmen und Zukaufe wie die Fabriken Erblich amp Michels Hannover Linden 1910 wurden die Maschinen der Roeder Fabrik aus Ansbach und 1920 Grundstuck und Gebaude der Firma Paatz aus Schmiedeberg erworben 1913 wurde die Lindner Fabrik aufgegeben und die Maschinen und Stuhle in den Neubau nach Cottbus uberfuhrt Bis in die 1920er 30er Jahre waren in Cottbus und Schmiedeberg rund 900 Angestellte und Arbeiter in der Teppichproduktion beschaftigt In Cottbus wurden handgeknupfte Teppiche aber auch webtechnische Teppiche hergestellt Das waren unter anderem Tournay Teppiche hergestellt in einer Velours Technik mit verschiedenfarbigen Polketten einem separaten Kettfaden System das beim Weben von polhaltigem Gewebe die eigentliche Pol Nutzschicht ergibt und mit einer Jaquardmusterung auf Velours Maschinenwebtechnik produziert wird sowie Florteppiche Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte die Firma spater auch im Werk III der Cottbuser Wollfabrik noch bis 1957 jahrlich ca 50 000 65 000 m Teppiche her Danach erfolgte die Verlagerung nach Oelsnitz Wurzen und Munchenberndorf G L Schmogrow Cottbus BearbeitenSegeltuchweberei Impragnieranstalt Wagendecknaherei und Zeltefabrik1848 wurde die Segeltuchweberei G L Schmogrow 2 in Cottbus gegrundet und sie besteht noch heute unter einer anderen Firmenbezeichnung als produzierendes Textilunternehmen in der Hubertstrasse24 In der grossen Cottbuser Textilbranche galt dieses Unternehmen als kleiner Nebenbereich der technische Textilien produzierte Angefangen hat die Weberei mit der Produktion von Segeltuchen aller Art fur Zelte Wagen und Waggonplanen fur den Heeres Marine Schifffahrts und Eisenbahnbedarf Ebenfalls wurden Segeltuche fur die verschiedensten technischen Zwecke der Industrie in allen Breiten bis 400 cm als Besonderheit hergestellt Die Firma war in Deutschland unbestritten der weitaus grosste Hersteller Durch eine Impragnierung wurden die Stoffe wasserdicht als Planen und Wagendeckenstoffe ausgerustet und in der Naherei zu Wagen und Waggondecken verarbeitet Die Firma war jahrzehntelang ein bedeutender Lieferant im In und Ausland Im Jahr 1937 wurde das Unternehmen in eine OHG umgewandelt Nach der Grundung der DDR entstand 1957 ein Betrieb mit staatlicher Beteiligung Bis in die 70er Jahre konzentrierte sich die Firma auf das Weben und Veredeln Schwerveredlung spater in den 80er Jahren wurde nur noch gewebt Im Jahre 1972 erfolgte die Zwangsverstaatlichung zum volkseigener Betrieb unter Leitung des VEB Textil und Veredlungsbetriebes Neugersdorf Die Webleistung betrug bis 1986 standig 3 Mio m Jahr und ab 1987 sogar immer 8 Mio m Jahr Nach der Wende wurde die Firma wieder ruckubertragen und 1990 zur Technische Gewebe GmbH seit 1994 tragt sie den Namen TEGE Planen amp Zelte GmbH Seit 1991 ist das Unternehmen auf die Anfertigung technischer Textilien und Schwergewebe spezialisiert 1991 wurde der Grundstein fur ein modernes marktorientiertes Unternehmen zur Herstellung technischer Textilien gelegt Das heutige Unternehmen beschaftigt 49 Mitarbeiter mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren Im Betrieb werden pro Jahr 750 000 m Planenstoff verarbeitet Als zuverlassiger Partner fur viele namhafte Firmen in der Zeltbranche werden die Cottbuser Qualitatsprodukte zunehmend auch in das europaische Ausland geliefert Tuchfabrik Ludwig und Wilhelm Polscher BearbeitenDie Tuchfabrik von Ludwig