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Tausendundein Tag oder hezar o yek ruz هزار و يك روز ist eine umfangreiche Sammlung von persischen Erzahlungen die von dem Orientalisten Francois Petis de la Croix nach Europa gebracht und nach dem Vorbild von Tausendundeine Nacht zusammengestellt wurden Die Geschichten aus Tausendundein Tag erreichten in Europa nicht annahernd die gleiche Popularitat wie das beruhmte Vorbild und sind heute nur noch wenig bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Rahmenerzahlung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenFrancois Petis de la Croix 1653 1713 erhielt die Sammlung angeblich von seinem persischen Freund aus Isfahan einem Derwisch namens Mokles der sie aufgeschrieben hatte Mokles selbst hatte sich aber die indische Komodiensammlung Al farag ba dasch schidda Die Freude nach dem Kummer zum Vorbild genommen und die dort enthaltenen Geschichten in persische Erzahlungen umgewandelt Als Petis de la Croix die Sammlung zu lesen bekam war er davon so begeistert dass er Mokles gegen 1675 bat ihm das Manuskript zu borgen Gleichzeitig erhielt er die Erlaubnis den Text abzuschreiben 1 Nach seiner Ruckkehr nach Paris begann Petis de la Croix damit das Manuskript zu ubersetzen wobei er nur etwa ein Viertel der Sammlung fur wertvoll genug hielt veroffentlicht zu werden Diese Sammlung sollte unter dem Titel Les mille et un jours erscheinen Weil sich Petis de la Croix einen Grossteil seines Lebens in Persien aufgehalten hatte war er sich seiner Muttersprache nicht mehr ganz sicher und gab seine Ubersetzung zu einer nochmaligen Durchsicht an Alain Rene Lesage weiter Die daraus resultierende Bearbeitung war allerdings so grundlich dass wie man spater erkannte ein stellenweise vollig neues Werk entstanden war So stellte man zum Beispiel fest dass zwischen den einzelnen Geschichten nicht selten hunderte von Tagen ubersprungen wurden Die Ubersetzer rechtfertigten sich damit dass man jene Geschichten weggelassen habe die nur mehr oder weniger torichte Wunder von Mohammed berichteten oder deren Handlung so unanstandig war dass sie einem europaischen Durchschnittleser nicht zuzumuten waren 2 Viele der Geschichten waren so aufgebaut dass sie in ihrem dramatischen Aufbau von europaischen Autoren als Anregungen fur eigene Werke benutzt werden konnten was umso leichter war als auch das indische Original aus Vorlagen diverser Autoren zusammengestellt worden war 3 Die erste franzosische Ausgabe in gedruckter Form erschien dann endlich von 1710 bis 1712 in 5 Banden 4 Rahmenerzahlung BearbeitenWie schon Tausendundeine Nacht ist auch die Sammlung von Tausendundein Tag in eine Rahmenhandlung eingebunden Berichtet wird die Geschichte um die Prinzessin Farrukhnaz die schone Tochter des Konigs Togrul Bei aus Kaschmir Die Handlung beginnt mit einem Traum der Prinzessin in dem sie sieht wie ein Hirsch in eine Schlinge gerat Eine kurz darauf erscheinende Hindin kann ihn befreien gerat dabei aber selber in die Schlinge Anstatt ihr nun zu helfen wie sie es getan hat uberlasst der Hirsch sie ihrem Schicksal Nach dem Erwachen ist Farrukhnaz fest davon uberzeugt dass ihr der Gott Kesaja den Traum geschickt hat um sie vor der allgemeinen Treulosigkeit der Manner zu warnen Fortan weigert sie sich die an sie gerichteten Heiratsantrage die ihr von den machtigsten Fursten gemacht werden auch nur anzuhoren Ihr Vater der glaubt sie ware hochmutig geworden sieht sie mit stetig wachsender Sorge an Er befurchtet dass die gekrankten Fursten auf Rache sinnen und seinem Reich Ungluck bringen konnten Daraufhin beauftragt er die treue Amme Sutlemema damit alles zu versuchen um die Prinzessin wieder zur Vernunft zu bringen Die Amme versucht dies mit einer Reihe von Erzahlungen die immer bessere und schlagendere Beweise fur die Treue der Manner liefern sollen Zum Schluss wird die Prinzessin zwar bekehrt doch das geschieht nicht infolge der Geschichten Der genaue Grund wird allerdings nicht ganz klar da schon Petis de la Croix die Rahmenhandlung nur bruchstuckhaft ubernahm und von dem persischen Original nur einige wenige stark fragmentarische Abschriften vorhanden sind 5 Literatur BearbeitenMokles Tausend und ein Tag Leipzig bey Weidmanns Erben 1788 1789 Elektronische Reproduktion der ThULB Jena Band 1 1788 Band 2 1798 Band 3 1789 Francois Petis de la Croix Tausendundein Tag Persische Marchen Manesse Verlag Zurich 1993 ISBN 3 7175 8200 3 Endre Vazsonyi Henriette Schade Engl Tausendundein Tag Altberliner Verlag Lucie Groszer 1964Einzelnachweise Bearbeiten Paul Ernst Nachwort In Tausendundein Tag Orientalische Erzahlungen Zweiter Band Insel Verlag Leipzig 1967 Seiten 733 736 hier S 733 Paul Ernst Nachwort In Tausendundein Tag Leipzig 1967 S 733 734 Vgl Paul Ernst Nachwort In Tausendundein Tag Leipzig 1967 S 734 736 Paul Ernst Nachwort In Tausendundein Tag Leipzig 1967 S 733 Katalogeintrag der frz Nationalbibliothek Siehe auch Paul Ernst Nachwort In Tausendundein Tag Orientalische Erzahlungen Zweiter Band Insel Verlag Leipzig 1967 S 736 Abgerufen 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