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Trine Plumpe um 1630 in Recklinghausen nach 1650 geriet in einen Hexenprozess im Vest Recklinghausen Ihre Mutter Anna Schorfeld genannt Plumpe und sie stammten aus dem Ortsteil Hochlar wo in der Zeit der Hexenverfolgungen auf dem Segensberg die Hinrichtungen stattfanden Sie war wohl das letzte Opfer der Hexenverfolgung im unmittelbaren Jurisdiktionsbereich des Vests 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hexenprozesse im Vest Recklinghausen 2 Hexenprozess gegen Trine Plumpe 3 Quellen und Literatur 4 EinzelnachweiseHexenprozesse im Vest Recklinghausen BearbeitenZwischen 1514 und 1706 sind im Vest Recklinghausen das zum Erzstift Koln gehorte 127 Hexenprozesse aktenkundig davon 104 gegen Frauen Hohepunkt der Hexenverfolgungen waren die Perioden 1580 1581 und 1588 1589 als die Truchsessschen Wirren endeten 2 Aus den Rentmeister Rechnungen des vestischen Finanzbeauftragten in denen die Gefangniskosten und die Ausgaben fur den Scharfrichter verzeichnet sind geht hervor dass der Schwerpunkt der Recklinghauser Hexenprozesse in den Jahren 1580 1581 mindestens 45 Menschen und 1588 1589 31 Personen lag Es finden sich haufig verwandte Personen Eheleute Mutter und Tochter Geschwister 1514 liess der vestische Amtmann Graf von Schaumburg eine Zauberische aufgreifen Sie wurde beschuldigt den kalten Winter jenes Jahres verursacht zu haben Sie floh wurde aber wieder eingefangen zum Schloss Horneburg zuruckgebracht und wahrscheinlich dort verbrannt Letzte als Hexe verurteilte Frau war Anna Spiekermann die 1706 durch das Schwert hingerichtet wurde Nach dem Auftreten der Pest Missernten und einer grossen Getreideknappheit im Jahr 1580 besteht ein enger zeitlicher Zusammenhang dieser Prozesswellen mit dem Kolnischen Krieg 1583 1588 zwischen dem Erzbischof von Koln Gebhard Truchsess von Waldburg und dem neuen Erzbischof Ernst von Bayern Ausloser fur den Konflikt war 1582 der Ubertritt Gebhards von Waldburg zum Protestantismus 1584 wurde Recklinghausen vom Erzbischof Ernst von Bayern zuruckerobert nbsp Recklinghausen Hexenprozessakte Trine Plumpe 1650 und Transkription der UrkundeHexenprozess gegen Trine Plumpe BearbeitenIm Stadtarchiv Recklinghausen findet sich eine Hexenprozessakte uber den Hexenprozess gegen die angeklagte Trine Plumpe Wahrend der Amtszeit von Burgermeister Arnold Schaumburg und Johann Ophoff wurden 1650 Anna Schorfeld genannt Plumpe Schornfeld und ihre Tochter Trine Plumpe als Hexen angeklagt 3 Die Mutter hatte im Verhor vom 19 Juli den Namen ihrer Tochter Trine als Mitverschworene des Teufels genannt Sie sagte in Anwesenheit der Tochter aus sie hatte ihr vor ungefahr vier Jahren gesagt Trine da ist einer der will dich haben Du musst aber Gott und dessen lieben Heiligen verleugnen Da hatte sie dies getan und ware drei Fuss zuruckgetreten und hatte Gott verleugnet vnd nach langem einreden bekandt dass vor ohngefehr 4 1 2 Jahren auff dero Mutter ansinnen Gott vnd allen heilig en v er sagt drey fuss zuruck getretten hette nichts gesehen In deme die Mutter abgewesen vnd wider einkomen gestanden dass Gott vnnd seinen heilig en v er leugnet vnd damitt dr ey fuss zuruck getretten hette nicht gewust dass diess so boss gewesen alss wider vortgetretten wisse nicht ob etwas gesagt Trine gab zunachst die Gottesleugnung zu widerrief aber spater ihr Gestandnis Die Angeklagte verblieb im Gefangnis und sollte der Folter unterworfen werden Wegen einer vermuteten