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Theodor Gotthold Thienemann 29 September 1754 in Altenburg 2 Februar 1827 in Rochlitz war ein deutscher lutherischer Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Familie 4 Werke 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Altenburger Hofpredigers und spateren Superintendenten in Orlamunde Christian August Thienemann 1 und dessen Frau Johanna Dorothea Petzold 2 hatte seine erste Ausbildung in Orlamunde erhalten 1770 bezog er die Universitat Jena wo er anfanglich ein Studium der Rechtswissenschaften absolvierte und dann zur Theologie umschwenkte Nach der Ruckkehr in seine Heimat beschaftigte ihn ab 1774 der Unterricht des jungeren Bruders August Renatus Gottfried Thienemann 3 der spater Pfarrer in Lobichau bei Jena war Nach dem Tod seines Vaters hatte Thienemann dessen Pfarrei mit dem dortigen Diakon verwaltet und bezog Ostern 1781 abermals die Jenaer Hochschule die er jedoch aus gesundheitlichen Grunden nach einem halben Jahr wieder verliess Anschliessend war er Privatlehrer in Hummelshain wurde 1782 Hilfsgeistlicher beim Konsistorium in Altenburg und 1788 Prediger am Magdalenenstift in Altenburg Als Inspektor der Landkirchen und Landschulen im Altenburger Land hatte er sich seit 1789 Verdienste erworben ausserdem durch die Errichtung eines Schullehrerseminars und eines Predigerkollegiums 1795 ging er als Prediger nach Kohren hatte 1813 eine Hofpredigerstelle in Altenburg abgelehnt und wurde am 31 Oktober 1817 Oberpfarrer und Superintendent in Rochlitz Auf Betreiben seines Freundes Johann Severin Vater erhielt er am Tag seines Dienstantritts in Rochlitz von der theologischen Fakultat der Universitat Konigsberg den akademischen Grad eines Doktors der Theologie verliehen Nachdem er bis ins hohe Alter gesundheitlich rustig gewesen war starb er an einem heftigen Brustleiden Wirken BearbeitenThienemann hatte sich meistens mit der Kirchengeschichte und Patristik beschaftigt Seine philosophische Bildung verdankte er einem anhaltenden Studium von Immanuel Kants Schriften den er sehr schatzte ohne deshalb ein entschiedener Anhanger seines Systems zu sein Den philosophischen Kopf zeigten nicht nur mehrere seiner in theologischen Zeitschriften mitgeteilten Abhandlungen sondern auch seine Predigten Er pflegte sie wortlich niederzuschreiben und auch so zu halten Sein Kanzelvortrag war belehrend und anziehend und eine wohltonende Sprache unterstutzte ihn bis in seine spatesten Lebensjahre Neben der Theologie beschaftigte er sich mit andern wissenschaftlichen Zweigen besonders mit Astronomie und Numismatik Der gewissenhaften Erfullung seiner Berufspflichten taten jene Beschaftigungen keinen Eintrag Seinen Charakter als Mensch zierte strenge Redlichkeit und ein in jeder Hinsicht unbescholtener Lebenswandel Er konnte daher streng sein in seinem Urteil uber die Lebensweise seiner Amtsbruder Obgleich er durch seine wenigen Schriften zu keiner eigentlichen Beruhmtheit gelangte so sprachen sie doch besonders mehrere seiner Abhandlungen in theologischen Journalen fur die Grundlichkeit seines Wissens und fur seinen Scharfsinn Dahin gehort besonders was er uber den Atheismus des Diagoras in Georg Gustav Fulleborns 1769 1803 Beitragen zur Geschichte der Philosophie 4 und uber den Gebrauch der sogenannten moralischen Schriftauslegung auf der Kanzel im Journal fur Prediger 5 mitteilte In der eben angefuhrten Zeitschrift 6 liess er auch seinen sehr gelungenen Versuch einer Charakteristik der Kirchenvater und in Karl Friedrich Staudlins Magazin fur Religion Moral und Kirchengeschichte 7 seine Geschichte der Lehre von Gottes Vorsehung drucken Ausser den Beitragen zur christlichen Erbauung die er 1802 herausgab ist noch eine 1798 erschienene Schrift wichtig weil er in ihr den richtigen Standpunkt angab aus welchem alle Versuche die Wundergeschichten des Neuen Testaments naturlich zu erklaren notwendig betrachtet werden muss Familie BearbeitenAus seiner am 7 Juli 1795 