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Toger Seidenfaden 28 April 1957 in Kopenhagen 27 Januar 2011 war ein danischer Journalist und Sachbuchautor Von 1993 bis zu seinem Tod war er Chefredakteur der Tageszeitung Politiken Toger wie er meist nur genannt wurde war eine markante Stimme und eine Person des offentlichen Lebens in Danemark Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Autorenschaften und Co Autorenschaften Auswahl 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeidenfaden entstammte einer burgerlichen Familie die tief im kulturellen intellektuellen und politischen Milieu der Hauptstadt Kopenhagen verwurzelt war Seine Vorfahren emigrierten im 18 Jahrhundert von Deutschland nach Danemark Der Vater Erik Seidenfaden der wahrend der deutschen Besatzung Danemarks im Widerstand wirkte war ein bekannter Journalist und von 1946 bis 1965 Chefredakteur der Zeitung Dagbladet Information Die Mutter Lone Knutzon war Hausfrau Sie war Toger eine liebevolle aber auch geistig anregende Mutter Lone war die Tochter der bekannten Theaterschauspieler Per Knutzon und Jenny Sara Goldschmidt Larsen deren Vater Edouard Larsen die politische Partei Det Radikale Venstre gegrundet hat Aus Lone Knutzons erster Ehe mit dem Industriellen Jens Kaastrup Olsen gingen Seidenfadens zehn Jahre alterer Halbbruder David und die acht Jahre altere Halbschwester Judith Kaastrup Olsen hervor Besonders Judith und Toger hatten ein enges Verhaltnis zueinander Aus einer fruheren Ehe des Vaters gingen die Halbschwestern Annelise geboren 1937 und Ebba Merethe genannt Snu 1940 hervor Deren Mutter Jytte war wiederum Jens Kaastrup Olsens altere Schwester so dass die spateren Eheleute Erik und Lone verschwagert waren Diese ungewohnliche Konstellation loste einen Skandal aus 1 Seidenfaden war bereits als Kind wissbegierig er las viel und wurde von seinen Eltern vielseitig gefordert Im Familienkreis wurde er halb scherzhaft Wunderkind genannt Nach dem Besuch des Kindergartens wurde der sechsjahrige Toger in die Bernadotteskole in Hellerup eingeschult die er jedoch nur anderthalb Jahre besuchte 1965 verliess Erik Seidenfaden die Informationen und die Familie zog nach Paris wo Togers Vater den Posten des Direktors des Danske Studenterhus La Fondation Danois annahm Die ersten vier Jahre besuchte Seidenfaden eine internationale Privatschule spater ein staatliches Lycee Die anfanglichen Sprachschwierigkeiten uberwand er schnell Dank seiner raschen Auffassungsgabe und seiner unstillbaren Wissbegier zeigte er aussergewohnliche schulische Leistungen und war den meisten seiner Mitschuler weit voraus Er las bereits als Kind danische und franzosische Zeitungen und konnte bald politische Debatten auf Augenhohe mit Erwachsenen fuhren 2 Im Jahr 1973 nach Beendigung der neunten Klasse kehrte Seidenfaden auf Drangen der Mutter nach Danemark zuruck wo er seine Ausbildung am Ingrid Jespersens Gymnasium in Kopenhagen fortsetzte Spater kehrte er nach Paris zuruck um an der Grande ecole Institut d etudes politiques de Paris zu studieren wo er 1981 das Diplome d etudes approfondies D E A in internationaler Politik erwarb 1983 bis 1984 folgten die Abschlusse Cand scient pol der Aarhus Universitet Master of Arts und Master of Philosophy der Yale University 3 Seidenfaden war von 1989 bis zu seinem Tod mit der Journalistin Tine Eiby verheiratet Aus der Ehe gingen die drei Sohne Emil Lucas und Johan hervor Seidenfaden starb im Alter von 53 Jahren an einer Krebserkrankung die bereits 2003 erstmals diagnostiziert worden war Er ruht in der Familiengruft auf dem Ordrup Kirkegard in der Nahe von Kopenhagen 4 5 Wirken BearbeitenVon 1984 bis 1985 wirkte Seidenfaden im Sekretariat der von der danischen Regierung initiierten Kommission Det Sikkerheds og Nedrustningspolitiske Udvalg die sich mit sicherheits und abrustungspolitischen Fragen beschaftigte Von 1985 bis 1987 war er Auslandsredakteur von 1987 bis 1992 Chefredakteur der Wochenzeitung Weekendavisen Von 1992 bis 1993 war Seidenfaden geschaftsfuhrender Direktor der danischen Fernsehanstalt TV 2 Das kurze Intermezzo bei dem Sender war von sich verscharfenden