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Die Triade ist ein grundlegendes Modell in der Soziologie Viele soziale Beziehungen sind demnach zwischen zwei Personen Dyade nicht moglich sondern treten erst ab drei Personen auf Triade Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Funktion des Modells 3 Aktuelle Forschung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenIn der Soziologie gibt es eine lange auf Georg Simmel 1908 zuruckgehende Tradition triadischen Denkens Unter der Uberschrift Die quantitative Bestimmtheit der Gruppe offnet er den soziologischen Denk und Forschungshorizont fur die Frage welche Bedeutung numerisch bestimmten sozialen Konstellationen fur das gesellschaftliche Leben zukommt Simmel zeigt dass der Ubergang von der Zwei zur Drei nicht bloss einen quantitativen Zuwachs sondern eine neue Qualitat darstellt Funktion des Modells BearbeitenDie Figur des Dritten ist Simmel zufolge eine soziale Urform oder die Keimzelle des Sozialen per se Simmel analysiert drei typische Gruppierungsformen die bei zwei Elementen nicht moglich sind andererseits bei einer Mehr als drei Zahl sich nur quantitativ erweitern ohne ihren Formtypus zu andern Diese soziologischen Grundformen der Triade sind der Unparteiische und der Vermittler der Tertius gaudens der lachende Dritte und die Figur des Divide et impera des Teile und Herrsche Aktuelle Forschung BearbeitenIn der Nach Simmelschen Soziologie finden sich weitere Studien zu triadischen Konstellationen so zum Beispiel zur Intrige 1 zum Geheimnis 2 oder aber die ausgezeichnete Analyse der triadischen Figurationen Autoritat Stellvertretung und Koalition 3 Buhl 4 legte eine triadische Grundlegung der Konfliktsoziologie vor Allert 5 begrundete die Triade als zentrale Kategorie der Familiensoziologie Tietel 6 entwickelte einen triadischen Ansatz zur Analyse der betrieblichen Arbeitsbeziehungen Fischer 7 und Lindemann 8 operieren mit der Figur des Dritten theoriesystematisch innerhalb der soziologischen Theorie Siehe auch BearbeitenSoziale Gruppe Dritter Triade Familientherapie Literatur BearbeitenFischer Joachim 2006 Der Dritte Zum Paradigmenwechsel in der Sozialtheorie In Soziologische Revue H 4 S 435 442 Imbusch Peter Die Rolle von Dritten Eine unterbelichtete Dimension von Gewalt In Philipp Batelka Michael Weise Stephanie Zehnle Hrsg Zwischen Tatern und Opfern Gewaltbeziehungen und Gewaltgemeinschaften Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2017 S 47 74 Simmel Georg Soziologie Untersuchungen uber die Formen der Vergesellschaftung Erstausgabe 1908 E Book von Archive org Tietel Erhard 2003 Emotion und Anerkennung in Organisationen Wege zu einer triangularen Organisationskultur Munster Lit Verlag Darin Ansatze zu einer triadischen Soziologie die Analyse triadischer Konstellationen bei und im Anschluss an Georg Simmel S 232 244 Einzelnachweise Bearbeiten Utz Richard 1997 Soziologie der Intrige Berlin Duncker und Humblot Nedelmann Birgitta 1985 Geheimnis Ein interaktionistisches Paradigma In Vorgange 23 Jg Heft 6 S 38 48 Sofsky Wolfgang und Paris Rainer 1994 Figurationen sozialer Macht Frankfurt a M Suhrkamp Buhl Walter L 1972 Konflikt und Konfliktstrategie Munchen Nymphenburger Verlagshandlung Allert Tilmann 1997 Zwei zu Drei Soziologische Anmerkungen zur Liebe des Paares In System Familie 10 Jg S 31 43 Tietel Erhard 2006 Konfrontation Kooperation Solidaritat Betriebsrate in der sozialen und emotionalen Zwickmuhle Berlin Edition Sigma Fischer Joachim 2000 Der Dritte Zur Anthropologie der Intersubjektitivitat In Wolfgang Essbach Hg Identitat und Alteritat in Theorie und Methode Wurzburg Ergon S 103 136 Lindemann Gesa 2006 Die dritte Person das konstitutive Minimum der Sozialtheorie In Hans Peter Kruger Gesa Lindemann Hg Philosophische Anthropologie im 21 Jahrhundert Berlin Akademie Verlag S 125 145 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triade Soziologie amp oldid 207801733