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Theodor Meron 28 April 1930 in Kalisz Polen ist ein israelisch amerikanischer Volkerrechtsexperte und Richter Er ist ehemaliger Prasident des Internationalen Strafgerichtshofes fur das ehemalige Jugoslawien und war von 2012 bis Januar 2019 Prasident des Internationalen Residualmechanismus fur die Ad hoc Strafgerichtshofe MICT des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Theodor Meron 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Auszeichnungen 4 Kritik und Vorwurfe 5 Weblinks 6 FussnotenLeben BearbeitenTheodor Meron kam als Sohn einer judisch polnischen Familie der Mittelklasse in der zentralpolnischen Kleinstadt Kalisz zur Welt deren judische Gemeinde auf das zwolfte Jahrhundert zuruckgehende Wurzeln hatte Als einer von wenigen der rund 20 000 judischen Bewohner uberlebte er den Holocaust im Gegensatz zu seiner Mutter und zahlreichen Verwandten 1945 kam er als Fluchtling nach Palastina 1 Er studierte an der Hebraischen Universitat von Jerusalem an der Harvard University und an der Universitat Cambridge In Israel war er im diplomatischen Dienst tatig darunter von 1961 bis 1967 in der Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York anschliessend als Rechtsberater des Aussenministeriums 2 von 1971 bis 1975 als Botschafter in Kanada sowie anschliessend bei den Vereinten Nationen in Genf 3 1978 wanderte er von Israel in die USA aus und erwarb spater die US amerikanische Staatsangehorigkeit Seit 1977 war er als Professor fur Volkerrecht tatig und war von 1994 bis zu seiner Emeritierung 2006 Lehrstuhlinhaber an der juristischen Fakultat der New York University 3 2000 2001 war er als volkerrechtlicher Berater des US Aussenministeriums tatig 4 Er war von Marz 2003 bis November 2005 sowie von November 2011 bis November 2015 Prasident des Internationalen Strafgerichtshofes fur das ehemalige Jugoslawien Im Dezember 2011 erfolgte ausserdem seine Wahl zum Richter des Internationalen Residualmechanismus fur die Ad hoc Strafgerichtshofe MICT der ab Juli 2012 als Nachfolgeinstitution der Ad hoc Strafgerichtshofe fur das ehemalige Jugoslawien und fur Ruanda fungiert Daruber hinaus wurde er 2012 zum ersten Prasidenten des MICT ernannt Im Marz 2016 wurde er in der Funktion fur weitere zwei Jahre bis Juni 2018 bestatigt 5 Veroffentlichungen BearbeitenInvestment Insurance in International Law Oceana Sijthoff 1976 The United Nations Secretariat Lexington Books 1977 Human Rights in International Law Oxford University Press 1984 Human Rights Law Making in the United Nations Oxford University Press 1986 Human Rights in Internal Strife Their International Protection Grotius Publications 1987 Human Rights and Humanitarian Norms as Customary Law Oxford University Press 1989 Henry s Wars and Shakespeare s Laws Oxford University Press 1993 Bloody Constraint War and Chivalry in Shakespeare Oxford University Press 1998 War Crimes Law Comes of Age Essays Oxford University Press 1998 International Law In the Age of Human Rights Martinus Nijhoff 2004 The Humanization of International Law Martinus Nijhoff 2006 The Making of International Criminal Justice The View from the Bench Selected Speeches Oxford University Press 2011 Auszeichnungen BearbeitenMeron erhielt 1987 ein ASIL Certificate of Merit Verdiensturkunde von der Amerikanischen Gesellschaft fur internationales Recht fur sein ein Jahr zuvor erschienenes Werk Human Rights Law Making in the United Nations sowie 2006 die Manley O Hudson Medaille fur herausragende Verdienste im Bereich des Volkerrechts 2009 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Kritik und Vorwurfe BearbeitenMeron war durch sein Gerichtsprasidentenamt der Machtigste unter den 18 Richtern des UN Tribunals in Den Haag Sein danischer Richterkollege Frederik Harhoff warf ihm im Juni 2013 vor hinter einer Serie von uberraschenden Freispruchen fur mutmassliche Balkan Kriegsverbrecher steckten machtige politische Interessen und machte dafur Gerichtsprasident Meron verantwortlich Der hatte in der Richterschaft eine juristische Kurskorrektur durchgesetzt hin zu mehr Vorsicht im Umgang mit luckenhaften Beweisketten Meron verhindere Urteile gegen mutmassliche Kriegsverbrecher wie den kroatischen General Ante Gotovina Offizielle aus den USA und Israel hatten Druck ausgeubt 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor Meron Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien President Informationen zu Meron auf der Webseite des MICT abgerufen am 21 Marz 2018 englisch Fussnoten Bearbeiten Michael Bazyler Holocaust Genocide and the Law A Quest for Justice in a Post Holocaust World Oxford University Press New York 2016 S 242 Theodor Meron The West Bank and International Humanitarian Law on the Eve of the Fiftieth Anniversary of the Six Day War PDF In The American Journal of International Law Jg 111 Ausgabe 2 vom April 2017 S 357 375 hier S 357f englisch a b Theodor Meron Biography Webseite der NYU School of Law abgerufen am 21 Marz 2018 englisch Theodor Meron A Life of Learning PDF Charles Homer Haskins Prize Lecture for 2008 S vi Webseite des American Council of Learned Societies abgerufen am 21 Marz 2018 englisch Judge Theodor Meron appointed to new term as President of the Mechanism Mitteilung des MICT vom 1 Marz 2016 abgerufen am 21 Marz 2018 englisch sueddeutsche de Freisprecher vom KriegsverbrechertribunalNormdaten Person GND 1012549089 lobid OGND AKS LCCN n83040366 VIAF 36985898 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meron TheodorKURZBESCHREIBUNG israelisch amerikanischer Jurist Prasident des Mechanismus fur die UN StrafgerichtshofeGEBURTSDATUM 28 April 1930GEBURTSORT Kalisz Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Meron amp oldid 221728111