Schwangerschaft wurde am 1 August 1650 die Durchfuhrung der Folter aufgeschoben Am 9 September 1650 wurde das Verhor fortgesetzt und zunachst gutlich begonnen Wieder bekannte Trine nichts Nach einer Bedenkzeit bis zum Nachmittag wurde die Folter eingesetzt das Torquiren von vorn und hinten das Schraubensetzen Streichen Schlagen mit Ruten und das Aufziehen Trine wurde in den Turm zuruckgebracht Eine andere Zeugenaussage bezichtigte sie der Vergiftung durch Kirschen Die Angeklagte wurde wieder scharfster peinlicher Befragung unterworfen was vom Gericht ausfuhrlich begrundet wurde Besonders belastend wurde die Tatsache bewertet dass schon Mutter Grossmutter und Enkemutter der Hexerei bezichtigt worden waren Ausserdem habe ihre Mutter sie diese teuflische Kunst gelehrt und dabei sei sie bis an den Tod geblieben und mit grosser Reue und Leidwesen uber ihre Sunde gestorben Die junge Frau aber gestand nicht trotz wiederholter Folterung die ihr zur Last gelegten Verbrechen Deswegen konnte sie nicht zum Tode verurteilt werden denn es hatte den Rechtsvorschriften widersprochen Das Urteil am 4 Oktober 1650 lautete auf Ausstellung wahrscheinlich am Pranger und Bezahlung aller Unkosten des Gerichtes Dem Gericht gehorten an der Richter Reusing die Herren Konsul Schauenburg und Henricus Schluter Das Urteil wurde unterschrieben vom Stadtsekretar Freitag Weil sie trotz Folter kein Gestandnis ablegte trug sie zum Ende der Hexenverfolgung im unmittelbaren Jurisdiktionsbereich des Vests Recklinghausen bei Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt Quellen und Literatur BearbeitenStadtarchiv Recklinghausen STA I R 25 142v Wilhelm Mummenhoff Zur Geschichte der Hexenverfolgungen in der Stadt Recklinghausen und ihrer Umgebung wahrend des 16 Jahrhunderts In Vestische Zeitschrift 34 1927 S 75 Ralf Peter Fuchs Hexenverfolgung an Ruhr und Lippe Die Nutzung der Justiz durch Herren und Untertanen Westfalisches Institut fur Regionalgeschichte Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster Forum Regionalgeschichte 8 Hrsg Von Bernd Walter Ardey Verlag Munster 2004 S 40ff Die Frauengeschichtswerkstatt Gabriele Thiesbrummel u a Von Hexen und anderen Recklinghauserinnen Frauenleben in Recklinghausen im 15 16 Jahrhundert Volkshochschule der Stadt Recklinghausen 1990 S 38 41 Hartmut Hegeler Recklinghausen in Hexendenkmaler in Westfalen und Lippe Unna 2013 S 96 99 ISBN 978 3 940266 07 1Einzelnachweise Bearbeiten Ralf Peter Fuchs Hexenverfolgung an Ruhr und Lippe Die Nutzung der Justiz durch Herren und Untertanen Westfalisches Institut fur Regionalgeschichte Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster Forum Regionalgeschichte 8 Hrsg Von Bernd Walter Ardey Verlag Munster 2004 S 50 Die Frauengeschichtswerkstatt Gabriele Thiesbrummel u a Von Hexen und anderen Recklinghauserinnen Frauenleben in Recklinghausen im 15 16 Jahrhundert Volkshochschule der Stadt Recklinghausen 1990 Stadtarchiv Recklinghausen STA I R 25 142v Die Frauengeschichtswerkstatt Gabriele Thiesbrummel u a Von Hexen und anderen Recklinghauserinnen Frauenleben in Recklinghausen im 15 16 Jahrhundert Volkshochschule der Stadt Recklinghausen 1990 S 38 41 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 6 Januar 2020 PersonendatenNAME Plumpe TrineKURZBESCHREIBUNG Opfer der Hexenverfolgung in RecklinghausenGEBURTSDATUM um 1630GEBURTSORT RecklinghausenSTERBEDATUM nach 1650 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trine Plumpe amp oldid 195556852