Tschugger ist eine Fernsehserie von David Constantin und Mats Frey aus den Jahren 2021 bis 2024 und eine Co-Produktion des Schweizer Fernsehens SRF mit Shining Film. Die erste und zweite Staffel entstand in Zusammenarbeit mit Sky Switzerland. Die Krimiparodie spielt im Kanton Wallis.
Fernsehserie | |
Titel | Tschugger |
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Produktionsland | Schweiz |
Originalsprache | Walliserdeutsch |
Genre | Komödie, Kriminalfilm |
Länge | 30 Minuten |
Episoden | 15 in 3 Staffeln |
Produktions- unternehmen | Shining Film |
Idee | David Constantin und Mats Frey |
Regie |
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Drehbuch |
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Produktion | Sophie Toth |
Kamera | Rafael Kistler |
Schnitt |
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Erstausstrahlung | 28. Nov. 2021 auf SRF, Sky Switzerland |
Besetzung | |
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Handlung Bearbeiten
Erste Staffel Bearbeiten
Im Zentrum der ersten und zweiten Staffel der Serie steht ein Regionalposten der Walliser Kantonspolizei. Der Ich-Erzähler Johannes «Bax» Schmidhalter (der zu Beginn seiner Karriere Bernard Rappaz verhaftet hat) ermittelt auf eigene Faust in einem Fall von illegalem Handel mit Cannabis. Bax spannt den Praktikanten Patrick «Smetterling» aus Zürich für eine verdeckte Ermittlung ein. Smetterling soll undercover mit einer Drohne Cannabis über die Schweizer Grenze schmuggeln. Parallel zu Bax' Cannabis-Ermittlungen entwickelt sich ein Erzählstrang um eine ungleich grössere verbrecherische Aktion, als die Drohnen-Aktion auf dem Simplonpass sich mit zwei italienischen, bewaffneten Kurierfahrern in ganz anderer Mission kreuzt, welche durch den Praktikanten Smetterling während eines Schusswechsels erschossen werden. Der Praktikant wird dabei ebenfalls getroffen und schwer verletzt.
Eine weitere Hauptperson ist die Bundespolizistin Annette Brotz, welche auf dem Polizeiposten mit unbekannter Aufgabe vorgestellt wird, welche zunächst interne Ermittlungen im Zusammenhang mit einer ausgearteten Betriebsfeier der Polizisten im Pfynwald aufnimmt.
In der vierten Folge wird klar, dass jemand vom Polizeiposten mit demjenigen Verbrecher zusammen arbeitet, welcher die zwei Toten auf dem Simplon verschwinden liess, und jetzt hinter deren Transporter und einem Schlüssel her ist. Die Ereignisse lösen sich in der ersten Staffel nicht auf; zwar findet Juni in der letzten Folge den geheimnisvollen Schlüssel, und die Bundespolizisten hat just beim Packen ihrer Koffer eine Ahnung, dass ihr Auftrag mit der Untersuchung der Betriebsfeier nicht wirklich beendet ist, jedoch nicht einmal der mittlerweile suspendierte Bax und sein Kollege Pirmin erkennen die Gefahr, in welcher der Praktikant im Spital schwebt, selbst als sie ihn besuchen. Zum Schluss der ersten Folge fällt im Spital ein Schuss, worauf Pirmin fest stellt, dass er seine Waffe nicht mehr hat.
Zweite Staffel Bearbeiten
In der zweiten Staffel wurde die Komödie «blutiger, bedrohlicher».
Bax und Pirmin verfolgen den Verbrecher, der Smetterling umbringen wollte, aber die Polizei erfährt dank des Maulwurfs in ihren Reihen nicht, was sie gesehen haben, weil Pirmin versehentlich unter Drogen stand und der suspendierte Bax nicht angehört wird. Juni bringt den Schlüssel der Polizei, weil er nach Recherchen raus findet, dass der Schlüssel "zerstörerisch" sein könne, wie er zu erklären versucht, worauf ihn die ganze Polizeiposten auslacht.
Die Polizei versucht Bax festzusetzen, der daraufhin mit Smetterling untertaucht, welchen er aus dem Spital holt. Valmira wurde derweil entführt, um an den Schlüssel zu kommen, weshalb Juni in die Asservatenkammer der Polizei einbricht, um ihn wieder zu holen. Zur gleichen Zeit wollen Bax und Smetterling elektronisch in die Polizeistation eindringen, um Informationen zu erhalten und verbauen in einem der sonderlichen Zufälle der Komödie damit elektronisch den geplanten Ausweg Junis aus dem Polizeigebäude.
