www.wikidata.de-de.nina.az
Tibor Simanyi 1924 in Kiskunfelegyhaza 8 Februar 2008 in Wien war ein ungarischer Historiker und Autor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ungarn 1 2 Wien 1956 1970 1 3 Koln 1970 1981 1 4 Wien 1981 2008 2 Bedeutung und Wirken 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Ubersetzungen 6 WeblinksLeben BearbeitenUngarn Bearbeiten Tibor Simanyi wurde in eine Offiziersfamilie Grossvater Vater geboren Er verbrachte seine Jugend in Matyasfold heute ein Teil von Pest und in Budapest wo er im Juli 1942 am Reformierten Obergymnasium maturierte Von 1942 bis 1946 studierte er Germanistik und Anglistik an der Peter Pazmany Universitat Budapest Im Sommer 1944 leistete er Militardienst in Siebenburgen Nach Kriegsende 1946 war er Verlagslektor beim Verlag Magyar Teka Nach der Machtubernahme der Kommunisten in Ungarn und der Verstaatlichung des Verlags wurde ihm eine Weiterarbeit verwehrt Er erhielt eine Anstellung als Hilfsarbeiter in einer Fabrik spater als technischer Ubersetzer Daneben betatigte er sich als Schauspieler in einer Laientruppe und in kleinen Literatur und Intellektuellenzirkeln bis zum Jahr 1956 in dem er vor den sowjetischen Panzern fluchtete und woruber er schrieb Ich war nie ein Emigrant Auch nicht zu Weihnachten 1956 als ich einer von Zehntausenden auf der Flucht vor den sowjetischen Panzern die im November und Dezember Ungarns Volksaufstand niedergeschlagen hatten in Wien ankam Ich fuhlte mich nie als Emigrant Meine Zweisprachigkeit war Familienerbe meiner Grossmutter Ihre Vorfahren waren aus Bayern gekommen und sie hatte ihr Leben lang ein furchterliches Ungarisch gesprochen auch meine Mutter hatte erst in der Schule die Landessprache erlernt Nur meines Vaters Muttersprache war Ungarisch Er sprach aber auch ein gepflegtes Deutsch mit dem unverkennbaren Akzent Das half mir uber die ersten Schwierigkeiten hinweg wie auch die Erinnerung an schone Aufenthalte vor dem Krieg in der Grazer Umgebung und das Studium der Germanistik in Budapest Zitat Wien 1956 1970 Bearbeiten Nach der Flucht 1956 arbeitete er von 1957 bis 1962 in Wien als freier Journalist bei verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen Wirtschafts Horizont Neues Osterreich Neue Osterreichische Tageszeitung Neue Illustrierte Wochenschau 1962 wechselt er als Lektor zum Verlag Donauland bis 1964 und dann in gleicher Funktion zum Europa Verlag bis 1968 1969 ging Tibor Simanyi zum Hug Verlag nach Zurich Schweiz wo er nur ein Jahr blieb Koln 1970 1981 Bearbeiten 1970 wechselte Simanyi nach Koln wo er von 1970 bis 1976 den Ungarischen Sprachdienst des Kurzwellensenders Deutsche Welle leitete und noch weiter bis 1981 tatig war In dieser Zeit verfasste er eine grosse Zahl an Rundfunkbeitragen und Zeitungsartikeln zu politischen und gesellschaftlichen Ereignissen in Europa ca 3500 Beitragsstunden und ein halbes Kilo Artikel zit T Simanyi Wien 1981 2008 Bearbeiten 1981 erfolgte seine Pensionierung und seine Ruckkehr nach Wien wo er sich vor allem als Buchautor und Ubersetzer aber auch als Korrespondent der Voice of America und der Deutschen Welle bis 1992 betatigte Bis kurz vor seinem Tod im Jahre 2008 verfolgte er interessiert und im Austausch mit verschiedenen Kreisen das Weltgeschehen Fur ein noch fertiggestelltes Buchmanuskript hatte er nicht mehr genug Kraft und Ausdauer einen Verleger zu finden Nach kurzer unheilbarer Krankheit starb Tibor Simanyi im Alter von 84 Jahren am 8 Februar 2008 in seinem Wien Nach der Einascherung wurde seine Urne am 29 Februar 2008 auf dem Friedhof Wien Mauer beigesetzt Bedeutung und