Polscher wurde 1880 als kleine Weberei in Cottbus gegrundet und hat sich langsam aber stetig entwickelt Spater ubernahm sein Sohn Wilhelm Polscher die Fabrik Ludwig Polscher hat vom Tage der Grundung seiner Fabrik das Prinzip hochgehalten nur Qualitatsware herzustellen und bezog als einer der ersten deutschen Fabrikanten schottische Garne zur Herstellung bester Herrenstoffe nach englischem Geschmack die damals nur in Schottland als Spezialitat gesponnen wurden Als jedoch spater die maschinellen Einrichtungen besonders in den Spinnereien in Deutschland verbessert wurden und der Uberseehandel direkte Wolleinfuhren aus Australien und anderen Landern ermoglichte gelang es diese Qualitatsgarne auch in Deutschland herzustellen Der gute Ruf der Firma festigte sich immer mehr und dementsprechend stieg auch der Umsatz von Jahr zu Jahr Durch die wachsende Produktion mussten die verschiedenen Abteilungen des Betriebes vergrossert werden Die Anzahl der Webstuhle der Spinn und Zwirnspindeln sowie der Hilfsmaschinen stieg stetig an Ursprunglich befand sich der Betrieb in gemieteten Raumen der Maschinenbau Aktiengesellschaft Etliche Jahre spater wurden neue grossere Raume in der Parzellenstrasse 93 vormals Gebr Kruger bezogen bis 1889 die Firma ein eigenes grosses Gelande gegenuber dem Pachtbetrieb erwarb und dort ein modernes Fabrikgebaude errichten liess Aber auch diese Raume waren auf Dauer zu klein und so kaufte Wilhelm Polscher 1910 das Fabrikgrundstuck am Ostrower Damm 11 Dieses wurde nach den neuesten Erfahrungen der damaligen Technik mit vollkommen elektrischen Einzelantriebsvorrichtungen ausgestattet Die Gesamtkraftanlage der neuen Fabrik welche von der Firma Siemens Schuckert ausgefuhrt wurde umfasste 100 Elektromotoren mit einer Gesamtstarke von ca 250 PS Durch diese Einzelantriebe war die sparsamste Ausnutzung der elektrischen Kraft gewahrleistet und Stillstande der Gesamtanlage vollkommen ausgeschlossen Durch diese Anlage war die Firma in der Lage ohne jeden Stillstand wahrend des Krieges und der Ubergangszeit in zwei und sogar drei Schichten zu arbeiten und somit den Lieferverpflichtungen nachzukommen Wilhelm Polscher der einzige Sohn des Grunders der Tuchfabrik wurde 1903 in die Firma aufgenommen und war ab 1916 alleiniger Inhaber des Geschafts Unter seiner Leitung begann ab 1904 die vollstandige Umwandlung der Firma unter Nutzung der gesammelten Erfahrungen und modernster Mittel Er war immer bemuht alle modernen Einrichtungen welche zur Erhohung der Leistungsfahigkeit beitrugen und zur Verbesserung der Fabrikate notwendig waren anzuschaffen und in technischer Hinsicht immer auf der Hohe zu bleiben denn Stillstand bedeutet Ruckschritt Der Erste Weltkrieg blieb nicht ohne Einfluss auf die Entwicklung der Firma Nach plotzlicher Stilllegung des Betriebes da samtliche Auftrage gekundigt wurden begann sofort die Anfertigung von Militarmannschaftstuch In kurzer Zeit war die Fabrik mit Heereslieferungen wieder vollstandig beschaftigt Die Schwierigkeiten dieser Umstellung auf ein neues unbekanntes Gebiet wurde durch Anstrengung aller Krafte schnell behoben und die gelieferten Stoffe zeichneten sich durch vorzugliche Haltbarkeit und Qualitat aus sodass sie die volle Anerkennung der Abnahmebehorden fanden Den Bestrebungen der Kriegswirtschaft folgend entschloss man sich auch die Herstellung von Papiergewebe aufzunehmen und nach mancherlei