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Die Trisannabrucke im Volksmund auch Wiesberg er Brucke ist ein Kunstbauwerk der Arlbergbahn Laut Eisenbahn Historikern gilt sie als technische Meisterleistung und Europabrucke des 19 Jahrhunderts 1 Sie liegt an Bahnkilometer 80 3 zwischen den Bahnhofen Pians und Strengen und nur knapp hinter der ehemaligen Haltestelle Wiesberg Am ostlichen Bruckenkopf liegt Schloss Wiesberg Es bietet dem Motiv Trisannabrucke den besonderen Reiz und lockt noch heute viele Fotografen Trisannabrucke mit OBB EC 662Ursprungsausfuhrung Wiesberger Brucke mit FischbauchTrisannabrucke wahrend des BausDas Bauwerk uberspannt mit einer Lange von 230 m den Eingang des Paznauns auf einer Hohe von 87 m und quert dabei die Trisanna und die B188 Silvretta Strasse Ausserdem befindet sich unterhalb der Brucke ein Wasserkraftwerk Die Brucke weist seitlich drei Ostseite beziehungsweise vier Westseite Steinbogen mit 9 m lichter Weite auf und in der Mitte eine stahlerne Stabbogenbrucke die 120 m weit spannt Die Bahnstrecke hat auf der gesamten Bruckenlange ein Gefalle von etwa 26 in Richtung Innsbruck Inhaltsverzeichnis 1 Ursprungsausfuhrung 1 1 Konstruktionsmerkmale 1 1 1 Masse 2 Verstarkung 3 Neukonstruktion 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUrsprungsausfuhrung Bearbeiten nbsp Massskizze der Brucke vor Einbau des Fischbauchtragers1883 wurde die Brucke im Zuge des Arlbergbahnbaus erbaut Die zu diesem Zweck installierte elektrische Beleuchtung war zu dieser Zeit eine Sensation Der Baudirektor der Arlbergbahn Julius Lott beauftragte den Wiener Experten Ludwig Huss mit dem Bruckenbau Die technische Herausforderung an die Konstruktion von Huss lag in der Tragfahigkeit die einem Guterzug mit vorgespannten Lokomotiven entsprechen musste Bis zu 400 Personen arbeiteten an der Errichtung der Trisannabrucke Nach einer Bauzeit von nur einem Jahr konnte die Brucke 1884 als weitest gespannte Eisenbahnbrucke Osterreichs fertiggestellt werden Am 21 September 1884 konnte der Zugverkehr uber die Brucke offiziell aufgenommen werden Am Tag zuvor nahm Kaiser Franz Josef an der feierlichen Eroffnungsfahrt einer Dampflokomotive durch den Arlbergtunnel teil 1 Konstruktionsmerkmale Bearbeiten Das feste Auflager des stahlernen Bruckenbogens befindet sich auf der Innsbrucker das bewegliche auf der Bludenzer Seite Das tiefer gelegene ostliche Lager nimmt auch die Bremskrafte auf Deshalb sind die sich dort anschliessenden drei Gewolbebogen zwei Meter breiter als auf der Westseite gemauert Die den Hauptbogen tragenden Pfeiler sind 55 und 58 m hoch Das Gewicht des alten Bruckenbogens betrug inkl nachtraglich eingefugtem Fischbauchtrager etwa 880 t Der jetzige Bogen wiegt ohne Auflager etwa 720 t Masse Bearbeiten Stutzweite in der Schrage gemessen 120 m Gesamtaussenbreite des Stahltragwerks 8 m Mittenabstand der beiden Bogen 5 60 m Lichte Weite zwischen den beiden Bogen 4 40 m Hohe der Bogen 15 m Rastermass der Hangestangen 8 m Steghohe des Strecktragers 3 60 m Verstarkung Bearbeiten1908 wurde das Tragwerk der Trisannabrucke unter Berucksichtigung schwerer Guterzuge nachberechnet Weiters wies Professor Leopold Orley