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Die Tahitiperle ist eine Perle die aus Bestanden der Schwarzlippigen Perlenauster Pinctada margaritifera cumingii in Franzosisch Polynesien gewonnen wird Tahitiperlen Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen und Vorkommen 2 Geschichte 3 Polynesische Mythologie 4 Quellen und WeblinksAussehen und Vorkommen BearbeitenIhre naturliche Farbe schwankt zwischen Anthrazit und Schwarz ihre naturliche Grosse zwischen der einer Erbse und der einer Mandel Das naturliche Verbreitungsgebiet der Muschel aus der die Perle gewonnen wird sind die Austral Gesellschafts und Marquesas Inseln und der Tuamotu Archipel Sie wird heute in polynesischen Lagunen gezuchtet Geschichte BearbeitenDie in den Lagunen der polynesischen Atolle haufig vorkommende Perlmuschel wurde im vorkolonialen Polynesien zum Beschweren von Fischfangnetzen Herstellung von Haushaltsgeraten und als Schmuck in Ornamenten benutzt Die Perle selbst wurde jedoch nur auf Tahiti als Schmuck verwendet In 5 8 cm lange Ohrgehange aus gebortetem Haar wurden 2 3 Perlen eingeflochten Die Ohrgehange wurden von beiden Geschlechtern getragen hauptsachlich aber von Frauen denen das Tragen von Schmuck aus Vogelfedern untersagt war Sie fand auch neben Haifischzahnen und Blumen als Schmuck auf langen Bandern die von den Frauen bei Tanzen getragen wurden sowie als religiose Opfergabe Verwendung Die ersten europaischen Besucher der Sudsee wurden auf die Perlen aufmerksam und am Ende des 18 Jahrhunderts gelangten tahitianische Ohrgehange in europaische Museen so nach Cambridge und Gottingen Die kommerzielle Ausbeutung der Perle durch Europaer und Amerikaner begann am Anfang des 19 Jahrhunderts Die Perlen weckten das Interesse europaischer Kaufleute und Eroberer weil die Perlenausternbestande im Roten Meer dem Persischen Golf und der Karibik zu Beginn des 19 Jahrhunderts erschopft die Bestande in Australien und Indonesien aber noch nicht entdeckt waren Die erste kommerzielle Perlenlieferung nach Europa erfolgte 1802 seit etwa 1820 wurde die Ausbeutung der Perle in grossem Umfang betrieben Die Perlentaucher waren meist zugereiste Europaer die mit Gewehren Messern Kleidung Lebensmitteln und Alkohol entlohnt wurden Handelsschiffe brachten die Tauschguter nach Tahiti und fuhren mit Perlen beladen wieder ab Weil die Schiffe unbewaffnet waren wurden sie manchmal von Einheimischen uberfallen und ausgeraubt Die Muscheln wurden meist von Dinghis aus in den Lagunen geerntet eine Besetzung von dreissig Mann in drei Dinghis konnte an einem Tag bis zu einer Tonne Muscheln ernten Im Jahr 1839 wurden 900 Tonnen im Jahr 1862 1000 Tonnen Muscheln geerntet Der Preis fur eine Tonne betrug in London 1862 umgerechnet 13 Louis d or Aus 20 Tonnen Austern liess sich etwa ein Pfund Perlen gewinnen der Erlos hierfur betrug 100 Louis d or Die Fischerei bedeutete fur die Perlentaucher ein hohes Gesundheitsrisiko Handverletzungen und Taubheit manchmal auch Geisteskrankheit waren die Folge Mit dem kommerziellen Perlenhandel der Europaer wurde die Perle auch zunehmend als Tauschmittel unter den Polynesiern benutzt Zu Beginn des 19 Jahrhunderts fuhr ein bis zweimal im Jahr ein Doppelrumpfboot von Tahiti zum Tuamotu Archipel das Axte und Steine aus dem in Tuamotu nicht vorkommenden Basalt brachte und gegen Perlen eintauschte Auf Tahiti wurden die Perlen auch benutzt um Schulden zu begleichen und Kriegsdienste abzulosen Die Tahitianer begannen auch als erste Polynesier das von den Europaern eingefuhrte Metall zum Durchbohren der Perlen zu verwenden das erste hierfur von ihnen benutzte Metall waren Nagel von gesunkenen Schiffen Durch den Perlenhandel breitete sich das von den Europaern eingefuhrte Metall auf den polynesischen Inseln aus Die tahitianische Konigsfamilie versuchte den Perlenhandel auf polynesischer Seite zu kontrollieren 1825 liess die Regentin Pomare IV Vahine die Perlenausfuhr besteuern Schiffe die die Entrichtung der Steuer verweigerten wurden verfolgt und aufgebracht Die Naturperlenbestande waren im Jahr 1880 weitgehend erschopft Wirbelsturme die zu dieser Zeit gehauft auftraten wehten jedoch Holz Steine und Kokosbaumstumpfe in die Lagunen und verschafften den Muscheln damit eine neue Ernahrungsgrundlage Seit Beginn des 20 Jahrhunderts werden die Perlen in den Lagunen Franzosisch Polynesiens gezuchtet Heute werden hierfur zunachst Kunststoffgirlanden in den Lagunen ausgelegt an denen sich die Larven der Muschel sammeln Nach zwei bis drei Jahren Wachstum werden die Perlen geerntet Polynesische Mythologie BearbeitenIn einer der polynesischen Schopfungsgeschichten uberbringt Tane der Schopfer der Welt und Gott der Harmonie und der Schonheit das Licht in Perlen in die Welt Die Perlen inspirieren ihn mit ihrer Form und ihrem Glanz zur Erschaffung der Sterne Nachdem er mit den Sternen den Himmel erleuchtet hat ubergibt Tane die Perlen an Rua Hatu den Gott des Ozeans damit er mit ihnen sein Reich beleuchten kann Der eng mit Tane verbundene Gott des Krieges und des Friedens Oro wirbt mit Perlen um eine von ihm begehrte irdische Frau Er uberreicht ihr die beiden Perlen poe rava pfauengrun und poe konini die Perle mit kreisformigen Rillen die an die Herkunft der Perle vom Stern Saturn erinnern Nachdem sein Werben erfolgreich war und er mit seiner Geliebten Nachkommen gezeugt hat ubergibt er die Perlmuschel Te Ufi zur Erinnerung an seine Anwesenheit auf der Erde den Menschen seitdem lebt sie in den polynesischen Lagunen Okana und Uaro die Geister der Korallen und des Sandes schmucken Te Ufi anschliessend mit einem Kleid in allen Farben der Fische des Ozeans So entstehen die irisierenden Perlmuttschichten Quellen und Weblinks BearbeitenDie schwarzen Perlen von Tahiti Jane Resture s Tahiti Homepage Tahitiperlen Perlen info com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tahitiperle amp oldid 237633032