Schwierigkeiten gelang es den gesamten Betrieb in Papiergarnspinnerei und weberei vom feinsten Lazarettmull bis zum grobfadigen Segeltuchersatz und Sackleinwandersatz umzustellen Die Fabrik bekam dank der Leistungsfahigkeit und dem Anpassungsvermogen so grosse Auftrage dass in Doppelschicht sowie in dreifacher Schicht gearbeitet werden musste Die Abteilungsleiter bekamen vom Kaiser dafur das Kriegshilfekreuz verliehen Nach dem Krieg und mit der Aufhebung der Zwangswirtschaft fur Wolle begann die Fabrik sofort wieder mit der Herstellung von Friedensfabrikaten Man war weiterhin bemuht den guten alten Ruf als eine der fuhrenden Firmen in der Erzeugung moderner Herrenstoffe englischer Art aufrechtzuerhalten Im Jahre 1945 wurde die Tuchfabrik teilweise zerstort Am 9 September 1946 wurde die Tuchfabrik Polscher enteignet und zur Tuchfabrik Vorwarts 1953 VEB Tuchfabrik Cottbus Werk III Bis Anfang der 1960er Jahre nutzte die Tuchfabrik Cottbus die Raume fur die Streichgarnspinnerei Ab 1968 gehorte alles zum Textilkombinat Cottbus Nach der Wende hatte das Objekt viele verschiedene Nutzer Am 15 Mai 2013 begann man mit dem ersten Spatenstich die Bauphase fur 5 komfortable Wohnhauser auf dem Gelande der ehemaligen Tuchfabrik Tuchfabrikant Georg Liersch BearbeitenWilhelm Liersch der Vater von Georg Liersch galt als einer der ersten Grunder der Cottbuser Tuchindustrie Bereits im Jahre 1856 wurde von ihm die Tuchmacherei betrieben Am Anfang war die Tuchmacherei aber nur auf Handwebstuhlen moglich Erst um 1870 konnte die Fabrikation auf mechanischen Stuhlen hergestellt werden Die Tuchfabrik hat sich gut entwickelt und war ein Vollbetrieb das heisst von der Kremplerei uber die Spinnerei zur Weberei wurde alles gemacht Es wurden mittlere und feine Streichgarnqualitaten hergestellt die bei der Kundschaft sehr beliebt waren Im Jahre 1900 war Georg Liersch alleiniger Inhaber der Tuchfabrik Georg Heinrich Liersch der Stammvater des weitverzweigten Geschlechts ist ca am 10 Oktober 1629 in Oschatz geboren also wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 weshalb das genaue Datum nicht bekannt ist Gestorben ist er am 24 Mai 1709 im 80 Lebensjahr in Cottbus Er war Tuchmacher und Oberaltester dieses Gewerkes Seine Nachkommen waren bis in die 2 Halfte des 19 Jahrhunderts uberwiegend Tuchmacher in Cottbus Dem Tuchhandel und der Tuchfabrikation widmeten sich 8 Generationen der Familie Liersch Besagter Georg Heinrich Liersch hatte sich in der ehemaligen Klosterstr 63 als Tuchmacher niedergelassen Bei einem Grossbrand in der Nacht vom 20 auf den 21 Marz 1671 wurde das Haus zerstort und spater wieder neu aufgebaut 1711 ging das Haus im Erbvergleich an seinen jungsten Sohn den Tuchmacher und Gewandschneider Georg Heinrich Liersch 1686 1747 Georg Liersch wurde am 5 Juli 1666 in Cottbus geboren und war der alteste Sohn des Stammvaters Georg Heinrich Liersch Er war wie sein Vater Oberaltester des Tuchmachergewerkes Ihm gehorte das Haus in der Klosterstr 61 damals Tuchmachergasse Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete er die Witwe des Tuchmachers Christian Greifenhagen Katharina geb Peter Sie brachte das Grundstuck Berliner Str 127 welches ursprunglich ein Brauhaus mit 7 Bieren war mit in die Ehe Das Haus und Grundstuck wie auch das Haus Kloster Str 35 blieben 200 Jahre bis auf kurze Ubergangszeiten welche durch Erbteilungen entstanden immer im