Inzwischen hat Frau Brotz, die im Wallis gebliebene Bundespolizistin, Pirmin aufgesucht, der wegen der Drogen auch suspendiert wurde und der von Ermittlungen zunächst nichts wissen will. Trotzdem suchen sie den Ort auf, an welchen Bax und Pirmin den Attentäter auf Smetterling verfolgt und dort sterben gesehen hatten, weil jener den Schlüssel für die dortige Gruppe Vermummter nicht hatte beibringen können. Frau Brotz und Pirmin beginnen zu erkennen, dass es um eine Katastrophe "biblischen Ausmasses" geht, welche mit diesem ominösen Schlüssel zusammen hängt. Dem Polizeimaulwurf gelingt es mit einem ersten und zweiten Mord nochmals verborgen zu bleiben und dank der Information über den Polizeifunk den Schlüssel zu behändigen.
Juni, der Kranführer mit Höhenangst, der jedoch bekifft sogar Helikopter fliegen kann, rettet in einem wörtlich unglaublichen Effort zusammen mit Pirmin, Valmira, Frau Brotz, Bax und Smetterling eine Million Menschen. Da die Schweizer Regierung die abgewendete Katastrophe nicht öffentlich machen will, wird niemand je erfahren, welche Heldentat Bax vollbracht hatte, bevor er von Frau Brotz aus Lebensgefahr gerettet werden musste.
Dritte Staffel Bearbeiten
Die dritte Staffel löst wie schon die erste Staffel nicht auf, worum es bei den Ereignissen tatsächlich geht.
Bax will in Bern ein anderer Mensch werden und hat erstmals in seinem Leben zu sich selbst gefunden. Auch Pirmin hat die Polizei verlassen und möchte mit Frau Regina und Sohn Benjamin im Wallis in Ruhe leben. Da erreicht ihn ein Telefonanruf von Notar Von Roten, den er kurz darauf erhängt vorfindet. Pirmin stellt auf eigene Faust fest, dass Von Roten durchs Fenster ermordet worden ist. Dessen Leiche zeigt nicht nur Giftspuren auf, sondern es wird darin von Dr. Schmidhalter in Anwesenheit Pirmins ein Schlüssel gefunden, der bei Pirmin verbleibt.
Wenig später sieht der Zuschauer, wie auch Annette Brotz durch einen Giftpfeil ermordet wird. Sie war es gewesen, welche kurz vor dessen Tod von Roten telefonisch um Zusendung der Akte Biffiger gebeten hatte. Da Bax in der Wohnung von Annette Brotz erwischt wird, gilt er als tatverdächtig.
Pirmins Frau erschiesst in ihrem Haus einen Einbrecher. Pirmin lädt die Leiche in den Kofferraum seines Autos, um sie irgendwo zu entsorgen.
Bax gelingt die Flucht aus dem Polizeigewahrsam. Pirmin, Bax und Valmiras Manager Juni stossen im Pfynwald auf Smetterling. Er ist hier untergetaucht, wird aber immer noch von italienischen Clans gesucht. Sie finden heraus, dass der ehemalige Chef der Walliser Polizeistation für den Bundesnachrichtendienst gearbeitet hat und der Schlüssel zu einem Schliessfach im dortigen Tresorraum passen könnte. Bax und Pirmin brechen in den Tresorraum des Bundesnachrichtendienstes ein. Beim Betrachten des Schliessfachinhalts tauchen zwei Polizeimaulwürfe auf, vernichten die Akte und versuchen Bax und Pirmin zu töten, werden aber von Pirmin erschossen. Oberstaatsanwalt Schnydrig verbrennt eine weitere Akte.
Am Schluss haben Bax und Pirmin aus der verbrannten Akte nur erfahren, dass Biffiger einmal 20 Millionen in Gold erhalten hat, nicht aber den Grund dafür.
Eine Vorschau auf die vierte Staffel erwähnt in Form einer Anhörung eine «nukleare Bedrohung», zu der bis am Schluss der dritten Staffel nie ein Hinweis auftaucht. Deshalb erklären Pirmin und Bax, bis zu diesem Zeitpunkt nichts davon gewusst zu haben.
