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Christian Friedrich Theodor Steinweg 6 November 1825 in Seesen 26 Marz 1889 in Braunschweig war ein Sohn des Tischlermeisters Orgel und Klavierbauers Heinrich Engelhard Steinweg Henry E Steinway dem Grunder der Firma Steinway amp Sons Klavierbauer und Pianofortefabrikant Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Steinway Patent fur einen RimbiegeblockAls sein Vater mit der restlichen Familie 1851 nach New York auswanderte bekam er 25 jahrig die bereits seit 1835 bestehende vaterliche Klavierbauwerkstatt in Seesen ubertragen Bald nach dem Weggang des Vaters verlegte Theodor Steinweg die Werkstatt nach Wolfenbuttel Im Jahre 1858 trat Friedrich Grotrian als Teilhaber in den Betrieb ein Die Produktionsstatte wurde ins benachbarte Braunschweig verlegt Theodor Steinweg hielt zahlreiche Patente fur Neuerungen im Klavierbau Ein Ideenaustausch mit der Familie in Amerika sorgte fur zahlreiche innovative Entwicklungen Theodor Steinweg verkaufte 1865 den Betrieb in Braunschweig an Wilhelm Grotrian die Firma nannte sich fortan Grotrian Helfferich Schulz Th Steinweg Nachf Theodor folgte seiner Familie nach New York nachdem seine Bruder Heinrich am 11 Marz 1865 in New York und Karl am 31 Marz 1865 in Braunschweig gestorben waren In Amerika nannte er sich Theodore Steinway Seinen Lebensabend verbrachte Theodor Steinweg ab 1880 wieder in Braunschweig Per Testament vermachte er seine wertvolle Musikinstrumentensammlung dem Stadtischen Museum Neben Wilhelm Raabe Ludwig Hanselmann oder Konrad Koch gehorte auch Theodor Steinweg den Kleidersellern einer geselligen Vereinigung in Braunschweig an Zudem war er Mitglied der Wolfenbutteler Freimaurerloge Wilhelm zu den drei Saulen Bedeutung BearbeitenNachdem die Steinway Pianos auf den Weltausstellungen in London und Paris und spater 1876 in Philadelphia grosse Erfolge erzielten initiierte Theodor obwohl er die vaterlichen Geschaftsanteile an Grotrian und Helffrich verkauft hatte fur Steinway wiederum eine europaische Fertigung Zum einen um Zoll und Transportkosten zu sparen zum anderen um die Verdrahtung mit der europaischen Klavierbautechnik zu behalten Er fadelte 1866 kurz nach seinem Umzug nach New York in der Folge des Todes zweier jungerer Bruder die Kooperation mit den Gebrudern Mangeot in Nancy Frankreich ein die uber einige Jahre in ihre Gehause Umbau die von Steinway aus New York gelieferten Grundkorper Rahmen und Resonanzboden sog Raste und Mechaniken einbauten die als Mangeot Steinway verkauft wurden Theodor betrieb dann zusammen mit seinem wesentlich jungeren Bruder William die Entscheidungsfindung fur eine eigene Fabrik zu errichten entweder in England London oder aber Deutschland Hamburg was zuletzt 1880 realisiert wurde Diese Hamburger Fabrik war eine eigenstandige Gesellschaft nur William und Theodor Steinway waren Anteilseigner Theodor war zwar 1865 nach den Todesfallen seiner Bruder dem vaterlichen Ruf nach New York gefolgt und hatte seine Geschaftsanteile an seine Braunschweiger Partner verkauft hatte aber an dem Leben in New York keinen Gefallen gefunden Es zog ihn nach Deutschland zuruck Er der Alteste beriet stets den erheblich jungeren Bruder Wilhelm William sinngemass Junger Mann tue dies lasse jenes C F Theodor Steinweg war einer der produktivsten Erfinder und Patentanmelder in der Geschichte des Pianos mehr als 45 Patente gehen auf seine Entwicklungsarbeiten zuruck Als wichtigste seiner Erfindungen darf wohl die Einzeltastenmechanik bei Flugeln gelten 1871 fur Steinway patentiert Seit dem Entschwinden der Wiener Mechanik werden Flugel Spielmechaniken nur noch so gebaut wie es im Wesentlichen Theodor Steinweg entwickelt hatte ohne Nachbartone zu tangieren ist der Ausbau des Hebegliedes und des Hammers eines einzelnen Tones und auch der Wiedereinbau mit engen Befestigungstoleranzen die das Einstellen wesentlich erleichtern moglich Die Lagesicherung des Hammergelenks der sogenannten Hammernuss und der Hebegliednuss auf speziell profilierten Messingrohren ist bis heute bei Steinway unverandert zu finden aktuelle Hammer lassen sich auf