Besitz des 1 Cottbuser Zweiges der Familie Liersch Georg Liersch verstarb im 68 Lebensjahr am 23 April 1735 Er hatte 10 Kinder von denen der 3 Sohn Johann Gottlob Liersch geb am 24 Dezember 1699 den Stamm weiterfuhrte Er war ebenfalls Burger und Tuchmacher und Mitglied des Burgerlichen Ausschusses Johann Gottlob heiratete Eva Maria Cichorius welche die Tochter eines Tuchhandlers und Tuchscherers war Er starb im 65 Lebensjahr am 26 Juli 1764 Christian Friedrich Liersch geb am 14 Februar 1736 war der 2 Sohn des J G Liersch Er war in Cottbus Tuchmachermeister und hatte in der Reformierten Kirchgasse heute Schlosskirchstr 1 ein bedeutendes Tuchfabrikationsgeschaft Er baute 1793 mit staatlicher Hilfe ein neues heute noch vorhandenes Haus Er starb am 13 Januar 1805 Christian Ludwig Liersch sen geb am 10 Marz 1741 war der 3 Sohn von J G Liersch Er war Eigentumer des Stammhauses in der Berliner Str 127 welches 1796 ganz im Stil der damaligen Zeit gebaut wurde Ebenfalls war er der Begrunder des Tuchfabrikations und Tuchhandelsgeschafts Ludwig Liersch spater Ludwig Liersch Sohne Er war zweimal verheiratet und hatte 14 Kinder Gestorben ist er am 31 Juli 1809 Christian Ludwig Liersch jun geb Am 29 August 1768 ist der erstgeborene Sohn und erhielt den gleichen Namen wie sein Vater Er war Tuchmacher und Braueigner 1815 kaufte er das Grundstuck Berliner Str 132 heute das Gelande der Sonnenuhr wo ein Brauhaus entstand Er starb am 3 Juni 1820 Seine Witwe betrieb den Braubetrieb weiter Das Haus blieb bis 1880 im Lierschen Besitz Von seinen 11 Kindern sind es die 6 Sohne die ein Stuck Stadtgeschichte schreiben Karl Ludwig Gustav Liersch geb am 23 Juli 1800 gest am 9 April 1886 Er war Tuchfabrikant Stadtverordneter Gildenmeister der Schutzen Baudeputierter Abgeordneter der Innung Er baute im Jahre 1827 ein Haus in der Dresdner Str 164 Dieses Haus blieb 100 Jahre im Besitz der Familie Liersch 1925 26 wurde es an die Markische Volksstimme verkauft Christian Ludwig Otto Liersch geb am 14 November 1809 gest am 12 September 1894 Er war Burger Tuchfabrikant zeitweilig auch Stadtrat in Cottbus In 3 Ehen wurden ihm 16 Kinder geboren Im Jahre 1862 ubernahm er von seiner Mutter das Haus in der Berliner Str 132 welches er 1880 dem Kaufmann Jacob Schlewinsky verkauft Otto Wilhelm Liersch geb am 6 Juni 1834 gest am 11 Dezember 1913 war ein Sohn von Christian Ludwig Otto Liersch Er war der Begrunder der Tuchfabrik Wilhelm Liersch Er heiratete Florentine Elias die Tochter des Grundstuckbesitzers Schlosskirchstr 1 und kommt so in den Besitz des Hauses Seine Sohne Franz geb am 1 Dezember 1867 gest am 14 Januar 1939 und Georg Liersch geb am 20 Juni 1872 gest am 9 Mai 1929 fuhrten seine Tuchfabrikation weiter Franz stieg aus dem Betrieb aus Die Fabrik lief unter dem Namen Georg Liersch weiter Seine Tochter Anna Liersch geb am 1 Marz 1863 gest im Marz 1936 heiratet den Leinenfabrikanten Gustav Schmogrow der seine Fabrik in der Hubertstr hatte Diese Fabrik gibt es heute noch unter dem Namen TEGE Planen und Zelte GmbH Cottbus Ludwig Eduard Liersch geb am 1 Oktober 1810 gest am 3 April 1858 Er war Burger Tuchmacher meister und Braueigentumer verheiratet war er mit Charlotte Auguste Lobedan Ihre einzige Tochter Albertine geb am 2 Dezember 1823 gest am 29 April 1895 ehelichte den Tuchmachermeister Friedrich Traugott Kayser Ihm gehorte das Haus in der Schutzenstr 12 13 und er