Wirken BearbeitenNeben seiner eigenen journalistischen und schriftstellerischen Tatigkeit erlangte Tibor Simanyi besondere Bedeutung als langjahriger Freund Briefpartner und Ubersetzer von Sandor Marai der um die Jahrtausendwende eine besondere Renaissance seines Werks im deutschen Sprachraum erlebte Tibor Simanyi fand seine geistige Heimat in der Monarchie die er durch seine Bucher profunde kannte Er betrachtete sich als ein spat geborener Burger seiner Monarchie Er sah die Annaherung Deutschland Frankreich als eine spate Verwirklichung der Kaunitz schen Konzeption und die Europaische Union als eine geographisch verschobene Neuauflage der Osterreichisch Ungarischen Monarchie In seiner Art war er ein gebildeter immer freundlicher und umganglicher Herr der Wein Weib und Gesang die Oper liebte ein gentle man Auszeichnungen BearbeitenKeine Mit einiger Wehmut halte ich fest dass meine Bucher sonderbarerweise gerade die Osterreichischen Titel Kaunitz Ferdinand Hadik Andrassy im Ausland in Deutschland und in Italien grossere Verbreitung gefunden haben als in Osterreich Das bezeichnendste Beispiel dafur Andrassy wurde in Die Zeit vom bekannten deutschen Historiker Uwe Engelbert in einer dreispaltigen Rezension besprochen in den osterreichischen Medien kaum erwahnt T Simanyi 1997 Werke BearbeitenThe people of Kossuth Ten historical miniatures Illustrated by Hugo Matzenauer Ars Hungarica Vienna 1959 115 S gebunden Imre Madach und seine Tragodie des Menschen 1964 Der Raub Europas Biographie eines Kontinents Europa Verlag Wien 1967 Madame de Pompadour Eine Biographie Claassen Dusseldorf 1979 375 S gebunden ISBN 3 546 48513 0 Kaunitz oder Die diplomatische Revolution Staatskanzler Maria Theresias Amalthea Wien Munchen 1984 446 S gebunden ISBN 3 85002 192 0 Er schuf das Reich Ferdinand von Habsburg Amalthea Wien Munchen 1987 316 S gebunden ISBN 3 85002 224 2 Die Osterreicher in Berlin Der Husarenstreich des Grafen Hadik anno 1757 Amalthea Wien Munchen 1987 148 S gebunden ISBN 3 85002 246 3 Zusammen mit Franz Endler Lajos Mesterhazi Wien und Budapest auf alten Photographien J amp V Jugend amp Volk Wien Verlagsgesellschaft m b H 1989 207 S Bildband zahlr Ill ISBN 3 224 17622 9 Julius Graf Andrassy Baumeister der Doppelmonarchie Mitstreiter Bismarcks OBV Osterreichischer Bundesverlag GmbH Wien 1990 291 S gebunden ISBN 3 215 07480 X Wolkenfetzen Unzeitgemasse Notizen eines Mitteleuropaers 1991 1993 Haag Herrchen Frankfurt am Main 1994 137 S Broschiert ISBN 3 86137 156 1 Das Bundnis Geschichte eines Untergangs Essay Haag Herrchen Frankfurt am Main 1995 61 S Broschiert ISBN 3 86137 305 X Sandor Marai Lieber Tibor Briefwechsel Herausgegeben und aus dem Ungarischen ubersetzt von Tibor Simanyi Piper Munchen Zurich 2002 336 S gebunden ISBN 3 492 04377 1 Kaiser Karl I IV als Christ Staatsmann Ehemann und Familienvater Mitautor 2004 Das Bundnis West und Ost gegen die Mitte Ersch Jahr Ubersetzungen BearbeitenSandor Marai Das Wunder des San Gennaro Roman Aus dem Ungarischen und mit einem Nachwort von Tibor Simanyi Piper Munchen Zurich 2007 285 S gebunden und broschiert ISBN 978 3 492 24969 0Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Tibor Simanyi im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 119163624 lobid OGND AKS LCCN n80123206 VIAF 27875298 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simanyi TiborALTERNATIVNAMEN Simanyi TiborKURZBESCHREIBUNG ungarischer Historiker und AutorGEBURTSDATUM 1924GEBURTSORT KiskunfelegyhazaSTERBEDATUM 8 Februar 2008STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tibor Simanyi amp oldid 232207413