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Die Copla andaluza ist ein Genre der spanischen Unterhaltungsmusik das sich in den 1930er Jahren aus dem Cancion andaluza einem Subgenre des Cancion lirico des 19 Jahrhunderts dem Cuple und popularen Gattungen der spanischen Buhnenmusik wie Tonadilla und Zarzuela entwickelte Obwohl die Copla andaluza thematisch und stilistisch auf Andalusien verweist wird sie auch als Cancion espanola bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Interpreten 1 1 Die Copla bis zum Beginn der Franco Diktatur 1939 1 1 1 Kompositionen 1 2 Nachkriegsjahre und Diktatur 1 2 1 Weitere Interpreten 1 2 2 Kompositionen 1 3 Die Copla nach dem Ende der Diktatur 1 3 1 Kompositionen 1 4 Die Copla im 21 Jahrhundert 1 5 Die Flamenco Copla 2 Die Copla in Film und Fernsehen 2 1 Filmographie Auswahl 2 2 Cantares 2 3 Se llama Copla 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Interpreten BearbeitenDie Copla bis zum Beginn der Franco Diktatur 1939 Bearbeiten Als direkter Vorlaufer der Copla andaluza gilt das Cuple eine spanische Variante des aus Frankreich nach Spanien gekommenen Couplets Nachdem dieses Genre in Spanien lange Zeit als frivol galt gelang es nach dem Ersten Weltkrieg vor allem Raquel Meller 1888 1962 und Imperio Argentina 1906 2003 das Cuple gesellschaftlich akzeptabel zu machen und uber die spanischen Landesgrenzen hinaus zu popularisieren Aus der Zusammenarbeit des fur die Geschichte der Copla einflussreichsten Kunstlertrios bestehend aus dem Poeten Rafael de Leon 1908 1982 dem Autor Antonio Quintero 1895 1977 und dem Komponisten Manuel Lopez Quiroga 1899 1988 entstanden im Jahr 1931 die ersten Coplas unter ihnen La Lirio und Manana Sale fur Concha Piquer 1908 1990 Der wichtigste mannliche Interpret der Copla in den 1930er Jahren war Miguel de Molina 1908 1993 der seit seiner Flucht 1942 vor dem Franco Regime bis zu seinem Tod in Argentinien lebte Kompositionen Bearbeiten Cuna Cani Bolanos Duran und O De Villajos fur Pastora Imperio 1928 weitere Versionen Lola Flores Isabel Pantoja u a Maria de la O Leon Valverde und Quiroga fur Estrellita Castro 1933 weitere Versionen Lola Flores Isabel Pantoja Marife de Triana u a Suspiro de Espana Quintero Leon und Quiroga fur Estrellita Castro 1936 weitere Versionen Dyango Rocio Jurado u a El dia que naci yo Quintero Guillen und Mostazo fur Imperio Argentina 1936 weitere Versionen Gloria Romero Placido Domingo u a Ojos Verdes Valverde Leon und Quiroga fur Concha Piquer 1937 weitere Versionen Jonas Campos Miguel de Molina Rocio Jurado Placido Domingo u a Nachkriegsjahre und Diktatur Bearbeiten Nach dem Ende des Spanischen Burgerkriegs erhielt die Musik des spanischen Sudens zunehmend den Status einer Nationalmusik was dazu beitrug dass die Bezeichnungen Copla andaluza und Cancion Espanola zum Synonym wurden Pasodobles torreros wie Francisco Alegre und Capote de Grana y Oro wurden zu riesigen Erfolgen und zelebrierten den Stierkampf als spanisches Kulturerbe Die Sangerin und Tanzerin Lola Flores 1923 1995 verkorperte durch ihre intuitiven Interpretationen und ihren provokanten Lebensstil den Prototyp der temperamentvollen Andalusierin In den 1940er Jahren bildete sie mit Manolo Caracol 1909 1973 das popularste Copla Paar der Geschichte Weitere Interpreten Bearbeiten Antonio Molina 1928 1992 Paquita Rico 1929 2017 Carmen Sevilla 1930 2023 Manolo Escobar 1931 2013 Marujita Diaz 1932 2015 Gracia Montes 1936 2022 Marife de Triana 1936 2013 Kompositionen Bearbeiten Tatuaje Valerio Quiroga und Leon fur Concha Piquer 1941 weitere Versionen Gloria Romero Maria Lozano Veronica Rojas u a La Nina de Fuego Quintero Leon und Quiroga fur Manolo Caracol 1944 weitere Versionen Joana Jimenez Antonio Cortes u a La Zarzamora Quintero Leon und Quiroga fur Lola Flores 1946 weitere Versionen Rocio Jurado Isabel Pantoja u a Francisco Alegre Quintero Leon und Quiroga fur Juana Reina 1948 weitere Versionen Isabel Pantoja Charo Reina u a Romance de la Reina Mercedes Quintero Leon und Quiroga fur Concha Piquer 1948 weitere Versionen