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Johann Friedrich Theodor 1 Dorl 20 Oktober 1810 in Greussen 14 Januar 1877 in Sondershausen 2 war Jurist und Politiker im Furstentum Schwarzburg Sondershausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Beruf 1 2 Politik 1 2 1 Landtag 1 2 2 Gemeinderat 1 3 Ehrungen 2 Rechtsgrundlagen und Literatur 2 1 Gesetze 2 2 Literatur 3 NachweiseLeben BearbeitenFamilie und Beruf Bearbeiten Dorl war ein Sohn des Gastwirts Johann Friedrich Dorl und dessen Ehefrau Dorothea Marie Sophie geb Laue Er heiratete im Juli 1837 Adelheid Cacilie Wunderlich 11 Mai 1815 in Keula 3 Januar 1895 in Sondershausen 3 Tochter des Rats und Justizamtmanns Friedrich Ernst Wunderlich 4 Dorl studierte ab Ostern 1831 in Halle die Rechte 5 Im November 1834 wurde er Regierungsadvokat mit der Befugnis in der Unterherrschaft zu praktizieren 6 Ende 1836 wurde er als Rechtsvertreter der Kirchenararien Pfarr und Schuleinkunfte in einem Teil der Unterherrschaft verpflichtet 7 Im August 1850 verlegte Dorl seinen Wohnsitz von Greussen nach Sondershausen 8 im Oktober wurde er zum Erganzungsrichter am Kreisgericht in Sondershausen ernannt 9 Im ersten Halbjahr 1862 war bei ihm der junge Auditor Bruno Huschke tatig 10 Im September 1872 wurde er ausserdem Notar in Sondershausen 11 Politik Bearbeiten Landtag Bearbeiten Dorl war auf ungewohnliche Weise mit der Entwicklung des Landtags des Furstentums verbunden indem er von der Einrichtung der Landstande 1843 an bis zu seinem Tod 1877 dort als Syndikus fungierte Der erste Landtag trat Ende August 1843 zusammen gewahlt aufgrund des Landesgrundgesetzes LGG Zu seinen ersten Handlungen gehorte die Wahl eines Landschaftssyndikus 12 der u a das Protokoll aller Sitzungen des Landtags und des Landtagsausschusses LGG 198 204 zu fuhren hatte Nach einer Komplikation 13 wurde Dorl Ende September berufen und vereidigt 14 Nach Ablauf von vier Jahren wurde er im zweiten Landtag Anfang 1848 fur weitere vier Jahre zum Syndikus gewahlt und verpflichtet 15 Eine erneute Weiterverpflichtung gab es Anfang 1852 16 Nach der Sitzungsperiode des Landtags schloss der Landtagsausschuss Ende des Jahres mit Dorl einen Vertrag als Landtagssyndikus auf Lebenszeit mit gegenseitiger Kundigungsmoglichkeit genehmigt am 8 Januar 1853 17 Die Deutsche Revolution 1848 1849 hatte dem Furstentum eine neue Verfassung Verfassungsgesetz und ein auf dem Gleichheitsgrundsatz beruhendes Wahlsystem gebracht Wahlgesetz 1852 wurde die Verfassung unter der Regierung Schonemann eingeschrankt und das Wahlrecht tiefgreifend umgestaltet Bei der anschliessenden Wahl im August 1853 wurde Dorl in Sondershausen in allgemeiner Wahl 18 in den Landtag gewahlt 19 von da an fungierte er zugleich als Abgeordneter und als Syndikus In dieser Wahlperiode beschloss der Landtag unter der Regierung von Elsner u a weitere scharfe Beschrankungen des Wahlsystems 20 Bei der darauf folgenden Wahl im Juni 1856 wurde Dorl von den Hochstbesteuerten Sondershausens zum Abgeordneten gewahlt 21 Dieses Ergebnis wiederholte sich bei den nachsten vier Wahlen 22 In dem 1873 beginnenden Landtag wies Bruno Huschke darauf hin dass die geltende Geschaftsordnung des Landtags bindend vorsah dass fur jede neue Legislaturperiode zu deren Beginn ein Syndikus gewahlt wurde 23 Darauf wurde