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Die Synagoge in Gleusdorf einem Gemeindeteil der unterfrankischen Gemeinde Untermerzbach im Landkreis Hassberge wurde 1857 am Standort eines Vorgangerbaus errichtet Sie ist als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen 1 Ehemalige Synagoge in Gleusdorf 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem die Juden im ausgehenden Mittelalter aus den grossen Stadten vertrieben worden waren liessen sie sich in Franken auf dem Land nieder 2 Eine judische Gemeinde entstand in Gleusdorf im 16 17 Jahrhundert Der erste Beleg fur judische Einwohner in Gleusdorf stammt von 1611 als ein Jude ein Hauss erwarb Im Jahr 1654 erhielten Moyses Abraham Salomon und Hirsch einen vom Kloster Banz ausgestellten Schutzbrief 3 In den 1830er Jahren lebten etwa 45 Juden in dem Dorf was rund 16 der Bevolkerung entsprach 4 Im Jahr 1851 erreichte die judische Gemeinde mit zehn Familien und 52 Personen ihre hochste Mitgliederzahl 3 1871 hatte die Landgemeinde Gleusdorf 383 Einwohner davon 31 Juden 5 Die judische Gemeinde besass schon im 18 Jahrhundert eine eigene Synagoge in der Nahe der Itzbrucke und nutzte ein Ritualbad im Keller eines privaten Wohnhauses 3 Zur Finanzierung einer neuen Synagoge wurde 1855 eine vom bayerischen Konig genehmigte Sammlung in den judischen Gemeinden Schwabens Unterfrankens und der Pfalz durchgefuhrt Die Synagoge wurde 1857 im neugotischen Stil als eingeschossiger Sandsteinquaderbau mit einem Satteldach errichtet Den Giebelbereich der Ost und Westfassade ziert je ein Fenster in Form eines stehenden Vierpasses Den Zugang zur Synagoge bildet eine bauzeitliche zweiflugelige Eingangstur In den folgenden Jahrzehnten wurde das Innere der Synagoge zweimal umfassend erneuert und verandert Der Wegzug der Gemeindemitglieder fuhrte 1909 zur Auflosung der judischen Gemeinde Das Synagogengebaude wurde zunachst der Judischen Gemeinde Memmelsdorf siehe Synagoge Memmelsdorf in Unterfranken uberschrieben und diese verkaufte 1910 die ehemalige Synagoge an den Maurermeister Heinrich Dietz Kurz darauf erwarb ein Nachbarn die Synagoge und nutzte sie als Holzlager und Werkstatt Die Verkaufe des Grundstucks erfolgten unter der Auflage weder ein Abort noch ein Stall ein Badehaus oder eine Gerberei einzurichten 3 Das in der Bausubstanz im Wesentlichen erhaltene Gebaude hat im Inneren noch erkennbar den blauen Innenanstrich von der letzten Renovierung um 1900 und Spuren des Toraschreines 4 Heutige Nutzung BearbeitenDie Gemeinde Untermerzbach erwarb 2016 die ehemaligen Synagoge samt dem Nachbargebaude der einstigen judischen Schule Beide Gebaude wurden nach Umbau bzw Sanierungsmassnahmen mit Hilfe des Europaischen Fonds fur regionale Entwicklung einer offentlichen Nutzung zugefuhrt 6 Am 13 Juni 2021 eroffnete die Gemeinde Untermerzbach das Infozentrum fur die Orts und judische Geschichte ehemalige Synagoge Gleusdorf Der Trager und Forderverein Synagoge Memmelsdorf i Ufr e V betreut das Museum Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Band 1 Aach Gross Bieberau Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08077 2 Online Ausgabe Hans Christof Haas Ortsgeschichte Gleusdorf Geschichtsort Synagoge In Denkmal Information Bayern Nr 176 2021 S 48 50 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Gleusdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Synagoge in Gleusdorf bei Alemannia Judaica Wege in die judische Geschichte der Region bei geschichtspfad synagogen memmelsdorf gleusdorf deEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Untermerzbach PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Frankens reiches Erbe an Landjudentum in Nordbayerischer Kurier vom 19 20 Juni 2021 S 3 a b c d Broschure Gleusdorf Ortsgeschichte Synagoge Geschichtsort Judisches Leben in Gleusdorf a b Synagoge in Gleusdorf Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 1295 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat Helmut Will Leadermittel fliessen in die Sanierung infranken de 3 Mai 2017Synagogen im Landkreis Hassberge Aidhausen Ebelsbach Ermershausen Gleusdorf Hassfurt Hofheim Kleinsteinach Knetzgau Kraisdorf Maroldsweisach Memmelsdorf Schweinshaupten Untermerzbach Westheim Wonfurt Zeil am Main 50 08242 10 85865 Koordinaten 50 4 56 7 N 10 51 31 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Gleusdorf amp oldid 230745923