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Therese Studer 22 September 1862 in Senden 21 Januar 1931 in Sendling Munchen war die Begrunderin katholischer Arbeiterinnenvereine und erste Verbandssekretarin beim Suddeutschen Verband katholischer Arbeiterinnenvereine sowie ab 1920 die Verbandsvorsitzende Die ehemalige Marienanstalt in der Studer von 1884 bis 1906 lebte war Deutschlands erstes Wohnheim fur Fabrikarbeiterinnen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTherese Studer wuchs in schwierigen Familienverhaltnissen ohne Mutter auf Mit acht Jahren musste sie bei einem Bauern in Dienst gehen und schwer arbeiten Ein Schulbesuch war ihr nur im Winter moglich Als der Vater krank wurde begann sie mit 16 Jahren Akkordarbeit in der Winkleschen Zundholzfabrik in Altenstadt zu leisten um ihre Familie zu ernahren Als die Fabrik schloss wurde sie Dienstmadchen danach arbeitete sie in der Textilfabrik in Ay an der Iller Am Abend widmete sich Therese der Fortbildung mit Hilfe von Buchern Durch dieses Eigenstudium erwarb sie sich eine gewisse Bildung Der Schichtdienst und die langen Arbeitstage oft von 5 Uhr morgens bis 7 Uhr abends oder bis Mitternacht forderten ihre Krafte In weiten Teilen der traditionsverbundenen Bevolkerung verband man mit einer Fabrikarbeit ein negatives Image und eine Vorstufe der Unsittlichkeit weil die Manner und Frauen meist hautnah auf engstem Raum zusammenarbeiteten Studer kampfte gegen diese Vorurteile sie versuchte den Stand der Arbeiterinnen in der Gesellschaft zu verbessern war den jungen Arbeiterinnen in Ay ein Vorbild und wies auch die Manner zurecht wenn sie sich ihr in unrechter Weise zu nahern wagten 1884 bewarb sie sich in der modernen Spinn und Weberei in Kaufbeuren und um einen Wohnplatz in der dortigen Marienanstalt einem von Franziskanerinnen gefuhrten Arbeiterinnenwohnheim In dieser Zeit las Therese viel und schrieb ausserdem Theaterstucke die der Marienanstalt aufgefuhrt wurden und grossen Anklang bei der Bevolkerung fanden Sie nahm nach und nach sowohl im Wohnheim als auch in der Fabrik mehr Einfluss und konnte auch uber Einstellungen und Entlassungen entscheiden Das Angebot Lehrerin zu werden schlug sie aus weil sie nicht in den Orden eintreten wollte Studer lebte bis 1906 im Arbeiterinnenwohnheim Die sozialdemokratischen Gewerkschaften und die katholischen Arbeitervereine schlossen Frauen aus ihrem Bildungsangebot grosstenteils aus Daher grundete Therese Studer in Kaufbeuren eine Gruppe katholischer Arbeiterinnen Am 12 Februar 1906 wurde dann ein katholischer suddeutscher Arbeiterinnenverband gegrundet Therese Studer und Stiftungspriester Rupfle grundeten am 17 Juni 1906 eine lokale Ortsgruppe der sofort 159 Mitglieder beitraten und die in den nachsten Monaten auf 460 anwuchs Sie eroffnete Anfang Juli 1906 auch eine Zahlstelle fur die christliche Textilgewerkschaft in ihrem Betrieb Jede Woche trafen sich die Frauen in der Marienanstalt zum Singen und Theaterspielen aber auch zu Vorstandssitzungen die in Thereses Zimmer stattfanden Ausserdem entwarf Therese Studer eine Vereinsfahne auf der die Heilige Kreszentia am Webstuhl zu sehen ist Im April 1907 wurde ihr zum ersten Mal das Angebot gemacht eine Stelle als Sekretarin des Gesamtverbandes anzunehmen Ein Jahr spater nahm sie die Stelle auf Bitten Carl Walterbachs in Munchen an Sie arbeitete dort mit grossem Idealismus und Fleiss In den ersten drei Jahren ihrer Tatigkeit als erste hauptamtliche Sekretarin des Verbandes war sie an der Grundung von 19 Arbeiterinnenvereinen beteiligt gewesen hatte insgesamt 72 besucht In 15 Fallen war sie mit der Vereinsgrundung allerdings gescheitert da die jeweilige ortliche Geistlichkeit davon ausging dass die Frau naturgemass in die Familie gehore und es daher keine Probleme mit Arbeiterinnen geben durfe Therese Studer gelang es massgeblich den Arbeiterinnenverband zu einer Grosse von 21 000 Mitgliedern zu fuhren und diesen Verband damit zu einem gleichwertigen Partner des Arbeiterverbandes zu machen 1915 erkrankte sie an Rheumatismus sie musste daher ihr Amt aufgeben und konnte sich nur noch auf Verwaltungstatigkeiten in der Munchner Zentrale konzentrieren 1920 wahlte man sie zur Verbandsvorsitzenden einem Ehrenamt das sie bis zu ihrem Tod ausfuhrte Gedenken BearbeitenAm 31 Januar 2001 dem 70 Todestag von Therese Studer fand eine Gedenkfeier in der Kirche St Jodok in Senden statt Ursprunglich wollte man an diesem Tag an ihrem Geburtshaus eine Gedenktafel anbringen aber der Eigentumer weigerte sich Also nannte man einen Raum im Haus der Begegnung nach ihr 2007 bekam der neueroffnete Sendener Seniorentreff an der alten Weberei den Namen Therese Studer Haus verliehen 1 In Munchen ihrem Sterbeort erhielt eine Strasse am 6 Juni 2002 ihren Namen Auch in Kaufbeuren ist eine Strasse nach ihr benannt Literatur BearbeitenNicole Lutz Nadine Morz Am sausenden Webstuhl der Zeit Aufstieg und Niedergang der Spinnerei und Weberei Pfersee Werk Ay Mit einer Fotodokumentation von Joachim Grosser Senden a d Iller 2005 Franz Josef Korner Sophies Labyrinth Historischer Kaufbeurer Roman Ein Buch uber vier Jahrhunderte drei beruhmte Frauen uber die Liebe und die ewigen Fragen des Lebens Bauer Verlag Thalhofen ISBN 978 3 941013 00 1 Ronny Baier STUDER Therese In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 1474 1478 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Christine Wilke Studer Therese In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 620 Digitalisat Anton Brenner Therese Studer 1862 1931 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 7 Aschendorff Verlag GmbH amp Co KG Munster 1994 ISBN 978 3 402 06112 1 S 9 20 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Senden Geschichte 1 2 Vorlage Toter Link www stadt senden de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in 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