geschlossene Ehe mit Christiana Friederica Concordia der Tochter des Pfarrers in Kohren Centurius Ludwig Crusius 8 und dessen Frau Sophia Friederica Zakrewsky 9 gingen funf Sohne hervor wovon jedoch nur drei Sohne den Vater uberlebten Bekannt von den Kindern ist 10 Ernst Julius Thienemann 11 Juli 1796 in Kohren 27 Mai 1858 Pastor in Tegkwitz Gotthold Ferdinand Thienemann 6 April 1798 in Kohren 21 September 1800 ebenda August Eduard Thienemann 9 Oktober 1800 in Kohren 30 April 1870 in Kotzschenbroda Wilhelm Ferdinand Thienemann 22 Mai 1803 in Kohren 2 Februar 1855 in Neukirchen Kr Borna Richard Emil Thienemann 23 November 1806 in Kohren 8 April 1813 in Kohren Werke BearbeitenZwei Predigten uber die Lehre vom zukunftigen Leben Altenburg 1794 Bestimmung des Standorts von welchem alle Versuche die Wundergeschichten des Neuen Testaments aus naturlichen Ursachen zu erklaren zu betrachten sind Leipzig 1798 Anweisung fur Schullehrer auf dem Lande zur pflichtmassigen Verwaltung ihres Amts Leipzig 1798 Beitrage zur christlichen Erbauung Altenburg 1802Literatur BearbeitenFriedrich August Schmidt Neuer Nekrolog der Deutschen Bernhard Friedrich Voight S 133 Online Georg Christoph Hamberger Johann Georg Meusel Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller Verlag Meyer Lemgo 1800 5 Aufl Bd 8 S 44 Online 1803 Bd 10 S 741 Online 1827 Bd 21 Online Heinrich Doering Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert Verlag Johann Karl Gottfried Wagner 1835 Neustadt an der Orla Bd 4 S 470 Online Einzelnachweise Bearbeiten 7 Apr 1717 in Etzdorf Vater Gottfried Thienemann Mutter Dorothea Elisabeth Schumann 1732 Gym Gera Gym Eisenberg 1736 Uni Jena 1739 Mag phil 1739 Hauslehrer Freiburg Unstrut 1742 Hauslehrer Altenburg Ostern 1744 Feldprediger Gotha Leib Regiment wahrend dieser Zeit Stadte am Rhein und in Holland besucht 1747 Hofprediger Altenburg berufen 1748 Antritt 1755 Sup Orlamunde 30 Juni Juli Ende November 25 November 1780 in Orlamunde Quelle Johann D Gschwend Eisenbergische Land Chronika Verlag Christian Heinrich Walther Eisenberg 1758 Online Bernhard Moller Thuringer Pfarrerbuch Bd 1 Herzogtum Gotha Verlag Degner und Co 1995 Neustadt Aisch ISBN 3768641430 S 658 3 Oktober 1734 in Langenleuba verh 11 Mai 1751 in Schmolln 30 Juli 1780 in Orlamunde Quelle Pfarrbuch ebd siehe Neuer Nekrolog der Deutschen Bernhard Friedrich Voigt Weimar 1838 14 Jg 1836 1 Teil S 410 Online 1799 St 2 S 15 f Bd 34 S 377 f Bd 49 S 385 u f Bd 55 S 1 f 1804 Bd 3 St 1 19 September 1738 in Torgau Vater Georg Friedrich Crusius Ratsherr in Torgau 15 Juli 1692 in Chemnitz 25 Mai 1743 in Torgau Mutter Christiana Charlotte Concordia Henkel 10 Januar 1706 in Torgau 18 Juni 1774 in Flemmingen 1752 Landesschule St Afra in Meissen immatr 4 Mai 1754 gratis Universitat Wittenberg 30 April 1759 Mag phil ebd 1772 Pfarrer in Flemmingen 1784 Pfarrer in Kohren 20 August 1795 in Kohren Quelle August Hermann Kreyssig Paul Hermann Kreyssig Otto Eduard Wilsdorf Album der evangelisch lutherischen Geistlichen im Konigreiche Sachsen von der Reformationszeit bis zur Gegenwart Verlag Robert Raab 1898 Crimmitschau 2 Aufl S 297 Matrikel UWB Stammliste CRUSIUS KRAUS Balthasar I Memento des Originals vom 24 Januar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot abubiju de eingesehen 3 Dezember 2010 1 September 1750 in Pretzsch Vater Michael Zakrzewsky Mutter Helene Sophia Bruckret verh 11 Mai 1773 in Pretzsch 8 Februar 1831 Nenkersdorf vgl auch Genealogie Seite Memento des Originals vom 26 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www thienemann archive org eingesehen am 3 Dezember 2010 Normdaten Person GND 142575771 lobid OGND AKS VIAF 125100929 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thienemann Theodor GottholdKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 29 September 1754GEBURTSORT AltenburgSTERBEDATUM 2 Februar 1827STERBEORT Rochlitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Gotthold Thienemann amp oldid 223573887