Paquita Rico Mercedes Rios u a Pena penita Pena Quintero Leon und Quiroga fur Luisa Ortega 1950 weitere Versionen Lola Flores Antonio Cortes u a Carmen de Espana Quintero Leon und Quiroga fur Juana Reina 1952 weitere Versionen Rocio Jurado Carmen Sevilla u a Soy Minero Perello und Montorio fur Antonio Molina 1955 weitere Versionen Hakim David Bisbal u a El Emigrante Salazar Quezada und Valderrama fur Juanito Valderrama 1956 weitere Versionen Antonio Cortes Alejandra Rodriguez u a Amante de abril y mayo Quintero Leon und Quiroga fur Concha Piquer 1957 Weitere Versionen Rocio Jurado u a Poema de mi Soledad Leon und Solano fur Gracia Montes 1961 weitere Versionen Rosa Marin u a Mi Salamanca Salazar Gomez und Pitto fur Rafael Farina 1962 weitere Versionen Alejandra Rodriguez Alvaro Vizcaino u a Tengo Miedo Leon und Solano fur El Principe Gitano 1964 weitere Versionen Lola Flores Rocio Jurado Marife de Triana u a El Clavel Leon Segura und Solano fur Rocio Jurado 1970 weitere Versionen Isabel Pantoja Sandra Arco u a Die Copla nach dem Ende der Diktatur Bearbeiten Nach dem Tod Francos geriet die Copla in den Jahren des Ubergang Spaniens zur Demokratie zunehmend in die Kritik da sie mit der Zeit des Franco Regimes in Verbindung gebracht wurde und ideologisch als reaktionar galt Als wesentlicher Erneuerer der Copla gilt der 2000 im Alter von 54 Jahren verstorbene granadinische Sanger Komponist und Poet Carlos Cano Er befreite die Copla vom Ruch des Franquismo indem er alte Coplas in neuer Form interpretierte In Zusammenarbeit mit dem Literaten Antonio Burgos schuf er 1987 mit der Komposition Habaneras de Cadiz einen Klassiker der modernen Copla Konservative Bedurfnisse nach Nostalgie statt Erneuerung befriedigte Isabel Pantoja 1956 die 1978 in der TV Show Cantares debutierte Sie gilt als direkte Erbin des Stils von Juana Reina und zelebrierte mit teuren Kleidern und grossen Shows die Copla als opernartiges Genre Carlos Herrera ein Freund Canos organisierte 1990 die Show Las Coplas Im Jahr 1992 wurde fur die Expo92 in Sevilla das Copla Musical Azabache aufgefuhrt in dem unter anderem Rocio Jurado 1946 2006 Juana Reina und die damalige Neuentdeckung Maria Vidal auftraten Kompositionen Bearbeiten Aquella Carmen Leon und Solano fur Isabel Pantoja 1981 weitere Versionen Mila Balsera Rocio Guerra u a Lo saben Leon und Solano fur Maria Vidal 1982 Pastora Imperio Leon und Solano fur Rocio Jurado 1988 weitere Versionen Sandra Arco Erika Leiva u a La copla en mi voz De Juan und Marvizon fur Patricia Vela 1993 weitere Versionen Jonas Campos u a Die Copla im 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 2007 erfuhr das Genre durch die Show Se llama Copla eine Renaissance Im gleichen Jahr nahm der Opernsanger Placido Domingo die CD Pasion espanola auf in der er Coplas wie Antonio Vargas Heredia Ojos verdes und El dia que naci yo sang Im Fruhjahr 2009 widmete dann die Spanische Nationalbibliothek der Geschichte und Entwicklung des Genres als kulturellem Erbe Spaniens eine Ausstellung mit zahlreichen Zeitdokumenten wie Plakaten Partituren Fotos Werbematerialien Tontragern und Filmausschnitten Die Ausstellung wurde von mehreren Konzerten und Podiumsdiskussionen zum Thema begleitet 1 Pastora Soler 1978 Diana Navarro 1978 Concha Buika und schillernde Personlichkeiten wie Martirio oder Falete sind Vertreter einer neuen Kunstlergeneration die sich nicht mehr auf ein bestimmtes musikalisches Genre festlegen lassen wollen und sowohl mit Neuinterpretationen klassischer Coplas als auch mit modernen Pop Kompositionen oder als Flamenco Interpreten wie der 1973 geborene Katalane Miguel Poveda grosse Erfolge feiern konnten Die Flamenco Copla Bearbeiten Manolo Caracol 1909 1973 und Rafael Farina gehorten in den 1940er Jahren zu den ersten Flamencointerpreten die Coplas im Flamenco Stil sangen Weitere erfolgreiche Vertreter dieses Stils waren Angelillo 1908 1973 und Juanito Valderrama 1916 2004 Die Copla in Film und Fernsehen BearbeitenNachdem Kunstlerinnen wie Raquel Meller Pastora Imperio oder La Argentinita