Dorl nach Kundigung seines bestehenden Vertrags fur die laufende Legislaturperiode neu zum Syndikus gewahlt 24 Nach der nachsten Wahl 1876 wurde er erneut zum Syndikus gewahlt 25 Dorls Landtagstatigkeit endete mit seinem Tod Gemeinderat Bearbeiten Im November 1851 zwei Jahre vor seiner Wahl in den Landtag wurde Dorl in gleicher geheimer Wahl fur die Wahlperiode 1852 1854 26 in den Gemeinderat 27 von Sondershausen gewahlt 28 Anschliessend wurde er fur die nachste Wahlperiode ab 1855 gewahlt 29 diese endete jedoch mit dem Jahr 1857 da fur 1858 Neuwahlen mit offentlicher Wahl in drei Einkommensklassen angeordnet wurden 30 Dorl wurde fur die Periode 1858 1863 gewahlt 31 Bei der Ersatzwahl der ersten Wahlerabteilung der Hochstbesteuerten fur 1864 wurde Dorl nicht gewahlt 32 jedoch wurde er fur die Periode 1866 1871 33 und anschliessend fur die Periode 1872 1877 wieder gewahlt 34 Im Fruhjahr 1876 gab es eine Neuwahl Dorl war nicht unter den in geheimer Wahl 35 Gewahlten 36 In den Jahren 1853 bis 1856 1858 bis 1863 und 1874 bis 1876 fungierte Dorl als Vorsitzender des Gemeinderats bzw der Stadtverordnetenversammlung 37 Ehrungen Bearbeiten Als Landschaftssyndikus wurde Dorl 1844 zum Rat ernannt und bei der ersten Verleihung des neugestifteten Schwarzburgischen Ehrenkreuzes 1857 erhielt er das Kreuz III Klasse 38 Er wurde 1856 zum Justizrat ernannt 39 Nach Dorls Tod wurden im Sondershauser Gemeinderat und im Landtag kurze Worte der Wurdigung gesprochen 40 Rechtsgrundlagen und Literatur BearbeitenGesetze Bearbeiten Landesgrundgesetz vom 24 September 1841 In Gesetz Sammlung 1841 Nr 262 Verfassungsgesetz vom 12 Dezember 1849 In Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 29 Dezember 1849 Beilage Gemeindeordnung vom 15 April 1850 In Gesetz Sammlung 1850 Nr 28 Wahlgesetz vom 23 Mai 1850 In Gesetz Sammlung 1850 Nr 44 Wahlgesetz vom 1 Oktober 1852 In Gesetz Sammlung 1852 Nr 62 Abanderung der Gemeindeordnung vom 24 April 1854 In Gesetz Sammlung 1854 Nr 42 Wahlgesetz vom 14 Januar 1856 In Gesetz Sammlung 1856 Nr 4 Stadteordnung vom 10 Juli 1857 In Gesetz Sammlung 1857 Nr 65 Geschaftsordnung fur den Landtag vom 12 Juli 1857 In Gesetz Sammlung 1857 Nr 68 Neue Gemeindeordnung vom 15 Januar 1876 In Gesetz Sammlung 1876 Nr 13 Literatur Bearbeiten Jochen Lengemann Mitarbeit Karl Heinz Becker Jens Beger Christa Hirschler Andrea Ziegenhardt Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg Sondershausen 1843 1923 Biographisches Handbuch 1998 ISBN 3 437 35368 3 S 163 und 324 Nachweise Bearbeiten Bis etwa 1834 sind die Vornamen Johann Friedrich Karl belegt danach Johann Friedrich Theodor Standesamtsangabe in Regierungs und Nachrichtsblatt fur das Furstenthum Schwarzburg Sondershausen vom 8 Februar 1877 S 68 Todesanzeige in Der Deutsche Zeitung fur Thuringen und den Harz vom 3 Januar 1895 Nr 2 Heiratsangabe in Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 20 August 1837 S 286 Gefuhrt als Dorl Johann Friedr Karl im Verzeichniss der Studirenden Halle Wittenberg Sommer 1832 S 8 Vereidigt als Carl Dorl Regierungs und Intelligenz Blatt vom 25 November 1834 S 381 Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 25 Dezember 1836 S 419 1870 modifiziert Der Deutsche Sondershauser Zeitung vom 17 Mai 1870 S 469 Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 