Konflikten gepragt die nicht zuletzt von Seidenfadens enormem Selbstbewusstsein herruhrten 1993 loste er den langjahrigen Chefredakteur der einflussreichen Kopenhagener Tageszeitung Politiken Herbert Pundik ab Die Stellung als Chefredakteur der Politiken die wohl prestigetrachtigste Position im danischen Journalismus hatte Seidenfaden bis zu seinem Tod im Jahr 2011 inne Ebenso wie sein Vorganger Pundik war Seidenfaden pragend fur die Entwicklung der Zeitung wenngleich er das stete Sinken der Auflage von der wie die meisten Zeitungen auch die Politiken betroffen war nicht verhindern konnte Seidenfadens Erfolg bei der Politiken war auch insofern personlich bedeutsam als der Vater Erik Seidenfaden unmittelbar nach Kriegsende den Kampf um die Chefredaktion der Zeitung verloren hatte so dass Togers Erfolg von ihm und der Familie auch als Genugtuung aufgefasst werden konnte 6 Seidenfaden erlangte vor allem wahrend seiner Zeit als Chefredakteur der Politiken Bekanntheit und wurde zu einer der markantesten Stimmen der danischen Offentlichkeit Aufgrund seiner hohen Bekanntheit wurde er oft nur mit seinem in Danemark relativ seltenen Vornamen genannt Er schaltete sich immer wieder in die offentliche Debatte ein nicht selten initiierte er selbst wichtige Debatten Bo Lidegaard Seidenfadens Nachfolger als Chefredakteur der Politiken bezeichnete Seidenfaden 2011 als Danemarks bedeutendsten Zeitungsredakteur Debattenteilnehmer und Demokraten der letzten 25 Jahre und als Frontkampfer der Demokratie 7 Ein wesentliches Merkmal von Seidenfadens Wirken war der Widerstand gegen Positionen die er als extrem rechts oder links wahrnahm Dabei liess sich sein eigener politischer Standpunkt oftmals nur schwer einordnen so dass er immer wieder sowohl von rechts als auch von links angegriffen wurde Wenn es ihm notwendig erschien konnte er auch unpopulare Standpunkte einnehmen Er galt als scharfer Kritiker der Sowjetdiktatur Den ersten Irakkrieg von 1991 verteidigte er als notwendig und segensreich velsignelsesrig 1989 veroffentlichte Seidenfaden gegen erhebliche Widerstande in der Weekendavisen Auszuge aus Salman Rushdies Satanischen Versen Im Zuge der Krise um die Mohammed Karikaturen ubte Seidenfaden Kritik an den verantwortlichen Journalisten der Jyllands Posten wie auch am Krisenmanagement der danischen Regierung 8 Ehrungen Bearbeiten1989 Publicistprisen vergeben von Den Danske Publicistklub der altesten danischen Journalistenvereinigung 1993 Ritter des Dannebrogordens 9 2010 Ebbe Muncks Haederspris 2010 Arets BlaeksprutteAutorenschaften und Co Autorenschaften Auswahl Bearbeiten10 nye bud pa Europa Verlag Dansk Industri 1996 ISBN 8773532215 Nar du strammer garnet Aarhus Universitetsforlag 2003 ISBN 8779340954 Den kulturradikale udfordring kulturradikalismen gennem 130 ar en antologi 2 Auflage Verlag Tiderne Skifter 2005 ISBN 8779730469 Karikaturkrisen en undersogelse af baggrund og ansvar Verlag Gyldendal 2006 ISBN 8702051664 mit Rune Engelbreth Larsen Truet av islamister 2 Auflage Verlag Genesis 2006 ISBN 8247603322 mit Vebjorn K Selbekk Absolut Toger holdninger til tiden Verlag Rosinante 2007 ISBN 8763806770 Literatur BearbeitenStig Andersen Toger People s Press 2011 ISBN 9788771081541 Danisch Einzelnachweise Bearbeiten Stig Andersen Toger People s Press 2011 Stig Andersen Toger People s Press 2011 Stig Andersen Toger People s Press 2011 Stig Andersen Toger People s Press 2011 http www dr dk nyheder kultur toeger seidenfaden er doed Stig Andersen Toger People s Press 2011 http politiken dk kultur boger ECE1311311 toeger var demokratiets frontkaemper http politiken dk debat ECE1071963 toeger tegningerne var usympatiske og ubegavede http www bt dk danmark toeger kaemper sit liv mod kraeftenNormdaten Person GND 171019652 lobid OGND AKS LCCN n2007001690 VIAF 64101766 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seidenfaden TogerALTERNATIVNAMEN TogerKURZBESCHREIBUNG danischer Journalist und SachbuchautorGEBURTSDATUM 28 April 1957GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 27 Januar 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toger Seidenfaden amp oldid 230372704