bereits in Stummfilmen mitgewirkt hatten gilt die spanisch franzosischen Koproduktion La bodega Urauffuhrung 1930 Regie Benito Perojo mit Concha Piquer als erster Film mit Tonaufnahmen einer Copla Sangerin 2 In den 1950er Jahren wurden zahlreiche Copla Spielfilme gedreht so auch mit den damaligen Kinderstars Joselito 1943 und Marisol 1948 Filmographie Auswahl Bearbeiten Embrujo mit Lola Flores und Manolo Caracol 1946 Lola la Piconera mit Juanita Reina 1951 El pescador de Coplas mit Antonio Molina 1954 Saeta del ruisenor mit Joselito 1957 Maria de la O mit Carmen Amaya und Pastora Imperio 1936 Neuverfilmung mit Lola Flores 1958 Donde vas Alfonso XII mit Paquita Rico 1958 Un rayo de luz mit Marisol 1960 Puente de Coplas mit Antonio Molina und Rafael Farina 1961 El alma de la copla mit El Principe Gitano Adelfa Soto La Nina de la Puebla 1964 Der spanische Spielfilm La nina de tus ojos 1998 mit Penelope Cruz entwickelt seine Handlung vor dem Hintergrund von Dreharbeiten zu einer spanisch deutschen Koproduktion im Nazi Deutschland des Jahres 1939 und spielt damit auf die Entstehungsgeschichte des Films Suspiros de Espana mit Estrellita Castro an dessen Dreharbeiten aufgrund des Spanischen Burgerkriegs ebenfalls in Deutschland stattfanden Cantares Bearbeiten Zwischen Februar und Dezember 1978 prasentierte TVE das der Copla und ihren Interpreten gewidmete Programm Cantares das wochentlich jeweils freitags gesendet wurde Moderator war der Journalist Lauren Postigo 3 Im Publikum sassen Stars wie Paco de Lucia Marian Conde und die Komponisten Juan Solano Manuel Quiroga und der Copla Dichter Rafael de Leon Se llama Copla Bearbeiten Die Sendung Se llama Copla war ein Gesangswettbewerb der zwischen 2007 und 2016 regelmassig im andalusischen Fernsehen Canal Sur ausgestrahlt wurde Das Programm erzielte hohe regionale Einschaltquoten und forderte die Karrieren etlicher Teilnehmer die zum Teil bereits zuvor professionell tatig gewesen waren Die 1977 in Sevilla geborene Flamencotanzerin und Sangerin Joana Jimenez die bereits als Kind ihre erste Schallplatte veroffentlicht hatte wurde die Gewinnerin der ersten Staffel 2007 2008 Ebenso erfolgreich wurden der Zweitplatzierte Antonio Cortes der im Finale der 4 Staffel eine Goldene Schallplatte fur seine CD Lo que a mi me esta pasando erhielt und die Dritte der 1 Staffel Erika Leiva 1986 Die damals 16 jahrige Laura Gallego 1991 wurde die Gewinnerin der 2 Staffel 2008 2009 Fran Doblas 1992 und Jonathan Santiago La Linea de la Concepcion 1989 waren in der 4 und 5 Staffel die ersten mannlichen Sieger des Wettbewerbs Die letzten Staffeln der Jahre 2013 bis 2016 wurden mit den Gewinnern Maria Espinosa Lora del Rio 1996 Mari Carmen Gonzalez Vento Cartaya 1997 Cristian Coto Lebrija 1998 und Alba Gallardo Jimenez El Puerto de Santa Maria 1998 von sehr jungen kurz vor der Jahrtausendwende geborenen Nachwuchskunstlern dominiert Die Jury bestand aus dem Musiker und Schriftsteller Pive Amador Sevilla 1950 und dem Copla Experten und Journalisten Hilario Lopez Millan sowie wechselnden Gast Juroren Das Programm wurde durch Auftritte etablierter Kunstler wie Marife de Triana Diana Navarro oder Rosa Lopez erganzt Im Jahr 2009 erhielten die Produzenten von Se llama Copla fur eine CD DVD Box mit der Aufzeichnung eines Konzerts im Olympiastadion von Sevilla am 22 Mai 2009 bei dem fast 40 000 Besucher anwesend waren eine Goldene Schallplatte 4 Weblinks BearbeitenDe la copla a la cancion moderna analisis de letras Comentario literario de canciones en espanol Analysen und Essays zu klassischen und modernen Liedtexten spanisch Canal Sur Se llama Copla Webseite zur gleichnamigen TV Show spanisch Radio der CoplaEinzelnachweise Bearbeiten Bericht zur Ausstellung im Onlineangebot von El Mundo am 3 Februar 2009 Imagenes de la Copla La copla en el cine 1 abgerufen am 1 Mai 2023 spanisch RTVE Cantares Episoden Auswahl abgerufen am 1 Mai 2023 spanisch Se llama Copla Warner Music Spain 2009 DRO 5186571292 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Copla andaluza amp oldid 235218892