Produktion Bearbeiten
Der Werbefilmer David Constantin präsentierte seine Idee für Tschugger bereits 2017 bei SRF. Dieses lehnte die Serie mit der Begründung ab, dass sie zu nahe an Wilder sei, ebenfalls eine Eigenproduktion des SRF. Constantin produzierte daraufhin zusammen mit der Shining Film AG einen Teaser, der den Humor und die Tonalität besser vermitteln sollte. Der Teaser überzeugte schliesslich nicht nur SRF, sondern auch den Schweizer Ableger des Streaming-Anbieters Sky, der Tschugger als sein erstes Schweizer Original mitproduzierte.
Die Produzentin Sophie Toth von der in Zürich ansässigen Shining Film AG produziert die Serie. Regie führt David Constantin (bekannt durch die Webserien Tschutter, Rocco sowie den Dokumentarfilm Panzerkinder) in Co-Regie mit Leandro Russo und mit der Kamera von Rafael Kistler. Die Drehbücher wurden im Writer’s Room unter der Leitung von David Constantin und Mats Frey (How to Sell Drugs Online (Fast)) und den Autoren Johannes Bachmann, Rafael Kistler, Leandro Russo und Sophie Toth entwickelt. Gedreht wurde im Frühling 2021 – hauptsächlich mit Laiendarstellern und ausschliesslich an Walliser Originalschauplätzen, von Martigny bis zum Simplon. Am 20. Oktober 2021, also noch vor Ausstrahlung der ersten Staffel, wurde mit den Dreharbeiten zur zweiten Staffel begonnen. Im Frühling 2023 sollten die Dreharbeiten zur dritten und vierten Staffel beginnen und die Ausstrahlung der dritten Staffel Ende 2023 erfolgen.
Rezeption Bearbeiten
Timo Posselt schrieb zur ersten Staffel in der SZ: «Der Klamauk in Tschugger ist so konsequent angerichtet, dass es schwerfällt, das typenreiche Personal nicht sofort ins Herz zu schließen. Viele der Nebenrollen sind mit lokalen Laien besetzt. So ist der väterlich-besorgte Polizeikommandant Biffiger (Laurent Chevrier) zum Beispiel ein Steuerberater aus dem Tal und der schläfrige Spital-Security-Mann mit ‹Teaser› [sic!] (Sebastian Werlen) ein Kantonsrat der Sozialdemokraten. In der Schweiz lachte so nicht bloß die halbe TV-Nation über den liebevollen Klischee-Reigen, sondern auch das berüchtigte Tal selbst: Tschugger lief im Bergkanton in Kinosälen voller tränenlachender Walliser.»
In der TAZ empfahl Jens Müller die erste Staffel: «Man muss sich das also unbedingt im Original anhören, wie der Praktikant, um bei den Drogengangstern einzusteigen, sagt: ‹Ich bin der Pilot.› Die Schweiz ist klein und alles dort eine Nummer kleiner. Der drogenschmuggelnde Praktikant fliegt nicht wie Tom Cruise als ‹Barry Seal› eine Piper Aerostar, sondern eine Drohne.»
David Constantin erhielt 2021 für die erste Staffel die Humorschaufel beim 30. Arosa Humorfestival.
Der auch auf öffentlichen Grossbildschirmen zu sehende Trailer zur zweiten Staffel wurde als brutal empfunden. In der NZZ wurde vermerkt, dass bei aller Persiflage die Figuren nicht zu Karrikaturen verzerrt würden, womit sie einem ans Herz wachsen würden. Die Kritik erwähnt auch die «wundersame Nostalgie», welche durch alle Requisiten erzeugt würde. Watson schrieb, die zweite Staffel strotze vor «Übermut und Slapstick».
