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Traumstadt ist ein 1973 gedrehter dystopischer Spielfilm des deutschen Regisseurs Johannes Schaaf nach dem 1909 erschienenen Roman Die andere Seite von Alfred Kubin Die Hauptrollen spielen Schaafs damalige Lebensgefahrtin Rosemarie Fendel und der schwedische Star Per Oscarsson FilmTitel TraumstadtProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1973Lange 124 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Johannes SchaafDrehbuch Johannes Schaaf Rosemarie FendelProduktion Heinz AngermeyerMusik Eberhard SchoenerKamera Gerard Vandenberg Klaus KonigSchnitt Russell ParkerBesetzungPer Oscarsson Florian Sand Rosemarie Fendel Anna Sand Eva Maria Meineke Frau Lampenbogen Alexander May Dr Lampenbogen Heinrich Schweiger Gautsch Helen Vita Prinzessin Herbert Botticher Sir Edward Ron Williams Herkules Beil Louis Waldon Diener Louis Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenFlorian und Anna Sand sind ein Munchner Kunstlerpaar Florian arbeitet als Graphiker doch er fuhlt sich durch die Gegebenheiten gehemmt und zunehmend frustriert Der Traum von einer absoluten kunstlerischen Freiheit lasst sich in seinem gegenwartigen Leben nicht verwirklichen Seit drei Tagen nun folgt ihm ein mysterioser Fremder auf Schritt und Tritt der ihn schliesslich anspricht und sich Sand als Agent einer Traumstadt vorstellt Er versucht Sand und seine Frau als Neuburger mit dem Versprechen zu kodern dass man dort tatsachlich all seine Wunsche und Traume verwirklichen konne Das Ziel sei die Vollendung absoluter Freiheit Florian und Anna treten die langwierige Reise in das geheimnisumwitterte El Dorado fernab von der restlichen Zivilisation an und sind nach der Ankunft wo sie ein merkwurdiger Zwerg in Empfang nimmt zunachst sehr beeindruckt von den Moglichkeiten einer solchen visionaren Stadt Das bunte Treiben an diesem optisch barocken und doch kafkaesken Ort mit seinen oftmals skurrilen Figuren das ein wenig an das Menschen Panoptikum einer klassischen Fellini Inszenierung erinnert fasziniert die Neuankommlinge Doch bald hat vor allem Anna ihre Probleme sich an diesem merkwurdigen Ort zu akklimatisieren und die auf sie einsturmenden Eindrucke zu verarbeiten Sie erschreckt und verwirrt das Gebotene der Uberfluss und die Schrankenlosigkeit dieser utopischen Welt Anna erleidet einen Nervenzusammenbruch und die Traumstadt als Ort der Ausschweifung wird nicht nur fur sie zur Alptraumstadt Die Regellosigkeiten das hemmungslose Ausleben eigener Wunsche und Begierde erweist sich als zweischneidiges Schwert und bringt furchterliche Verwerfungen im menschlichen Miteinander hervor Florian entfremdet sich von Tag zu Tag mehr von seiner Gattin und fuhlt sich auf magische Weise zu einer geheimnisvollen Schonen hingezogen Bald macht sich allgemeines Chaos breit Sittenverfall und Perversion Libertinage und Gewaltexzesse sind allgegenwartig in der Traumstadt deren Untergang vorprogrammiert zu sein scheint Nur Florian scheint die Kehrseite der absoluten Freiheit die grenzenlose Dekadenz noch nicht erkannt zu haben bis diese Parallelwelt wie ein Kartenhaus in sich zusammensturzt Kaum einer wird diesem Zerfall entkommen Produktionsnotizen BearbeitenTraumstadt entstand in Prisecnice Cesky Krumlov beide Tschechoslowakei und Israel Aussenaufnahmen Der Film benotigte ein halbes Jahr Drehzeit und rund zwei Millionen DM Produktionskosten 1 Die Urauffuhrung fand am 15 November 1973 statt Die deutsche Fernseherstausstrahlung war am 4 November 1975 in der ARD die Traumstadt durch ihren Sender Sudwestfunk mitproduziert hatte Willy Egger hatte die Herstellungsleitung Wilfried Minks und Bohuslav Kulic schufen die Filmbauten Regisseur Schaaf ubernahm auch einen Gastauftritt Werner Uschkurat verlieh Per Oscarsson die Synchronstimme Kritiken BearbeitenVincent Canby kritisierte in der New York Times dass der Film einen kafkaesken Alptraum zeichnet der zwischen einer psychologischen und einer politischen Betrachtung unentschieden bleibt obwohl er sicher ist dass ein wirkliches Utopia die meisten Menschen verruckt machen wurde The film is a vaguely Kafkaesque nightmare that can t make up its mind whether its interests are psychological or political though it seems to be certain that utopia would drive most people mad 2 Ein breit angelegtes Filmgemalde mit orgiastischen Fantasmen und mondanen Kunstreizen das der Vorlage Kubins teils getreu folgt sie teils umdeutet und mit surrealen Bildeinfallen und glanzend inszenierten Happenings umsetzt Die Uberfrachtung mit Symbolen fuhrt die angestrebte Ambivalenz das Januskopfige als Freiheitsbegriff streckenweise freilich in blosse Konfusion Lexikon des internationalen Films 3 Weblinks BearbeitenTraumstadt in der Internet Movie Database englisch Traumstadt bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Sackgasse des Tiefsinns in Der Spiegel 47 1973 Vincent Canby Film Kafkaesque Schaaf s Dream City Has Fuzzy Quality in Its Plot In The New York Times 6 Dezember 1976 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 14 Februar 2022 Traumstadt In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 19 Dezember 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Traumstadt amp oldid 234408856