aus Wien in einem Gutachten auf den nicht tragfahigen Boden hin sodass von 1911 bis 1916 die Hauptpfeiler und Gewolbe mit Zementmortel Injektionen stabilisiert wurden 1 Die 1925 abgeschlossene Elektrifizierung der Strecke erlaubte hohere Zugmassen und Achslasten Das erforderte 1923 die Verstarkung der Brucke mit einem Fischbauchtrager Auch das reichte spater nicht mehr aus mehrere schwere aneinandergekuppelte Wagen mussten vor dem Passieren der Brucke durch das Einreihen von Leerwagen auf Abstand gehalten werden Der Schub der gemauerten Gewolbe druckte die oberen Enden der beiden Hauptpfeiler um 18 cm bzw 20 cm aufeinander zu Dem musste durch das Einbringen von Stahlbetonverstarkungen welche diese Schubkrafte uber alle drei bzw vier Gewolbebogen hinweg auf die Bruckenenden ableiten begegnet werden Neukonstruktion BearbeitenDie beiden Bogen wurden beim Hersteller im Freien liegend und mit einer Uberhohung von ca 89 mm vormontiert Bei laufendem Bahnbetrieb wurden die Pfeiler mit Zementinjektionen stabilisiert und ihre Kopfe fur die Aufnahme des neuen Bruckenbogens umgebaut Auf beiden Seiten der Brucke sowie unter ihr wurde ein 1360 t schweres Hilfsgerust das auf vier je 48 m grossen Fundamenten stand aufgebaut Auf der Nordseite des Gerustes wurde daraufhin der neue Bruckenbogen zusammengesetzt In der Nacht vom 15 auf den 16 November 1964 wurde das alte Stahltragwerk durch die auf der Nordseite des Gerustes montierte Neukonstruktion ersetzt indem Letztere in nur 10 Stunden und 20 Minuten auf die Position der alten gedruckt wurde Gleichzeitig wurde das alte Tragwerk auf die Sudseite des Hilfsgerustes geschoben und dort spater zerlegt Grund fur diese komplexe teure und unter Termindruck ausgefuhrte Aktion waren die hohen Trassengebuhren fur uber DB Strecken umgeleitete Zuge Selbst ein Abbau des beim Verschieben storenden Fischbauchtragers der alten Brucke der zehn zusatzliche Stunden Streckensperre erfordert hatte unterblieb aus diesem Grund Abschliessend fand eine Belastungsprobe mit drei Lokomotiven der Baureihe 1020 die mit einer Dampflok auf die Brucke geschoben wurden statt 2 Die maximale Durchbiegung der jetzigen Brucke unter dem Gewicht eines Regellastenzuges betragt etwa 107 mm Das Verschieben der Bruckentragwerke mit einem Gesamtgewicht von 1600 t sorgte fur grosses Aufsehen weit uber Osterreichs Grenzen hinaus Literatur BearbeitenW Schmid A Kohler Der Neubau der Trisannabrucke In Stahlbau Rundschau Heft 26 1964 S 1 17 stahlbauverband at PDF 12 1 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trisannabrucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Trisannabrucke im Austria Forum im Heimatlexikon Waagner Biro Stahlbau AG Memento vom 8 Mai 2018 im Internet Archive Trisannabrucke In StructuraeEinzelnachweise Bearbeiten a b c Helmut Wenzel Bahnbrucke ringt Experten noch heute Respekt ab Hrsg ImstLokal Nachrichten aus dem Bezirk Imst 12 Januar 2019 S 38 Die Arlbergbahn Wichtige Transitstrecke zwischen Vorarlberg und Tirol Abgerufen am 17 April 2021 deutsch 47 116266666667 10 492030555556 Koordinaten 47 6 58 6 N 10 29 31 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trisannabrucke amp oldid 234550997