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Thiiren ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Heterocyclen Sie ist eine sehr instabile Verbindung da es ein 4p System enthalt Nur ein Derivat Bis trifluormethyl thiiren hat sich im Zeitraum von Mitte der 1970er bis Mitte der 1990er Jahre als isolierbar erwiesen Thiiren wird auch als Thiacyclopropen bezeichnet 2 StrukturformelAllgemeinesName ThiirenAndere Namen Acetylensulfid ThiacyclopropenSummenformel C2H2SExterne Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 157 20 0PubChem 5461041ChemSpider 4574411Wikidata Q829316EigenschaftenMolare Masse 58 1 g mol 1SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung und Darstellung 1 1 Photolyse von 1 3 Dithiol 2 thion 1 2 Photolyse von 1 2 3 Thiadiazolen 1 3 Photolyse von 1 3 4 Thiadiazol 2 Eigenschaften 3 EinzelnachweiseGewinnung und Darstellung BearbeitenThiiren und seine Derivate konnen bei 8 K in einer Argonmatrix durch in situ Photolyse von 1 2 3 Thiadiazolen erhalten werden 3 4 5 Die Verbindung ist bis etwa 100 K in der Argonmatrix stabil 6 Allgemein kann die Verbindung unter Verwendung von 1 3 Dithiol 2 thion Vinylentriocarbonat und 1 2 3 Thiadiazol als Ausgangsstoff durch deren Photolyse bei niedriger Temperatur hergestellt werden 7 Photolyse von 1 3 Dithiol 2 thion Bearbeiten Thiiren und substituierte Thiirene werden durch Photolyse von 1 3 Dithiol 2 thion und 4 5 disubstituiertem 1 3 Dithiol 2 thion unter Argon hergestellt Die Synthese von recht stabilen Thiiren Derivaten wird auch durch Photolyse von 4 5 Bis trifluormethyl 1 3 dithiol 2 thion bei niedriger Temperatur erreicht Die geringe Migrationsfahigkeit des Trifluormethylsubstituenten fuhrte zu einem stabileren Thiirenderivat dessen weitere Photolyse Bis trifluormethyl acetylen ergibt 7 Photolyse von 1 2 3 Thiadiazolen Bearbeiten Die Photolyse von 1 2 3 Thiadiazol ist eine wichtige Quelle fur die Bildung von Thioketenen das ein wichtiges Zwischenprodukt fur die Umwandlung in Thiiren ist Das Thioketen ist ein wichtiges Zwischenprodukt fur die Umwandlung in Thiiren Die Zwischenstufe wird mit Diethylamin unter Bildung von N N Diethylthioacetamid gefangen Bei der sekundaren Photolyse von Thioketen entsteht Acetylenthiol 7 Photolyse von 1 3 4 Thiadiazol Bearbeiten Auf der Suche nach einem stabilen Thiiren Derivat wurde 4 5 Bis carbomethoxy 1 2 3 thiadiazol als Vorlaufer fur die Photolyse ausgewahlt So ergab die Photolyse von 4 5 Bis carbomethoxy 1 2 3 thiadiazol bei 10 K und l 265 nm Strahlung ausschliesslich 4 5 Bis carbomethoxy thiiren in quantitativer Ausbeute 7 Eigenschaften BearbeitenThiiren ist ein dreigliedriger ungesattigter sehr instabiler Schwefelheterozyklus mit einem 4p Elektronenringsystem Die Instabilitat des Rings ist nicht nur auf die inharente Ringspannung beschrankt sondern wird auch auf die Antiaromatizitat zuruckgefuhrt wodurch die Delokalisierung der zyklischen Elektronen die Energie erhoht Das Vorhandensein von Substituenten die entweder an Heteroatome oder Kohlenstoffatome gebunden sind erhoht die Stabilitat der Molekule Die CS Bindungsenergie von Thiiren ist im Vergleich zum gesattigten Analogon 40 kcal mol von Thiiran drastisch auf etwa 15 kcal mol reduziert was fur seine relative Stabilitat verantwortlich ist 7 Die berechnete Bindungslange fur CH CC und CS betragt 1 0761 1 2668 bzw 1 8119 A Das berechnete Dipolmoment fur Thiiren betragt 2 65 D 7 Einige Thiiren Derivate sind anfallig fur thermische und photochemische Reaktionen bei denen Schwefel zu substituierten Alkinen abgespalten wird So werden durch photochemische Ringoffnungsreaktionen Thiirene zu Thioketenen oder Alkinthiolen Bei Bestrahlung von substituierten Thiirenen wie 2 Acetyl 3 methylthiiren bei l 310 nm findet jedoch eine Umlagerung zu einem Gemisch aus Acetylmethylthioketen und Thioacetylmethylken statt 7 Einzelnachweise Bearbeiten Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Wataru Ando Nami Choi Norihiro Tokitoh Comprehensive Heterocyclic Chemistry II Pergamon Oxford 1996 ISBN 978 0 08 096518 5 1 05 Thiiranes and Thiirenes Monocyclic S 173 240 doi 10 1016 b978 008096518 5 00005 8 I Safarik M Torres O P Strausz Normal coordinate analysis for the IR spectra of thiirene and deuterated thiirenes In Chemical Physics Letters Band 72 Nr 2 1980 S 388 390 doi 10 1016 0009 2614 80 80313 7 Ratnakar K Gosavi Otto P Strausz Abinitio molecular orbital studies on thiirene and its isomeric structures In Canadian Journal of Chemistry Band 61 Nr 11 1983 S 2596 2610 doi 10 1139 v83 446 Bela Verkoczy Alden G Sherwood Imre Safarik Otto P Strausz Thiirene formation in the reactions of sulfur atoms with alkynes In Canadian Journal of Chemistry Band 61 Nr 10 1983 S 2268 2281 doi 10 1139 v83 393 Krantz J Laureni Preparation of Matrix Isolared Thiirene In Berichte der Bunsengesellschaft fur physikalische Chemie Band 82 Nr 1 1978 S 13 14 doi 10 1002 bbpc 19780820110 a b c d e f g Vishnu Ji Ram Arun Sethi Mahendra Nath Ramendra Pratap The Chemistry of Heterocycles Nomenclature and Chemistry of Three to Five Membered Heterocycles Elsevier 2019 ISBN 978 0 08 101191 1 S 67 google de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thiiren amp oldid 231783858