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Die Synagoge in Steinheim Westfalen war ein Gotteshaus das wahrend der Novemberpogrome 1938 zerstort wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZeugnisse fur judische Einwohner in Steinheim existieren bereits aus dem 17 Jahrhundert allerdings durfte es sich in dieser Zeit immer nur um einzelne Familien gehandelt haben So erscheint etwa in einer Steuerliste aus dem Jahr 1646 eine einzige judische Familie danach zeitweise gar keine mehr 1704 aber gab es 40 Personen judischen Glaubens aus sechs Familien in Steinheim 1788 bereits 54 Ab 1847 war die Einrichtung von Synagogenbezirken im preussischen Staat gesetzlich vorgeschrieben Steinheim bildete einen solchen in Verbindung mit sieben Dorfern der Umgegend Am 1 Dezember 1855 wurde das Statut der Kultusgemeinde verabschiedet Vieh und Getreidehandel wovon sich ein Grossteil der Juden der Gegend ernahrte nahmen in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts einen Aufschwung Dies fuhrte zu steigenden Mitgliederzahlen der judischen Gemeinde in Steinheim im Jahr 1880 waren es 137 Zum Gottesdienst fanden sich die Gemeindemitglieder zunachst wohl in einem Betsaal der in einem Privathaus untergebracht war zusammen Spater wurde ein Fachwerkhaus in der heutigen Rochusstrasse das um 1784 gebaut wurde als erste Synagoge genutzt Nach dem Bau der neuen grosseren Synagoge wurde das Haus in der Rochusstrasse bis 1930 noch von der Gemeinde als Schule und Wohnstatt fur den Chasan genutzt Die neue Synagoge wurde als die Gemeinde sich vergrosserte notig Sie wurde am 1 und 2 August 1884 eingeweiht Das Bauwerk wurde an der Ecke Marktstrasse Schulstrasse aus gelben Klinkersteinen auf einem quadratischen Grundriss errichtet Es wies neoromanische Elemente wie Rundbogen auf besass aber im Mittelrisaliten der Westfassade uber dem Hauptportal eine gotische Masswerkrosette Die achteckige Kuppel des Gebaudes war mit dem Davidstern bekront Die Baukosten in Hohe von 20 000 Goldmark belasteten die Gemeinde bis ins Jahr 1934 1 Die Synagoge war bei ihrer Einweihung mit einem Harmonium ausgestattet Zu diesem Zeitpunkt existierte auch schon ein Synagogenchor 1891 schaffte die offenbar eher liberale Gemeinde auch eine Orgel an 1933 lebten in Steinheim noch 59 Juden Bis 1936 war in Steinheim noch ein Chasan der judischen Gemeinde tatig Nachdem dieser letzte Chasan von den Nationalsozialisten vertrieben worden war wurden in der Steinheimer Synagoge keine Gottesdienste mehr gefeiert Schon vor den Novemberpogromen wurde die Synagoge mehrfach Opfer von Ubergriffen Die Orgel wurde 1936 unter Marktwert an die Kirche in Ottenhausen verkauft 2 Am 10 November 1938 wurde die Inneneinrichtung geschandet und zerstort teils auch der ortlichen Mobelindustrie zur Verwertung zugefuhrt Schliesslich versuchten NS Aktivisten die Synagoge zu sprengen was aber nicht komplett gelang Die Stadt ubernahm daraufhin das Grundstuck zahlte dafur aber keinen Kaufpreis sondern ubernahm nur die Abrisskosten Anfang Dezember 1938 sprengten Pioniere aus Hoxter die Kuppel die Mauerreste wurden in den darauffolgenden Wochen abgetragen 3 Von den letzten 59 judischen Einwohnern Steinheims konnten 22 noch rechtzeitig emigrieren die ubrigen wurden deportiert Funf Personen uberlebten den Holocaust Planungen der Stadt Steinheim das Grundstuck zum Parkplatz umzugestalten zerschlugen sich durch den Krieg Nach 1945 bemuhte sich der Kolpingverein um einen Ankauf was von judischen Nachlassverwaltung aus religiosen Grunden abgelehnt wurde 1953 wurde die Stelle an der sich einst die Synagoge befunden hatte dann mit einem Geschaftshaus uberbaut 1988 wurde zur Erinnerung an die Synagoge eine Gedenktafel angebracht aus Rucksicht auf die neuen Eigentumer in einer Nebenstrasse 4 Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenJohannes Waldhoff Ortsartikel Steinheim in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold hg von Karl Hengst in Zusammenarbeit mit Ursula Olschewski Munster 2013 S 707 716 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks BearbeitenHistorische Bilder auf judische gemeinden deEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Waldhoff Burger Nachbarn Freunde Judisches Leben in Steinheim Hrsg Heimatverein Steinheim Steinheim 2016 S 15 Eine Orgel In Steinheimer Zeitung 31 Januar 1936 Johannes Waldhoff Burger Nachbarn Freunde Judisches Leben in Steinheim Hrsg Heimatverein Steinheim Steinheim 2016 S 38 39 Steinheim gedenkt der Judenpogrome vor 50 Jahren In Steinheimer Blickpunkt Nr 131 24 November 1988 51 867535 9 091637 Koordinaten 51 52 3 1 N 9 5 29 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Steinheim Westfalen amp oldid 236607876