Veröffentlichung Bearbeiten
Nr. (ges.) | Nr. (St.) | Originaltitel | Erstausstrahlung CH |
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1 | 1 | Smetterling | 28. Nov. 2021 |
2 | 2 | Tomatsossu | 28. Nov. 2021 |
3 | 3 | Rossgagla | 28. Nov. 2021 |
4 | 4 | Forällu | 28. Nov. 2021 |
5 | 5 | Nahtag | 28. Nov. 2021 |
Nr. (ges.) | Nr. (St.) | Originaltitel | Erstausstrahlung CH |
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6 | 1 | Drogä | 15. Sep. 2022 |
7 | 2 | La Bomba | 15. Sep. 2022 |
8 | 3 | Schwimmflügeli | 15. Sep. 2022 |
9 | 4 | Mülwurf | 15. Sep. 2022 |
10 | 5 | Pentagon | 15. Sep. 2022 |
Nr. (ges.) | Nr. (St.) | Originaltitel | Erstausstrahlung CH |
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11 | 1 | Tabula Rasa | 19. Nov. 2023 |
12 | 2 | Toxisch | 19. Nov. 2023 |
13 | 3 | Bill Geits | 19. Nov. 2023 |
14 | 4 | Prepperling | 19. Nov. 2023 |
15 | 5 | Papatag | 19. Nov. 2023 |
Die erste Staffel von Tschugger wurde ab 28. November 2021 von SRF ausgestrahlt und war zeitgleich auf den Streaming-Diensten Sky Show und Play Suisse verfügbar. Sky vermarktet die Serie auch international. In Deutschland und Österreich ist Tschugger am 12. Mai 2022 gestartet. Bei der Schweizer Fassung wurden die im Walliser Dialekt gesprochenen Dialoge deutsch untertitelt. Für die deutsche Fassung synchronisierten sich alle Darsteller und Darstellerinnen selbst, um den Charme des Walliser Akzents zu erhalten. Sky plant zudem, die Serie auch in einer englischen Synchronfassung in Grossbritannien zu veröffentlichen.
Die zweite Staffel von Tschugger startete am 15. September 2022 exklusiv auf Sky Show. Vom 18. bis 21. Dezember 2022 wurde die Serie auch im linearen Fernsehen bei SRF ausgestrahlt, gleichzeitig bei Play Suisse aufgeschaltet.
Weblinks Bearbeiten
- auf dem Medienportal des SRF - Archiv-Version 2021
- Tschugger in der Internet Movie Database (englisch)
- Tschugger Season 1 auf der Website des Produktionsunternehmens Shining Film AG
- Tschugger Season 2 auf der Website des Produktionsunternehmens Shining Film AG
- «Tschugger» erreicht über 30 Prozent Marktanteil. In: persoenlich.com, 15. Dezember 2021
- Tschugger in Deutschland. In: Süddeutsche Zeitung, 12. Mai 2022
Einzelnachweise Bearbeiten
- In Episode 1 stellt Bax Frängi als Frank Cina vor, an der Polizeiuniform steht hingegen F. HENZEN.
- ↑ Hausbesuch bei den Masterminds der Schweizer Erfolgsserie, Tages-Anzeiger, 12. September 2022
- ↑ «Tschugger»-Regisseur David Constantin über die Herausforderungen bei einer Schweizer Serienproduktion. Auf vybe.ch, 24. November 2021, abgerufen am 16. Januar 2022.
- Drehstart zur zweiten Staffel der SRF-Serie «Tschugger». Medienmitteilungen SRF vom 21. Oktober 2021, abgerufen am 16. Januar 2022.
- ↑ Sky-Switzerland-Chef Eric Grignon über «Tschugger» und die einmalige Chance für zukünftige Schweizer Serien. Auf vybe.ch, 16. Dezember 2021, abgerufen am 16. Januar 2022.
- Dreharbeiten starten 2023 - «Tschugger», «Die Beschatter» sowie «Neumatt» werden fortgesetzt. In: srf.ch. 20. Februar 2023, abgerufen am 20. Februar 2023.
- Süddeutsche Zeitung: Die Raclette-Cops kommen: Die Polizei-Satire «Tschugger» nun auf Sky. Abgerufen am 20. Mai 2022.
- Jens Müller: Sky-Serie „Tschugger“: Von Kiwara und Tschuggern. In: Die Tageszeitung: taz. 15. Mai 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 20. Mai 2022]).
- David Constantin mit Arosa Humorschaufel ausgezeichnet. Auf der Website von SRG Deutschschweiz, 14. Dezember 2021, abgerufen am 16. Januar 2022.
- Ist «Tschugger» zu brutal?, Blick, 29. September 2022
- Die «Tschugger» führen ihre haarsträubenden Ermittlungen im Wallis weiter. Und auch die Deutschen dürfen wieder mitlachen, NZZ, 14. September 2022
- Serienwunder: Beim «Tschugger»-Dreh gab's wahre Liebe, was sonst?, Watson, 14. Dezember 2022
- Tschugger | Play Suisse. Abgerufen am 28. März 2022.
- ↑ Pascal Scherrer: Tschugger: Dann startet die 2. Staffel der Erfolgsserie. In: vybe.ch. 13. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022 (deutsch).