betrieb darin seine Tuchfabrik Dieses Haus gibt es heute nicht mehr nbsp Markgrafenmuhle 2 Ostseite nbsp Markgrafenmuhle 2 Westseite Zweiter Cottbuser Zweig Georg Siegfried Liersch geb am 10 April 1787 als Sohn des Tuchmachermeisters Christian Ludwig Liersch ist der Stammvater des 2 Cottbuser Zweiges Er erlernte in Berlin den Beruf des Tuchkaufmanns Er kehrte nach Cottbus zuruck fuhrte mit seinem Vater das Geschaft bis zu dessen Tode Er heiratete Friederike Zesch 1816 schliesst er sich mit seinem Schwiegervater fur eine Firma mit dem Namen Samuel Gottfried Zesch und Sohn zusammen Ebenfalls war er zum Stadtverordneten Ratsherrn speziell fur Kassenwesen gewahlt worden Er starb am 3 April 1870 im Alter von 83 Jahren und wurde im Erbbegrabnis seiner Schwiegereltern in der Rossstrasse beigesetzt Georg Adolf Liersch geb am 21 Juli 1817 gest am 18 Mai 1883 Er ubernahm 1866 von seinem Vater die 1851 erworbene Tuchfabrik Markgrafenmuhle 2 und fuhrte diese bedeutende Tuch und Buckskinfabrik weiter Er war auch der Eigentumer des Grundstucks Konigsplatz 3 welches seinem Vater bereits 1839 durch Erbschaft zufiel 1883 vererbte G Adolf die Fabrik seinen Sohnen Hermann Theodor geb am 29 Juli 1846 gest am 10 Dezember 1910 und Franz Oskar geb am 23 September 1847 gest am 14 April 1902 Sie nannten die Firma Gebruder Liersch Auch das Haus Konigsplatz 3 erbten sie 1892 verkaufte Franz Oskar Liersch dieses Haus an den Drogisten Erich Bevermann Auch aus der gemeinsamen Firma schied er aus und wurde Besitzer eines Geschaftes fur Tuchagenturen welches nach seinem Tod sein Sohn weiterfuhrte Die Tuchfabrik Markgrafenmuhle 2 fuhrte Theodor allein weiter Nach seinem Tod versuchten die Tochter seiner Schwester Helene Liersch verehelichte Mannsdorf die Tuchfabrik weiterzufuhren was aber nicht gelang sie mussten 1914 verkaufen Literatur BearbeitenQuellen Stadtebau Cottbus von Boldt 1923 Markischer Bote vom 20 April 2013 Siegfried Kohlschmidt Cottbus wie es fruher war Wartburg Verlag Guldensberg Gleichen 1992 ISBN 3 925277 74 9 Irmgard Ackermann Denkmale in Brandenburg Stadt Cottbus Band 2 1 Werner Verlag Worms am Rhein 2001 ISBN 3 88462 176 9 Gunter Bayerl Hrsg Technisch historische Spaziergange in Cottbus und dem Land zwischen Elster Spree und Neisse Niederlausitz Edition Cottbus 1995 ISBN 3 89325 402 1 Die Entwicklung der Cottbuser Tuchindustrie Regia Verlag Cottbus 2012 Ingrid Halbach und Joachim Schulz Hrsg Architekturfuhrer Cottbus Wanderung durch Stadt und Umgebung Verlag fur Bauwesen Berlin 1993 Anke Meckelburg Die Cottbuser Tuchfabriken entlang der Spree Masterarbeit 2003 Weblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Gebr Kruger amp Co AG in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Lindener Gewerbe Handel und Industriebetriebe von 1880 1899 Memento des Originals vom 18 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www postkarten archiv de Alfred Christian Erblich grundete 1880 seine Teppichfabrik Ab 1885 wurde der Kaufmann Eduard Michels Miteigentumer der Fabrik und man nannte sich nun Lindener Smyrna Teppichfabrik AG Erblich amp Michels Das Unternehmen war auf die Fabrikation von Teppichen und verwandten Artikeln spezialisiert Archivierte Kopie Memento des Originals vom 8 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tege de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tuchfabrikanten in Cottbus amp oldid 230160918