Anhieb an Mechaniken des Jahres 1872 montieren und vice versa uralte Hammer und Hebeglieder auch an moderne Mechaniken Theodors Clou war ein stabiles Gestell mit Messingrohren zu bauen in denen innen jedoch Holzstabe verpresst waren Sie erlaubten weiterhin die den Klavierbauern vertraute Einschraubtechnik mittels Holzgewindeschraube zu nutzen bei wesentlich verbesserter Stabilitat und Genauigkeit Ebenso werden die Gehause von Flugeln uberall auf der Welt nur noch nach der Methode gebaut wie sie 1880 Theodor Steinweg erfand dunne sehr lange Holzblatter in mehreren Lagen miteinander zu verleimen und auf einer Flugelform Vorrichtung angebogen und fest verschraubt zum Trocknen zu bringen Die vorherige Methode der Flugelgehausefertigung war wesentlich aufwendiger und fehleranfalliger sie erforderte das Zusammensetzen von Holzern Eckleisten und insbesondere der uber Dampf in einer S Kurve gebogenen rechten Seitenwand Die Arbeiten des Dampfbiegens erforderten sehr erfahrene Schreiner Hierbei trat sehr viel Ausschuss auf Angesichts der Tatsache dass dickes Holz fur die Gehause zudem jahrelang zum Trocknen braucht bis es zum Klavierbau verwendet werden kann war Theodors Erfindung der verleimten Rim Kontur aus dunnen Sageschnitt Blattern von erheblicher betriebswirtschaftlicher Bedeutung diese Methode ermoglichte es aus dem kostbaren gelagerten Holzbestand schneller und fehlersicher Gehause zu fertigen und sie sparte zudem Material Theodor war der europaische Counterpart fur die intensiven Briefkontakte der Steinways uber den Atlantik und spater die Transatlantik Telegramme Dieser Austausch der Steinway Bruder an Gedanken und Ideen zur Verbesserung der Klaviere fuhrte in der Endphase der Klavierbauentwicklung zwischen 1860 und 1885 zu einer grossen Menge an US Patentanmeldungen Mit Bruder Theodors Briefen und Skizzen aus Braunschweig und Hamburg meldeten die New Yorker Bruder oft umgehend Patente an und liessen sich diese Ideen schutzen So gehen etliche Steinway Patente die nicht direkt mit dem Namen Theodors verbunden sind wie diejenigen von Henry Steinway jr Heinrich und Charles Steinway Karl zu einem Teil auf seine Arbeiten und Ideen zuruck 1 2 3 4 Literatur BearbeitenHorst Rudiger Jarck und Gerhard Schildt Hrsg Braunschweigische Landesgeschichte Jahrtausendruckblick einer Region Appelhans Braunschweig 2000 ISBN 3 930292 28 9 Ronald V Ratcliffe Steinway amp Sons Propylaen Verlag Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 549 07192 2 Richard K Lieberman Steinway amp Sons Eine Familiengeschichte um Macht und Musik Kindler Munchen 1996 ISBN 3 463 40288 2 Dirk Stroschein Von Steinweg zu Steinway Eine deutsch amerikanische Familiensaga Horbuch auf Audio CD ISBN 3 455 32013 9 Paul Zimmermann Steinweg Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 22 25 dort Theodor Steinweg miterwahnt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinway amp Sons Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steinway amp Sons Europa und international mehrsprachig Steinway amp Sons Amerika englisch The Steinway amp Sons Collection in den LaGuardia and Wagner Archives New York englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ronald V Ratcliffe Steinway Chronicle Books San Francisco USA 1989 ISBN 0 87701 592 9 Richard K Lieberman Steinway amp Sons Yale University Press 1995 ISBN 0 300 06364 4 Theodore E Steinway People and Pianos A Pictorial History of Steinway amp Sons Classical Music Today 2005 Amadeus Press Newark New Jersey ISBN 1 57467 112 X Susan Goldenberg Steinway From Glory to Controversy The Family The Business The Piano Mosaic Press Oakville Ontario CDN 1996 ISBN 0 88962 607 3 Normdaten Person GND 117657964 lobid OGND AKS LCCN nr2005018239 VIAF 47545394 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinweg TheodorALTERNATIVNAMEN Steinweg Christian Friedrich Theodor vollstandiger Name Steinway TheodoreKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanischer MusikinstrumentenbauerGEBURTSDATUM 6 November 1825GEBURTSORT SeesenSTERBEDATUM 26 Marz 1889STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Steinweg amp oldid 225466920