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Als Teleskopsaule oder Teleskoppfeiler wird eine schwere Metallsaule oder ein gemauerter Pfeiler als massiver Unterbau fur eine schwere Fernrohrmontierung bezeichnet Schwere Montierung fur 3 Teleskope 40 20 und 12 cm auf Teleskopsaule 20 30 cm Sternwarte Klauser Puchenstuben Doppelastrograf der Univ Sternwarte Wien von ca 1880 Brennweite 3 MeterWahrend fur kleine Teleskope bis etwa 15 kg Gewicht ein solides Stativ genugt ist fur grossere Instrumente insbesondere auf professionellen Sternwarten oder Volkssternwarten eine stabilere Aufstellung erforderlich Sie benotigt allerdings auch entsprechende bauliche Massnahmen so z B eine massive schwingungsgedampfte Betondecke im Obergeschoss eines Gebaudes oder eine tief in den Untergrund eingebrachte Fundierung Inhaltsverzeichnis 1 Privatsternwarten 2 Professionelle Sternwarten 3 Literatur 4 AnmerkungenPrivatsternwarten BearbeitenFur eine gut ausgerustete Privatsternwarte 1 und ein aquatorial montiertes Teleskop von beispielsweise 100 kg was einem Linsenfernrohr von etwa 20 cm Apertur oder einem Spiegelteleskop von 30 35 cm entspricht ist eine Saule mit etwa 15 cm Durchmesser und eine mindestens 60 cm tiefe Fundierung Frostgrenze erforderlich Das Gewicht konnte auch eine dunnere Saule tragen doch die Schwingungen waren merklich Oft wird die Saule in ein bis zu 30 cm starkes Kanalrohr einbetoniert Als Fundament fur noch schwerere Instrumente eignen sich auch Betonringe von 1 Meter Durchmesser Professionelle Sternwarten Bearbeiten nbsp Hohlpfeiler beim 40 Zoll Fernrohr von Yerkes mit 20 m BrennweiteDie tonnenschweren Teleskope noch grosserer Sternwarten benotigen einen mehrere Meter tief im Gestein fundierten Pfeiler der mechanisch gegen das umgebende Gebaude isoliert ist um keine Schwingungen auf das Teleskop zu ubertragen Beispielsweise ruht der Doppelastrograf der um 1880 errichteten Universitatssternwarte Wien auf einem etwa 10 Meter hohen Pfeiler mit einem 3 4 m tiefen Fundament Der Grosse Refraktor 68 1050 cm hingegen dessen Hauptkuppel in einer Hohe von 27 36 m liegt ruht auf einem rund 35 m hohen Pfeiler dessen untere 5 m tief im Fels fundiert sind An seiner Basis hat er fast 10 m Durchmesser Seine in den Untergeschossen des Gebaudes durchlufteten Ziegel garantieren eine gleichmassige Temperierung ohne jegliche Pfeilerdrehung Beim grossten Linsenteleskop der Welt 102 cm 20 m des Yerkes Observatoriums entschloss man sich 1895 die obersten 10 Meter des Pfeilers in der riesigen Kuppel in Hohlbauweise zu errichten Diese hatte sich schon 1879 in der Sternwarte Nizza bewahrt Bei modernen Riesenteleskopen mit Spiegeln von zehn und mehr Meter Durchmesser die statt einer hochgelegenen Kuppel meist ein wurfelformiges Schutzgebaude am Boden haben erubrigt sich eine Saule Das Fundament reicht zwar noch tiefer in den gewachsenen Fels ragt aber nur wenig uber das Bodenniveau herauf Literatur BearbeitenS und P Friedrich Handbuch Astronomie Kapitel Montierungen Oculum Verlag 2015 Jurgen Hamel Thomas Posch Die Geschichte der Universitatssternwarte Wien S 223 ff Verlag Harri Deutsch Frankfurt 2010Anmerkungen Bearbeiten z B Sternwarte Klauser Puchenstuben Niederosterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teleskopsaule amp oldid 232777315