www.wikidata.de-de.nina.az
53 404466 10 457525 Koordinaten 53 24 16 08 N 10 27 27 09 O HinweistafelEhemaliger Standort des TotenhausesModell eines Totenhauses im Heimatmuseum Romstedthaus BergenDas Totenhaus von Grunhof Tesperhude nicht zu verwechseln mit den alteren Totenhutten ist ein Grabmal aus der mittleren Bronzezeit um 1200 v Chr Es liegt nahe den namensgebenden Geesthachter Stadtteilen Grunhof und Tesperhude im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig Holstein Es wurde im Fruhjahr 1932 entdeckt und 1933 unter der Leitung von Karl Kersten 1909 1992 ausgegraben Bei der Abtragung des unmittelbar an der Elbe gelegenen Grabhugels stiessen die Ausgraber auf eine rechteckige mit Pfostenlochern versehene Steinpackung mit zwei Grabmulden worin die Baumsarge standen in denen eine junge Frau und ein zweijahriges Kind bestattet worden waren Die Baumsarge und das uber der Steinpackung errichtete holzerne lehmverputzte Totenhaus an der Giebelseite etwa 3 60 m breit waren bei der Bestattungsfeier verbrannt worden Anschliessend war uber die Brandreste ein Erdhugel aufgeschuttet worden Die Erbauer des Totenhauses von Grunhof Tesperhude standen unter dem Einfluss der Luneburger Gruppe die bereits in der alteren Bronzezeit von etwa 1500 bis 1200 v Chr existiert hatte sich von der Luneburger Heide uber die Weser hinweg bis zur Wildeshausener Geest erstreckt hatte und deren nachfolgende zentrale Luneburger Gruppe spater noch in der mittleren Bronzezeit von etwa 1200 bis 1100 v Chr in der Ilmenaugegend und in Teilen der Nordheide Nordwesten der Luneburger Heide verbreitet war Ortsansassige die unmittelbar vor der Ausgrabung 1932 befragt worden waren berichteten von einer Sage um den Hugel wonach dort in alten Zeiten grosse Feuer gebrannt hatten In dissen Barg liggt een Scheiterhupen Door hebbt in olen Tiden grote Fuer brennt Niederdeutsch fur In diesem Berg liegt ein Scheiterhaufen Da haben in alten Zeiten grosse Feuer gebrannt Die inhaltliche Ubereinstimmung dieser Sage mit dem archaologischen Befund gilt als Beleg dass sich diese Kunde rund 3200 Jahre mundlich uberliefert hat Totenhauser in Norddeutschland BearbeitenTotenhauser nicht zu verwechseln mit Totenhutten sind eine seltene Form des bronzezeitlichen Grabbaus die in Norddeutschland zwei Verbreitungsschwerpunkte aufweist Die alterbronzezeitlichen Befunde stammen vornehmlich aus dem Niederelbegebiet Hier wurden Pfostenbauten errichtet die anschliessend abgebrannt mit Steinen abgedeckt und uberhugelt wurden Meist enthielten sie das Grab einer Frau seltener die Doppelbestattung von Frauen mit einem Kind Jungbronzezeitliche Totenhauser sind fast nur ausser Totenhaus von Hermannsburg in Mecklenburg Vorpommern und im nordostlichen Brandenburg belegt Es handelt sich um hallenartige Bauten die rechteckige Steinpflaster mit einer oder mehreren Bestattungen uberdecken Sie weisen keine Anzeichen fur ein Abbrennen oder eine Uberhugelung auf Literatur BearbeitenJohannes Hoops Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 6 1986 S 188 Hauke Johns Friedrich Luth Hrsg Die Autobahn A20 Norddeutschlands langste Ausgrabung Schwerin 2006 ISBN 3 935770 11 1 S 63 64 Karl Kersten Vorgeschichte des Kreises Herzogtum Lauenburg Die vor und fruhgeschichtlichen Denkmaler und Funde in Schleswig Holstein Band 2 Wachholtz Verlag Neumunster 1951 S 228 229 Ernst Probst Die Luneburger Gruppe in der Bronzezeit In Ernst Probst Deutschland in der Bronzezeit Bauern Bronzegiesser und Burgherren zwischen Nordsee und Alpen Bertelsmann Munchen 1996 1999 Karl Heinz Willroth Totenhaus von Grunhof Tesperhude In Kreis Herzogtum Lauenburg Teil II Exkursionen II IV Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 2 Theiss Stuttgart 1983 S 29 32 Weblinks BearbeitenTotenhaus von Tesperhude pdf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Totenhaus von Tesperhude amp oldid 239416160