24 August 1850 S 360 Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 12 Oktober 1850 S 430f Laut Lengemann S 197 Der Deutsche Sondershauser Zeitung vom 21 September 1872 S 877 gemass LGG 176f Lengemann S 58 Anm 36 Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 30 September 1843 S 315 Landtagsprotokoll vom 7 Februar 1848 S 103 Landtagsprotokoll vom 6 Januar 1852 S 7f Landtagsprotokoll vom 17 Dezember 1853 S 48 Wahlgesetz 1852 31f Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 11 September 1853 S 393 Vgl Wahlgesetz 1 und 16 Wahltermin in Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 24 Mai 1856 S 241 Wahlergebnis im Landtagsprotokoll vom 4 Juni 1857 S 1 Der Deutsche Sondershauser Zeitung vom 10 November 1860 S 1117 vom 6 Mai 1865 S 419 vom 16 Mai 1868 S 463 und vom 15 Juni 1872 S 546 Geschaftsordnung 15 18 Landtagsprotokoll vom 21 Marz 1873 S 11 13 Regierungs und Nachrichtsblatt fur das Furstenthum Schwarzburg Sondershausen vom 30 Marz 1876 S 153 Landtagsprotokoll vom 25 August 1876 S 6 entsprechend der Gemeindeordnung 1850 Wahlperiode 3 Jahre in jedem Jahr Ersatzwahl fur ein Drittel der Mitglieder und Wahl des Vorsitzenden das Kommunalparlament von 1858 bis 1876 als Stadtverordnetenversammlung bezeichnet Wahlergebnis in Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 29 November 1851 S 372 gemass der Abanderung der Gemeindeordnung 1854 Wahlperiode 4 Jahre in jedem zweiten Jahr Ersatzwahl fur eine Halfte und Wahl des Vorsitzenden entsprechend der Stadteordnung 1857 70 und 78 Wahlperiode 6 Jahre in jedem zweiten Jahr Ersatzwahl fur ein Drittel und Wahl des Vorsitzenden Wahlergebnis in Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 30 Januar 1858 S 38 Wahlergebnis in Der Deutsche Sondershauser Zeitung vom 12 November 1863 S 1077 Wahlergebnis in Der Deutsche Sondershauser Zeitung vom 23 und 30 November 1865 S 1101 und 1126 Der Deutsche Sondershauser Zeitung vom 24 Oktober und 11 November 1871 S 1004 und 1068 entsprechend der Neuen Gemeindeordnung 1876 S 77f Wahlergebnisse in Regierungs und Nachrichtsblatt fur das Furstenthum Schwarzburg Sondershausen S 161 178 und 194 Vgl Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 22 Oktober 1853 S 468 vom 17 Juni 1854 S 281 vom 22 Dezember 1855 S 589 vom 9 August 1856 S 367 und vom 3 Juli 1858 S 291 Der Deutsche Sondershauser Zeitung vom 2 Oktober 1860 S 981 und vom 18 Juli 1863 S 673 Der Deutsche Zeitung fur Thuringen und den Harz vom 6 Januar 1874 No 4 Regierungs und Nachrichtsblatt fur das Furstenthum Schwarzburg Sondershausen vom 1 Januar 1876 S 1 und vom 11 Marz 1876 S 122 Der Vorsitz 1852 und 1857 ist in den Regierungsblattern nicht belegt Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 20 Juli 1844 S 297 und vom 8 August 1857 S 391f Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 17 Mai 1856 S 229 Regierungs und Nachrichtsblatt fur das Furstenthum Schwarzburg Sondershausen vom 18 Januar 1877 S 31 Landtagsprotokoll vom 22 Januar 1877 S 38 PersonendatenNAME Dorl TheodorALTERNATIVNAMEN Dorl Johann Friedrich Theodor Dorl Johann Friedrich Karl Dorl KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 20 Oktober 1810GEBURTSORT GreussenSTERBEDATUM 14 Januar 1877STERBEORT Sondershausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Dorl amp oldid 233022640